Junge Instrumentalisten, die Orchestererfahrung sammeln möchten, können sich noch bis zum 31. Oktober 2019 um einen Platz im Jugendsinfonieorchester Südtirol bewerben.
Orchestererfahrung können begabte und begeisterte Musikerinnen und Musiker im Jugendsinfonieorchester Südtirol sammeln. Gesucht werden Schülerinnen und Schüler aller Orchesterinstrumente aus Musikschulen, Mittel- und Oberschulen musikalischer Ausrichtung, Konservatorien und Privatunterricht.
Videobewerbung bis Monatsende
Junge Instrumentalisten aller Orchesterinstrumente zwischen 13 und 23 Jahren können ihre Videobewerbungen bis zum 31. Oktober 2019 einreichen. Nähere Auskünfte erteilen alle Musikschulen des Landes. Informationen finden sich zudem auf den Webseiten des Landes zum Thema Bildung unter Musikschulen.
Proben- und Konzertsaison 2019/20 ab Dezember
Das Jugendsinfonieorchester Südtirol wurde 2006 ins Leben gerufen, um jungen musikalischen Talenten Orchestererfahrung zu ermöglichen. Getragen wird die Initiative von der Landesdirektion Deutsche und ladinische Musikschulen, die Landesdirektion Musikalische Bildung in italienischer Sprache, die Deutsche, Ladinische und Italienische Bildungsdirektion, das Konservatorium "Claudio Monteverdi" und die Freie Universität Bozen. Die Gesamtorganisation liegt bei der Landesdirektion Deutsche und ladinische Musikschulen.
LPA/jw
Für die Fachschule für Land- und Forstwirtschaft Fürstenburg in Burgeis sucht die Personalabteilung einen Hilfskoch. Die Vollzeitstelle soll über einen Wettbewerb unbefristet besetzt werden.
An der Landesfachschule für Land- und Forstwirtschaft Fürstenburg in Burgeis in der Gemeinde Mals ist eine Stelle als Hilfskoch beziehungsweise Hilfsköchin zu besetzen. Die Vollzeitstelle soll über einen Wettbewerb unbefristet vergeben werden. Um Teilnahme können sich Personen bewerben, die ihre Schulpflicht erfüllt haben, eine einschlägige mindestens vierjährige Erfahrung nachweisen können und über den Zweisprachigkeitsnachweis A2 (ehemals D) verfügen. Die Stelle ist der deutschen Sprachgruppe vorbehalten. Am Wettbewerb können deutsche und ladinische Bewerber teilnehmen. Ladinische Bewerber müssen die Ladinischprüfung A2 bestanden haben. Die auf der Grundlage des Wettbewerbs erstellte Rangordnung ist drei Jahre lang gültig.
Die Wettbewerbsankündigung wurde auf der Homepage der Landespersonalabteilung und im Amtsblatt der Region veröffentlicht. Um Wettbewerbsteilnahme kann bis zum 8. November 2019 (12 Uhr) angesucht werden. Die Bewerbung mit Lebenslauf und mit Bescheinigung über die Sprachgruppenzugehörigkeit ist an das Landesamt für Personalaufnahme in der Bozner Rittner Straße 13 zu richten.
Informationen finden sich auf den Webseite des Landes zu Personal unter Wettbewerbe. Auskünfte erteilt zudem das Amt für Personalaufnahme (Tel. 0471 412152 - natalie.defrancesco@provinz.bz.it).
LPA/jw
Wie die Umsetzung des Aktionsplans für Forschung und Ausbildung in Berglandwirtschaft und Lebensmittelwissenschaften voranschreitet, darum ging es gestern bei einer Tagung in Dietenheim bei Bruneck.
Pflanzenschutzfragen für Beeren- und Steinobstkulturen beantworten oder Kapazitäten in der Milchviehhaltung sowie der Rindermast ausloten - das sind nur zwei der Maßnahmen, die der Aktionsplan für die Forschung und Ausbildung in den Bereichen Berglandwirtschaft und Lebensmittelwissenschaften vorangetrieben hat.
