Fahrt durch den winterlichen Vinschgau!
Di Epflpaamlan!
Fan Langaz dia schean Bliatnprocht
weart noch und noch zur Epflloscht
noch dr Epflklauberzeit
seinse fa der Loscht befreit
norr hobmse lei mea Laabr droun
und poll schun fong dr Wintr oun
und dia Laablan folln oo
jo nochr schteanse orm do
dia Epflpaamlan, gonz verkripplt
weil mane assou zuagrichtet hot
dass dr Mensch mea Nutzn hot
ma hottse gschtutzt und hott se gschuntn
tianse woggsn wearn se puntn
wia di Sklaven dozumol
gonz zum darporman mit nockate Orman
schtean se in Wintr wia verschtümmlte Kindr
Pa suine Ahnen in di Krounen
do hobn nou kennt Veigl wouhnen
heint tuat olz in Mammon dianen
jedr will lei toul verdianen-
und tianse weitr Gift verschpritzn
muaß der Marienkäfer weichn,
Obwouhl der war jo s`Marknzeichn
Rosina Wittmer Spiess
Justitias Liebling?
Peter Tappeiner, Anwalt der Rechte, beschreibt in seiner Glosse „Aus dem Gerichtssaal“ in der Ausgabe 4-20 vom Vinschgerwind die römische Göttin Justitia „mit den verbundenen Augen (als) weiblich, also wankelmütig und launisch“.
Diesen Attributen folgend könnte ich Herr Peter Tappeiner charakterisieren als „männlich, arrogant und überheblich“.
Seine Darstellung der Justitia bedarf einer Richtigstellung.
Für die Römer war Justitia weder wankelmütig noch launisch.
Als Göttin der ausgleichenden Gerechtigkeit hatte sie auch keine verbundenen Augen, sondern ihr Symbol war die Waage im Gleichgewicht. Die Augenbinde wurde ihr erst im 15. Jh. verpasst!
Peter Tappeiner hat wohl die Chance vertan, jemals Justitias Liebling zu werden.
Prof. Gert Karner, Prad/München
Nicht erwähnt
In der Ausgabe Nr. 4 vom 20.02.2020 wurde im Vinschger Wind ein mehrseitiger Beitrag zum Sonderthema „Wirtschaftsstandort Schlanders“ veröffentlicht. Dabei wurden nicht nur private Unternehmen, sondern auch öffentliche Einrichtungen erwähnt und einige Kennzahlen dazu bekanntgegeben: das Krankenhaus Schlanders, die Bezirksgemeinschaft Vinschgau, die Marktgemeinde Schlanders, sowie die Schulen und einige Landesämter. Leider mussten wir feststellen, dass der öffentliche Betrieb für Pflege- und Betreuungsdienste „Bürgerheim St. Nikolaus von der Flüe“ nicht erwähnt wurde, obwohl er wie das Krankenhaus und die Bezirksgemeinschaft zu den größeren öffentlichen Betrieben gehört und mit 115 Mitarbeitern zu einer nicht unerheblichen Wertschöpfung beiträgt.
Neben der stationären Betreuung von 83 Bewohnern stehen dem Bürger 5 Kurzzeitpflegebetten zur Verfügung. Seit Mitte Februar besteht die Möglichkeit zur Nutzung des Tagespflegeheimes. Täglich werden in der Seniorenmensa 20 bis 30 Senioren aus Schlanders und den Fraktionen verköstigt. Montag und Mittwoch nutzen ca. 20 Schüler den Mensadienst.
Aus dieser Sicht trägt auch das Bürgerheim sehr wohl dazu bei, dass Schlanders viele wirtschaftliche und soziale Vorteile vorzuweisen hat und unter anderem auch für den Arbeitsmarkt von enormer Bedeutung ist, wurden im Jahr 2019 doch ca. 4.000.000 € an Löhnen ausbezahlt.
Monika Wellenzohn und Christof Tumler Präsidentin und Direktor des Bürgerheimes Schlanders
Corona – und der Virus unserer Zeit!
