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Montag, 02 Oktober 2023 09:54

Die vier Jahreszeiten

Kulturhaus Karl Schönherr - Schlanders - „Die vier Jahreszeiten op. 8“ („Le quattro stagioni“) ist der Titel einer Sammlung von vier Violinkonzerten aus dem Jahr 1725 und ist das wohl bekannteste Werk von Antonio Vivaldi. Jedes Konzert porträtiert eine Jahreszeit. Wie der Titel bereits nahelegt, werden vor allem Naturerscheinungen imitiert – sanfte Winde, heftige Stürme und Gewitter sind Elemente, die in allen vier Konzerten auftreten. Das Ensemble mit Matilde Berto, Pietro Bolognini, Elena Sofia Ferrante (Violinen), Jennifer Gomez Vilar (Viola), Matteo Bodini (Violoncello), Claudio Cavallin (Kontrabass) und Lorenz Bozzetta (Cembalo) spielt zum ersten Mal in dieser Besetzung. Die Musiker*innen kommen aus verschiedenen Regionen Italiens. Spezialisten historischer Aufführungspraxis und Orchestermusiker lieben es in kleinen Ensembles aufzutreten – ein gesunder Mix aus Erfahrung und jugendlicher Energie. Die Mitglieder des Ensembles spielen regelmäßig in namhaften Orchestern. Federica Giani (Bild) aus Bologna, aktuell ist sie Konzertmeisterin des „Orchestra Cherubini“ unter der Leitung von Riccardo Muti, tritt als Violin-Solistin auf.

Karten sind im Büro des Kulturhauses und an der Abendkasse vor den Aufführungen erhältlich. Vormerkungen:
T 0473 737777 oder kulturhaus@schlanders.it.

Unterstützt von der Marktgemeinde Schlanders, dem Amt für deutsche Kultur, der Raiffeisenkasse Schlanders, der Stiftung Sparkasse, Pohl Immobilien, Rizzi Group, Restaurant Flurin und Arch. Klaus Marsoner.

Montag, 02 Oktober 2023 09:53

Hofer-Haus unter Denkmalschutz gestellt

Stilfs - Die Landesregierung hat am 19. September beschlossen, das Hofer-Haus im Ortskern von Stilfs unter direkten Denkmalschutz zu stellen.
Das so genannte Hofer-Haus im Dorfzentrum von Stilfs stammt aus der Zeit der Jahrhundertwende. In der Sitzung am 19. September hat die Landesregierung das Wohnhaus unter Denkmalschutz gestellt. Eigentümerin des Gebäudes ist die Gemeinde Stilfs, die die Unterschutzstellung des Hauses befürwortet hat. Im Vorfeld hatte Landeskonservatorin Karin Dalla Torre für das Gebäude das kulturelle Interesse festgestellt und das Unterschutzstellungsverfahren für eine direkte Denkmalschutzbindung eröffnet.
„Beim Hofer-Haus handelt es sich um ein kompaktes Gebäude in Massivbauweise mit traditionellem Satteldach. Sowohl die Fassade als auch die Ausstattung im Inneren sind sehr gut erhalten. Das Wohngebäude prägt den Ortskern von Stilfs und wird nun im Rahmen des Pnrr-Projektes von Stilfs instandgesetzt. Der Bau der Gemeinde wird erstmals sowohl vom Landesdenkmalamt als auch vom Institut für erneuerbare Energie der Eurac begleitet, um in diesem Pilotprojekt Lösungen zu entwickeln, die denkmalfachlich vertretbare Maßnahmen der energetischen Ertüchtigung umsetzen“, erklärt dazu Landeskonservatorin Dalla Torre. Sie wurde heute von der Landesregierung ermächtigt, beim Grundbuchsamt in Schlanders den Antrag auf Anmerkung der direkten Denkmalschutzbindung der betroffenen Parzellen zu stellen.
Das Hofer-Haus besitzt zwei Vollgeschosse und ein Dachgeschoss und ist teilunterkellert. Die Fassade verfügt über regelmäßige Fensterachsen, rote Fensterstöcke, weiße Winterfenster sowie Fitschenbänder und Beschläge aus der Jahrhundertwende. Das Haus besitzt eine schlichte, gut funktionierende Raumeinteilung, mit bauzeitlichem Treppenhaus im seitlichen Eingangsbereich, sowie eine hochwertige Ausstattung mit Fenstern, Türen, Böden, einer Stubentäfelung und zwei gemauerten Turmöfen. Der Dachboden mit bauzeitlichem Dachstuhl ist mit Ziegelmauerwerk geringfügig erhöht worden und lässt einen Ausbau des Dachgeschosses zu, heißt es in der Begründung zur Unterschutzstellung des Landesdenkmalamts.

