Der „Wibmer Walter“ sieht als purer Optimist in jeder Situation etwas Positives, schöpft daraus die Kraft um nach Rückschlägen immer wieder aufzustehen und zuversichtlich in die Zukunft zu blicken.
von Christine Weithaler
Walter Gurschler, 1970 geboren, wuchs als jüngstes von vier Kindern am Wibenhof am Schlanderser Nördersberg auf. Er hatte eine schöne, aber bescheidene Kindheit. Er sieht es heute als Vorteil in einfachen Verhältnissen aufgewachsen zu sein. Seit klein auf war für ihn klar: Er wird Bauer.
Das Arbeiten in und mit der Natur, sowie das Werkeln an Maschinen war für ihn das Größte. Er besuchte die Landwirtschaftsschule Fürstenburg in Burgeis. Danach half er bereits auf dem elterlichen Hof mit. Seit er 15 Jahre alt ist, arbeitet Walter zeitweilig auf dem Hof seiner Cousine in Kortsch. Dort hat er viel Einblick in die Techniken des Obstbaus bekommen, die ihm später auf seinem eigenen Betrieb zu gute kamen. 1993 lernte er seine Frau Wally kennen, sie heiraten drei Jahre später und 1998 übernahm er den Wibenhof. Walter mag Tiere gerne, ist aber kein „Viechzoch“, wie er selbst von sich behauptet. Er interessierte sich, vor allem auch aus wirtschaftlicher Hinsicht, mehr für den Obstbau. So investierte er in Spezialkulturen und gab die Viehwirtschaft auf. Walter begann 1999 mit der Spindelerziehung der Vinschger Marille und 2003 die der Süßkirsche. Der Anbau der Williams Birne kam 2007 dazu. Außerdem baute er noch rote Johannisbeeren und Erdbeeren an. Um die Wirtschaftlichkeit seines kleinstrukturierten Betriebes zu gewährleisten, baute er sich mehrere Standbeine auf und sieht sich immer wieder nach innovativen und zukunftsorientieren Möglichkeiten um. Dass Walter da ist wo er heute ist, verdankt er seinen Eltern, Geschwistern, seiner Familie, hilfsbereiten Verwandten und Freunden. Sie haben ihn zu jeder Zeit tatkräftig unterstützt. Dadurch konnte er auch seine zeitaufwendige politische Karriere verfolgen. Als Ratsmitglied war er zehn Jahre in der Gemeinde Schlanders als Vertreter der Bergfraktionen tätig. Fünf Jahre Gemeindeausschuss folgten. Als Referent für Land- und Forstwirtschaft hatte er zudem die Aufgaben der Müllentsorgung, Straßenreinigung und Schneeräumung, sowie die Pflege von Park und Grünanlagen über. In dieser Zeit sammelte er für sich wertvolle Erfahrungen und Kontakte. Sein Durchhaltevermögen in schwierigen Situationen bewährte sich laufend und seine Selbstsicherheit wuchs. Eine Last ist ihm die Bürokratie. Walter hofft auf eine Wende in unserem Bürokratiezeitalter. Geld, welches für den Aufwand der teilweise übertriebenen Zettelwirtschaft verschwendet wird, sollte denen zugutekommen die es wirklich nötig brauchen.
Walter erlebte immer wieder berufliche und persönliche Tiefpunkte. Er verlor ihm liebgewonnene Menschen. „Auch das gehört zum Leben “, sagt Walter. Mit den schönen Erinnerungen an die gemeinsam verbrachte Zeit überwindet er die Trauer. Er versucht aus jeder Situation das Positive heraus zu nehmen und macht dadurch gestärkt weiter. Diese Fähigkeit wünscht er jedem, besonders in der momentanen Zeit. Er vertraut darauf, dass die Corona Krise vorbei gehen wird, hofft, dass wir viel Positives in die Zukunft mitnehmen. „Das Leben ist, wie es ist. Das müssen wir lernen zu akzeptieren und das Beste daraus machen. Bewusst jeden Tag leben, dafür dankbar sein, wenn man gesund ist und eine Arbeit hat.“ meint Walter. Einander so zu nehmen und zu lassen wie man ist, stärkt ihn, seine Familie, und deren Zusammenhalt.
Immer wieder ist er auf der Suche nach neuen Herausforderungen. So kam er ganz ungeplant zu einem neuen Nebenerwerb als Sauna-Aufgussmeister. Er schloss im Herbst 2018 die dazugehörige Ausbildung ab. Seitdem unterhält er mit Musik und „Show“ die Saunabesucher. Er liebt es, Menschen mit seiner Art zum Lachen zu bringen und Freude zu schenken. Auch außerhalb der Sauna. Ehrliche Menschen positiv aufzubauen, ein Strahlen ins Gesicht zu zaubern und ihnen damit weiter zu helfen, gibt Walter viel. Das ist für ihn die schönste Bereicherung und ist mit keinem Geld der Welt aufzuwiegen. Wichtig ist ihm der Familienfrieden, Neid anderen gegenüber widerstrebt ihm. Er konzentriert sich auf sein Leben und darauf was ihm gut tut. Er erlebt dadurch Zufriedenheit, Genugtuung und Glück. Für die Zukunft wünscht sich Walter, dass diese Erfahrung immer mehr Menschen machen und danach leben können.
