Administrator

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Dienstag, 30 Mai 2023 15:04

Spezial Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit geht uns alle an. Soviel steht fest. Denn Nachhaltigkeit ist ein Thema, das nicht nur viel diskutiert wird, sondern gefühlt und nicht mehr wegzudenken ist. Immer mehr Kundinnen und Kunden interessierten sich für nachhaltige Produkte und Dienstleistungen und entscheiden sich bewusst für nachhaltig agierende Unternehmen. Nachhaltigkeit ist in aller Munde. Doch was bedeutet Nachhaltigkeit genau? Nachhaltigkeit ist die Fähigkeit, zu existieren und sich zu entwickeln, ohne die natürlichen Ressourcen für die Zukunft zu erschöpfen. So lautet eine Definition. Anders gesagt: Nachhaltigkeit ist eine Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne jene künftiger Generationen zu gefährden.

 

Was sind die drei Prinzipien der Nachhaltigkeit?
Das Konzept der Nachhaltigkeit setzt sich aus drei Säulen zusammen: Umwelt, Wirtschaft und Soziales. Der Umweltschutz ist natürlich das am häufigsten diskutierte Thema. Es geht um die Reduzierung des Kohlenstoff-Fußabdrucks, des Wasserverbrauchs, verrottungsfreier Verpackungen und verschwenderischer Prozesse. Bei der sozialen Entwicklung geht es darum, Mitarbeiter fair zu behandeln und einen verantwortungsvollen, ethischen und nachhaltigen Umgang mit Mitarbeitern, Interessengruppen und der Gemeinschaft, in der ein Unternehmen tätig ist, zu gewährleisten. Dies kann durch verschiedene Leistungen wie flexible Arbeitszeiten oder fairer Bezahlung erreicht werden. Die wirtschaftliche Entwicklung ist wahrscheinlich die einfachste Form der Nachhaltigkeit. Um wirtschaftlich tragfähig zu sein, muss ein Unternehmen rentabel sein und genügend Einnahmen erwirtschaften, damit es auch in Zukunft weitergeführt werden kann. Die Herausforderung bei dieser Form der Nachhaltigkeit besteht darin, ein Gleichgewicht zu erreichen. Anstatt um jeden Preis Geld zu verdienen, sollten Unternehmen versuchen, im Einklang mit anderen Elementen der Nachhaltigkeit Gewinne zu erwirtschaften.

Nachhaltigkeit der Vinschger Wirtschaft
Wir haben in diesem Sonderthema Unternehmen aus der Vinschger Wirtschaft herausgegriffen, die stellvertretend für viele andere, Nachhaltigkeit leben. Da ist zum einen der Vinschger Vorzeigebetrieb und Nachhaltigkeits-Pionier holzius, zum anderen die LEEG, das Fernheizwerk Laas-Eyrs, das stellvertretend für die Fernheizwerke im Vinschgau steht. Da ist die VIP mit dem Fußabdruck des Vinschger Apfels und die Obstgenossenschaft JUVAL. Für die Hotelerie steht repräsentativ Das Gerstl. In die Reihe nachhaltigkeitsbewusster Unternehmen stellen sich weiters Moriggl RISAN, Anco Leuchten, Thermosol oder Tappeiner Reinigung. Sie alle verbindet der Gedanke um eine nachhaltige Zukunft.