Montag, 02 Oktober 2023 09:52

Kirchplatz wird Wohnzimmer für Latsch

Latsch - Wenn die jungen Latscher Gemeindeverwalter in allen Bereichen derartige Sorgfalt aufwenden, wird Latsch schön werden. Denn die Gemeinde Latsch ist auf Ideenfindung. Um etwa die Frage beantworten zu können, wie der Kirchplatz neu, ansprechend und für das Wohlbefinden der Bürger gestaltet werden kann, hat der Ausschuss einen Ideenwettbewerb ausgeschrieben. Dazu wurden nach mehreren intensiven Absprachen mit den Anrainern 5 Architekturbüros eingeladen, von denen 4 tatsächlich am Wettbewerb teilgenommen haben. Ziel war es, den Kirchplatz autofrei und mit der ursprünglichen Anbindung an Friedhof und Kirche neu zu konzipieren. Gewonnen hat den Ideenwettbewerb die Architektin Heike Pohl mit der Idee eines an die Hauptstraße angeglichenen Niveaus, einem schachbrettartigen Bodenmusters, das bis an die Friedhofsmauer reichen soll, einer über dem Platz hängenden Grundbeleuchtung, ergänzt mit drei Nebenleuchten, einer neuen Stadt-Möblierung mit den geforderten 20 Radabstellplätzen und mit einem großen, schattenspenden Laubbaum. Das Ideenkonzentrat hat die Jury unter dem Vorsitz des Architekten Roland Baldi überzeugt. Die Projekte und vor allem das Siegerprojekt wurden am 25. September im Foyer des Rathauses vorgestellt und erläutert. Die Architektin Gertrud Kofler, die die Ausschreibung koordiniert hat, erläuterte auch die Funktionen, die der Kirchplatz weiterhin zu erfüllen habe - den Einzug in die Kirche mit Prozession, das Abhalten von Festen, den Gastgarten für die Peggerbar, die Zufahrten der Anrainer, die 20 Radstellplätze, eventuell auch das Aufstellen von Marktständen. Dies alles unter einen Hut zu bringen, war nicht einfach, sagte Heike Pohl bei der Vorstellung ihrer Ideen. Es bleibe eine prozessorientierte Angelegenheit. Es könnte ein Wohnzimmer für Latsch entstehen, freute sich der Referent für Ortsentwicklung Manuel Platzgummer.
Noch bis Ende Oktober sind die vier Projektideen im Foyer des Rathauses ausgestellt. (eb)

Dienstag, 03 Oktober 2023 13:03

Freude im Vinschgau

Vinschgau - Das Branchenportal www.wellness-hotel.info hat im Rahmen eines Awards die besten Wellnesshotels ausgezeichnet. Zur Auswahl standen mehr als 1600 Hotelbetriebe im Alpenraum. Dass sich unter den Top 50 mehrere Hotels aus dem bisher eher unbedeutenden Vinschgau wiederfinden, hat bei der Hotelierszunft Freunde hervorgerufen.