Naturns - Bereits die Römer siedelten sich entlang der Via Claudia Augusta auf Grund der Heilquellen in Staben (lat. „Stube“) an. Bereits im Jahr 1559 wurde zu Füßen der Burg Juval die frühe Nutzung als Bad belegt, und zwar zuerst unter dem Namen Kuchinmoss und dann 1578 als Kochlmoos. Seit 1695 ist Kochenmoos urkundlich als Bad bezeichnet (Frass & Riedl, 1979). 1860 wurde neben dem Bauernhaus ein neues Badhaus errichtet welches bis Ende der 1980er Jahre betrieben wurde.
Im Jahr 2000 wurde eine zweite Thermalquelle in Staben entdeckt: Kochenmoos II, welche auch unterhalb der Burg Juval aus diesem Berg entspringt. In den letzten Jahren war die Gemeinde Naturns darum bemüht, die Wasserkonzession der Autonomen Provinz Bozen für die Wasserableitung für Thermalwasser zu erhalten und ebenso die Anerkennung durch das Gesundheitsministerium aus Rom als therapeutisches mineralisiertes Thermalwasser.
Nachdem beides im August 2019 erfolgt ist und die Gemeinde Naturns nun Besitzerin der Konzession des Thermalwasser Kochenmoos II ist, haben sich die Verantwortlichen der Gemeinde als auch jene der Tourismusgenossenschaft Naturns umgehend an die Planung der bestmöglichsten Nutzung des Thermalwasser gemacht. Einige Ideen und Möglichkeiten wurden in Betracht gezogen, doch alle waren sich ziemlich bald einig, dass dieses „Wasser“ der breiten Mehrheit von Naturns und seiner Fraktionen, also der Bevölkerung zu Gute kommen soll. In diesem Sinne sollte es über eine Hauptleitung von Staben ins Zentrum von Naturns, in das weitum bekannte Erlebnisbad geführt werden. Nur dort kann es von einer breiten Öffentlichkeit zum Wohle aller sinnvoll und wirtschaftlich rentabel genutzt werden.
Die Finanzierung zum Bau der Thermalleitung erwies sich im ersten Moment nicht so einfach. Doch da zeigten wieder einige Tourismustreibende aus Naturns Weitsicht und übernahmen den Bau der Thermalleitung, des Weiteren sicherten sie der Gemeinde auch finanzielle Unterstützung für die teilweise Sanierung des Erlebnisbades zu. So wurde zwischen der Gemeinde und der Tourismusgenossenschaft Naturns eine für alle Beteiligten zufriedenstellende Vereinbarung getroffen, welche das Fließen des Thermalwassers im Erlebnisbad und im Zentrum von Naturns garantiert.
Umgehend hat sich die Tourismusgenossenschaft im Oktober 2020 an die Planung der Thermalleitung von Staben nach Naturns gemacht. Dazu konnte die Firma Patscheider & Partner aus Mals mit einem kompetenten Team gewonnen werden. Auch sämtliche Zulaufleitungen zum Erlebnisbad und zu den Hotels der Umgebung wurden in Angriff genommen. Gebaut wird natürlich in den Monaten von Dezember bis März, in welchen der Tourismusort am wenigsten Bewegung aufweist und am wenigsten die Bewohner und Anrainer stört. Sorgfältig wird darauf geachtet, die Straßen des Dorfes so wenig wie möglich in Mitleidenschaft zu ziehen und wieder in einen optimalen Zustand zu bringen. Dazu konnte die Firma Hofer Tiefbau aus Prad gewonnen werden. Mit gleich mehreren Teams wird sie an verschiedenen Abschnitten gleichzeitig die Grabungsarbeiten vornehmen.
Das Erlebnisbad Naturns soll durch das Thermalwasser eine zusätzliche Attraktion erhalten, das vor allem all jenen Menschen zu Gute kommt, die am Wohlbefinden ihres Körpers sowie an der Linderung bestimmter Beschwerden des Bewegungsapparates interessiert sind. Das Thermalwasser wirkt gegen chronische Gliederschmerzen, wie z. B. Rückenschmerzen oder andere Schmerzen des Bewegungsapparates sowie präventiv zur Stärkung des Immunsystems gegen Infektionen (Grippen). Vor allem den neuen Zivilisationskrankheiten kann man damit sehr gut vorbeugen. Stressbehandlung durch Beeinflussung des Cortisolspiegels, Entschleunigung als auch Achtsamkeitsübungen im wohltuenden Thermalwasser bieten sich in naher Zukunft in Naturns regelrecht an.
Auch die besagten Hotels beteiligen sich an der Umsetzung des neuen Angebotes für den Ort Naturns. Diese einmalige Chance will man gemeinsam mit allen nutzen, um Naturns und seine Orte für die Zukunft nachhaltig, Ressourcen sparend und zum Wohl(befinden) aller aufzustellen.