Dienstag, 30 Mai 2023 09:00

Jeder Tag hat sein Geheimnis

Schlanders/Grundschule/Musical - Wer möchte nicht in der ersten Reihe sitzen und von allen bewundert werden? Was ist im Leben wirklich wichtig? Um diese Fragen geht es im Musical „Der kleine Tag“, sehr erfolgreich am 16., 18. und 20. Mai von den beiden Grundschulklassen 4A und 5A aus Schlanders in der Aula Magna aufgeführt. Unter der Regie von Fabian Fleischmann und in enger Zusammenarbeit mit anderen Lehrpersonen und der Band, bestehend aus acht Musiker:innen, haben die 42 Schüler:innen auf der Bühne gesungen, getanzt und gespielt, während über Lautsprecher Daniel Götsch die wunderbare Geschichte vom kleinen Tag erzählte. Die Tage leben im Lichtreich hinter den Sternen. Jeder Tag kann nur einmal auf einem Lichtstrahl zur Erde und muss am gleichen Tag am Abend wieder zurück ins Lichtreich. Dort berichten die Tage, was sie alles erlebt haben. Sie erzählen von wichtigen Erfindungen, Katastrophen, Kriegen, Pandemien und Hungersnöten. Es gibt Tage, die in Erinnerung bleiben und andere, an die sich niemand erinnert. Die wichtigen Tage, an denen etwas Besonderes passiert ist, sitzen in der ersten Reihe. Der kleine Tag muss lange warten, bis er endlich am 23. April auf die Erde geschickt wird. Es ist ein regnerischer Tag. Eine Familie zieht in eine größere Wohnung um, einige Menschen machen ein Picknick, ein Junge erhält zum Geburtstag einen Roller und Bauarbeiter verrichten Straßenarbeiten. Zwei Menschen küssen sich, andere beobachten den Vogelzug, warten auf den Bus, hören den Wellen des Meeres zu oder steigen auf einen Berg. Plötzlich kommt die Sonne hervor und alle freuen sich. Als der kleine Tag von seinen Erlebnissen erzählt, sind alle enttäuscht. Ist denn nichts Bemerkenswertes passiert? Erst ein Jahr später darf der kleine Tag unverhofft in die „erste Reihe“ aufrücken, denn auf der ganzen Welt feiern die Menschen ihm zu Ehren ein Freudenfest, weil sein Tag der friedlichste Tag auf Erden war. So wird klar: jeder Tag hat sein Geheimnis, jeder Mensch ist wichtig und jeder Augenblick ist wertvoll.

Dienstag, 30 Mai 2023 08:59

Präsentabler Marmorspitz

Laas - Im Rahmen eines schönen Festes, mit Ansprachen, mit dem Einpflanzen von drei Marillenbäumen (mit den Projektpartnern aus Tarrenz und St. Anton), mit Musik und mit Speis und Trank wurde in Laas mit dem Dreispitz ein Areal eröffnet, welches als Marmorerlebniswelt den Laaser Marmor ein weiteres Stück zugänglicher macht. Das Interreg-Projekt mit Tarrenz, so blickte Thomas Tappeiner zurück und nach vorn, habe nach der Gründung von MarmorPlus 2011, das Schaufenster am Bremsberg, die Erschließung der Brüchlerstiege, den Raum im Bahnhof und die 5 marmornen Meilensteine bis nach Tarrenz ermöglicht. Ein zweites Interreg-Projekt sei nun mit dem Marmormuseum im Dreispitz und mit dem Eintrittssystem verwirklicht worden. Mit alten Werksgegenständen, mit Erklärungstafeln, mit Marmorskulpturen, mit dem neuen Museum stehe ab sofort der Marmorpark Besuchern auch ohne Führung zur Verfügung.
Der Laaser Ex-BM Andreas Tappeiner wies darauf hin, dass mit dem Erlebbarmachen des Marmors etwas initiiert worden sei, das von den Laasern mit Herzblut getragen werde.
Falankiert wurde das Fest von Laaser Produzenten mit Evelin Lechner (Lechner Kraut), Karl Luggin, Christine Tappeiner (Ausserloretzhof) und mit Schokolade von Venustis. (eb)