Zur Zeit wird es wohl kein anderes Thema geben, über das so intensiv berichtet wird, wie über das Coronavirus. Diese Auswirkungen samt Panikmacherei sind ernst zu nehmen und könnten über kurz oder lang fatale Folgen haben, was uns erspart bleiben möge! Es gibt aber oftmals andere Viren, die nicht weniger gefährlich sind, wie Egoismus, Ich-Gesellschaft, Hinterlist, Neid, Hass…
Vielleicht sind uns teilweise auch Werte wie Zufriedenheit, Wertschätzung, Dankbarkeit, Demut, Respekt, Nächstenliebe usw. verloren gegangen und das ist schade.
Denn was hilft das Schönste Traumschloss, wenn sich darin der Prinz, die Prinzessin, Dirnen, Knechte usw. mit dem Besen nachrennen und sich gegenseitig die Haare ausreißen.
Etwas fehlt dann: Harmonie und Lebensqualität! ODER?
Raimund Niederfriniger, Tanas
Für die Schublade?
Am 23. Jänner hat die Umweltschutzgruppe Vinschgau eine Veranstaltung zum Thema „Mobilität im Vinschgau – wohin geht die Reise?“ organisiert. Am Podium saßen neben den Verkehrsexperten Hermann Knoflacher und Helmuth Moroder die Bürgermeister*innen Ulrich Veith und Roselinde Koch Gunsch, der Landtagsabgeordnete Hanspeter Staffler sowie der Bezirkspräsident Andreas Tappeiner. Zur Diskussion gestellt wurden 4 den Vinschgau betreffende Großprojekte, so auch eine mögliche großräumige Umfahrung im Obervinschgau.
In der Vinschger Wind-Ausgabe Nr. 4 vom 20. 2. wird auf die Umfahrung von Schluderns, Glurns und Mals eingegangen. Der Autor schreibt, dass die Bürgermeister von Glurns und Schluderns und viele Referenten im Obervinschgau nach der Veranstaltung perplex waren. Der Grund dafür: Die Aussage von Ulrich Veith, wonach die Studie für obgenannte Umfahrung in den Gemeindeausschüssen keine Mehrheit fand und deshalb nicht weiter verfolgt werde. Diese Ansicht würden sie nicht teilen, sondern seien gegenteiliger Meinung.
Die Aussagen des Artikelschreibers stoßen aber auf große Verwunderung: Dem Malser Bürgermeister wurde bei der Veranstaltung nämlich von niemandem widersprochen. Weder der Bezirkspräsident, noch einer der persönlich geladenen Bürgermeister des Tales und schon gar nicht einer der „vielen Referenten im Obervinschgau“ hat für diese Studie das Wort ergriffen.
In besagtem Artikel steht: „Damit war eine mögliche Umfahrung Schluderns – Glurns - Mals vom Tisch, eine Diskussion darüber kam gar nicht erst auf.“ Aber genau diese Veranstaltung war eine Gelegenheit zur Diskussion! Sowohl die geladenen Gäste als auch das zahlreich erschienene Publikum beteiligten sich äußerst rege an der Diskussion, auch die Umfahrung im Oberland betreffend. Oder will der Artikelschreiber andeuten, dass einige politische Vertreter eine öffentliche Diskussion in Anwesenheit von international anerkannten Verkehrsexperten und einem interessierten Publikum meiden und lieber unter sich über dieses alle-Bürger- betreffende-Thema diskutieren?
Sicher gibt es im Vinschgau immer noch Leute, die glauben die heutigen Probleme im Mobilitätsbereich mit jenen Maßnahmen lösen zu können, die gerade zu den heutigen Problemen geführt haben. In Südtirol ist der Verkehr mit Abstand der größte Verursacher der klimaschädigenden Emissionen. Die größte Herausforderung, die wir zu bewältigen haben, ist die Klimakrise. Dafür müssen alte Denkmuster überwunden werden; dieser Artikel im der Vinschger Wind liefert leider keinen Beitrag dazu. Die Stoßrichtung, die wir in Sachen Mobilität einschlagen müssen, braucht nicht erst erfunden zu werden, sie ist bereits seit Mai 2011 im Klimaplan Energie Südtirol 2050 festgeschrieben und erläutert!
Ingrid Karlegger für den Vorstand der Umweltschutzgruppe Vinschgau
Heinz König – ein Nachruf
„Gedenke, o Wanderer…“ dieses Zitat in Anlehnung an das Thermopylen Epigramm ist der Titel des „biographischen Mosaiks“ von Heinz König über das Leben des Befehlshabers der Ortlerfront in den Kriegsjahren 1916 bis 1918. Mit Akribie und Detailtreue hat Heinz König das Leben von Generalmajor Moritz Erwin von Lempruch, dem Ehrenbürger u.a. von Prad, Stilfs und Taufers i.M., erforscht, aufgezeichnet und auch in Vorträgen der einheimischen Bevölkerung vermittelt.
