Prad/Vinschgau/Völs am Schlern - Die „Goaßlschnöller“ aus Prad zählen zu den besten „Schnöllern“ Südtirols. Das stellten sie heuer zum 30-jährigen Bestehen ihres Vereins bei den Landesmeisterschaften in Völs am Schlern am 15. Juli 2023 eindrucksvoll unter Beweis.
von Magdalena Dietl Sapelza
Die „Goaßslschnöller“ aus Prad waren im Teilnehmerfeld von rund 450 „Schnöllerinnen“ und „Schnöllern“ aus Südtirol, aus Nordtirol und Bayern mit Abstand die Besten. Sie holten sich in der Königsdisziplin, dem Vierertrophäeschnöllen, beide Siege und zwar in den Kategorien Erwachsene und Jugend. In weiteren 13 Kategorien aller Altersklassen und Geschlechter eroberten die Prader:innen einen Podestplatz. In 9 Kategorien standen sie dabei sogar auf dem obersten Siegertreppchen.
Doch auch weitere Vinschger „Goaßlschnöller“ konnten mit Geschick und Können überzeugen. Die „Goaßlschnöller“ Gruppen aus Schnals, Tartsch und Mals eroberten ebenfalls einige Podestplätze. Alles in allem konnten die Vinschger überzeugen.
Die besonders guten Erfolge der Prader „Goaßlschnöller“ hängen nicht zuletzt mit dem unermüdlichen Einsatz ihres Obmanns Gilbert Stillebacher, und seinen treuen Weggefährten zusammen, welche die „Goaßlschnöller“ - Tradition seit Jahrzehnten pflegen. Sie motivieren die rund 60 „Schnöller:innen“ im Ort. Sie trainieren sie regelmäßig und führen sie so zu Höchstleistungen hin. Die jüngsten „Schnöller“ im Prader Verein sind acht Jahre, die ältesten 70 Jahre alt. Das „Goaßlschnöllen“ ist eine alte Tradition, die Hirten einst zur Verständigung und zum Viehtreiben auf den Almen verwendet haben. Durch den Knall der Peitsche konnte man sich auch bei schlechte Sicht verständigen. Eine „Goaßl“ besteht aus dem Stock, einer ledernden Schnur und dem Schmitzel, das den Knall erzeugt.
Bei den Wettkämpfen und Auftritten legen die Schöller großen Wert auf eine einheitliche Kleidung. Wahrzeichen der „Goaßlschnöller“ ist die blaue Tiroler Schürze, auf der der Name bzw. das Logo des jeweiligen Vereins oder der Gruppe aufgestickt ist. Das „Schnölln“ ist mittlerweile hierzulande zu einer Sportart mit festen Regeln geworden.
Einladung zur Familienwallfahrt nach St. Martin am Samstag den 9.9.23
Start: in Tschars, Widumplatz um 6 Uhr, Trumsberg, Josefskapelle 9 Uhr, St. Martin feierliche Messe um 11 Uhr: Wir vertrauen all unsere Sorgen dem Himmel an, ob betend oder einfach in Stille mitgehend und dem Klang der Schöpfung lauschend. Wir nehmen heuer neben den persönlichen Bitten, die Anliegen Friede, Bewahrung der Schöpfung und Gerechtigkeit, mit. Wir freuen uns wenn du mitkommst!
Auf Failegg. Ich meide die „Erlebniswelten“, die auch bei uns immer höher-bunter-lauter werden.
Meine Erlebniswelt ist minimalistisch und doch langlebig.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
„Nachhaltig“
Erst kürzlich fragte mich eine bekannte 87-jährige Frau, was denn diese wichtigen Politiker bei ihren Reden mit ihrer ständigen Nachhaltigkeit wollen? Sie könne diese Sätze mit dem Wort Nachhaltig nicht mehr hören.