Landesrat Arnold Schuler präsentierte gestern (7. Oktober) gemeinsam mit Fachleuten der Universität Bozen und des Versuchszentrums Laimburg an der Fachschule Dietenheim bei Bruneck die Arbeiten zum Aktionsplan. Der Plan war im Herbst 2015 von der Landesregierung beschlossen worden. Die Arbeiten starteten 2016 zunächst für die Dauer von fünf Jahren.
Milchwirtschaft: Aufgaberate stoppen
Der Landesrat für Landwirtschaft beleuchtete die Ausgangssituation, nach der 90 Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche keine Intensivkulturen, sondern Grünlandflächen seien, die überwiegend der Milcherzeugung dienten. Etwa 1,5 bis zwei Prozent der Milchvieherzeuger scheiden jährlich aus der Produktion aus, wodurch sich der Anteil an Brachflächen erhöhe. "Die Aufgaberate liegt zwar deutlich unter der anderer Regionen Europas", stellte Landesrat Schuler klar, diese Entwicklung sei trotzdem zu stoppen und ein höheres Einkommen für alle Betriebe sei zu generieren. Deshalb habe die Landesregierung diesen Aktionsplan genehmigt, der zudem die Zusammenarbeit der beteiligten Institutionen stärken solle.
In Köpfe investieren
"Dank des Aktionsplans konnten wir vor allem in Know-how, das heißt in Köpfe, investieren", sagte Michael Oberhuber, Direktor des Versuchszentrums Laimburg. Auch Professor Matthias Gauly von der Freien Universität Bozen verwies darauf, dass die Mittel des Aktionsplans eine Aufstockung der Stellen in den verschiedenen Bereichen der beteiligten Institutionen ermöglicht habe. Die enge Zusammenarbeit mit allen Stakeholdern schaffe Synergien und neue Kooperationsmöglichkeiten, waren sich die Kooperationspartner einig.
Am Versuchszentrum Laimburg konnte beispielsweise der Bereich Beeren- und Steinobst personell verstärkt werden. So konnten vielfältige Aufgaben auch im Hinblick auf Kulturen wie Marille, Erdbeere, Süßkirsche oder Kastanie abgedeckt und auch Problematiken des Pflanzenschutzes dieser Kulturen bearbeitet werden, erklärte Massimo Zago, der Leiter der Arbeitsgruppe "Beeren- und Steinobst".
Im Bereich Berglandwirtschaft liegen die Arbeitsschwerpunkte auf Fleisch, Milch, Stein- und Beerenobst, Gemüse sowie auf Getreide und Kräuter. Im Lebensmittelbereich stehen Speck, Wurst, Marmeladen, Säfte, Destillate, Mehl, Backwaren und Bier im Brennpunkt.
Versuche mit Futter-Wiegetrögen
An der Fachschule Dietenheim wurden gestern auch die ersten Ergebnisse aus den verschiedenen Bereichen vorgestellt. Im Gutsbetrieb des Versuchszentrums Laimburg "Mair am Hof" in Dietenheim wurden in Zusammenarbeit mit der Universität Bozen Versuchskapazitäten im Bereich der Milchviehhaltung sowie der Rindermast aufgebaut. Nach Umbaumaßnahmen des bestehenden Milchviehstalles und Installationen von neuester Technik, wie Futter-Wiegetrögen, haben die Versuche dieses Jahr begonnen. Auch in Dietenheim steht der Vergleich von Low- und High-Input Systemen, das heißt der Vergleich der Produktionsintensitäten, im Vordergrund. Damit wird dem Tierwohl und der Tiergesundheit ein besonderes Augenmerk geschenkt. Interessierte können sich in Dietenheim ein Bild davon verschaffen.
Finanzierung über das Jahr 2020 hinaus
Die Arbeiten in dem Bereich werden weitergeführt und dafür stellt die Landesregierung auch nach 2020 Mittel zur Verfügung. Landesrat Schuler dazu: "Die Kontinuität ist wichtig, um auch weitere Ergebnisse zu erzielen. Die Zeiten ändern sich und so verändert sich auch die Landwirtschaft. Eine enge Zusammenarbeit mit der Forschung ist ausschlaggebend, um Möglichkeiten aufzuzeigen, wie Probleme gelöst werden können."
LPA
Eine Modellregion beim Katastrophenmanagement: So stellte LH Kompatscher Südtirol bei den "Wochen der Regionen und Städte" in Brüssel vor und forderte mehr Unterstützung für das Ehrenamt.
