Donnerstag, 10 März 2011 10:23

Die Stunde der Opposition

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Schlanders

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Im „Wind“ haben die Schlanderser Gemeinderäte die Namen des neuen Kulturhaus-Ausschusses gelesen. Die Vizebürgermeisterin Monika Holzner-Wunderer hatte den Gemeinderat nicht informiert gehabt und dafür bei der jüngsten Ratssitzung arge Kritik einstecken müssen.
Abgespielt hat sich dann jenes Szenario, das der „Wind“ anfangs Dezember angekündigt hat: Karl Fleischmann, Stefano Tarquini, Inge Pinzger Pöder und Wolfgang Wielander wurden als Verwaltungsräte, Martin Trafoier als Präsident in den neuen Ausschuss des Kulturhauses Karl Schönherr gewählt. Nicht ohne Aufsehen ist das Ganze allerdings über die Bühne gegangen. Weil man im Vorfeld nicht informiert worden war, schlugen Martin Daniel und Hansjörg Gluderer von der Oppositionsliste „Für Schlanderser/Per Silandro“ ihrerseits die Göflaner Lehrerin Brigitte Pircher für den Kulturhaus-Ausschuss vor. Einen Achtungserfolg mit wackeren acht Stimmen erhielt Pircher im geheimen Wahlgang. Immerhin.
Politischer Höhepunkt des Abends war aber eine andere Ernennung, jene des Verwaltungsrates des E-Werks. Den neuen politischen Exhibitionismus im Schlanderser Rathaus machte sich Hansjörg Gluderer zu Nutze. s4_2163s4_2168Doch der Reihe nach. Für die drei Stühle des Verwaltungsrates des E-Werks gab’s im Vorfeld drei Bewerber und eine Bewerberin.
Während der Schlanderser Wirtin Renate Laimer aufgrund der Frauenquote der Stuhl fix war, hat’s unter den Männern ordentlich gekracht. Dem Präsidenten Gottfried Niedermair war von BM Dieter Pinggera in mehreren Aussprachen nahe gelegt worden, wegen einer laufenden Schadensersatzforderung von Amt und Präsidentenstuhl Abstand zu nehmen. Weil Niedermair den Rückhalt sämtlicher Bauern genießt, haben des Bürgermeisters Interventionen nicht gefruchtet. Der zweite Stuhl und das Präsidentenamt waren damit vergeben.
Für den dritten Stuhl kam’s zum Machtkampf zwischen den Kortscher Bauern und den Schlanderser Bauern, der in einer Kampfabstimmung in der SVP-Koordinierung gipfelte. Die Kortscher wollten Paul Wellenzohn, der bereits fünf Jahre im E-Werks-Rat saß, die Schlanderser den Bauer Reinhold Prantner in den Ausschuss hieven.  Die Schlanderser Bauern setzten sich durch. Reinhold Prantner war jener Dritte, den es vom Schlanderser Gemeinderat in der Ratssitzung abzusegnen galt. Weil man das Ganze - zwar mit Bleasuren - als ausgestanden glaubte, sollte die Ernennung im Gemeindrat nur mehr reine Formsache werden.
Es kam anders. Pinggera berichtete dem Gemeinderat ausführlich über den Bauernkampf im Vorfeld und spielte damit der Opposition einen einmaligen Trumpf in die Hand. Die schlief nicht. Gluderer schlug den unterlegenen Kortscher Paul Wellenzohn als Kandidaten der Opposition vor und brachte die SVP-Räte damit arg in Bedrägnis. Vor allem die Kortscher.
Mit Zittern und Bibbern wurde zur geheimen Wahl geschritten. Das Ergebnis war dann ernüchternd klar: Fünf Stimmen fehlten Wellenzohn auf Prantner. Fraktionstreue geht der Treue zur Fraktion eben vor. (ap)


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