Bei vielen Politikern und anderen wichtigen Personen wird fast bei jeden zweiten Satz das inflationäre Wort nachhaltig benutzt. Ob sie wohl alle wissen was dieses Modewort zu bedeuten hat ? Schon unsere Vorfahren haben vor langer Zeit, ohne ständig von Nachhaltigkeit zu reden, vorausschauend und vorausdenkend gehandelt und gewirtschaftet. So zum Beispiel wurden unsere Wälder von unseren Ahnen Jahr für Jahr mit jungen Bäumchen nachgepflanzt,um den Schutzwald, die Natur und die Wirtschaftlichkeit des Waldes für die nachfolgenden Generationen zu erhalten.Auch die Quellen mit ihren wertvollen und gesunden Trinkwasser wurden schon lange vor unserer Zeit schonend und vorausdenkend gefasst und zu unseren Höfen, Dörfern und Städten geleitet. Ebenso in der Landwirtschaft wurde für Generationen vorgesorgt.Auch im sozialen Leben mit den vielen Kindern je Familie haben unsere Ahnen für die Zukunft und den Fortbestand unseres Volkes vorausgedacht. u.s.w.
Somit hat die fleißige und harte Arbeit unserer Vorfahren auch ohne das ständige betonen des Wortes „Nachhaltig“ über Jahrhunderte nachgehalten !
Gögele Ernst; Plaus
Deutsch nicht gut genug?
Stellungnahme zum Leserbrief von Frau Elisabeth Tappeiner, Tschars
Liebe Frau Tappeiner,
zugegeben, der Satz “Frauen sind mitgemeint” ist eine männliche Frechheit. Im Deutschen deckt die Mehrzahl bekanntermaßen alle Geschlechter ab, niemand ist nur mitgemeint. Wenn Sie künftig die weibliche Form vorschlagen, dann bitte ich darum diese konsequent auch für wenig schmeichelhafte Bezeichnungen, bei denen es gerade in den Medien bis dato angenehm war auf die rein männliche Form zurückgreifen zu können, zu verwenden. Einige Beispiele: Querdenkerinnen, Impfgegnerinnen, Verbrecherinnen, Mörderinnen. Nun, wenn ich an die vielen abscheulichen Femizide der letzten Zeit denke, dann wäre die rein weibliche Variante wohl mehr als grotesk. Das ansonsten nicht von der Hand zu weisende Argument, dass es sehr viel mehr Mörder als Mörderinnen gibt, würde mit dem Zusatz “Männer sind mitgemeint” wohl ad absurdum geführt.
Mein Eindruck ist, dass die Sprache von Goethe und Schiller nicht nur liebend gerne verhunzt, sondern geradezu gehasst wird. Mit Vorliebe in Deutschland und besonders von Muttersprachlern. Deutsch ist einfach nicht gut genug! So wie Deutschland vieles unterwürfig und kritiklos übernimmt was aus den Vereinigten Staaten von Amerika den Weg nach Europa findet, so machen wir es mit dem Schmarrn der aus der BRD zu uns über die Alpen schwappt. Das käme Franzosen oder Italienern in Bezug auf ihre Sprache nie in den Sinn. Ich habe mich vor Jahren mit einer Italienischlehrerin an meiner Schule in Meran über Sprachen unterhalten. Auf meinen Einwand hin, dass die deutsche Sprache sehr männlich geprägt sei, hat sie geseufzt und gemeint: Ihr habt Probleme, wir haben nicht einmal ein eigenes Wort für Mensch (nicht Menschheit!) Im Deutschen sagt man: Mann, Frau, Mensch. Im Italienischen heißt es Uomo, Donna, Uomo. Noch Fragen?
Die Politik versteht es meisterhaft uns weiszumachen, dass das unselige “Gendern” der Schlüssel zur Gleichberechtigung sei. Die Mehrheit der Bevölkerung lehnt diesen Unsinn zwar ab, trotzdem wird in vorauseilendem Gehorsam immenser Druck von vielen Seiten ausgeübt. Von der Politik natürlich ausdrücklich gewünscht und unterstützt, denn die “Genderei” kostet nix und gaukelt uns allen etwas vor. Dass dabei die Spaltung der Gesellschaft in einem weiteren Punkt befeuert wird, wird billigend in Kauf genommen.