Um sich möglichst wirksam auf Katastrophen vorbereiten und davor schützen zu können, brauchen Regionen vor allem die Möglichkeit zur Eigenverantwortung. Das sagte Landeshauptmann Arno Kompatscher heute (8. Oktober) im Rahmen der "Europäischen Woche der Regionen und Städte", die der europäische Ausschuss der Regionenjedes Jahr zusammen mit der Europäischen Union in Brüssel veranstaltet. In einer Konferenz zur Krisenfestigkeit von Regionen ("Delivering disaster resilience at the local level") stellten Vertreter aus Schweden und Polen gemeinsam mit Kompatscher den Umgang ihrer Regionen mit Naturkatastrophen vor. "Unser Land ist sehr krisenfest", sagte der Landeshauptmann: "Zum einen beugt es Katastrophen aktiv vor, zum anderen ist es auch gut vorbereitet, wenn Naturereignisse eintreten."
Als Beispiel nannte Kompatscher das Sturmtief Vaia, das vor fast genau einem Jahr große Schäden an Straßen, Gebäuden aber vor allem in Südtirols Wäldern angerichtet hatte. Südtirol habe auch deshalb schnell und wirksam reagieren können, weil es die Möglichkeit hat, autonome Gesetze zu gestalten. Das ermögliche in der Folge eigene Planungsinstrumente wie Siedlungs-, Landschafts- und Gefahrenzonenpläne und ein professionelles Risikomanagement. Undenkbar aber sei Katastrophenschutz in Südtirol ohne die bestens funktionierenden ehrenamtlichen Hilfsorganisationen wie Feuerwehr, Weißes Kreuz, Bergrettung und viele andere.
Mehr Rechtssicherheit für Ehrenamt
Für dieses Ehrenamt forderte Arno Kompatscher von der EU mehr Rechtssicherheit, vor allem im Bereich Arbeitsrecht: "Die ehrenamtliche Tätigkeit ist in den EU-Standards kaum vorgesehen und zu wenig geschützt. Es wird Zeit, dass wir deren Tätigkeit staatenübergreifend auf eine sichere gesetzliche Grundlage stellen!" Was zum Beispiel passiere, wenn jemand in der Nacht zum Einsatz gerufen wird? "Kann sie oder er am nächsten Tag der Arbeit fernbleiben?", fragte Kompatscher.
Mit Gesetzen auf Klimakrise reagieren
Schließlich richtete der Landeshauptmann den Blick auf die Klimakrise als "größte Herausforderung unserer Zeit." Südtirol nehme diese Aufgabe an: "Der beste Katastrophenschutz ist, die Ursachen von Klimawandel zu reduzieren. Südtirol geht das aktiv an, und ich hoffe, möglichst alle Regionen in der EU folgen dem Beispiel." So sollten alle Regionen in Anlehnung an die von der EU vorgegebenen nationalen Klima-Anpassungspläne entsprechende regionale Pläne entwickeln: "Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel gelingen nur, wenn sie sich auch in Gesetzen und Spezialplänen wiederfinden", sagte Kompatscher und zählte am Beispiel der Südtiroler Landes-Gesetzgebung auf, welche Bereiche alles davon betroffen sein können: Raumplanung und Agrarsektor, Wassernutzung, Verkehr und Mobilität, Tourismus, Gefahrenzonenpläne und nicht zuletzt der Landesforstplan.
GST
Die Landesregierung hat die Immatrikulationskontingente für das Studium der Bildungswissenschaften an der Freien Universität Bozen für die nächsten drei Jahre mit je 348 festgelegt.
An der Fakultät für Bildungswissenschaften für den Primarbereich der Freien Universität Bozen können sich in den kommenden drei Jahren jeweils bis 348 Studierende immatrikulieren. Von den 348 Studienplätze entfällt mit 250 der größte Anteil auf die deutsche Abteilung, 80 Studienplätze wird es in den kommenden drei Jahren an der italienischen und 18 an der ladinischen Abteilung geben.
