Mittwoch, 21 März 2012 00:00

Leserbriefe

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Klug und liebenswürdig
Die gut recherchierten und geschriebenen Beiträge über Schutzhütten, Trachten, Podiumsdiskussion Beinhaus, 50 Jahre Feuernacht, Kornkammer Vinschgau, 40 Jahre Gipfelkreuz Munwarter, usw. von Christian Riedl aus Lichtenberg waren immer wieder interessant und lehrreich zu lesen. Sehr schade, dass wir solche feinen und informativen Zeilen und Bilder von so einem jungen und begabten Menschen nicht mehr lesen können!
Man kann es nur so schön und einfach sagen, wie es Chefredakteur Erwin Bernhart in seinem tiefsinnigen Nachruf gesagt hat: Christian fehlt uns!
Ich bin überzeugt, dass Christian, so wie es die sehr große Anteilnahme aus nah und fern bei der Beerdigung gezeigt hat, viele von uns durch seine kluge und liebenswürdige Art angesteckt hat und somit irgendwie in uns allen weiterlebt.
Viel Kraft und Gottes Hilfe der Trauerfamilie, sowie allen anderen leidgeprüften Familien mit ähnlichen Schicksalsschlägen.
Ernst Gögele, Plaus


Bremser und Verhinderer?
Zum Leserbrief „Aufhören zu bremsen“ (Vinschgerwind Nr. 5, 8.3.2012) nachfolgend einige Gedanken:
1. Unabhängig, wer wen gewählt, haben alle Bürger, besonders jene, denen Umwelt-, Natur- und Landschaftsschutz ein Anliegen sind, das Recht, Straßenbauprojekte zu kritisieren und deren Sinnhaftigkeit anzuzweifeln, genauso wie andere das Recht haben, die Realisierung fragwürdiger Projekte zu fordern. Feilich, jene mit Weitblick, welche sich gegen den zunehmenden Straßenwahnsinn und dessen gravierende negative Folgen aussprechen, sind die bösen, dummen Verhinderer und Bremser.
2. Über 700 Mio. Euro werden in Südtirol in den nächsten Jahren in den Straßenbau inves-tiert, für die genauso wichtige, wie notwendige Elektrifizierung der Vinschger Bahn reicht das Geld nicht. Da muss doch große Freude aufkommen bei der Wirtschaft und Autolobby. Wozu also Hass schüren gegen die kleine Minderheit von Umweltschützern?
3. Kürzlich konnte ich zufällig in einem ZDF-Sat-Sender eine rege und sehr interessante Diskussion zwischen Autobefürwortern und Autogegnern verfolgen. Parallel dazu waren die Zuseher aufgefordert, an einer Umfrage teilzunehmen: Soll die Politik weiterhin den Straßenbau und ausufernden Individualverkehr fördern, oder soll eine Kehrtwende stattfinden? Knapp 40% haben für eine neue Verkehrspolitik, mit einer drastischen Einschränkung der bislang einseitig geförderten Auto- und Straßenlobby gewählt. Dieses fast revolutionäre Ergebnis im Autoland Nr. 1 sollte uns alle, vornehmlich die Politik und Wirtschaft, zum Nachdenken anregen.
4. Wer wohl ist langfristig gesehen auf der Zielgeraden, jene, welche mit mehr und noch mehr die Natur - unsere Lebensgrundlage - zerstören oder jene, welche sich um deren Schonung und Schutz bemühen?
Walter Pöder, Naturns


Aufhören zu bremsen
Sehr geehrter Herr Bernhart: Der Ausbau Forst-Töll ist für uns Vinschger nicht wichtig. Wichtig sind für uns die Umfahrungen in Rabland, Kastelbell und Tartsch. Ich verstehe nicht, wieso Sie gegen diese Bauvorhaben so negativ eingestellt sind. Sie müssen endlich aufhören zu träumen, denn in Zeiten knapper Geldmittel kann nicht alles finanziert werden. Was die Landtagsabgeordneten betrifft: Sie sind von den Vinschger Bürgern gewählt worden, nicht von der Wirtschaft. Wir Vinschger Bürger brauchen die Umfahrungen für die Ortschaften und erst zum Schluss den Ausbau von Forst-Töll. Grüße aus dem Untervinschgau.
Hanns Fliri, Naturns