Vorschlag zur Güte und meiner Meinung nach der richtige Weg zu echter Gleichberechtigung: Gleiche Löhne und Gehälter bei gleicher Arbeit, Anerkennung von Erziehungsjahren, Kinderbetreuung am Arbeitsplatz und noch vieles mehr. Das bekommen wir nicht zum Nulltarif und auch die Männer/Väter/Großväter haben ihren Beitrag zu leisten. Diesen finanziellen Kraftakt müssen wir stemmen, das sind uns die Mädchen/Frauen/Mütter/Großmütter doch wert? Wenn das nur durch mehr Frauen in der Politik und in anderen gehobenen Positionen erreichbar ist, dann soll es mir recht sein. Noch lieber wäre mir aber Politik von Menschen für Menschen und alle übrigen Lebewesen inklusive die leidgeprüfte Umwelt.
Es hat sich folgender Spruch leider bewahrheitet: Wehe uns, wenn jene nicht mehr regieren, die den Krieg mit all seinen Gräueln, mit Hunger und Not erlebt haben. Es werden Personen an ihre Stelle treten, die nicht mehr das Allgemeinwohl, sondern vor allem ihre Eigeninteressen im Sinn haben. Wir sind längst an diesem Punkt angelangt.
Mit freundlichen Grüßen
Bernd Greis, Meran
Nichts wie weg aus Südtirol
Jährlich verlassen etwa tausend Menschen ihre Heimat Südtirol, um sich in anderen Ländern eine erfolgversprechende Zukunft aufzubauen. Ein kleines Land wie Südtirol kann diesen Aderlass nicht so ohne weiteres verschmerzen, wenn hochqualifizierte Fachkräfte und innovationsmutige Akademiker:innen den Blick über die Grenze mit einem endgültigen Abschied aus Südtirol verbinden. Während in Südtirol hohe Immobilienpreise und hohe Einstiegshürden bei Mieten nicht nur jungen Menschen den Start in ein eigenes Leben schwer machen, locken viele Regionen und Unternehmen im Ausland mit erschwinglichem Wohnraum und Unterstützung bei der Suche danach. Diese Angebote sind auf jene Menschen zugeschnitten, die auf den Arbeitsmarkt wollen und eine Einladung zur Abwanderung. Erreichbarkeit und eine attraktive öffentliche Mobilität sind entscheidende Standortfaktoren. Nicht zuletzt spielen auch Löhne und Gehälter eine entscheidende Rolle. Während diese in unseren Nachbarländern höher sind und weniger besteuert werden, driften hier Lebenshaltungskosten und Geld am Ende des Monats stark auseinander.
Wie das Dossier Brain-Drain-Brain-Gain der Eurac mit den Autorinnen Valeria Ferraretto, Mirjam Gruber, Ingrid Kofler aus dem Jahr 2020 bestätigt, sind es viele Faktoren, die eine Region interessant machen und hier muss sich Südtirol in den kommenden Jahren beweisen. Die Voraussetzungen sind durchaus vorhanden. Um Wohnen erschwinglich zu machen, muss die öffentliche Hand nicht nur in den Bau von erschwinglichem Wohnraum investieren, sondern auch die Zusammenarbeit mit privaten Investoren suchen. Die Verminderung des privaten Verkehrs und der Ausbau von Straßen- und Schienennetzen in die peripheren Regionen Südtirols brauchen Priorität und höhere Geschwindigkeit bei der Umsetzung. Die Abwanderung junger Talente schwächt unsere Region und gefährdet unsere Zukunft. Die Förderung von bezahlbarem Wohnraum, eine verbesserte Verkehrsinfrastruktur, attraktive Arbeitsbedingungen und Investitionen in Bildung und Forschung sind einige der Schlüsselansätze, um Südtirol wieder zu einem attraktiven Lebens- und Arbeitsort zu machen. Dazu braucht es einen kulturell und gesellschaftlich vielfältigen Lebensraum, um junge Menschen interessante und langfristige Perspektiven bieten zu können. Als Kandidat der Jungen Generation im Südtiroler Landtag werde ich mich mit voller Kraft und langfristig für die Umsetzung dieser Maßnahmen einsetzen und gemeinsam mit anderen Vertretern für die Zukunft unserer Heimat kämpfen. Es liegt in unserer Hand, den Brain Drain zu stoppen und Südtirol zu einem Ort zu machen, an dem junge Menschen ihre Träume verwirklichen können.
