Wirtschaftsstandort Prad am Stj. Teil 1

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Kaum ein anderer Wirtschaftsraum im Vinschgau ist so ausgewogen wie Prad am Stilfserjoch. Ein Vorteil, der sich auch in Corona-Zeiten bewährt hat. Denn: 2020 sind in Prad Arbeitsplätze dazu gewonnen worden. Arbeitskräfte sind gesucht und gefragt. Das zeigen auch die folgenden Seiten auf denen viele Betriebe mit Stellenangeboten aufwarten. Abseits davon ist die Lebens- und Wohnqualität in Prad eine hohe. 

von Angelika Ploner

 

Prad bietet Raum. Raum für Entwicklung. Raum für Erholung. Raum für‘s Wohnen. In kaum einer anderen Gemeinde sind in den vergangenen Jahren so viele Bau- und Wohnprojekte entstanden wie in Prad. Das spricht natürlich für die Gemeinde am Tor zum Stilfserjoch. Zudem eröffnet die Lage von Prad unvergleichliche Erholungsmöglichkeiten in der Natur. Die Prader Sand sei hier nur stellvertretend genannt. Prad genießt Wertschätzung. Als Lebens- und als Wirtschaftsraum. Die Wirtschaft hier ist ausgewogen und gut gewichtet. Vielfältig. Florierend. Vorbildlich aufgestellt. Prad am Stilfserjoch zählt im Vinschgau zu jenen Gemeinden, die in den vergangenen Jahren am stärksten gewachsen sind. Während in fast allen Gemeinden seit der Corona-Pandemie Arbeitsplätze verloren gingen, sind in Prad Arbeitsplätze dazu gekommen. 1.256 Arbeitsplätze scheinen in der Statistik des Arbeitsmarktes im Jahr 2019 auf, im vergangenen Jahr ist die Zahl der Arbeitsplätze auf 1.275 angewachsen. Arbeitskräfte sind - wie bereits eingangs erwähnt - in Prad gefragt und gesucht. Wer eine neue Arbeit, eine Herausforderung oder Perspektive sucht, der wird auf den folgenden Seiten mit Sicherheit fündig. Viele Unternehmen bieten hochwertige und krisensichere Arbeitsplätze. Das Angebot ist breitgefächert - wie Prad als Wirtschaftsort selbst. 

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Attraktiv ist Prad in vielerlei Hinsicht. In der Marktgemeinde herrscht unternehmerische Vielfalt bunt gemixt. Zusammen zeichnen die Betriebe ein interessantes Bild und sind das Rückgrat der Wirtschaft. Manche sind bereits seit Generationen hier Zuhause, andere haben sich erst vor wenigen Jahren angesiedelt. Vom Kleinen bis zum Großen: Die Bandbreite der Prader Wirtschaftsstruktur reicht von kleinen Handwerksbetrieben bis hin zu Firmen mit internationaler Bedeutung.Fleiß, Ehrgeiz und Herz stecken in jedem Betrieb, die Mitarbeiter sind das Kapital eines Unternehmens. Das weiß man in Prad mehr als in anderen Gemeinden. Vor dem Hintergrund der Abwanderung in benachbarte Gebiete, ist die Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitern eine große. Die meisten Betriebe finden sich im Gewerbegebiet im Kiefernhainweg. Das Gewerbegebiet ist zweifelsohne der wirtschaftliche Motor für die Marktgemeinde. Rund 27 Hektar misst die Fläche, die es einnimmt. Damit ist es das größte Gewerbegebiet nicht nur im Obervinschgau, sondern im gesamten Vinschgau. Geballte Kompetenz ist hier zu finden: Unternehmen aus den Branchen Bau, Holz, Dienstleistung, Metall, Industrie, Transporte oder Handel - um nur einige wenige zu nennen - haben ihren Sitz hier im Kiefernhainweg und sichern weit über 500 Menschen einen Arbeitsplatz. Das ist eine stolze Zahl. Wie Perlen reihen sich die Unternehmen linker und rechter Hand auf und beeindrucken mit dem, was sie aufbieten. Auffallend: In Prad haben sich viele Betriebe dem Bau- und Werkstoff Holz verschrieben. Holz hat in all seinen Facetten seinen Auftritt: als ökologischer Rohstoff, als beständiger Baustoff, in Möbeln oder Einrichtungen. Holz in all seiner Vielfalt eben. In Sachen Energie ist die Marktgmeinde Prad mit seinem E-Werk Vorzeigemodell. Auf vielen Dachflächen von Unternehmen sind Photovoltaikanlagen installiert worden, die täglich Strom produzieren: Zirka sechs Megawatt Leistung sind’s allein in der Gewerbezone. Prad ist energieautark. Doch dazu später. Hier im Gewerbegebiet sind auch die größten Arbeitgeber der Gemeinde Prad zu finden. Die OVEG ist mit 112 MitarbeiterInnen einer davon. Die OVEG ist vor allem für viele Frauen ein wichtiger Arbeitgeber. „Wir haben einen hohen Anteil an Mitarbeiterinnen in Teilzeit“, bestätigt Markus Niederegger, der Geschäftsführer. Die OVEG spielt im Wirtschaftsgefüge in Prad eine große Rolle. 