Im Rahmen ihrer Zuständigkeiten für die Universität hat die Landesregierung im Einvernehmen mit der Universität heute (8. Oktober) die Studienplätze festgelegt. Um der Universität mehr Planungssicherheit zu geben, wurden die Kontingente heuer erstmals für den Dreijahreszeitraum 2020/21 bis 2022/23 festgelegt. Die Grundlage für den heutigen Beschluss bildet der Bedarf an Lehrpersonal, der sich aus den Landesstellenplänen ergibt.
jw
Der Weltladen Latsch organisiert anlässlich des Welternährungstages am 16. Oktober 2019 um 20.00 Uhr im Culturforum von Latsch die Vorführung der ARD Reportage & Dokumentation „Europas dreckige Ernte“ und anschließender Diskussion mit
Arnold Schuler – Landesrat
Prof. Susanne Elsen – Uni Bozen
Stefan Luther – Direktor der Abteilung Arbeit
Josef Wielander – Direktor a. D. VI.P
Zehntausende Flüchtlinge und Migranten aus Afrika werden in der Landwirtschaft in Spanien und Süditalien brutal ausgebeutet. Sie ernten Obst und Gemüse, das zu Billigpreisen in den großen Supermarktketten verkauft wird. Wie Sklaven leben die Feldarbeiter in selbstgebauten Hütten aus Müll in Slums ohne Wasser und Strom. Der Film zeigt wie die Mafia am Leid der Ausgebeuteten verdient. Zudem kassieren Ausbeuter-Firmen millionenschwere EU-Subventionen.
Das Preisdumping der großen Supermarktketten führt dazu, dass viele Produzenten ihre Kosten nicht mehr decken können. Der Preisdruck wird in voller Härte an die Erntehelfer weitergegeben.
Alperia führt derzeit Instandhaltungsarbeiten an der technischen Infrastruktur des Laaser Stausee durch - und erhält als erwünschten Nebeneffekt ein gespültes Staubecken, zu Lasten des Gewässerfauna.
Alperia, der größte Energieproduzent des Landes, zu 100% im Eigentum der öffentlichen Hand, ist seit Jahren redlich bemüht, sich und seiner Wasserkraft ein grünes Image zu verpassen. Man möge nur kurz die Webseite sowie die Socialmedia-Kanäle von Alperia besuchen, um eine Idee davon zu bekommen. Dass deren Eigenbild aber eher ins Land der Märchen gehört, hat die heurige Spülung des Mühlbacher Stausees - mit den bekannten katastrophalen Folgen für die Fischfauna - bewiesen.
Die Spülung des Laaser Becken, die seit letztem Freitag im Gange ist, ist zwar anders gelagert als jene in Mühlbach; das Grundproblem - nämlich die rückständige Sedimentbewirtschaftung durch Alperia - ist aber dasselbe. Im Laaser Fall scheinen vorgeschriebene Instandhaltungsarbeiten an der technischen Kraftwerksinfrastruktur der primäre Grund für die Schleusenöffnung zu sein, nicht die Spülung selbst. Die Folgen für die Umwelt sind allerdings identisch: um diese Arbeiten durchführen zu können, muss das KW Kastelbell für rund zwei Wochen vom Netz genommen werden - die Etsch fließt derweil durch das offene Staubecken und spült einen Teil der dort abgelagerten Sedimente mit sich - was zu einer massiven Trübung der talseitigen Etsch führt. Wie folgenschwer diese Trübung für die Jungfische der Mamorierten Forelle sein wird, werden Erhebungen durch das Amt für Jagd und Fischerei nach der Spülung zeigen. Auch der Zeitpunkt der Spülung ist alles andere als “günstig”: die Laichzeit steht bevor und zur erfolgreichen Fortpflanzung benötigt die Marmorierte Forelle lockeren Kies, nicht aber Feinsedimente, welche diesen bedecken. Und die nächste Spülung steht bereits bevor! Lt. unseren Informationen soll nämlich das Staubecken an der Töll gespült werden, sobald die Spülung des Laaser Beckens abgeschlossen ist. Das Problem wird von Alperia also einfach flussabwärts “weitergereicht”.