Neubau Weißkugelhütte
Ich bin ein begeisterter Bergsteiger und verbringe (fast) meine ganze Freizeit in den Bergen, besonders im Winter und Frühjahr als Skitourengeher. Als solcher, aber auch aus touristisch-ökonomischen Gründen, kann ich der Idee des neuen Standortes der Hütte, wie vom Bergführer Josef Plangger vorgeschlagen, nur voll und ganz beipflichten.
In Anbetracht, dass das Bergsteigen in den Sommermonaten eher stagniert oder sogar abnimmt, aber im Winterhalbjahr in den letzten Jahren regelrecht explodiert ist, könnte die Weißkugelhütte am neuen Standort dank des fast immer lawinensicheren Zustiegs wahrlich von Weihnachten bis Oktober geöffnet sein und würde mit Sicherheit sehr gute Besucher- bzw. Nächtigungszahlen aufweisen, was für den oberen Vinschgau tourismusmäßig eine enorme Aufwertung darstellen würde. Alle auf der orographisch linken Talseite gelegenen Gipfel, von der Freibrunnerspitze bis zur Langtaufererspitze, könnten von der Hütte ohne Gegenanstieg erstiegen werden, was das einzige Minus des neuen Standortes, Aussicht und Panoramablick, bei Weitem wettmachen würde.
Wir haben im hinteren Langtauferertal einen der schönsten Talschlüsse der ganzen Ostalpen vor uns, versuchen wir endlich auch touristisch mehr daraus zu machen!
Noch einige Gründe mehr sprechen für den neuen Standort, würden aber den Rahmen eines Leserbriefes sprengen.
Ich hoffe, dass sich der AVS Mals und die Sektion Oberland und der hiesige Tourismusverband für den neuen Standort der Hütte einsetzen. Von Seiten der Gemeinde bemängle ich die gänzlich fehlende Information, man hält auch sonst zu allen möglichen Themen Bürgerversammlungen ab. Eine derart, für mindestens hundert Jahre, weitreichende Entscheidung geht uns alle an und will wohl überlegt sein.
Berg Heil,
Hans Waldner – Kaschon/St. Valentin auf der Haide


Los von Rom
Südtirol wurde von der Politik lange Zeit als die weltbeste Autonomie verkauft. Aber es zeigt sich immer deutlicher, dass dem nicht so ist.
Das Recht auf Gebrauch der Muttersprache haben die Deutschsprachigen oft nur auf dem Papier; die Ladiner meist nicht einmal da. Die von Faschisten erfundenen, pseudo-italienischen Ortsnamen sind noch immer allgegenwärtig und werden es wohl auch bleiben.
Autonomiebestimmungen werden vom Staat immer öfter missachtet und angefochten. Nicht einmal die Taubenjagd kann Südtirol selbst regeln; von wichtigen Themen ganz zu schweigen. Der Landeshaushalt wird von Rom radikal gestutzt. Was nützen da noch die schönsten Kompetenzen, wenn wir sie nicht mehr bezahlen können? Wir sind keine Italiener und es gibt keinen Grund, Teil Italiens zu bleiben!
Leider wollen sich unsere Politiker nicht von Italien lösen. Wahrscheinlich ist ihnen der eigene (finanzielle) Vorteil wichtiger, als das Wohl der Bevölkerung. Darum verteufeln sie jede Forderung nach Selbstbestimmung. Lieber verteidigen sie die römische Fremdbestimmung. Wo die Politik nicht handelt, muss das Volk selbst handeln: Wir sehen uns am 14. April beim Freiheitsmarsch in Bozen!
Arno Rainer, Goldrain


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