Dienstag, 02 April 2013 00:00

Naturnser überzeugen mit heißen Rhythmen

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Naturns

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Am 16. März lud die Musikkapelle Naturns zum traditionellen Frühjahrskonzert, um das zaghafte Frühlingserwachen der Natur musikalisch willkommen zu heißen. Bereits zum dritten Mal stand Dietmar Rainer der Musikkapelle als Dirigent vor; dass der Kapellmeister  und seine Truppe sehr gut harmonieren, merkte man bereits bei den Anfangstakten der Toccata aus der „Suite Gothique“ von Leon Boëllmann, die besonders das Holzregister forderte. Im ersten Teil des Konzerts, der Werke aus dem 19. Jahrhundert aufgriff, durfte das Publikum etwa in Johannes Brahms’ akademischer Festouvertüre den voluminösen Klangkörper der Kapelle im Tutti genießen – bemerkenswert die technischen Leistungen aber auch bei den dezenten Pianostellen, die die große Kapelle scheinbar mühelos von sich gab.
Der zweite Konzertteil war ganz den lateinamerikanischen und mediterranen, feurigen Stimmungen verschrieben. „Hispaniola“ von Jan de Haan beschreibt die Reise des großen Kolumbus. Auf die Reisevorbereitungen, toll vertont mit dem spanischen „Must-Have-Instrument“, den Kastagnetten, folgt eine gefährliche Fahrt, in der vor allem das Blech die Stimmung vorgibt, bis endlich die Schiffsglocke das lang erwartete „Land in Sicht!“ und Erleichterung mit zum Teil hymnisch-preisenden Melodien bringt. Auf diese berühmt gewordene europäische Amerikareise folgte ein wahrlich rasantes Werk von Victoriano Valencia Rincon: „Territorios Norte“ ist eine glänzende Anhäufung aller mit Lateinamerika verbundenen Stereotypen – feurig, heiß und rhythmisch. Die vielen, teils ungewohnten Taktarten und –wechsel brachten die Musikkapelle Naturns so richtig ins Schwitzen, ohne sie jedoch an Leichtigkeit ihres Spiels einbüßen zu lassen.
Musikalisch zum Stierkampf rief Manuel Tumler im „La Virgen De La Macarena“ von Bernardino Monterde. Der Torero überzeugte das Publikum mit seinen sehr sauberen und klaren Trompetensignalen – der Applaus nach diesem Stück bezeugte die große Bewunderung der Zuhörer, die auch nach dem Schlussstück „Galileo“ von Thomas Doss nicht abbrach. Fazit des Abends: Anspruchsvolle Werke, dargeboten von einer technisch und musikalisch sehr ausgereiften Kapelle mit einem Kapellmeister voller Tatendrang und Mut an der Spitze. (ju)


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