von Erwin Bernhart

Das Internetportal wellness-hotel.info hat zum dritten Mal die Top 50 Wellnesshotels gekürt. Wellness-Hotels gehören zur Speerspitze des Tourismus, weil sie hervorragend ausgestattet und deshalb auch von der Preisgestaltung exklusiv sind. Urlaub in einem Wellnesshotel ist speziell, neben dem Wellnessangeboten vor allem auch wegen des ausgezeichneten Essens. Umso erfreulicher ist es, wenn im viel beachteten Internetportal wellness-hotel.info auch Betriebe aus dem Vinschgau auftauchen, deren Entwicklung in der Regel langsamer vonstatten gegangen ist, als in den bekannteren Tourismushochburgen. Sich in einer Liga mit Heini Dorfers „Quellenhof See Lodge - Adults only, St. Martin“ (2. Platz) genannt zu wissen, lässt die Brust von Vinschger Hoteliers schwellen. Oder umgekehrt gesagt: Einige Wellnesshotels im Vinschgau sind mittlerweile so aufgestellt, dass sie sich international messen können.
Unter den ersten 10 im Ranking befindet sich auf Platz 4 das Feldhof DolceVita Resort in Naturns , auf Platz 8 das Design Hotel Tyrol in Partschins. Dass die Untervinschger gut aufgestellt sind, ist bekannt. Aber auf Platz 14 befindet sich das Hotel Gerstl Alpine Retread in Prämajur, auf Platz 17 das Lindenhof Pure Luxury & Spa DolceVita Resort und auf Platz 18 das Sonnen Resort in Naturns. Auf Platz 25 das Familien- & Wellnesshotel Prokulus und auf Platz 26 das Preidlhof Luxury DolceVita Resort, beide in Naturns. Auf Platz 28 kommt das Latscher Hotel Mein Matillhof - zwei Plätze vor Dorfers Quellenhof Luxury Resort in Lazise.
Der Award-Verleiher begründet sein Vorgehen so: „Für den wellness-hotel.info Award werten wir das Wellnessangebot sowie die Gästemeinungen aller Hotels auf wellness-hotel.info im Detail aus.“ Bis zu 100 Punkte kann ein Hotel bekommen und zwar bis zu 45 Punkte im Wellness- und Badeangebot, 5 Punkte können als Gästebewertung auf wellness-hotel.info herausschauen, 25 Punkte aus Gästebewertungen auf Bewertungsplattformen und bis zu 25 Punkte aus einem „No-Fake-Faktor“. „Das sind Bewertungsmaßstäbe, die durch den Hotelbetreiber völlig unbeeinflussbar sind“, erläutert wellness-hotel.info.
Auf wellness-hotel.info gelistet zu sein, kommt einem touristischen Ritterschlag gleich.

Mit geistlicher Chormusik aus fünf Jahrhunderten reist der Augustiner-Vocalkreis Erfurt Ende September / Anfang Oktober nach Südtirol. Auf dem Programm stehen Werke von Schütz, Hammerschmidt, Buxtehude, Stanford, Karlsen, Świder, Buchenberg und anderen. Der Augustiner Vocalkreis beehrt auch Partschins und zwar am Freitag, 06.10., um 20:30 Uhr, in der Pfarrkirche St. Peter & Paul.

Kolping im Vinschgau - Seit dem Militärputsch im Februar 2022 befindet sich das südostasiatische Land Myanmar (ehemals Birma) im Ausnahmezustand. Die kriegsähnlichen Zustände haben etliche Menschen dazu gezwungen, ihr Zuhause zu verlassen und sich in anderen Regionen des Landes niederzulassen. Die Lebensumstände dieser Binnenvertriebenen sind oft prekär. Es fehlt an gesundem Essen, sauberem Wasser, medizinischer Versorgung und vielem mehr.
KOLPING Myanmar unterstützt diese Menschen – vor allem Schwangere, junge Mütter und Kinder – mit verschiedenen Hilfsmaßnahmen. Dazu zählt die Versorgung mit Lebensmitteln, Wasser, Kleidung, Hygieneartikeln, Babyzubehör und medizinischer Hilfe. Im Nationalbüro hat der Verband zum Beispiel eine „Kolping- Apotheke“ eingerichtet, die chronisch Kranke mit Arzneien versorgt. Auch Gesundheitsaufklärung findet statt, um Krankheiten vorzubeugen. Damit die Frauen und Kinder die mitunter traumatischen Erfahrungen besser verarbeiten können, hat sich Kolping Myanmar zudem professionelle Unterstützung in Form von Psychologinnen und Psychologen geholt, die den jungen Familien zur Seite stehen. Wir sehen also: Kolping versucht vor Ort immer konkret zu helfen und unterschiedlich den gestellten Erfordernissen gerecht zu werden.
Otto von Dellemann

Dienstag, 03 Oktober 2023 12:01

„Zwoamol in Johr sein di Ratn kemman.“

Frau Herta Rechenmacher arbeitete in der Schweiz, um das „Höfl“ ihrer Eltern in Morter erhalten zu können. Dann baute sie den neuen „Großhaushof“ auf und nahm dabei viele Entbehrungen in Kauf.