In diesem Sinne erfolgte am 25. Jänner der Spatenstich zum Bau der Thermalleitung.
Schluderns - Der Bau wurde sorgfältig in das Umfeld eingefügt. Besonderer Wert wurde innen und außen auf die Materialauswahl gelegt. Alles ist umsichtig gestaltet und proportioniert - vom zentralen Eingangsbereich für vielfältige Nutzung bis hin zu den Gruppenräumen. Mir diesen Worten beurteilte die Jury den Kindergarten-Bau von Schluderns. Der Architekt Roland Baldi (roland baldi arcitects) wurde vom Rat der nationalen Architekten mit dem „Premio Architetto Italiano Menzione d`Onore 2020“ ausgezeichnet.
Die Preisvergabe zur „Festa d`Architettura“ war dem Thema Erziehung und Schule gewidmet und sollte unterstreichen, wie wichtig ideale Architektur für Kinder und Jugendliche ist. Der Bau des Kindergartens in Holzkonstruktion mit großen Fensterfronten passt sich geschickt an die Platzsituation an und fügt sich ideal ins Ortsbild ein. Das großzügig angelegte helle Foyer, das vielfältig genutzt werden kann, die hölzerne Innenaustattung, die Farbgebung der Möbel und die allgemein ideale Raumeinteilung schaffen eine kindgerechte harmonische Atmosphäre und schaffen ein ideales Umfeld für die pädagogische Arbeit der Kindergarten-Fachkräfte.
Im Jahr 2012 hatte Baldi den Architektenwettbewerb für den Kindergarten-Bau Schluderns gewonnen, bei dem eine Vielzahl an Architekten beteiligt waren. Einige Jahre später begleitete Baldi auch die Ausführung. 2018 wurde der Bau begonen und 2019 eingeweiht.
Das Architekturbüro „roland baldi arcitects“ ist bereits in Vergangenheit für mehrere Projekte ausgezeichnet worden, so mit dem „Premio Architettura Citta`di Oderzo“ und mit dem Iconic Award 2018 -selection“. Arbeiten wurden auch bei mehreren Austellungen gezeigt, so auch bei der Biennale in Venedig. (mds)
Müstair/Vinschgau - Der Vinschgau ist gesegnet mit einer Fülle von Kulturstätten der Romanik. Die insgesamt 25 Kulturstätten im Engadin und auf der Achse Vinschgau – Unterland haben sich zum Kulturprojekt „Alpine Straße der Romanik“ zusammengeschlossen und erhalten nun eine neue Koordinatorin.
von Heinrich Zoderer
Mit dabei bei diesem Kulturprojekt sind u.a. das Kloster Marienberg und die St. Prokulus Kirche in Naturns, genauso wie Schloss Tirol, die St. Benediktskirche in Mals, die St. Ägidius-Kirche in Kortsch, die Pfarrkirche St. Johannes in Laas, die Stadt Glurns oder die Burgkapelle Hocheppan. Auf Schweizer Seite ist das UNESCO Weltkulturerbe Kloster St. Johann mit dabei. Der Startschuss für diese gemeinsame Partnerschaft fiel bereits 2007. Durch ein Interreg-Projekt zwischen dem Schweizer Engadin und Südtirol unter der Führung von IDM Südtirol entstand ein breites Netzwerk. Das Ziel ist es, kulturhistorisch interessante Baudenkmäler der beiden benachbarten Regionen in den Mittelpunkt zu stellen, zu vernetzen und sie für Südtirols Gäste, aber auch für die Südtirolerinnen und Südtiroler verstärkt zugänglich zu machen. Nun übernimmt die gebürtige Boznerin Elke Larcher Gasperi die Koordination dieses Kulturprojekts. Als Museumsdirektorin und Leiterin der Kommunikation des Klosters St. Johann in Müstair hat Larcher die besten Voraussetzungen, um dieses Kulturprojekt weiter zu entwickeln und neue Kooperationspartner zu gewinnen. Frau Larcher antwortet dem Vinschgerwind auf drei Fragen:
Vinschgerwind: Welche Initiativen planen Sie um die bisherigen 25 Partnerstätten der Alpinen Straße der Romanik noch besser zu vernetzen und sichtbarer zu machen?
Larcher: In den letzten Jahren konnte das Projekt dank IDM Südtirol großen Aufschwung verzeichnen. Durch die Ausweitung des Projektes auf ganz Südtirol wird auch die Sichtbarkeit sich weiter erhöhen, davon bin ich überzeugt. Gleichzeitig ist es aber von großer Wichtigkeit, dass die Lebendigkeit dieses Projektes bestehen bleibt. Das Netzwerk und der Austausch zwischen den Partnern soll weiterhin große Priorität genießen.
Vinschgerwind: Das Projekt, bzw. das Netzwerk soll vorerst auf ganz Südtirol ausgedehnt werden. Soll später auch Nordtirol und das Trentino einbezogen werden?