David Frank
Landtagskandidat SVP, Junge Generation
Stilfs/Haus 59 - Für die Ausstellung 2023 - im Haus 59 Stilfs „Künstler und Künstlerinnen zu Gast“, zu der die Hausbesitzer Thomas Pichler und Karin Dalla Torre einladen, ist heuer die Künstlerin Elfi Sommavilla zu Gast.
„Flora - Rosen und Fassaner Blau“ heißt die Ausstellung.
Elfi Sommavilla, Jg. 1056, hat ihr Studium als Magistra artium an der Universität für angewandte Kunst Wien in der Meisterklasse für Keramik und Produktgestaltung bei Prof. Maria Biljam Bilger und Prof. Matteo Thun abgeschlossen. Seit 1983 führt Sommavilla eine eigene keramische Werkstatt in Schlanders mit dem Schwerpunkt: Arbeiten im innenarchitektonischen Bereich Kachelöfen, Fliesen, Badezimmer-, Wandgestaltungen, Schachteln aus Terracotta, Brotschachteln, Teeschachteln...
Die Ausstellung im beschaulichen Stilfs wird vom 03.09. bis 10.09.2023 geöffnet sein und zwar täglich von 10:00-12:30
und 14:00 – 18:30 Uhr
Karmatschweg 26 - 39029 Stilfs
Die Eröffnung findet am Samstag 02.09. um 18:00 Uhr statt, unter anderem mit Musik von „Flouraschworz“
In Zusammenarbeit mit dem Bildungsausschuss Stilfs
www.haus59stilfs.eu
www.elfi-sommavilla.com
Obervinschgau - Mitarbeiter zu finden und zu behalten gestaltet sich in der Gastronomie und Hotellerie als eine immer größere Herausforderung, so auch im oberen Vinschgau. Um dieser Tendenz entgegen zu wirken und Konzepte zu entwickeln, die Tourismusbranche als Arbeitgeber attraktiver zu gestalten, fand am 4. Mai ein Workshop statt, an dem Personen aus den Bereichen Gastronomie, Hotellerie, Schule, Bildung, HGV und wichtige Partnerbetriebe der Tourismusbrache teilnahmen. Organisiert wurde der Workshop von der Ferienregion Obervinschgau und zusammen mit der Marketingagentur Brandnamic ausgearbeitet und umgesetzt. Zwischen anregenden Gesprächen, Austausch und Impulsvorträgen wurden gemeinsam neue Wege und Möglichkeiten besprochen den Tourismus für Arbeitnehmer attraktiver zu gestalten. Ergebnis des Workshops ist ein Arbeitsteam, das sich mit der Optimierung des Tourismus als Arbeitgeber beschäftigt. Bereits definiert wurden die drei wichtigsten zu bearbeitenden Säulen: der Tourismus als Arbeitgeber, das Netzwerk und die Förderung der Arbeitnehmer und die Weiterbildung und Begleitung der Arbeitgeber. Unter anderem wurden zwei Fragebögen entwickelt, die auf Ideen, Wünsche, Anregungen und Zufriedenheit der aktuellen und zukünftigen Arbeitnehmer hinzielen. Unter obenstehenden QR-Codes sind die Fragebögen zugänglich. Ausgefüllt werden können sie von jedem Schüler und jedem Arbeitnehmer, der bereits in der Tourismusbranche arbeitet. Bei Interesse oder auch der Bereitschaft zur Mithilfe an diesem Projekt bitte direkt Katharina Fritz unter 0473 83 1190 oder direktion@ferienregion-obervinschgau.it kontaktieren.