von Magdalena Dietl Sapelza

Frau Herta teilt sich derzeit ihren Wohnbereich im „Großhaushof“ mit einer Gruppe Äpfelklaubern, die ihrem Sohn bei der Ernte helfen. Während diese tagsüber in den Obstwiesen tätig sind, ordnet sie ihre Habseligkeiten im einstigen Frühstücksraum. Dort hatte sie ihren Feriengästen jahrzehntelang Frühstück serviert. In den Zimmern des Hofes fanden einst 20 bis 25 Gäste Platz.
Herta wuchs zusammen mit ihrer jüngeren Schwester im alten Hof auf, der unmittelbar neben ihrem heutigen Haus stand. Dort lebten drei Parteien in beengtem Raum. Hertas Familie lebte sparsam vom Milchgeld zweier Kühe. „Unt a Fackl fürn Speck hobmer a gfiatert“, betont sie. Die Marillenernte brachte zusätzlich etwas Geld ein. Herta musste von klein auf nach Kräften mithelfen. Oft führte sie das Kuhgespann an, das den Leiterwagen zog. Dabei ereilte sie einmal ein kleiner Unfall. Die Kühe scheuten und das Gefährt landete samt Kühen und ihren Eltern, die auf der Ladefläche saßen, in einem Wasserwaal. „Zun Glück isch niamat eppas passiert“, meint sie. „Mair hobm lei a Gschear kopp, dass miar obr asn Wool ausikemman sein.“
Im Alter von 15 Jahren trat Herta ihre erste Arbeitsstelle als Zimmermädchen in Algund an. Mit ihrem ersten Monatslohn von 5.000 Lire kaufte sie sich während einer Zimmerstunde in Meran ein paar lederne Mokassins. „Norr sein di 5.000 Lire aweck gwesn“, lacht sie. Das restliche Geld musste sie Ende der Saison daheim abgeben. „Dass di Eltern hobm kennt di Grundsteuer zohln“, sagt sie. Auch das Geld, das sie später als Serviererin im Gastgewerbe in der Schweiz verdiente, gab sie daheim ab. Das sicherte den Lebensunterhalt ihrer alten Eltern. Im Alter von 20 Jahren wurde Herta schwanger und brachte einen Sohn zur Welt. „Mit an ledign Kind bisch selm pa di Leit a gonz schlechter Mensch gwesn“, erinnert sie sich. Sie war gezwungen, den Kleinen zu Pflegeltern zu geben, um weiter Geld verdienen und ihre Eltern unterstützen zu können. Eine Saison in der Schweiz folgte der nächsten. Schließlich übernahm Herta den Hof ihrer Eltern und fand eine Arbeit im „Gasthof Krone“ in der Nachbarschaft. 1974 heiratete sie den gleichaltrigen Bauarbeiter Hans Plörer aus Morter, den sie seit ihrer Schulzeit kannte. Nachdem ihr die Eltern das Grundstück neben dem alten Hof überlassen hatten, entschied Herta, eine eigene Hofstelle mit Gästezimmern zu bauen. Sie setzte ihr Erspartes ein und nahm zusätzlich einen Kredit auf, um den Bau zu verwirklichen. Für zwei Saisonen kehrte sie sogar wieder als Serviererin in die Schweiz zurück. Es entstand ein stattliches Gebäude. „Es isch dr scheanste Plotz fa gonz Morter“, schwärmt sie. Der Hof diente fortan der Obstwirtschaft und war gleichzeitig eine Frühstückspension. Der Hof wurde als „Geschlossener Hof“ eingetragen.
Herta war glücklich, als sie die ersten Gäste begrüßen konnte. „Mitn Verdianst fa di Gäscht hon i nor johrelong in Kredit ogstottert“, sagt sie. „Zwomol in Johr sein di Ratn kemman.“ Schon bald umsorgte sie nicht nur ihre Gäste, sondern kümmerte sich auch um die zwei Söhne, denen sie nach fünf Jahren Ehe kurz hintereinander das Leben geschenkt hatte. Um mehr Zeit für die Kleinen zu haben, verpflichtete sie eine Zugehfrau für die Gästezimmer. In den Anfangsjahren beherbergte sie Gäste aus ganz Europa, den Sommer und den Winter über. Die Gäste hatten Familienanschluss. Viele kamen damals zum Skifahren auf der Tarscher Alm. Als Herta mit der Tilgung des Kredites aus dem Gröbsten war, vermietete sie ihre Zimmer nur noch in den Sommermonaten. „Miar0 isch nor wichtiger gwesn, dass i hon kennt in Ruah mit der Familie Weihnachten feiern“, erklärt sie. Zu ihrem erstgeborenen Sohn, der bei seinen Pflegeeltern geblieben war, pflegte sie stets einen guten Kontakt.
Mittlerweile hat Herta den Hof an ihren jüngsten Sohn übergeben. Sie hat nur noch das Wohnrecht für sich und ihren Mann eintragen lassen. Die ehemaligen Gäste buchen ihren Urlaub inzwischen bei anderen Gastgebern. Mit vielen von ihnen pflegt sie nach wie vor gute Kontakte. Die „alten“ Gäste besuchen sie regelmäßig, genauso wie ihre einstigen Äpfelklauber aus Polen, die über Jahre hinweg aus einer einzigen Familie stammten. Viele waren Akademiker und besserten ihre Gehälter als Erntehelfer auf. Bei einer Polenreise mit stattete Herta ihren einstigen Klaubern einen Gegenbesuch ab. Eine weitere Reise führte sie vor einigen Jahren auch nach London.
Heute trifft sich Herta gerne mit ihren Freundinnen zu einem Kaffeeplausch. Diese Treffen bedeuten ihr viel und bauen sie auf. Wenn sie derzeit den „Äpfelklaubern“ ihres Sohnes begegnet, werden in ihr die Zeiten lebendig, in denen sie auf dem Hof noch alles selbst organisiert hat. „Deis isch iatz olz vorbei, iatz muaß i lei mehr af miar schaugn“, meint sie. „Unt i muaß schaugn, dass i hobwegs über die Rundn kimm.“