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Die Landwirtschaft.  Auf 7 Hektar Fläche breitet sich die OVEG aus, 3 Hektar davon sind verbaut. „Wir sind im Vinschgau der größte Produzent, was Gemüse anbelangt“, erklärt Markus Niederegger auf Nachfrage vom Vinschgerwind. Beim Sommerblumenkohl etwa ist man Spitzenreiter. Im vergangenen Jahr wurden 1.736 Tonnen Blumenkohl geerntet, davon 50 Tonnen in Bio-Qualität. Im breitgefächerten Sortiment hinzu kommen Weiß- und Spitzkohl, Blaukraut, Eisbergsalat, Kartoffel, Romanesco, Pak Choi, Tomaten, Sellerie, Lauch, Melanzane, Fenchel, Artischocken. Insgesamt 350 Tonnen waren es 2020, davon 120 Tonnen in Bio-Qualität.Zum anderen ist die OVEG auch der größte Kirschenproduzent im Vinschgau. Die Ernte 2020: stolze 170 Tonnen. Marillen, Erdbeeren, Heidelbeeren, Himbeeren finden sich ebenso im Ernteverzeichnis. Marillen  wurden 2020 etwa 49 Tonnen geerntet, Himbeeren hingegen 6 Tonnen, 4 Tonnen davon Bio-Himbeeren. Natürlich ist der Apfel das Hauptprodukt. 2020 wurde insgesamt eine Ernte von 49.602 Tonnen eingefahren, davon entfallen 47.167 Tonnen allein auf Äpfel, 3.449 Tonnen in Bio-Qualität. Birnen wurden im vergangenen Jahr 124 Tonnen geerntet.  Die OVEG in Prad steht für Vielfalt. Die 243 Mitglieder bauen auf insgesamt 846 Hektar Obst und Gemüse an, davon werden 107 Hektar biologisch bewirtschaftet. Die Fläche mit Gemüseanbau nimmt  63,5 Hektar ein, davon werden 8 Hektar biologisch bewirtschaftet. Die Fläche mit Stein- und Beerenobst umfasst 33,5 Hektar mit 3 Hektar Bio-Bewirtschaftung.  2009 wurden die ersten Äpfel im neu gebauten Zellentrakt in Prad eingelagert. 2013 begann man die Verarbeitungsstruktur samt Bürogebäude hier zu bauen. „Wir verfügen über eine Sortierhalle, einen Emballagenraum und eine Verpackungshalle mit dazugehörigem Maschinenpark. Wir können in unseren Zellen am Standort Prad 3.000 – 3.200 Waggon einlagern und nochmal 600 im neuen Hochregallager“, erklärt Niederegger. Die gesamte angelieferte Tafelware läuft über die Sortieranlage, welche über 64 Kanäle verfügt. Die sortierte Ware geht anschließend in die Umschlagzellen und seit 2019 in das Hochregallager. Die OVEG verfügt insgesamt über 8 Verpackungslinien mit denen man unterschiedliche Verpackungsarten bedienen kann: gelegte Ware, lose Ware, Fruchtschalen, Beutel und Taschen. Kommt ein Auftrag herein, so wird dieser einer Verpackungslinie virtuell zugewiesen und über eine Rutsche wird die Linie mit dem Verpackungsmaterial beschickt. Das heißt es landet auf dem Packtisch. Über die Entleerstation wird die Linie mit dem entsprechenden Apfel-Artikel beschickt. Im Verpackungsraum warten die Verpackerinnen, die viel Handarbeit leisten müssen. 

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