Dienstag, 06 September 2011 00:00

Der Querbauer

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Kortsch/Schlanders/Bozen

s5sp4_9624Otto Prieth ist ein Querbauer an der Hauptstraße in Kortsch. Prieth lotet Rechtsräume aus, als ob er großen Schrittes eingenen Grund und Boden abschreiten wollte. Prieth ist am 15. Juni 2011 ein Verbot des Verkaufes von landwirtschaftlichen Produkten ins Haus geflattert. Ausgestellt vom Schlanderser BM Dieter Pinggera. „Im Prinzip ist es eine Sanktion“, sagt Pinggera und, so Pinggera „eine höchst überfällige Entscheidung“. Prieth, so Pinggera, breche das Landesgesetz an allen Ecken und Enden.

Der Verkauf von bäuerlichen Produkten sei, so Pinggera „kein Wunschkonzert“. „De Facto ist das ein Supermarket auf der grünen Wiese“, sagt Pinggera. Allerdings hat die Präsidentin des Verwaltungsgerichts, an das sich Prieth mit einem Rekurs gewandt hat, das Verbot Ende Juli provisorisch aufgehoben und am 23. August wurde dieses Provisorium bestätigt. Prieth verkauft seither wieder. Im Jänner soll dann die Hauptverhandlung stattfinden. Prieth, froh über die Verfügung des Verwaltungsgerichtes, hat die Schnauze allmählich gestrichen voll. „Es geht mir auf die Socken, dass mir vorgeworfen wird, dass ich durch mein Geschäftsgebaren der Schlanderser Wirtschaft schade. Ich habe alles selbst bezahlt und will nur meine Familie erhalten.“ Prieth, einmal in Fahrt und Rage: „Wenn man aber bedenkt, dass in den acht Obstgenossenschaften des Vinschgaus unter dem Deckmantel der „Warenvermittlung“ Schuhe, Jacken, Hosen, Stiefel usw. zum Einkaufspreis an die Genossenschaftsmitglieder weitergegeben werden, dann behaupte ich, dass solche Sachen der Wirtschaft viel mehr Schaden zufügen, als meine zwei Bananen und meine Ananas, die ich zukaufe.“ Man müsse sich das so vorstellen, dass die Spesen für den Kleiderkauf den Bauern von den Akkontorechnungen abgezogen werden. Die Schuhe, so Prieth, bezahle man sozusagen mit Äpfeln. Karl Dietl, VI.P und GEOS-Obmann, widerspricht dem teilweise: „Berufsbekleidung wird den Bauern vermittelt und am Ende des Jahres mit einem Spesenaufschlag verrechnet.“ Prieth schimpft auf die Gemeinde: „Die wollen mir den Zukauf verbieten, so dass mein Betrieb in gewissen Monaten nicht mehr attraktiv ist und ich schließen muss.“ Schützenhilfe in seiner Sache bekomme er von hochrangigen politischen Vertretern. Namen wolle er keine nennen. Jedenfalls werde mit Spannung die Entscheidung des Verwaltungsgerichtes abgewartet. Auch von Seiten der Gemeinde. (eb)


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