Prad/Stilfs - Bereits am vergangenen Freitag, den 12. Mai wurde im großen Saal des Aquaprad die Fertigstellung des Projektes „Archaikweg“ vorgestellt. Nach einer kurzen Einführung und Begrüßung durch Peter Pfeifer vom Tourismusverein Prad, welcher das Projekt nebst anderer Partner wie dem Nationalpark Stilfserjoch und dem „Leader“ mit unterstützte, präsentierten der Archäologe und Projektleiter Thomas Koch-Waldner gemeinsam mit dem Historiker David Fliri, wissenschaftliche Erkenntnisse die den einst stark genutzten Pfad sowie den prähistorischen und neuzeitlichen Bergbau im Vinschgau betreffen. Der Archaikweg ist ein geschichtsträchtiger Saumpfad, welcher von Prad nach Stilfs führt und früher als Pfaffensteig bekannt war. Bereits im Jahre 1984 wurden dort Karrenspuren entdeckt, welche zum größten Teil aus dem 15. Jhdt. stammen. Nachdem bei Planierarbeiten im Jahr 2008 Schlackenspuren auf dem Prader Berg gefunden wurden, begann der Archäologe Koch-Waldner das Gebiet wissenschaftlich zu erforschen und kam nach jahrelanger archäologischer Forschungsarbeit zur Erkenntnis, dass der Vinschgau und eben auch das Gebiet um Stilfs bergbautechnisch bereits in der Bronzezeit (2200 – 800 v. Chr.) erschlossen war. Koch-Waldner zeigte anschaulich anhand diverser Funde, dass vor allem in der Zeit der Laugen-Melaun Kultur der Vinschgau gemeinsam mit dem Unterengadin einen Kulturraum bildete, in welchem bereits Kupfererz verhüttet und weiterverarbeitet wurde. In Kaschlin bei Stilfs befindet sich eine prähsitorische Siedlung und bei Stilfs wurde Kupferkies abgebaut und dann am Prader Berg verhüttet, andere Vorkommen gab es aber beispielsweise auch in Prad und Eyrs. Vor dem Beginn des Projektes waren überhaupt lediglich drei Schmelzplätze der Laugen-Melaun Kultur bekannt, nun aber neun – davon allein sechs im Vinschgau. Nun wird angenommen, dass die alpenländische s34 Bild2Technologie der Kupferverarbeitung in unserer Gegend bereits früher entwickelt war als im östlichen Mittelmeerraum. Koch-Waldner sprach davon, dass die Kupferverarbeitung im Alpenraum „erfunden“ hätte sein können. Historiker Fliri führte in seinem Vortrag die weitere Entwicklung des Bergbaus im Vinschgau aus, welcher im Mittelalter noch einmal kurz auflebte, dann aber spätestens ab dem 18. Jhdt. aufgegeben wurde. Zeitweilig waren die Äbte von Marienberg am Bergbau interessiert und förderten diesen urkundlich erwähnt in Eyrs und Martell gegen Ende des 15. Jahrhunderts. Am Tag nach der Präsentation der Forschungsergebnisse fand eine geführte Wanderung mit Koch-Waldner und Fliri entlang des mit Informationstafeln beschilderten Archaikweges statt, wo noch einmal anschaulich vor Ort die gesammelten Erkenntnisse präsentiert wurden und nun für jedermann zugänglich sind. (uno)