Der exakte Verlauf der Österreichisch - Italienischen Staatsgrenze auf Grund des Friedensvertrages von St. Germain-en Laye - insbesondere im Gebiet des Reschenpasses - waren auch Teil seiner Forschungen.
Im Zuge seiner mehrjährigen Recherchen und Untersuchungen hat der Wiener Dipl. Ing. Heinz König viel Zeit im Vinschgau verbracht und durch seine offene und liebenswerte Art viele Freunde gewonnen.
Am 20. Dezember ist Heinz König im Alter von 78 Jahren seinem Krebsleiden erlegen.
Wir denken gerne an viele schöne und interessante Stunden, die wir mit ihm erleben konnten und wir sind dankbar für seine, für uns besonders wertvollen, heimatkundlichen Forschungen und Aufzeichnungen.
„Gedenke, o Wanderer...“ auf Gebirgswegen, die wir gemeinsam mit Heinz König erwandert haben, wird dieser Spruch für uns eine neue zusätzliche Bedeutung gewinnen.
Mit seiner Witwe Riccarda, seiner Tochter Maria und mit seinem Sohn Georg, teilen wir unsere Trauer um einen lieben und guten Freund.
Arthur Gfrei, Dr. Alois Karner, Prof. Gert Karner,
Dr. Gottfried Otepka, Karl-Josef Stillebacher,
Ludwig Veith
Die Investitionsförderung Super- und Hyperabschreibung wurde mit dem Haushaltsgesetz 2020 bedeutend umgestaltet. Bisher bestand die Förderung in der Erhöhung des steuerlich abschreibbaren Anschaffungswertes. Ab dem Jahr 2020 wird die Förderung nun zum einen reduziert und zum anderen in ein verrechenbares Steuerguthaben umgewandelt.
Höhe der Förderung
- Für den Ankauf von materiellen Betriebsgütern (laut Vorgaben ex „superammortamento“) ist ein Steuerguthaben von 6% auf max. Anschaffungskosten von 2,0 Mio. vorgesehen;
- Für den Ankauf materieller Betriebsgüter im Bereich Industrie 4.0 (laut Vorgaben ex „iperammortamento“) wird je nach Betrag ein Steuerguthaben von 40% (bis 2,5 Mio.) bzw. 20% (von 2,5 – 10 Mio.) gewährt;
- für den Erwerb immaterieller Betriebsgüter im Bereich Industrie 4.0 beträgt der Steuerbonus bis zu einer Investitionssumme von 700.000 Euro 15% der Anschaffungskosten.
Anspruchsberechtigt sind alle Unternehmen, unabhängig von der Rechtsform. Jetzt kann die Förderung auch von pauschalbesteuerten Kleinunternehmen in Anspruch genommen werden. Freiberufler und pauschalbesteuerte Freiberufler sind hingegen von dem Steuerbonus im Bereich Industrie 4.0 ausgenommen.
Voraussetzungen für Inanspruchnahme
Auf den betreffenden Rechnungen muss ein Texthinweis zur Förderung angegeben werden und sämtliche Unterlagen – insbesondere das Gutachten bei Investitionen im Bereich 4.0 von mehr als Euro 300.000, müssen für eine etwaige Kontrolle zur Verfügung stehen.
Weitere Anforderungen
Die geförderten Investitionsgegenstände dürfen für zwei Jahre nicht veräußert, oder in eine Betriebsstätte außerhalb Italiens gebracht werden. Zudem soll jährlich eine spezielle Mitteilung an das „Minstero dello Sviluppo Economico“ (MISE) verpflichtend sein. Hierfür fehlen jedoch noch die Durchführungsbestimmungen und der Vordruck.
Verrechnung der Steuergutschrift:
Die Steuergutschrift kann ausschließlich mittels Kompensierung über das F24 ab dem Folgejahr nach der Anschaffung beansprucht werden. Hierbei hat zudem eine Aufteilung auf 5 gleiche Jahresraten (oder auf 3 Jahresraten für Investitionen in immaterielle Betriebsgüter) zu erfolgen.