Der Hilfeschrei des FV Merans durch seine Presseaussendung ist nur allzu verständlich und wird vom Südtiroler Landesfischereiverband voll mitgetragen. Gerade der FV Meran, Mitglied des Landesfischereiverbandes, hat eine lange Tradition in der nachhaltigen Bewirtschaftung seiner Gewässer und ist ein wichtiger Partner beim Marmogen-Projekt, das - in Zusammenarbeit mit den anderen Projektpartnern, wie z.B. dem Aquatischen Artenschutzzentrum des Landes - versucht, unsere gefährdete heimische Marmorierte Forelle zeitgerecht zu fördern bzw. zu stützen. Und die vergangen Jahre haben zweifelsfrei gezeigt, dass die veraltete Sedimentbewirtschaftung durch Alperia eines der Hauptprobleme für den Wildfischbestand der Marmorata darstellt! Insofern sind der FV. Meran und die weiteren Fischereivereine, die unsere Hauptgewässer bewirtschaften, gebrannte Kinder.
Aber was könnte Alperia besser machen? Endlich südtirolweit eine alternative Sedimentbewirtschaftung mittels Saugbaggern umsetzen! Durch den kontinuierlichen Sedimentaustrag mittels Saugbaggern würden die Stauseen das ganze Jahr über weitestgehend frei von Sedimenten bleiben. Somit könnten, wie jetzt im Laaser Fall, Instandhaltungsarbeiten durchgeführt werden, ohne dass das Öffnen der Schleusen zu wochenlangen massiven Trübungen der Etsch führen würde.
Es bleibt dasselbe klare Fazit wie nach der Spülung des Mühlbacher Stausees: nur die Landesregierung bzw. die zuständigen Landesräte Vettorato (Umwelt und Energie) und Schuler (Fischerei) können von Alperia verbindliche alternative Maßnahmen für die Zukunft verlangen. Der LFVS wird jedenfalls alles in seiner Macht stehende unternehmen, um den politischen und gesellschaftlichen Druck auf Alperia zu erhöhen. Alperia muss endlich aufhören, unsere Gewässerlebensräume zu degradieren!
Das Land Südtirol unterstützt Unternehmen, die innovative Netzwerke in der Region aufbauen oder entwickeln: Fünf Millionen Euro stehen dafür über eine Ausschreibung bereit.
Das Land setzt einen weiteren Schritt zur Förderung der Innovation: Über eine Ausschreibung stellt das Landesamt für Innovation und Technologie fünf Millionen Euro für Unternehmen bereit, die Innovationscluster erstellen oder entwickeln.
Netzwerke schaffen und Innovation ankurbeln
Das Ziel der Ausschreibung: Netzwerke mit mindestens fünf eigenständigenUnternehmen zu unterstützen, die mit Forschungseinrichtungen zusammenarbeiten.
Eine Förderung kommt für Branchen in Frage, auf die Südtirol spezialisiert ist. Das sind: Energie und Umwelt, Agrar- und Nahrungstechnologien, alpine Technologien, natürliche Kurbehandlungen und Medizintechnik, ICT und Automation sowie Kreativwirtschaft. Die Kooperation kann bereits bestehen oder erst aufgebaut werden. Sie muss strukturiert sein.
In Südtirol gibt es ein Beispiel für einen bereits in der Vergangenheit geförderten Cluster: die Interalpin Bauinnovation Infrastruktur - IBI Kompetenzzentum Gmb. Es handelt sich um ein auf alpines Bauen spezialisiertes Kompetenzzentrum für Bau-, Infrastruktur- und Umweltprojekte. Experten aus Italien, Österreich, Deutschland und der Schweiz arbeiten darin zusammen.
Wissensinfrastruktur in Südtirol weiter stärken
Landeshauptmann Arno Kompatscher ist überzeugt: "Investitionen in hochspezialisierte Netzwerke von Unternehmen können die Wissensinfrastruktur in Südtirol weiter stärken." Diese bestehe bekanntlich nicht nur aus Gebäuden und Labors, sondern "vor allem auch aus Köpfen und Kontakten." Auch solche Maßnahmen würden dazu beitragen, Südtirol zunehmend zu einem internationalen Forschungs- und Innovationszentrum zu machen.
Der Direktor des Landesamts für Innovation und Technologie Franz Schöpf ergänzt: "Durch die Förderung soll die Umwandlung von technischem und wissenschaftlichem Wissen in Produkte und Dienstleistungen für den Markt erleichtert werden." Zudem will das Land damit die Entstehung und die Entwicklung neuer Tätigkeiten in Forschung, Entwicklung und Innovation anregen.