Dienstag, 30 Mai 2023 08:57

Kleine und Große gegen den Müll

Matsch - Im Bergsteigerdorf Matsch fand am 20. Juni 2023 ein Müllsammeltag mit anschließender Spielestraße statt.
Am Vormittag sammelten viele Kinder, die Eltern, die Jungschar, die Ortstelle AVS Matsch, die Arbeitsgruppe Bergsteigerdorf und die Feuerwehr des Tales den Müll im Dorf und um das Dorf. Auch einige Jugendliche haben fleißig mitgeholfen Zusammen gekommen ist wieder eine ganze Wagenladung voll und von allem war etwas dabei. Allerdings merkte man, dass mit den zweijährlichen Müllsammeltagen der Müll vor allem im Dorf weniger geworden war. Im Anschluss gab es ein regionales Mittagessen für alle und dann wurde für vier Stunden die Straße durch das Dorf gesperrt. Die Kinder nutzen die autofreie Zone sofort zum Fußballspielen, zum Rad fahren, zum mit den Stelzen üben, zum „Laschti hupfn“ und vieles mehr.
Auch die Imker des Dorfes brachten die Bienen und ihre Arbeit als Imker den Kindern nahe. Das ganze „Fest“ stand im Rahmen der OEW Aktion: „Move the date“- Aktionswochen zum Erdüberlastungstag. Dafür gab es einige Aktionen und Lernstationen für Kinder und Erwachsene zu Ressourcenschonung und Klima. Ein schöner Nachmittag, an dem die Kinder und Erwachsenen „wie früher“ mitten auf der Straße spielen und toben konnten, ohne die dauernde Angst vor dem Verkehr. Vielleicht nutzen dadurch auch immer mehr Dorfbewohner, Gäste und Wanderer das gute Angebot der Öffis in Matsch oder den aufgewerteten Auffangparkplatz vor dem Dorf.
Die Firma Windegger aus Glurns nahm uns auch diese Jahr wieder dankenswerterweise den gesammelten Müll gratis ab.

Dienstag, 30 Mai 2023 08:56

40 Jahre UNESCO-Weltkulturerbe

St. Johann/Müstair - Grund zum Feiern: Vor 40 Jahren wurde das Kloster St. Johann in Müstair im Bündner Münstertal in der Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten aufgenommen. Zudem findet am zweiten Juni-Wochenende in der Schweiz der Welterbetag statt. Deshalb öffnet das Benediktinerinnenkloster am Sonntag, 11. Juni, seine Türen für die breite Öffentlichkeit und bietet ein reichhaltiges Festprogramm.
1983 wurde das Kloster St. Johann in Müstair als eines der ersten erhaltenswerten Kultur- und Naturdenkmäler der Schweiz in die Liste der UNESCO-Welterbestätten aufgenommen. Benachbarte Welterbestätten sind die nahgelegenen Dolomiten oder die prähistorischen Felsritzungen des Val Camonica in Norditalien.
Die Aufnahme als Weltkulturerbe unterliegt einem strengen Auswahlprozess. In Müstair wurde die gesamte Klosteranlage St. Johann als kulturelles Erbe der Menschheit unter Schutz gestellt. So besitzen nicht nur die karolingischen Fresken Welterberang als grösster erhaltener Wandmalereizyklus aus dem 9. Jahrhundert. Auch die karolingische Heiligkreuzkapelle oder der 957 erbaute Plantaturm, der als ältestes Profangebäude des Alpenraumes gilt, sind durch diese Massnahme Teil des UNESCO-Welterbes Kloster St. Johann. 