Larcher: Zu Beginn des Projektes, vor etwa 14 Jahren, waren auch das Trentino und Graubünden mit dabei. Die „Alpine Straße der Romanik“ ist damals als grenzüberschreitendes Interreg-Projekt gestartet. Heute fokussiert sich dieses Kulturprojekt im Vinschgau und im Süden Südtirols. Der erste Schritt ist nun eine landesweite Ausweitung. In einem zweiten Schritt ist eine Ausweitung auf die angrenzenden Gebiete, sei es Nord- oder Osttirol, Trentino, Veneto oder Graubünden keineswegs ausgeschlossen. Gemeinsam mit einem Kunsthistoriker haben wir eine Liste der möglichen neuen Partnerstätte erstellt. Wir sind zurzeit dabei, diese zu kontaktieren. Die Liste ist aber sicher nicht vollständig. Deshalb auch unser Aufruf an alle Kulturstätten Südtirols, welche mit romanischer Architektur oder Wandmalerei ausgestattet sind, sich bei uns zu melden. Es können Kirchen, Kapellen, Burgen, Schlösser, Dörfer oder ganze Städte sein. Auf unserer Webseite www.stiegenzumhimmel.it kann sich jede/r ein Bild über das Projekt machen.
Vinschgerwind: Welchen Stellenwert hat der Kulturtourismus für das Münstertal bzw. das Engadin und für den Vinschgau?
Larcher: Kulturtourismus wird in den Alpenregionen immer wichtiger und lässt sich sehr gut mit naturbasiertem Tourismus verbinden. In den letzten Jahren konnte man feststellen, wie der Gast in unserer Region vermehrt nebst der intakten Natur auch die Kultur sucht und genießt. Dabei hat ein Projekt, das mehrere Kulturstätten thematisch vereint, so wie es die „Alpine Straße der Romanik“ macht, enorm viel Potenzial.
Kolping im Vinschgau - Wer gehört heute zur Kolpingsfamilie? Früher- bis in die 60er Jahre des letzten Jahrhunderts - waren es ausschließlich Gesellen.
Zunehmend finden heute Menschen, die nicht zu dieser traditionellen Gruppe gehören und aus unterschiedlichen Berufen und sozialen Schichten kommen, Interesse am Kolpinggedanken, an der Kolpingsfamilie.
Diese versteht sich heute als familienhafte und generationsübergreifende Gemeinschaft. Erst seit 1966 gehören auch Frauen zur Kolpinggemeinschaft. Seit 1968, mit der Gründung der „Aktion Brasilien“, arbeitet Kolping auf internationaler Ebene eng zusammen und unterstützt eigene Projekte im Süden: in Afrika, Asien und Lateinamerika. So gelingt es weltweit die Ideen Kolpings in unterschiedlichen Nationen und Kulturen wirksam umzusetzen.
So ist es angebracht - auch für uns- den Menschen Adolph Kolping zu kennen und gleichsam zu erleben. Er kann umschrieben werden mit: Mensch der Mut macht und Orientierung gibt. Er ist ein Familienmensch! Er verdankt sich zeitlebens seiner Familie und Heimat in Kerpen (Stadt in Nähe Kölns). Durch sie wird er menschlich, emotional und religiös geprägt. Mit Hochachtung spricht er von seinen Eltern als stille, ehrbare Leute, deren ganzes Vermögen in einer zahlreichen Familie bestand. Kolping kennt sich aus im psychischen und physischen Leiden. Beispiel seine Mutter stirbt, als er noch keine 20 Jahre alt ist. Vom Tod des Vaters hört er, als er zu seiner Priesterweihe in die Kirche einzieht.
Otto von Dellemann
MwSt.-Abzug für PKW’s, welche von Mitarbeitern privat und betrieblich genutzt werden und Festlegung des zugrundeliegenden Sachbezugs
Bekanntlich sieht das Mehrwertsteuergesetz vor, dass die Mehrwertsteuer für den Kauf von Kraftfahrzeugen, sowie die damit verbundenen Nebenkosten (Wartung, Kraftstoff usw.) nur in Höhe von 40 % abzugsfähig ist, wenn diese Fahrzeuge nicht „ausschließlich“ im Unternehmen verwendet werden.
Damit das Unternehmen, welches das Fahrzeug seinem Mitarbeiter zur privaten und betrieblichen Nutzung zur Verfügung stellt und die entsprechenden Kosten trägt, die MwSt trotzdem zu 100% in Abzug bringen kann, sind in der Praxis drei Methoden vorgesehen:
1. Ausstellung einer Rechnung in Höhe des sogen. fringe benefits (Sachentlohnung) an den Mitarbeiter, welcher in Folge letzteren nicht als solchen zu besteuern hat;
2. Weiterbelastung der auf den Sachbezug zu berechnenden MwSt mittels Ausstellung einer entsprechenden Rechnung an den Mitarbeiter, wobei sich der zu besteuernde Sachbezug um den entsprechenden Betrag reduziert.