Der Direktor der Landesabteilung Innovation, Forschung und Universität Vito Zingerle schließlich erklärt: "Wenn wir Innovationscluster untersützten, fördern wir innovative Aktivitäten, den Wissens- und Erfahrungsaustausch sowie die gemeinsame Nutzung von Anlagen. So tragen wird wirksam zur Vernetzung und Verbreitung von Informationen zwischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen bei."
Voraussetzungen zur Förderung
Zur Förderung zugelassen sind die Investitionskosten, spich die Kosten für Maschinen, Anlagen und Einrichtungen sowie für Grundstücke und Gebäude. Gefördert werden zudem die Betriebskosten: Personalkosten, Verwaltungskosten, einschließlich Aufwendungen für die Errichtung des Innovationsclusters, Marketingaktivitäten des Innovationsclusters, Verwaltung der Infrastruktur des Innovationsclusters, Organisation von Schulungsprogrammen, Workshops, Konferenzen und allgemeine Ausgaben.
Die Ausschreibung "Innovationscluster 2019" ist bereits im Amtsblatt der Region veröffentlicht. Bis zum 4. November können Anträge beim Landesamt für Innovation und Technologie eingereicht werden. Mehr dazu gibt es unter diesem Link.
SAN
Eurac Research und Basis Vinschgau Venosta bringen mit internationaler Tagung und Churburger Wirtschaftsgesprächen 2.0 Wachstumsdiskussion in Gang
Quantitatives Wachstum in einer begrenzten Welt ist nicht die Lösung, sondern das Problem. Das war die Quintessenz der Tagung „Wachstum neu denken. Alternative Governance von Wirtschaft und Gesellschaft“, die vom Center for Advanced Studies von Eurac Research in Bozen und in Kooperation mit Basis Vinschgau Venosta in Schluderns organisiert wurde. Gleichzeitig wurden die Churburger Wirtschaftsgespräche in neuem Format weitergeführt. Was es brauche, sei eine Moralisierung der Märkte in der sekundäre Qualitäten wieder wichtiger werden und eine neue Wir-Kultur –auch in Südtirol.
„Das 20. Jahrhundert ist ein Wachstumsjahrhundert“, hob André Reichel, Professor an der International School of Management in Stuttgart hervor und ließ keinen Zweifel daran, dass unser Wohlstand mit CO2-Emissionen erkauft wurde. Spätestens seit der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise sei jedoch ein Einbruch des Wachstums in den Ländern des globalen Nordens feststellbar und der Wandel zu einer Postwachstumsgesellschaft dort ein keineswegs unrealistisches Szenario. „Die junge Generation hat erkannt, dass das aktuelle Wirtschaften für sie keinen Mehrwert bietet außer Erderwärmung“, erklärte Reichel.
Suffizienz als Strategie
Ein Herauswachsen aus Wachstumszwängen schaffe auch für Unternehmen größere Freiheiten. Es brauche einen humanen Kapitalismus, der Wirtschaften als Gemeinschaft unternehmerisch Aktiver und den Sinn als zentrale Kategorie des Wirtschaftens und als Treiber für Lebensqualität und Selbstbestimmung versteht. Suffizienz müsse Strategie werden. Dazu gehöre etwa die Abkehr von reinem Produktverkauf hin zu Leistungsverkauf. „Ingenieure lernen, neue Produkte zu schaffen. Darauf, wie schon existierende Produkte repariert oder wiederverwertet werden, wird noch zu wenig Wert gelegt“, bedauerte Reichel und sprach auch von Reparatur- und Herstellerverantwortung. Produktionsverfahren und die eingesetzten Ressourcen würden viel eher überdacht, wenn Produkte an den Hersteller zurückgehen würden. Auch müsse der 3. Sektor mit einbezogen werden. „Es gibt mehr informelle als formelle Arbeitsleistung. Im Grunde haben wir im 3. Sektor eine Schattenwirtschaft, die aber einen ungeheuren Mehrwert für unsere Gesellschaft bietet und viel zu wenig anerkannt wird. Es braucht eine neue Kultur der Zusammenarbeit über politische Grenzen und Branchengrenzen hinaus.“