Infos: muestair.ch

Partschins - Partschins, wo willst du hin? Unter diesem Motto hat der Heimatpflegeverein Partschins mit Präsidentin Hanni Laimer in den Rittersaal der Stachlburg geladen. In einem bemerkenswerten Vortrag machte der Kunsthistoriker Leo Andergassen am 23. Mai die vielen Zuhörer:innen auf die vielen Kunstschätze und auf die baulichen Qualitäten in Partschins aufmerksam und beantwortete die eingangs erwähnte Fragestellung des Abends „Partschins, wo willst du hin?“ ganz lapidar aber eindringlich: „Partschins, du bist da und bleib da“. In ihren einleitenden Worten hatte Laimer eindringlich an Vorsicht bei baulichen Eingriffen und an die Sensibilitäten für erhaltenswerte Bausubstanzen und Ensembles appelliert.
In der Podiumsdiskussion im Anschluss wurde von Sabine Zoderer (F-Gemeinderätin) und Martin Haller (Vertreter der Schützen) die Sorge geäußert, dass sich Partschins durch viele Wohnungsbauten zu einer „Schlafstätte“ entwickeln könnte. Herbert Schönweger, Vorstand im Heimatpflegeverein Partschins, rügte die örtliche Politik, dass sie den Ensembleschutz, je nach Antragsteller, einfach ausheble. Der Ensembleschutzplan sei somit für die Politik offensichtlich das Papier nicht wert. BM Alois Forcher erinnerte an den gültigen Bauleitplan, in dem Baurechte und Kubaturen festgeschrieben seien. Zudem habe die örtliche Politik in der neuen Baukommission kein Mitspracherecht mehr. Er sei grundsätzlich für den Erhalt alter Bausubstanz. Max Sparber (Gemeinderat der Neuen Bürgerliste) hofft, dass Partschins auch in Zukunft lebenswert bleibe.
Der Architekt Bernhard Lösch, der den Ensembleschutzplan von Partschins mitverfasst hat, sagte in der Diskussion, dass dieser Plan von der Politik als eine Richtschnur für sensible Vorgangsweise betrachtet werden solle. Mit dem Hinweis, dass sich vor allem die bäuerlichen Betriebe um den Erhalt alter Bausubstanz einsetzten, meldeten sich Bauernvertreter zu Wort. Benjamin Schupfer appellierte an das Auditorium, gemeinsam für den Erhalt des Partschinser Dorfbildes einzustehen. Aus der Anwesenheit vieler Bürger:innen und aus den Wortmeldungen war abzulesen, dass viele Bürger mit großer Sorge künftige Bautätigkeiten sehen. (eb) 

Dienstag, 30 Mai 2023 08:54

Spaß und Spiel im Wald

Prad - Vor Kurzem fand in Prad der erste Tag des offenen Waldes statt. Er wurde von engagierten Eltern der Walderlebnisgruppe Prader Waldbienen des Vereins Natur Erleben Vinschgau organisiert. Der Einladung gefolgt sind zahlreiche neugierige und interessierte Mütter und Väter mit ihren Kindern. Sie hatten die Chance die Walderlebnisgruppe näher kennenzulernen und in den Alltag der Waldkinder zu schnuppern. Serviert wurden viele Leckereien aus der Waldcafeteria.
Den Besuchern wurde im Waldstück der Walderlebnisgruppe, in der Kultur Prad, in verschiedenen Stationen ein abwechslungsreiches Programm geboten. Ein Barfuß-Fühlpfad mit verschiedenen Naturmaterialien, Kinderschminken, Maipfeifen schnitzen und Steine bemalen waren nur einige der vielen Attraktionen, die es zu entdecken gab. Es wurde gemeinsam, mit Gitarrenbegleitung, gesungen. Eine Wand mit Fotos von den Waldkindern gab einen schönen Einblick in den Alltag der Prader Waldbienen.
Den interessierten Eltern wurde die Natur- und Waldpädagogik nähergebracht. „Der Wald ist für die Kinder ein wertvoller Erfahrungsort. Bei uns haben sie die Möglichkeit, den Wald jeden Tag mit allen Sinnen zu erleben. Denn der Wald erweckt in den Kindern die Nähe zur Natur und die Achtung vor ihr“, erklärt Caroline Perfler. Sie ist Mutter eines Waldkindes und leitet die Organisation der Walderlebnisgruppe.
Der Wald erfüllt kindliche Bedürfnisse des Lernens, Forschens, Spielens und fördert die Selbstinitiative. Durch einen strukturierten Tagesablauf, verbunden mit immer wiederkehrenden Ritualen, werden die Sicherheit und das Vertrauen der Kinder gestärkt. So lautet das Leitmotiv des Vereins Natur Erleben Vinschgau und somit der Prader Waldbienen.

Naturverbunden durch das Jahr
Die Walderlebnisgruppe Prader Waldbienen wurde im Frühjahr 2021 aus einer Elterninitiative ins Leben gerufen. Die Kinder können über das ganze Kindergartenjahr den Wald erleben und wahrnehmen. In den Wintermonaten steht ihnen ein warmer Unterschlupf zur Verfügung.