3. Ausstellung einer sogen. Eigenrechnung über die auf den Sachbezug anfallende MwSt von Seiten des Arbeitgebers, wobei der Mitarbeiter nichts bezahlt, aber den Sachbezug voll besteuert.
Zum Verständnis sei angemerkt, dass unter Besteuerung des Sachbezugs zu verstehen ist, dass dieser im Lohnstreifen zum Einkommen hinzugerechnet wird und darauf entsprechende Steuern und Abgaben berechnet werden. Diese reduzieren das Nettogehalt des Mitarbeiters.
Bislang war unklar, ob die dritte Methode von Seiten der Finanzverwaltung anerkannt ist.
Mit Auskunftsverfahren Nr. 631 vom 29. Dezember 2020 hat die Steuerbehörde nun klargestellt, dass in dem Fall, in dem das Unternehmen die MwSt mit einer Eigenrechnung abführt, d.h. dem Arbeitnehmer kein Betrag in Rechnung gestellt wird, der 100%ige Vorsteuerabzug nicht in Anspruch genommen werden kann.
Davon abgesehen, wurde bereits mit dem Haushaltsgesetzes 2020, das Einkommenssteuergesetz dahingehend geändert, dass die Höhe des Sachbezugs im Falle von PKW‘s, welche den Mitarbeitern zur gemischten Nutzung überlassen werden, von der Höhe des Kohlendioxidausstoßes des Fahrzeugs abhängig ist.
Mehr Informationen wären gut
Herr Bernhart schreibt, das es zu bezweifeln ist, dass die Schließung von Bars und Restaurants die Corona Zahlen senken. Seinem Kommentar nach gibt es keine Zahlen darüber, dass Restaurants und Bars Corona Hotspots für das Infektionsgeschehen sind. Zum einen ist meines Wissens nach derzeit nicht möglich, für Südtirol die einzelnen Ansteckungen nachzuverfolgen, also kann man auch nicht mit Sicherheit sagen, dass die Bars keine Hotspots sind. Auch muss es bei der aktuellen hohen Inzidenz gar nicht sein, dass überhaupt „nur“ Hotspots für die hohen Zahlen sorgen. Es ist davon auszugehen, dass es eine hohe diffuse Ansteckung gibt, was auch zu einer hohen Zahl an asymptomatischen Virusträgern führt.
Auch gibt es meines Wissens nach eine Veröffentlichung des französischen Wissenschaftsrats vom 12 Dezember 2020 https://solidarites-sante.gouv.fr/IMG/pdf/note_d_eclairage_conseil_scientifique_modifiee_14_decembre_2020.pdf die explizit festhält, dass die Umstände der Neuinfektionen das hohe Risiko der Übertragung von Virus während der Mahlzeiten zeigen, egal ob sie in einem privaten (Familie, freundlich) oder öffentlichen Umfeld (Cafés, Restaurants…) eingenommen werden. In der Stellungnahme wird auch darauf hingewiesen, dass asymptomatische Patienten das Virus übertragen können und dass sie für rund 40 bis 50% der Neuinfektionen verantwortlich sind.
Zu einem ähnlichen Ergebnis scheinen wohl auch amerikanische Wissenschaftler zu kommen.
Ich gebe Herrn Bernhart Recht, dass es gut wäre mehr Informationen zu haben. Aber dies dauert seine Zeit. Z.B. die Studie des deutschen RKI zum Infektionsgeschehen in Bars und Restaurants ist meines Wissens noch nicht veröffentlicht. Sollen wir wirklich die Maßnahmen zur Coronaeindämmung pauschal ablehnen, nur weil die Wissenschaft den Virus noch nicht vollumfänglich untersucht hat?
Meines Erachtens wäre es dann vielleicht zu spät. Und daher würde ich als Verantwortlicher auch eher den vorsichtigen Weg gehen, und der französische Wissenschaftsrat ist für mich eher nicht für Fake News oder Verschwörungstheorien bekannt.
Volker Schulte
...nach diesem Seitenhieb vorerst ein Gedicht uns blieb...
„Lieber Bürgermeister und liebe Referenten,
lasst uns etwas in die jüngere Vergangenheit schwenken.
Wir als Bürgerlistler waren von Anfang an zu einer konstruktiven Zusammenarbeit bereit,
Dies hat sich bis dato auch nicht geändert mit der Zeit.
Von unserer Mitarbeit im Ausschuss bis hin zu freundlichem Ersuchen
dachten wir, wir werden unser Bestes, auch ohne Referentenposten, versuchen.
Sicherlich, wir waren neu im Gemeinderat
und manchmal fehlte es an Präzision bei unserer Tat.
Trotzdem werden wir im Interesse der Dorfgemeinschaft unser Bestes geben
und auch in Zukunft versuchen etwas zu bewegen.
Nach vielen Versuchen für mehr Bürgernähe und Transparenz
ist es immer noch allgegenwärtig, das „Wir entscheiden alleine“- „SVP- Gespenst“.
Denn, um die Zusammenarbeit steht es bis dato noch nicht sehr gut,
ein Grund dafür ist sicherlich auch, dass noch keine der parteiübergreifenden Kommissionen wirklich arbeiten tut.
