Dienstag, 13 Juni 2017 12:00

Großraubtiere in der Kulturlandschaft: ein Widerspruch in sich

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s5 5345Obervinschgau/Langtaufers - Verängstigte Spaziergänger, gerissene Mutterschafe, zerstörte Bienenstöcke. Seit Wochen und Monaten häufen sich wieder die Meldungen rund um die Großraubtiere Bär und Wolf. Landwirte, allen voran die Schaf- und Ziegenhalter schlagen Alarm. Wie viel Wolf und Bär verträgt unser Land?

Hat der Artenschutz Vorrang vor menschlichen und wirtschaftlichen Bedürfnissen? Sind Großraubtiere wie die heiligen Kühe in Indien? Der Schafzuchtverein Obervinschgau und die Fraktionsverwaltung Langtaufers haben die besorgte Bevölkerung zu einem Diskussionsabend am Freitag (12.05) ins Vereinshaus von St.Valentin geladen, um diesen umstrittenen Fragenkomplex zu erörtern. „Bär, Wolf und Luchs kehren zurück – Großraubtiere im Spannungsfeld Gesellschaft, Landwirtschaft, Tourismus und Naturschutz“ lautete das Thema des Abends. Referentin war die Wildtierökologin Elisabeth Teresa Mair. Sie portraitierte Bär, Wolf und Luchs und gab einen kurzen Überblick über die aktuelle Verbreitung, Lebensweise und Nahrung. Ergänzt wurden die Ausführungen mit Bildern, die Spuren von Bär, Wolf und Luchs zeigten, die sie im Gelände hinterlassen. Der Direktor Luigi Spagnolli vom Amt für Jagd und Fischerei war aus gesundheitlichen Gründen verhindert. Seine Unterlagen zu gesetzlichen Auflagen, zu Schäden und zu entsprechenden Vergütungen wurden an die Leinwand gebeamt. Seit dem Jahre 2009 werden alle von Bär und Wolf verursachten Schäden zu 100% vom Amt für Jagd und Fischerei vergütet. An Schadensausgleich von 2009 bis 2016 wurden 114.254 Euro für den Bären und 15.020 für den Wolf ausgegeben. In der Schweiz musste ein Tier zum Abschuss freigegeben werden: „Wolf M 75“ hat in fünf Kantonen 50 Schafe gerissen. Das wäre ein Schlachtwert von ca. 10.000 Euro ohne Schmerzensgeld für die Trauer um die Haustiere. Den Tierschützern, die von ihren Büros aus in der Stadt Naturschutz betreiben, fehle hierfür jede Empathie. Alle Diskussionsteilnehmer waren unisono gegen eine Wiederansiedelung der Großraubtiere. Sie wurden aber enttäuscht, als Albrecht Plangger wissen ließ, dass die Tiere streng geschützt sind. Er verwies dabei auf die harten und unnachsichtigen EU-Habitat-Richtlinien. Es gibt vorläufig keine Change, unser Land frei von Wolf, Bären und Luchs zu halten. (aw)

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