 

Mehr Informationen über die Walderlebnisgruppe Prader Waldbienen und das pädagogische Konzept gibt es online www.nev.bz.it oder bei der Leiterin Caroline Perfler unter der Nummer: 320 2304182.

Dienstag, 30 Mai 2023 08:53

Abschnittsprobe am Sonnenberg

Sonnenberg/Kortsch/Vetzan/Göflan - Am vergangenen 19. Mai fand auf den Talatsch Höfen eine Abschnittsprobe des Abschnittes drei im Bezirk Untervinschgau statt. Um 19.00 Uhr wurde die FF Sonnenberg alarmiert und diese alarmierte ihrerseits sofort die FF Kortsch, FF Schlanders, FF Göflan und FF Vetzan. „Stadelbrand“ hieß es bei der Großübung, bei der sofort die Atemschutzträger der FF Kortsch, FF Göflan und FF Schlanders mit Tankwagen angefordert wurden, die die FF Sonnenberg unterstützten. Bis zu deren Eintreffen hat ein Atemschutztrupp der FF Sonnenberg den Erstangriff gestartet. In derselben Zeit begannen die Feuerwehren eine Pumpen-Relaisschaltung aufzubauen. Im Schlandraunbach saugte die FF Göflan das Wasser an, s32 ffdie FF Schlanders und FF Kortsch förderten dieses weiter und die FF Vetzan verteilte das Wasser zwischen dem Stadelbrand und dem Hubschrauber- Waldbrandbecken. Zwischen „Tolg“ (Wasserentnahmestelle) und Talatsch (Verteiler) wurden ungefähr 1.000 Meter B-Schlauch verlegt und ca. 120 Höhenmeter überwunden. Derweil wurde die FF Goldrain mit dem Hubschrauber-Waldbrandbecken alarmiert, da simuliert wurde, dass der Brand auf den Wald übergegangen sei. Dieses wurde aufgestellt und zu Testzwecken befüllt. Die Atemschutzträger der Feuerwehren konnten innerhalb kürzester Zeit zwei Personen bergen, den Brandherd löschen und die Probe um 22:00 Uhr beenden. Die Einsatzleitung „Florian“ wurde mit dem neuen Einsatzleitfahrzeug (ELF) der FF Schlanders aufgebaut. Zu einem gemütlichen Beisammensein lud die FF Sonnenberg die anwesenden 90 Feuerwehrleute zum Abschluss der Übung ein.