Eyrs - Ein wesentliches Merkmal umweltbewussten und klimafreundlichen Einkaufens ist der Erwerb von regionalen und saisonalen Lebensmitteln, also von Produkten die bei uns wachsen oder hergestellt werden. Das Detailgeschäft der OVEG in Eyrs bietet seinen Kunden diese Möglichkeit. In erster Linie wird Obst und Gemüse verkauft , das bei uns angebaut und eingelagert wird. Sind die eingelagerten Vorräte aufgebraucht, wird aber auch Obst und Gemüse zugekauft, das auf der Rückfahrt von Obsttransporten zu den Großmärkten hergeholt wird. Eine besondere Aktion des Detailgeschäftes ist immer wieder am Samstag die Vorstellung und der Verkauf regionaler Produkte. Dabei sind die Bauern mit ihren hochwertigen und selbsthergestellten Produkten meist persönlich an einer eigenen Ladentheke präsent und für einen Austausch Produzent- Konsument, meist mit Verkostung , disponibel.
Neben dieser Aktion findet man im Sortiment des Detailgeschäftes der OVEG bereits eine Reihe lokaler Produkte die vom Honig hiesiger Imker bis zum Bioei der Genossenschaft Tschenglsberg reichen. Weiters finden sich in den Regalen eine Reihe von Fruchtsäften und -aufstrichen, die im wahrsten Sinne des Wortes wenige Kilometer bis Endverbraucher zurückgelegt haben.
Als Konsumenten und Endverbraucher haben wir hier die Möglichkeit hochwertige, lokale Produkte zu erwerben und einen Beitrag zum Klimaschutz im Sinne der Nachhaltigkeit zu leisten. So macht Einkaufen doppelt Freude.
Schlanders/Latsch - Kürzlich fand am Sprachengymnasium/Realgymnasium eine erfolgreiche Begegnung zwischen den Mitarbeitern der Karl Pedross Ag., Frau Carmen Daniel und Herrn Ezio Siniscalchi und den Schülern der Projektgruppe „Mehrsprachigkeit und Arbeitswelt“ statt. Das Treffen wurde im Rahmen der „Schwerpunkttage“, die an den beiden Gymnasien 3 Mal jährlich stattfinden, organisiert.
Nachdem sich die Schüler am vorangegangenen Schwerpunkttag in verschiedenen Workshops mit dem Thema Bewerbungsschreiben/Motivationsschreiben befasst und im Anschluss daran ihre eigene Bewerbung für eine von der Pedross AG ausgeschriebene Stelle verfasst hatten, ging es am 13. Februar 2020 um die direkte Begegnung mit dem angeschriebenen Arbeitgeber.
Zwei Schülerinnen, Marie-Sophie Koch und Judith Fleischmann, hatten sich dazu bereit erklärt, sich der Herausforderung eines zwar simulierten, aber doch weitgehend realitätsgetreuen, mehrsprachigen Bewerbungsgespräches zu stellen.
Die komplett fehlende Stimme machte dann aber am 13. Februar Judith Fleischmann einen Strich durch die Rechnung, sodass Marie-Sophie Koch als einzige sich der Bewährungsprobe stellen musste. Als Vorbereitung auf das Gespräch war von den Lehrern ein Coaching in Gesprächsführung, das Studium des Firmenprofils der Pedross AG sowie eine Betriebsbesichtigung und ein mehrsprachiges Training angeboten worden, und die Schülerin hatte sich auch persönlich sehr gründlich auf diesen Tag vorbereitet. Sie überzeugte dann auch im Bewerbungsgespräch nicht nur mit einer sehr treffsicheren Argumentation, sondern auch mit ihren sprachlichen Kompetenzen, die in der Muttersprache ebenso wie in der Zweitsprache und in den Fremdsprachen Englisch und Französisch außergewöhnlich für eine Schülerin der 3. Klasse des Sprachengymnasiums sind.
Für Marie-Sophie und ihre MitschülerInnen war diese Begegnung eine einmalige Gelegenheit, einerseits in die Arbeitswelt einzutauchen und andererseits die Kompetenzen, die am Sprachengymnasium erworben werden, nach außen zu tragen. Daher ist das OSZ Schlanders auch immer wieder sehr dankbar für die wertvolle Zusammenarbeit mit der Pedross AG.