pr-info VEK
Wer als Genossenschaftsmitglied des Vinschgauer Energiekonsortiums (VEK) Vertrauen in das junge Unternehmen gesetzt hat, wird belohnt. In diesen Monaten wird bei den Stromrechnungen der VEK-Mitgliedern eine Gutschrift von 4 Cent pro Kilowattstunde aufscheinen. Das ist jener Skonto, den die demokratisch geführte Genossenschaft 2022 beschlossen hat und macht beispielsweise für einen jährlichen Verbrauch von 4000 Kilowattstunden einen Skonto von insgesamt 160 Euro aus.
Das VEK gibt seinen Mitgliedern damit den Großteil der Gewinne aus der guten Strom-Produktion 2022 aus dem Stausee Martell und den damals unvermeidlich hohen Strompreisen weiter. Bemerkenswert ist das vor allem dann, wenn man sich die Geschäftsgebarung einer Aktiengesellschaft vor Augen führt. In einer Aktiengesellschaft würden diese Gewinne an die oft wenigen Aktionäre ausbezahlt.
Der eigenständige Vinschger Energieweg erweist sich demnach einmal mehr als richtig und kommt den VEK-Mitgliedern direkt zugute. Dazu kommt, dass sich das VEK, sei es als Dienstleister, sei es als Arbeitgeber und sei es als Genossenschaft in einer permanenten und demokratischen Entwicklung befindet.
Aus dem Vertrauen der VEK-Genossenschaftsmitglieder in die Genossenschaftsstruktur werden so konkrete Vorteile.
Wintersportgebiet Minschuns - Die Regierung des Kantons Graubünden genehmigte am 10. August 2023 die von der Gemeinde Val Müstair am 25. Mai 2022 beschlossene Teilrevision der Ortsplanung. Damit schafft sie die nutzungsplanerischen Grundlagen für den Bau der Beschneiungsanlage auf der Talabfahrtspiste im Wintersportgebiet Minschuns.
Mit der vorgesehenen Beschneiung wird die Abfahrtspiste qualitativ aufgewertet und schneesicher. Die bereits bestehende, rund 3,5 Kilometer lange Piste ins Tal führt von der Alp da Munt (2212 Meter über Meer) ins Gebiet Prà Chalchera nach Tschierv (1770 Meter über Meer). Die neu zu beschneiende Fläche beträgt rund 6,9 Hektaren.
Über den positiven Entscheid zur umweltverträglichen Weiterentwicklung der Hauptattraktion des Wintersportgebots im Val Müstair erfreut zeigt sich Gemeindepräsidentin Gabriella Binkert Becchetti: «Nach bald zwanzig Jahren intensiver Auseinandersetzung mit den Umweltschutzorganisationen sehen wir nun einen Lichtblick. Wir haben in Zusammenarbeit mit dem Kanton und allen betroffenen Kreisen die Lösungen gefunden, die den Einsprechern vollumfänglich entgegenkommen und das Ergreifen weiterer Rechtsmittel kontraproduktiv für die weitere Entwicklung des Tals wären. Der Entscheid ist ein klares Zeichen, um die Abwanderung aus dem Münstertal zu stoppen und Perspektiven für junge Zuwanderer aufzuzeigen. Dazu müssen die Vertreter der Umweltschutzorganisationen nun ihren Teil der Verantwortung übernehmen.»
Nach Ablauf der Einsprachefrist werden sich die Gemeinde und die Sportanlagen AG Val Müstair unverzüglich an die Realisierung der Beschneiung der Talabfahrt machen und zu gegebener Zeit über die Terminierung der Arbeiten orientieren.
Mals - Kürzlich fand die Jahresversammlung der Ortsgruppe Mals des Hoteliers- und Gastwirteverbandes (HGV) im Hotel „Garberhof“ statt.