Noch mehr verwundert waren wir in der „Dolomiten“ zu lesen,
dass unsere Anfragen und Anträge nur Belastung für die Gemeinde sind gewesen.
Sehr verwundert über diesen Satz, möchten wir dennoch hiermit sagen,
dass wir es auch in Zukunft werden wagen,
Beschlussanträge zu hinterlegen und Entscheidungen zu hinterfragen.
Denn dies ist unser Auftrag, den die Wählerinnen und Wähler uns gegeben haben
und wir werden bestens versuchen, diesen umzusetzen, an allen Tagen.
Unsere Türen stehen auch nach diesem Seitenhieb immer noch offen
und wir werden noch ein wenig auf eine bessere Zusammenarbeit hoffen.
Sollte diese aber nicht florieren,
werden wir in Zukunft noch ausführlicher und genauer recherchieren,
nicht mehr so zahm hofieren
und uns auf die Oppositionsarbeit noch mehr fokussieren.
In der Zwischenzeit belassen wir es mit diesem Appell
und hoffen, das Licht am Ende des Tunnels wird langsam hell…“
die neue Bürgerlsite Partschins Rabland Töll
Mondsüchtig. Ich war in der Früh auf Malettes: es war kalt und windig und ich wartete bis der Vollmond über den Watles seine Nachtschicht beendete. Dann kamen die ersten Sonnenstrahlen, ich machte einen Click und ging glücklich weiter... P.S. Mit „Covid-Erlaubnis“ möchte ich eine Fotoausstellung mit Katalog: „Himmlische Bilder - Der Himmel über den Vinschgau“ veranstalten. Förderer sind Willkommen.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Walter Holzeisen war fast 23 Jahre lang hds-Bezirksleiter. Karin Meister ist seine Nachfolgerin. Wir haben mit beiden ein Gespräch geführt: über Aufgaben, Ideen, negative Erinnerungen und darüber, was der hds mit der SVP gemeinsam hat.
Vinschgerwind: Herr Holzeisen: Sie waren fast 23 Jahre Bezirksleiter des hds. Was waren die Hauptaufgaben?
Walter Holzeisen: Eine meiner Hauptaufgaben war die Leitung des Bezirksbüros, der Dienstleistungen und natürlich der Mitgliederbetreuung.
Vinschgerwind: Worauf sind Sie besonders stolz?
Walter Holzeisen: Zum einen bin ich stolz, dass wir durch die gute Struktur des Verbandes unsere Kunden optimal betreuen können. Zum anderen bin ich stolz auf unsere Nähe zu unseren Mitgliedern.
Vinschgerwind: Wie geht es den hds-Mitgliedern derzeit?
Walter Holzeisen: Diese Zeit ist natürlich schlimm für unsere Mitglieder. Ganz schlimm ist, dass wir keine Planbarkeit haben. Auf und zu, aber auch die Teileinschränkung vor dem Lockdown hat nicht viel gebracht. Denn, wenn die Gastronomie eingeschränkt ist, dann spürt das auch der Handel. Wir haben wenig Frequenz in den Orten. Wir müssen verstärkt – sei es Tourismus, sei es Gastronomie, sei es der Handel – zusammenarbeiten. Das gilt für alle Ebenen: auf Gemeinde-, auf Bezirks- und auf Landesebene.
Vinschgerwind: Frau Meister, als Nachfolgerin: Welchen Erfahrungsschatz bringen Sie in den hds Vinschgau ein?
Karin Meister: Was ich mitbringe ist auf jeden Fall spartenübergreifendes Denken. Ich war lange im Tourismus tätig, aber auch schon im Ortsmarketing, wo ich mich um alle Bereiche gekümmert habe und mit allen zu tun hatte, sei es Kaufleute, wie Touristiker oder Gastwirte und auch mit dem Bauernbund. Also: Ich bringe den 360-Grad-Blickwinkel mit, das was Walter Holzeisen vorhin angesprochen hat.
Vinschgerwind: Gemünzt auf den Lockdown hieße das: Entweder alles zu oder alles offen lassen.
Karin Meister: Ja, ich finde Teillösungen nicht sinnvoll. Wir haben durch die Pandemie vor allem eines gesehen: Dass alles zusammenhängt. Wir sind ein Rad. Der eine kann nicht ohne den anderen leben. Das muss jedem bewusst werden. Auch bei Initiativen muss künftig gelten: Die Kaufleute unterstützen die Gastwirte und die Touristiker und umgekehrt.
Vinschgerwind: Derzeit schreit jeder für sich selbst. Einmal schreit der hds-Präsident Moser, dann wieder Manfred Pinzger. Besonders Moser scheint sich politisch in Stellung bringen zu wollen...
Karin Meister: Man hat in letzter Zeit schon begriffen, dass man zusammenschauen muss. Alle haben die gleichen Probleme und ich bin wirklich der Meinung, dass man versucht als Verbände für die anderen mitzudenken. Das ist einfach wichtig.
