Dienstag, 11 Juli 2017 12:00

Gemeinschaftskraftwerk Inn

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s23sp2 5463Mit dem Gemeinschaftskraftwerk Inn (GKI) entsteht zwischen Ovella (Schweiz) und Prutz/Ried (Österreich) das größte neu gebaute Laufwasserkraftwerk im Alpenraum. Die Stauanlage mit einem
15 Meter hohen Wehr entsteht unterhalb des Dorfes Martina.

von Andreas Waldner

An der Wehranlage in Ovella wird der Inn auf einer Länge von ca. 2,6 km aufgestaut, um das Triebwasser für das Kraftwerk entnehmen zu können.

Maximal 75 m³/s werden auf der orografisch rechten Seite aus dem Stauraum ausgeleitet und über einen 23 km langen Triebwasserstollen und einem gepanzerten Schrägschacht dem Krafthaus zugeführt. Im Krafthaus in Prutz verwandeln zwei Francis-Turbinen mit direkt gekoppelten Generatoren die Kraft des Wassers unter einer Fallhöhe von etwa 160 m und mit einer Leistung von zusammen maximal 89 MW zu elektrischer Energie. Damit können fast 100.000 Haushalte mit umweltfreundlichem Strom versorgt werden. Die Ableitung des erzeugten Stroms erfolgt über ein Erdkabel in die benachbarte Schaltanlage des Kraftwerkes Kaunertal. Das Triebwasser wird über einen unterirdischen, ca. 300 m langen Unterwasserkanal wieder dem Inn zugegeben. Die Abgabe wird dann über die Turbinenanlauf-Charakteristik so gesteuert, dass beim Anfahren der Turbinen der Anstieg des Wasserspiegels im Inn nicht mehr als 10 cm in 10 Minuten beträgt. Für die Errichtung des Krafthauses wurden 17.000 m3 Erdmasse ausgehoben. Insgesamt wurde 16.000 m3 Beton und 2.800 Tonnen Stahl verbaut. Die Dachfläche beim Krafthaus beträgt 820 m2. Der Rohbau des Krafthauses wurde im April planmäßig fertiggestellt. Die Arbeiten zur Umlegung der Reschen-Bundesstraße im Bereich des zukünftigen Unterwasserkanals sind abgeschlossen. Um den Unterwasserkanal im Bereich der B 180 errichten zu können, wurde die Bundesstraße in einer zweispurigen Schleife südwestlich der derzeitigen Trassenführung umgeleitet. Der Verkehr auf der Reschen-Bundesstraße wird durch die Bauarbeiten am Unterwasserkanal nur unwesentlich beeinträchtigt. Der bestehende Geh- und Radweg wurde ebenfalls provisorisch verlegt und verläuft neben der Umfahrungsstraße. 

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