Partizipation schafft Innovation
Wie eine Kultur der Zusammenarbeit etabliert werden kann, erforscht Bianca Elzenbaumer, Privatdozentin an der Leeds University in England und Maria Sklodowska-Curie Fellow am Center for Advanced Studies in einem Reallabor in Rovereto. „Viele Projekte kommen nicht zustande, weil die Finanzierung fehlt. Wir gehen einen neuen Weg und wollen zeigen, dass Innovation auch ohne Geld machbar ist.“ Im Reallabor wird lokalen Akteuren Raum zur Vernetzung gegeben. Wirtschaften wird zum Vorwand, um sich kennenzulernen, Wissen wird gemeinsam generiert, anstatt es geliefert zu bekommen. Einen solchen Weg schlagen auch Hannes Götsch, Projektleiter und Luca Daprà, Projektmitarbeiter des Gründer- und Innovationszentrums Basis Vinschgau Venosta ein. Bei einer Bedarfserhebung unter 62 Unternehmen des Vinschgaus wurde der Wunsch nach einer lokalen Anlaufstelle deutlich. Diese entsteht nun im ehemaligen Versorgungsgebäude des früheren Kasernenareals Drusus in Schlanders, das zu diesem Zweck wiederbelebt wurde. „Wir wollen keine neuen Türme, sondern Brücken bauen“, schilderte Luca Daprà die Ziele von Basis, wo Wirtschaft, Kreativwirtschaft, Handwerk, Landwirtschaft, Bildung, Kultur und Soziales zusammengeführt und Räume für Entwicklung im ländlichen Raum geschaffen werden sollen.
Länderübergreifende Rechtsverbindlichkeiten gefordert
„Veränderungen können nur gelingen, wenn sie von der Gesellschaft mitgetragen werden“, unterstrich Daria Habicher, Forscherin am Center for Advanced Studies, die sich in Ihrer aktuellen Forschungsarbeit mit der Einstellung Südtiroler Klein- und Mittelbetriebe zum Wachstumsdogma beschäftigte. Die Relevanz von nachhaltigem Wirtschaften werde in Südtirol durchaus erkannt, doch herrsche auf betrieblicher Ebene noch Unsicherheit und Unwissenheit. Um nun vom Denken ins Handeln zu kommen, brauche es Mut und Verbindlichkeiten, sei es von Interessensverbänden als auch von der Politik. „Gesellschaftlicher Wandel geschieht immer im Wechselspiel der Akteure. Faktenwissen und Bewusstseinsbildung allein reicht dafür nicht aus“, erklärte Felix Ekardt, Leiter der Forschungsstelle Nachhaltigkeit und Klimapolitik in Leipzig und Berlin. Die Angst vor Wettbewerbsnachteilen gegenüber anderen Nationen sei zu groß. Hier bräuchte es länderübergreifende Rechtsverbindlichkeiten. „In der EU hätten wir die Möglichkeit, Vorreiter zu sein. Eine Maßnahme, um auch andere Länder zu mehr Nachhaltigkeit zu motivieren, könnten Ökozölle an den EU-Außengrenzen sein.“
In seinen Grußworten an die Tagung bestätigte Landeshauptmann Arno Kompatscher, dass es nicht nur wirtschaftlichen, sondern auch kulturellen Wandel brauche. Die Südtiroler Landesregierung habe sich bereits in einem Dokument zu den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen bekannt. Südtirol könne Modellregion sein. „Unser Kapital – das ökologische, das soziale und das ökonomische - ist begrenzt“, unterstich Leida Rijnhout von der zivilgesellschaftlichen Organisation Sustainable Developement Goals Watch Europe, die eben genau die Einhaltung jener Nachhaltigkeitsziele überwacht. „Wir müssen mit einrechnen, was unsere Lebensweise der Umwelt kostet. Genauso, wie wir unser Budget auf dem Bankkonto kennen und damit haushalten müssen, so müssen wir Quoten für unser ökologisches Kapital setzen.“
Derzeit verschieben wir unsere Kosten auf andere Länder und auf die kommenden Generationen“, erklärte Henning Vöpel, Direktor des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstitut. Auch das sei eine Form von globalem Marktversagen und ein deutliches Defizit unserer Demokratien.