Montag, 02 Oktober 2023 09:47

Das gibt es nur im Vinschgau!

pr-info Tanzverein 50 plus Goldrain

Gleich zwei Tanzvereine in einer einzigen Gemeinde. In Latsch der „Tanzclub Latsch Vinschgau“ und in Goldrain der „Tanzverein 50 plus“, übrigends beide gestartet vor elf und neun Jahren von Adolf Josef Steinkeller, auch noch derzeit Obmann des Vereins in Goldrain.

Warum einen Tanzverein gründen?
Steinkeller: „Weil es kaum noch Gelegenheiten zum Tanzen gibt. Die paar wenigen Bälle oder Feste reichen ja niemals aus, um sich regelmäßig auf der Tanzfläche zu bewegen und sich auch immer weiter zu entwickeln.“
In Goldrain wird dies allen Interessierten ganz leicht gemacht und
besonders die ältere Generation mit großem Erfolg angesprochen.
Als Beweis: Die Einladung vom Vorjahr mit dem Slogan IN DREI MINUTEN DEN TANGO LERNEN hat für alle zu hundert Prozent funktioniert“ sagt Steinkeller.
Das Angebot richtet sich an die ganze Bevölkerung ab 16 Jahren, auch bis ins hohe Alter.

 

Interessierte sollten sich baldmöglichst anmelden und zwar unter der Nummer 349 35 36 828.