Vinschgerwind: Herr Holzeisen: Was bleibt Ihnen in besonders negativer Erinnerung?
Walter Holzeisen: Sehr negativ in Erinnerung bleibt mir die technische Regierung unter Ministerpräsident Monti. Die Öffnungszeiten wären 7 Tage die Woche 24 Stunden am Tag geplant gewesen. Gerade für unsere kleinen Betriebe haben wir geschaut, dass wir die Sonntagsschließung einhalten können. Wir haben das Schlimmste abwehren können. Und wo findet der Handel in Südtirol statt? Der Handel findet bei uns dort statt, wo die Menschen leben, also in den Ortszentren. Es ist eine unserer Hauptaufgaben die Entwicklung der Orte zu fördern und da schließt sich wieder der Kreis mit dem Tourismus und der Gastronomie, die eine große Rolle spielen. Der Handel hätte laut Monti in die Gewerbegebiete ausgesiedelt werden sollen. Unsere Orte wären gestorben. Gott sei Dank haben wir durch das Landesraumordnungsgesetz das Schlimmste abfedern können. Nur die liberalisierten Öffnungszeiten sind geblieben.
Vinschgerwind: Frau Meister: Wie ist der erste Eindruck, den Sie in den vergangenen Arbeitswochen gewonnen haben?
Karin Meister: Die Aufgabe ist sehr vielseitig. Ich war in den vergangenen Wochen viel mit Walter Holzweisen unterwegs. Ich konnte so die verschiedenen Realitäten draußen in den Orten kennenlernen. Ich bin gut gestartet.
Vinschgerwind: Herr Holzeisen: Der Handel im Vinschgau ist....
Walter Holzeisen: ... sehr vielfältig. Wir haben Gott sei Dank sehr lebendige Orte mit schönen Aktionen. Der Vinschgau ist vom Sortiment her nicht schlecht abgedeckt. Wir haben keine großen Ausreißer wenn wir vom Detailhandel im Gewerbegebiet reden. Die Vinschger sind Kämpfer und kreativ. Je weiter wir in den oberen Vinschgau kommen – vor allem in Grenznähe – desto mehr spürt man die Kreativität unserer Betriebe um das Abwandern der Kaufkraft zu verhindern. Größere Orte wie Schlanders zum Beispiel punkten durch die Vielfalt.
Vinschgerwind: Frau Meister, welche Ideen oder Pläne möchten Sie für die Zukunft schmieden?
Karin Meister: Ich werde versuchen, möglichst dazu beizutragen, dass die Leute irgendwie gut durch die Krise kommen, soweit es in meiner Macht steht. Es gibt kleine Hilfestellungen, die wir geben können, wie Ansuchen um einen Nahversorgungsbeitrag für kleine Geschäfte in der Peripherie, oder Aktionen auszuarbeiten mit dem Bezirksausschuss oder den Ortsobleuten, die alles ein wenig in Schwung halten. Die Ortsgruppe Mals zum Beispiel hat die Weihnachtsaktion trotz Corona gemacht und hatte damit einen großen Erfolg. Also organisatorische Hilfestellungen geben, im Austausch bleiben und die Kaufleute motivieren, weiterzumachen, aber auch Aktionen stattfinden zu lassen und gemeinsam neue Ideen – aus anderen Blickwinkeln – entwickeln, welche die Pandemie einfach erfordert. Wir müssen uns verändern.
Vinschgerwind: Herr Holzeisen, wo könnte man beim Vinschger Handel nachbessern?
Walter Holzeisen: Wir müssen grundsätzlich innovativer werden. Das Frühjahr im vergangenen Jahr hat uns gezeigt: Wir müssen im Onlinehandel nachbessern, ich rede da nicht von Onlinehandel wie ihn Amazon vormacht. Ich rede von einem kleinen Onlinehandel, einem Bezirksportal.
Vinschgerwind: Amazon Vinschgau sagte einmal Bezirkspräsident Dietmar Spechtenhauser im Vinschgerwind-Interview...
Walter Holzeisen: ...genau Amazon Vinschgau, nur kleiner.
Vinschgerwind: Wie weit sind Sie?
Walter Holzeisen: Wir sind bei der Überprüfung der Machbarkeit. Aber jetzt ist es höchste Zeit.
Vinschgerwind: Es gibt bereits Geschäfte, die vorgeprescht sind.
Walter Holzeisen: Ja, Omnichannel wird immer wichtiger. Der Verband steht den Betrieben in rechtlichen Belangen wie etwa Datenschutz oder Steuerrecht zur Seite.
Vinschgerwind: Frau Meister, wo sehen Sie Aufholbedarf?