Schlanders/Vinschgau - Hinter dem Veranstalter SkepTisch stecken kritische Köpfe aus Eyrs: Damian Eberhöfer studiert Chemieingenieurswesen in Wien, Valentin Zangerle besucht die Maturaklasse des Realgymnasiums Schlanders. Mit einigen Unterstützern luden sie am 18. Februar zu einem Abend rund um „Herausforderung Klimawandel – A hoase Soch für Südtirol?“ und weckten das Interesse für Thema und Veranstaltungsformat bei einer großen Gruppe von Zuhörern aller Altersschichten. Eberhöfer stellte SkepTisch und seine Anliegen vor, wissenschaftliche Vorträge und auf Fakten basierende Diskussionen anzubieten. Zur ersten Ausgabe konnte er namhafte Referenten begrüßen, die unentgeltlich Einblick in den Forschungsstand und ihr Arbeitsfeld gaben.
Weltklima und Aussichten für Südtirol
Prof. Georg Kaser, Gletscher- und Klimaforscher aus Meran und an der Uni Innsbruck tätig, führte in das komplexe Phänomen der Erderwärmung ein. Er zog den Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter und beteuerte die Wichtigkeit vom 1,5-Grad-Ziel: Die Mitteltemperatur der Erdoberfläche dürfe sich nicht weiter erwärmen, ansonsten drohten aufgrund des gestörten Energiehaushalts weitreichende Folgen. Der Sonderbericht des Klimarats zu dieser Thematik habe zu einer gesellschaftlichen Veränderung beigetragen, wie auch die Protestbewegung Fridays for Future von Greta Thunberg und die unmittelbar spürbare Umstellung des Klimas. Kaser demonstrierte den aktuellen Stand der menschengemachten Erwärmung. „Wenn wir so weitermachen, werden wir in ca. 15-20 Jahren diesen Plafond von 1,5°C durchstoßen“, warnte der Klimaforscher eindringlich. Unter diesem Messwert zu bleiben, hieße Maßnahmen ergreifen und CO2 und andere Treibhausgasemissionen schnell und drastisch zu reduzieren.
In dieselbe Kerbe schlug der Klimaforscher Marc Zebisch von der Bozner EURAC. Er leuchtete die Auswirkungen des Klimawandels auf Südtirol aus. Sie bringen Veränderungen für die Gesellschaft und Wirtschaftssektoren mit sich, meist Risiken, oft aber auch Chancen. Das Wetter der Zukunft könne er nicht vorhersagen, aber Computerprojektionen und Szenarien erstellen, wie im Klimareport der EURAC ersichtlich. Zwei Strategien gab er dem Publikum im Umgang mit dem Klimawandel mit: Klimaschutz als Rückgang der Emissionen in Richtung Null und Klimaanpassung in Form von Maßnahmen wie z.B. Tropfbewässerung oder Gebäudeisolierung. Ein Umbau des Systems sei zwingend notwendig, an kleinen Schräubchen zu drehen, werde nicht reichen.
Beratung für Unternehmen, Motivation für die Gesellschaft
Elisabeth Präauer vom Terra-Institut in Brixen berät Kunden, um einen Kurswechsel hin zu nachhaltigen Firmenstrategien und klimaneutralem Wirtschaften durchzuführen. Auch Vinschger Betriebe werden vom Institut begleitet. Es ist Teil von Initiativen wie dem Klimaneutralitätsbündnis, die sich mit Reduktions- und Kompensationsprojekten von CO2 befassen. In ihrem Referat rief Präauer dazu auf, neu zu denken, nicht alte Muster verbessern zu wollen.
Im letzten Impulsreferat überlegte Biologin Katharina Tschigg, warum Klimathemen oft Weltuntergangsstimmung verbreiten. Für Südtirol forderte sie mutige Lösungen und bewusste Entscheidungen, um eine Identität in Bezug auf Klimafragen entwickeln zu können. Positive Fallbeispiele wie die Verkleinerung des Ozonlochs sieht Tschigg als Motivation.