Montag, 02 Oktober 2023 09:46

Nachgedacht - im Oktober 2023

von Don Mario Pinggera - Die Würde des Menschen ist unantastbar». So beginnt das Grundgesetz mit Artikel 1 der Bundesrepublik Deutschland. Wer unweit vom Zentrum der Hessischen Justiz nahe der Konstabler Wache in Frankfurt die Strasse auf oder ab fährt, sieht diesen Satz an einem Gebäude. Initiiert von Fritz Bauer, dem ehemaligen hessischen Generalstaatsanwalt, der die Verbrechen von Auschwitz vor Gericht brachte, in den Jahren 1963-65.
Viele Monate dauert der Krieg in der Ukraine nun schon, aber nicht nur dort, auch an anderen Orten der Welt brodeln diverse Kriegsherde. Eine Grossbank in der Schweiz ist in den Ruin manövriert worden. In Europa sind vielerorts Wahlen, extremistische Parteien wetzen eifrig die Messer.
Vor kurzem wurde die Studie über Missbräuche in der katholischen Kirche Schweiz vorgestellt, mit verheerenden aber eben auch nicht unerwarteten Inhalten. Diese vier Phänomene sind nur eine winzig kleine Auswahl von vielen nicht weniger beunruhigenden Phänomenen dieser Zeit, sozusagen die Spitze des Eisberges. Und sie haben alle eines gemeinsam: Sie sind ein Frontalangriff auf jedwede Menschenwürde. Hinter all diesen Phänomenen stecken in aller erster Linie Menschen, die in der Verantwortung stehen, unsere Welt und damit unser Menschsein nicht nur zu beeinträchtigen, sondern nachhaltig zu vergiften.
Zufällig im wahrsten Sinn hat unser Seelsorgeteam kürzlich seine Klausur abgehalten. Wir waren in Frankfurt im Fritz-Bauer- Institut. Fritz Bauer hat in den 1960er Jahren im grössten Prozess der deutschen Geschichte Auschwitz vor Gericht gebracht. Nach jahrzehntelangem Schweigen waren die Verbrechen der NS-Zeit nicht mehr länger zu verbergen. Auch diese waren nur möglich, weil den Tätern jedwedes Mitleid und jedwede Menschlichkeit abhanden war. Das Schweigen über so viele Jahre war nur möglich, weil die Täter von Auschwitz sich auf ihre Kumpanen von einst verlassen konnten, welche nach 1945 wieder in höchsten Funktionen beschäftigt waren, sei es in der freien Wirtschaft, oder auch in der Politik und im Justizwesen. Unterdessen befinden wir uns wieder in einem Umfeld, in welchem Fanatismus und Fundamentalismus eine beängstigende Stimme bekommen. Demokratien werden von innen ausgehöhlt durch Extremismen.
Dieses Nachgedacht ist ein Auszug der Predigt zum Dank-, Buss- und Bettag 2023. Die vollständige Version kann als Video angesehen werden unter:
https://www.zhkath.ch/kirche-aktuell/kirche-im-kanton/bettag-predigt-pfarrer-pinggera-in-richterswil

Montag, 02 Oktober 2023 09:45

Kecker Auftritt

Partschins - Sonja Müller vom Wasserfallhof in Partschins hat den Tagesordnungspunkt „Fragen der Bürger:innen“ im Gemeinderat am 19. September für einen kecken Auftritt in eigener Sache genutzt. „Wir“, so sagte es Sonja Müller, „wurden von der Gemeinde angezeigt, weil wir einen Zaun aus Betonsäulen errichtet haben. Wir haben sie entfernt und alle anderen Betonsäulen in der Gemeinde bleiben stehen.“ Müller reichte den Gemeinderät:innen eine Fotodokumentation, in der Bilder mit diversen Betonsäulen sichtbar seien. In jenem sensiblen Bereich beim Wasserfall sei für das Projekt ein „ortstypischer Zaun“ vorgeschrieben, verteidigte BM Alois Forcher das Vorgehen der Gemeindeverwaltung, welches eine Baueinstellung zur Folge hatte. Betonsäulen seien laut Auskunft der Forstbehörde nicht verboten, widersprach Sonja Müller. Zudem habe die Gemeinde in ihrem Schreiben mit Enteignung gedroht. „Wer Betonsäulen aufstellt, kann in der Gemeinde Partschins enteignet werden“, sagte Sonja Müller.
Der Tourismusreferent Ulrich Schweitzer stellte klar, dass die Betonsäulenproblematik unabhängig von der bislang jahrelang diskutierten Wasserfallproblematik im Ausschuss behandelt worden sei. Festgestellt wurden eben Betonsäulen nahe am Wanderweg und man habe in einem Gutachten von den zuständigen Landes-ämtern die Empfehlung erhalten, wenn, dann einen ortstypischen Zaun aufstellen zu lassen. „Gespräche hätten zu nichts geführt und so mussten wir das Verfahren einleiten.“ Der Gemeindesekretär Hubert Auer präzisierte: „Wenn ein Vergehen festgestellt ist, dann werden Maßnahmen zu einem Bauvergehen eingeleitet, mit dem Zitieren der entsprechenden Gesetze.“ Sonja Müller wies darauf hin, dass ihr Schreiben auch an die Gemeinderäte gerichtet war. „Ich bin geschockt“, sagte Jutta Pedri, weil dieses Schreiben nicht an die Gemeinderäte weitergeleitet worden ist. Die Neue Bürgerliste schickte im Anschluss an die Ratssitzungen eine Pressemitteilung, in der es unter anderem heißt, „dass sie weder über die Abbruchverfügung des Bürgermeisters noch über das Schreiben der Frau Müller mit der Aufforderung vom Abbruch abzusehen, bzw, diesen aufzuschieben, informiert worden waren. Zweites war „aufgrund eines bedauerlichen Fehlers“ (Zitat) nicht übermittelt worden.“ (eb)


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