Dienstag, 10 Januar 2017 12:00

Grenzpendler tagen

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s8 9053Schluderns - Die Schweiz ist der größte Arbeitgeber für den Vinschgau. Die Zahlen schwanken zwischen 1.100 und 1.400 Arbeitnehmern. Das ergab die jüngste Studie des Amtes für Arbeitsmarktbeobachtung, die Direktor Stefan Luther am 7. Jänner  bei der 45. Grenzpendlertagung in Schluderns vorstellte. Die Wertschöpfung für das Tal ist beachtlich.

von Magdalena Dietl Sapelza

Der Saal war bei weitem nicht so gefüllt wie bei der Grenzpendlertagung im vergangenen Jänner.

Damals hatten die von der Sanitätseinheit geforderten Zahlungen von Krankenkassenbeiträgen der in der Schweiz arbeitenden Südtiroler die Gemüter erhitzt. Diese Forderung ist inzwischen für nichtig erklärt worden und jenen, die bereits bezahlt haben, ist das Geld zurück erstattet worden. Dass die Sache vom Tisch ist, sei nicht zuletzt der Landesrätin Martha Stocker und dem Abgeordneten Albrecht Plangger zu verdanken, das betonten ­Alfred Lingg von der Firma LICO in Müstair und der Sprecher der Grenzpendler Josef Trafoier. Die hitzige Tagung 2016 war auch die Geburtsstunde einer Arbeitsgruppe. Diese hat sich im Laufe des Jahres regelmäßig getroffen und nach Lösungen bei den unterschiedlichen Anliegen gesucht. Die Finanzierung einer Person, die sich um Grenzpendler-Belange kümmert, konnte bei LH Arno Kompatscher erreicht werden.
Nicht so heiß gegessen wie gekocht werde auch die in bilateralen Verträgen ausgehandelte neue Besteuerungsform. Das erklärte Plangger. Künftig sollen 30 Prozent der Quellensteuer in Italien nach dem hier gültigen um einiges höheren Steuersatz entrichtet werden. Wegen der Regierungskrise bleibe vieles derzeit auf Eis liegen, so  Plangger. Auch was die von den Schweizern angenommene Masseneinwanderungsinitiative betrifft,  konnte der Graubündner Regierungsrat Jon Domenic Parolini beruhigen. „Das Recht in der Schweiz zu arbeiten, bleibt bestehen.“ Aufschlussreiche Informationen zum Lohnblatt und zur Versicherungsposition gab die Grenzpendlerin Gerlinde Warger Pegoraro. Sie forderte dazu auf, die vom Arbeitgeber geforderten Papiere sofort nach Arbeitsantritt zu bringen, denn Verzögerungen gehen ins Geld. Je nach Ausgangslage sind die Steuertarife unterschiedlich. Sie rief dazu auf, ehrlich zu bleiben und nicht „den Schlauen“ zu spielen, denn in der heutigen digitalen Welt werde man beim Schummeln erwischt. „Und was die Steuerlast betrifft sind wir Grenzpendler im Vergleich zu Italien im Vorteil“, betonte sie. An die italienischen Politiker apellierte sie, für mehr Rechtssicherheit zu sorgen und ihre Hausaufgaben zu machen, damit auch hierzulande Steuern gesenkt werden können.
796.000 Euro an Steuerausgleich gingen an die Vinschger Grenzpendler-Gemeinden. Das gab Bezirkspräsident Andreas Tappeiner bekannt. Mit Bedauern wurde zur Kenntnis genommen, dass der langjährige Ansprechpartner der Grenzpendler Roland Pircher, das KVW Patronat im Februar verlässt. Es wurde die Gründung einer Grenzpendler-Interessensvereinigung angeregt, die mithelfen soll, die Lücke zu füllen, die Pircher hinterlässt.

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