Der HGV-Ortsobmann Klaus Pobitzer begrüßte die Anwesenden und blickte gleich zu Beginn auf das vergangene Jahr zurück. Schade sei es, so Pobitzer, dass der Tourismus in der Öffentlichkeit immer wieder für vieles Negative verantwortlich gemacht werde. „Wir werden aber weiterhin versuchen, gute Gastgeber zu sein und unsere Betriebe auch in puncto Nachhaltigkeit optimieren“, betonte der Ortsobmann. Pobitzer bedankte sich bei Landtagsabgeordneten Helmut Tauber für seinen wertvollen Einsatz und bei Bürgermeister Josef Thurner für die gute Zusammenarbeit sowie dessen Wertschätzung gegenüber den Tourismustreibenden in der Gemeinde.
Landtagsabgeordneter Helmut Tauber informierte, dass seit 14. Juli die Bestimmung zum Bauen im Landwirtschaftsgebiet in Kraft getreten ist und somit bestehende gastgewerbliche Betriebe nach langer Wartezeit wieder erweitern dürfen. Dies ist vor allem für junge Menschen wichtig, welche die elterlichen Betriebe weiterführen wollen.
Bürgermeister Josef Thurner bedankte sich für den Einsatz der Gastwirtinnen und Gastwirte in seiner Gemeinde. Er betonte gleichzeitig, dass durch viele Infrastrukturen und Veranstaltungen, welche dem Tourismus zu verdanken seien, auch die einheimische Bevölkerung Nutzen schöpfen kann und diese somit einen Mehrwert für alle darstellen. In Sachen Mobilität ist Thurner überzeugt, dass die Elektrifizierung der Vinschger Bahn ein wichtiger Meilenstein zur Reduzierung des Individualverkehrs im Vinschgau sein werde.
Tourismusvereinspräsident Lukas Gerstl informierte über den Stand der Buchungslage des laufenden Jahres und stellte fest, dass nach der positiven Wintersaison die derzeitige Buchungslage etwas hinter den Erwartungen zurückbleibt.
Verbandssekretär Helmuth Rainer informierte über die aktuellen Bestimmungen der Pflichtkurse für Mitarbeitende und Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber. Auch bezüglich der derzeitigen Möglichkeiten der Förderungen bei Investitionen in Elektromobilität und alternative Stromquellen wurden die anwesenden Mitglieder auf den aktuellen Stand gebracht.
Die Marillen aus dem Vinschgau sind mittlerweile geerntet, konsumiert oder eingekocht. Ein Resümee von Kurt Ratschiller im Interview mit dem Vinschgerwind.
Vinschgerwind: Wie lange dauert im Durchschnitt die Marillenernte?
Kurt Ratschiller: Die Marillenernte dauert in der Regel von Mitte Juli bis Anfang Mitte August. Der Erntezeitraum unterliegt natürlich Schwankungen durch die Erntemenge oder wie wir grade auch heuer sehen durch das Wetter während der Erntezeit. Das nasskalte Wetter der letzten Wochen hat die Marillenernte verzögert, weshalb wir aktuell von einem Abschluss der Marillenernte in der vorletzten Augustwoche ausgehen.
Vinschgerwind: Wie verhalten sich die Menge und die Qualität der Vinschger Marille zu andere Sorten?
Kurt Ratschiller: Unsere Schätzungen lagen heuer im Mai bei ca. 350 Tonnen. Wir hatten wenig Frost und konnten damals aber das Wetter während der Ernte nicht abschätzen. Am Ende werden wir ca. 300 Tonnen Marillen einfahren. Den größten Anteil hat die Vinschger Marille mit knapp 60 % der Erntemengen, rund 40 % verbuchen die Vinschger Bergmarillen mit den bekanntesten Sorten Goldrich und Orangered und kleine Mengen der Sorte Hargrand.
Vinschgerwind: Der Durchschnittspreis heuer?
Kurt Ratschiller: Der Preis für die Vinschger Marille lag heuer bei 4,90 € für die erste Qualität, 3,90 € für die zweite Qualität, 4,50 € für die erste Qualität bei den Bergmarillen und 2,90 € für die zweite Qualität. Der Preis für die Bio-Marillen liegt heuer bei 5,50 € für die erste und 4,50 € für die zweite Qualität.