Stimmen aus verschiedensten Disziplinen
Moderiert von Harald Pechlaner, Leiter des Centers for Advanced Studies, nahmen Vertreter verschiedenster Branchen und Disziplinen zum Thema Stellung. Darunter: Robert Zampieri, Geschäftsführer der Mila Bergmilch Südtirol, Marc Zebisch, Leiter des Institutes für Erdbeobachtung an der Eurac Research, Brigitte Gritsch, Koordinatorin der Südtiroler Weltläden, Stefan Perini, Direktor des Arbeitsförderungsinstitutes, Michael Wunderer vom Südtiroler Energieverband, Kaspar Schuler, der Geschäftsführer der Internationalen Alpenschutzkommission CIPRA, Armin Bernhard, Vorsitzender der Bürgergenossenschaft Obervinschgau, Klaus Mair, Inhaber des Tiefbauunternehmens Mair Josef & Co. KG, Gleichstellungsrätin Michela Morandini und Susanne Ursula Elsen, Professorin für angewandte Sozialwissenschaft an der Freien Universität Bozen.
Churburger Wirtschaftsgespräche 2.0
Der zweite Teil der Tagung in Schluderns verstand sich als Fortführung der Churburger Wirtschaftsgespräche. Nach 33 Jahren unter der Federführung von Johannes Graf Trapp, wurden die Wirtschaftsgespräche nun vom Center for Advanced Studies von Eurac Research in Zusammenarbeit mit Basis Vinschgau Venosta organisiert. Bürgermeister Peter Paul Trafoier begrüßte die Fortführung der Gespräche in seinem Dorf sehr. „Die Churburger Wirtschaftsgespräche waren immer wieder Impulsgeber für die Regionalentwicklung“, betonte Harald Pechlaner. „Johannes Graf Trapp hat mit den Churburger Wirtschaftsgesprächen einen besonderen Dienst an Land und Gesellschaft erbracht und bemerkenswerte Akzente gesetzt, die auch überregional von Bedeutung sind“, würdigte Carl-Philipp Baron Hohenbühel Graf Trapp in seiner Laudatio. Nun sollen die Churburger Wirtschaftsgespräche 2.0 vor allem der jungen Generation eine Plattform bieten, um sich auszutauschen und neue Ideen zu entwickeln.
Latsch/Forst - Kürzlich wurde die komplette Karl Pedross AG vom Forst-Fieber gepackt, denn Inhaber Martin Pedross hatte ein ganz besonderes Highlight für seine Mitarbeiter in petto: Er lud zum Team Event des Jahres in die Brauerei Forst.
Mit viel Sonne und guter Laune im Gepäck machte sich der Trupp von Latsch aus auf den Weg Richtung Meran. Dort wurden sie bereits von den bestens auf den Ansturm vorbereiteten Mitarbeitern der Traditionsbrauerei erwartet. In mehrere Gruppen aufgeteilt, konnte das gesamte Areal vom Sudhaus bis zum Braukeller besichtigt, die unterschiedlichen Zutaten verkostet und den Verantwortlichen Löcher in den Bauch gefragt werden.
Im Anschluss ging es bei bestem Wetter in den Braugarten auf der anderen Straßenseite. Zur Stärkung wurde dort typisch herzhaftes Essen und das ein oder andere Bier aufgetischt, das durch die neugewonnenen Einblicke sogar noch ein bisschen besser schmeckte. Bis in die Nacht hinein saß das gesamte Team zusammen unter freiem Himmel und ließ den rundum gelungenen Tag in geselliger Runde ausklingen, bevor die Heimreise in den Vinschgau angetreten wurde.
„Sommerfeste und Betriebsausflüge haben bei uns Tradition und werden von den Mitarbeitern sehr geschätzt, das sieht man nicht nur an der konstant hohen Teilnehmerzahl, sondern auch an den vielen Anekdoten, die immer wieder gerne erzählt werden. Sie schweißen das Team zusammen und geben mir zudem die Möglichkeit, mich bei meiner Mannschaft für die geleistete Arbeit zu bedanken,“ erklärt Martin Pedross.