Karin Meister: Ich möchte zwei Dinge dazu sagen: Einmal ist es notwendig – wie es der lvh gut vormacht - die Jugend zu stärken. Ganz ein wichtiges Thema ist auch die Betriebsnachfolge. Es sind einige wenige, die in der glücklichen Lage sind, dass der Nachwuchs schon bereitsteht. In vielen Fällen könnte es aber auch passieren, wenn niemand nachkommt, dass das Geschäft geschlossen werden muss. Der zweite Bereich, in dem ich Aufholbedarf sehe, ist die Image- und Attraktivitätssteigerung des Berufsbildes der Verkäuferin und des Verkäufers. Der Handel muss einen anderen Stellenwert erhalten. Ein Tischler oder ein Dachdecker zum Beispiel sind bei vielen höher angesehen, als eine Verkäuferin oder ein Verkäufer. Wir müssen die Synergien nutzen zwischen Berufsbildung, Lehrbetrieben und uns als hds.
Walter Holzeisen: Es ist so: Das Handwerk hat ein Ständedenken, das es so im Handel und in den Dienstleistungen aufgrund ihrer Vielfalt nicht gibt. Auf der anderen Seite ist diese Vielfalt auch ein Mehrwert, den es zu verteidigen gilt.
Vinschgerwind: Das ist wie bei der SVP, da gibt es auch ganz verschiedene Gruppierungen in einer Partei...
Walter Holzeisen (lacht): Das ist ja gut.
Karin Meister (lacht): Die Heterogenität macht es schwieriger, allen gerecht zu werden.
Vinschgerwind: Was schätzen Sie an den Kaufleuten hier im Tal, Frau Meister?
Karin Meister: Ich schätze an den Vinschger Kaufleuten, dass sie innovative Kämpfer sind, dass sie kreativ sind. Vor allem im oberen Vinschgau und in den Seitentälern sind die Kaufleute auf Grund der geografischen Gegebenheiten gezwungen, kreativ zu sein und gehen perfekt auf die Nahversorgungsbedürfnisse der Kunden ein.
Vinschgerwind: Zwei positive Aspekte, die die Corona-Krise mit sich gebracht hat?
Karin Meister: Das Bewusstsein, dass wir auch in der Peripherie (fast) alles haben, was wir brauchen, Wertschätzung. Und: Die Motivation neue Wege zu gehen, vor allem in Richtung Digitalisierung. Viele haben die Not genutzt, um kreativ zu werden und sind über sich hinausgewachsen.
Walter Holzeisen: Ja, die Zufriedenheit und die Wertschätzung mit dem, was vor Ort geboten wird. Und zum Zweiten: Der Gemeinschaftssinn ist für viele wertvoller geworden.
Schluderns - Nach mehreren Anläufen innerhalb vergangener drei Jahrzehnte ist es nun geglückt. Die Mehrheit der Grundbesitzer der Schludernser „Ebnet“ hat sich für den Bau einer Beregnung ausgesprochen. Von den 210 Grundeigentümern nahmen 193 (89,64%) an der Abstimmung am 6. Februar 2021 teil. Davon stimmten 173 Besitzer mit „Ja“ (89,64%). 19 waren dagegen, und eine Stimme wurde weiß abgegeben. Gebaut wird über das Bonifizierungskonsortium Vinschgau. Sehr zufrieden mit dem Ergebnis sind die Mitglieder des Komitees für die Schludernser „Ebnet“ Obmann Rudi Stocker, Projektleiter Andreas Hauser, Christian Schwarz, Armin Dengg und die Katastralvertreter Irene Fritz und Stefan Frank, sowie die Verantwortlichen im Bonifizierungskonsortiums Vinschgau und der Gemeinde Schlanders. Bis 2024 muss das Projekt abgeschlossen sein.
Ausschlaggebend für das klare Votum dürfte nicht zuletzt die zugesagte staatliche Förderung des Beregnungs-Projektes von 6,5 Millionen Euro gewesen sein. Die Gemeinde Schluderns wird ihrerseits 750.000 Euro zuschießen, weil sie im Gegenzug das E-Werk-Konfall errichten kann und dafür für mindestens 30 Jahre die Konzession erhält. Das bedeutet laufende Einnahmen für die Gemeindekasse.
Die Restfinanzierung durch die Grundeigentümer ist so erschwinglich. Sie beläuft sich auf 6.500 bis 7.000 Euro pro Hektar bei Neuerrichtung des Beregnungsnetzes und auf 3.000 bis 3.500 bei bereits bestehendem Netz (bisher gespeist durch Tiefbrunnen). Es profitieren also nicht nur die Bauern (auch durch Wertsteigerung ihres Grundes)und die Gemeinde, sondern auch der ökologisch wertvolle und durch Natura 2.000 geschützte Auwald, der durch die Entnahmen von immer mehr Grundwasser durch „Ziggl“ in den vergangenen Jahren immer mehr ausgetrocknet ist. Durch die wassersparende Beregnungsanlage werden künftig Wassermassen für das Schludernser Biotop und natürlich auch für den Saldurbach frei. Das bedeutet eine wertvolle ökologische Verbesserung. Diese ist ganz im Sinne derer, denen der Erhalt wertvoller Naturlandschaft ein Anliegen ist. Weniger könnte vielen gefallen, dass sich nun die Schludernser Ebene in eine Äpfel-Monokultur verwandeln könnte. Doch auch das liegt in den Händen der Grundbesitzer. (mds)