Schlanders/KVW - Der österreichische Bundesminister a.D. Rudolf Anschober sprach in Schlanders über die Pandemie, die Gesundheitsversorgung in der Peripherie und das Vertrauen in Politik und Wissenschaft, um zukünftige Krisen zu meistern.
Der ehemalige Gesundheitsminister Rudi Anschober war Lehrer und Journalist, er ist Autor und zählt zu den erfahrensten Politikern der Grünen in Österreich. Von 1990 bis 2021 war er politisch aktiv als Parlamentsabgeordneter, Abgeordneter im oberösterreichischen Landtag und von 2003 bis 2020 als Landesrat und vom Jänner 2020 bis April 2021 als Gesundheits- und Sozialminister der türkis-grünen Regierung unter Bundeskanzler Sebastian Kurz. Am 13. April 2021 erklärte er nach 462 Tagen im Ministeramt seinen Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen. Anschober erhielt auch Morddrohungen. Nachher schrieb er das Buch „Pandemia Einblicke und Aussichten“, die erste Innenansicht eines europäischen Gesundheitsministers in der Pandemie. Geschildert werden die Herausforderungen des Ausnahmezustandes unter Corona. Auch in Schlanders erzählte Anschober in einem Gespräch mit dem Moderator Josef Bernhart über diese schwierige Zeit. Wir waren unvorbereitet, meinte der ehemalige Minister. Es gab keinen Pandemieplan, keine Leitung des Krisenstabes, keine Masken und keine Schutzkleidung und die Grenzen waren geschlossen. Man wusste nicht wie gefährlich das Virus war und was auf uns zukam. Es war ein Wettlauf gegen die Zeit. Er musste sich mit einem Expertenrat, dem Koalitionspartner, den Fraktionen im Parlament und den Landeshauptleuten absprechen und schnell Entscheidungen treffen. Die erste Welle hat Österreich gut überstanden, weil es eine breite Zusammenarbeit gab. Anschober meinte, dass auch er sich eine zeitweilige Ausgangsbeschränkung ursprünglich nicht vorstellen konnte, sich dann aber gezwungen sah einen Lockdown durchzuführen. Später wurde es schwieriger, weil viele die parteipolitische Sicht und die Haltung einzelner Lobbys in den Vordergrund stellten. Gesundheits- und Klimapolitik sind nach Anschober für die Zukunft enorm wichtig. Die Produktion von Medikamenten und Masken muss wieder nach Europa verlagert werden. Es muss finanzielle Anreize für das Fach- und Pflegepersonal geben und die Zusammenarbeit in Europa muss besonders in Krisenzeiten verbessert werden. Ein großes Problem ist der Verlust des Vertrauens in Politik und Wissenschaft. Auch das Vertrauen in die Zukunft hat in Österreich von 70 % auf 13 % in den letzten fünf Jahren abgenommen.
Vor der Pandemie gab es auch in Österreich Tendenzen, die Zahl der Krankenhausbetten abzubauen und regionale Gesundheitsstrukturen zu zentralisieren. Heute weiß man wie wichtig die medizinische Versorgung vor Ort ist. In Oberösterreich hat man Schwerpunkte der Gesundheitsversorgung zentralisiert, aber die Basistätigkeit vor Ort gelassen und jedes Krankenhaus mit 2-3 Schwerpunkten betraut. Es braucht eine Pflegereform, damit der Zugang erleichtert und der Pflegeberuf aufgewertet wird. Auch die Bezahlung muss erhöht werden. Ein Spital in der Region schärft das Bewusstsein für die Gesundheit. Wichtig sind Arztpraxen als Anlaufstellen vor Ort mit Ärzten, Pflegern und Psychologen. Insgesamt muss mehr Gewicht auf die medizinische Vorsorge und die bewusste Ernährung gelegt werden. Mit Sorge schaut Anschober auf die Klimaerwärmung und die zunehmende Skepsis gegenüber Politik und Wissenschaft. Wir dürfen nicht aufhören kritisch zu denken, müssen aber evidenzbasiert handeln und dabei auf die Wissenschaft hören. Anschober appellierte dazu sich einzumischen und politisch aktiv zu werden. Wir entscheiden über die Klimakrise, meinte Anschober und wenn wir zusammenhalten, werden wir diese Krise auch schaffen. Florian Zerzer, der Generaldirektor des Südtiroler Sanitätsbetriebes, stellte klar, dass es seit der Pandemie keine Diskussionen über eine mögliche Schließung der kleinen Krankenhäuser gibt. Es fehlen Ärzte, Pflege- und Verwaltungspersonal, aber es gibt Ausbildungsplätze in Südtirol und Studienplätze werden eingekauft. Wir schauen nach Norden und nach Süden, meinte Zerzer, müssen aber den Vorgaben der nationalen Regierung nachkommen. Große Herausforderungen sind neben der Personallücke auch die Digitalisierung. Zerzer dankte dem Krankenhauspersonal und bat um Vertrauen für das öffentliche Gesundheitssystem, um der zunehmenden Privatisierung entgegenzuwirken. Die Gesundheitsverwaltung ist bemüht die Wartezeiten abzubauen und die Politik muss sich dafür einsetzen, dass die Löhne der Angestellten erhöht werden, so Zerzer abschließend. (hzg) 


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