Vinschgerwind: Wie groß ist die Anbaufläche bei den Marillen?
Kurt Ratschiller: Im Vinschgau wachsen aktuell auf einer Fläche von rund 50 Hektar insgesamt 37.000 Marillenbäume.
Vinschgerwind: Wie erfolgt der Verkauf im Vinschgau, in Südtirol, italienweitP
Kurt Ratschiller: Die Marillen aus dem Vinschgau können in den Detailgeschäften der Genossenschaften sowie im Vinschger Bauernladen gekauft werden. Die Vinschger Marille wird fast ausschließlich in Südtirol verkauft, für die Vinschger Bergmarillen haben wir einige wenige italienische Supermarktkunden. Nicht zu vergessen natürlich das jährliche Marmor & Marillen-Fest wo unser Verkaufsstand natürlich nicht fehlen darf.
Vinschgerwind: Wer ist Käufer der Vinschger Marille bzw. wer kauft eher andere Sorten, kann man das überhaupt sagen?
Kurt Ratschiller: Die Vinschger Marille wird, wie gesagt, fast ausschließlich in Südtirol verkauft und hier vor allem von den Südtiroler selbst, die die Sorte seit jeher schätzen. Das hat sich natürlich rumgesprochen und es sind immer auch einige Insider dabei, die die Original Vinschger Marille den größeren und roteren Vinschger Bergmarillen vorziehen. Die Vorliebe der Südtiroler für die Vinschger Marille gilt übrigens auch für die zweite Qualität die von vielen zu Marmelade weiterverarbeitet wird und wo Geschmack und die feine Säure sehr gut zur Geltung kommen.
Vinschgerwind: Wie verlief die Marillenernte allgemeinen, wie der Verkauf?
Kurt Ratschiller: Die Marillenernte war heuer sehr geprägt von dem wankelmütigen Wetter. Die kalten Temperaturen verlangsamten die Reife, der Wind schüttelte einige reife Marillen vom Baum und das nasse Wetter mögen die Marillen überhaupt nicht. Entsprechend schwankend waren die täglichen Einfuhrmengen, die das Team um GEOS-Geschäftsführer Hannes Spögler, der die Marilleneinfuhr und den -verkauf koordiniert, sehr forderten. Hannes’ Erfahrung half hier natürlich sehr.
Vinschgerwind: Werden die Marillen ausschließlich in der MEG veredelt?
Kurt Ratschiller: Unsere Marillen werden in und außerhalb Südtirols veredelt. Aufgrund der Mengen sind es auch hier eine Handvoll Produzenten, vor allem Hersteller von Fruchtaufstrichen und Spirituosen aber auch Säften und Trockenobst. Bei Marmor & Marille staune ich selbst immer, wie kreativ und vielfältig manche Hersteller unsere Marillen einsetzen.
Vinschgerwind: Sind die Privatverkaufsstellen eine nennenswerte Konkurrenz?
Kurt Ratschiller: Diese locken vielfach mit dem Verkaufsschild Vinschger Marillen und verkaufen Großteils neue Sorten, weniger die Originale Vinschger Marille.
Vinschgerwind: Wie ist die Stellung der VIP dazu, bzw. wie handhabt dies die VIP? Werden alle Marillen als „Vinschger Marillen“ verkauft?
Kurt Ratschiller: Wir selbst machen bei uns die klare Unterscheidung zwischen Sorte und Herkunft: die Original Vinschger Marille hat ihre eigene Verpackung, wie auch die Vinschger Bergmarillen, der Sammelbegriff für die neuen Sorten, ihre eigene Verpackung haben. Beide stehen für die Qualität und am Ende überzeugt die den Konsumenten. Die Marillen aus dem Vinschgau sind bekannt und begehrt. Dass es hier Nachahmer gibt, liegt auf der Hand. „Nachahmung ist die höchste Form der Anerkennung“, so ein Zitat von Oskar Wilde.
Interview: Christine Weithaler