In einer anschließenden Podiumsdiskussion beantworteten die Fachleute Fragen des Moderators Damian Eberhöfer. Alle hielten den Druck auf die politischen Entscheidungsträger für notwendig und sahen in Südtirol das Bewusstsein angekommen. Als ermutigende Botschaft gab Georg Kaser den Zuhörern mit, dass gesunde Demokratien den Klimawandel meistern können und das Fenster noch offen stünde, die Sache sei aber nicht mehr verhandelbar. Viele Beiträge kamen aus dem Publikum, es zeigte großes Interesse und Umsicht, da niemand im Saal die Einschätzungen der Wissenschaft in Frage stellte. Im Schlusswort betonte Eberhöfer die Wichtigkeit von geprüften Informationen. Nur wer wisse und sich schlau mache, könne mitreden. Er lud dank Sponsoren zu einem Buffet aus Vinschger Produkten, mit Musik von Noah Thanei klang die Premierenveranstaltung aus. Man darf gespannt sein, welche Themen SkepTisch noch aufs Tapet bringen wird.
Maria Raffeiner
Glurns/Vinschgau - Für ihre Bezirksversammlung wählten die Vinschger Heimatpfleger am Samstag, den 29. Februar, den Raum im Dachgeschoss des Flurinsturms in Glurns. Damit unterstreichen sie ihre Wertschätzung für die Familie Ortler, die das historische Gebäude mustergültig saniert und einer neuen Bestimmungen zugeführt hat.
von Magdalena Dietl Sapelza
Es ist wichtig, dass die Kultur- und Naturlandschaft im Vinschgau die Wertschätzung erfährt, die sie verdient. Vieles ist im Vinschgau noch da, was anderswo verschwunden ist, und wir setzen uns dafür ein, dass es erhalten bleibt“. Mit diesen Worten begrüßte Bezirksobmann Franz Fliri die Heimatpfleger. „Wir haben gegen Lobbys zu kämpfen, so beim neuen Raumordnungsgesetz, wo man uns zwar angehört hat, wo unsere Vorschläge aber an anderen Interessensgruppen zum Großteil abgeprallt sind.“ Darauf verwies die Landesvorsitzende der Heimatpfleger Claudia Plaikner. Die Heimatpfleger sind keine ewig Gestrigen sondern Brückenbauer. Sie arbeiten ehrenamtlich und erheben hartnäckig ihre Stimme, so gegen den Zusammenschluss Langtaufers/Kaunertal, der dem Tal außer einen riesigen Parkplatz kaum etwas bringen würde. Sie haben den einzigartigen Turnauna Schuttkegel in Taufers i.M. im Auge, wo die Vorgaben des Landschaftsschutzplanes teilweise ignoriert werden. Auf entsprechende Schreiben an die Gemeinde habe es bisher noch keine Antworten gegeben. Und sie wehren sich gegen die neuen Pläne für Urlaub auf der Alm.
Erfolge verbuchen die Heimatpfleger in Glurns. Die Pfähle nahe der Stadtmauer werden abgebaut. Auch der Golfplatz in der Oberen Au konnte verhindert werden. In Latsch ist es gelungen, den Stockerhof zu retten. Der Schandfleck am Eingang zum Schnalstal wird nun neu gestaltet und in Stilfs laufen Bemühungen, die Mühle in Valatsches - die einzige im Gemeindegebiet - zu renovieren. Ein großes Anliegen der Heimatpfleger ist die Neugründung von Ortsvereinen und die Sensibilisierung der Bevölkerung nach dem Motto: Man darf nicht alles tun, was man tun kann. Bei der Wahl wurde Franz Fliri einstimmig als Bezirksobmann bestätigt. Ihn unterstützen Roland Peer (Burgeis) und Roland Angerer (Stilfs). Abschließend berührte Ludwig Schöpf die Anwesenden mit seinem Diavortrag „70 Jahre Untergang einer Kulturlandschaft in Graun und Reschen“.
Stilfs - Die Süd-Tiroler Freiheit tritt in Stilfs bei den Gemeinderatswahlen mit eigener, starker Kandidatin für das Bürgermeisteramt an. Mit Simone Platzer kandidiert eine motivierte, attraktive Frau, die sich das Amt der Bürgermeisterin zutraut. Sie ist eine waschechte Stilfserin aus dem Dorf, 41 Jahre jung und Mutter zweier Söhne. Sie besuchte die Handelsoberschule Mals und maturierte dort. Derzeit führt sie die Buchhaltung eines Privatbetriebs. Des Weiteren ist Simone Platzer auch ehrenamtlich tätig und Mitglied im Theaterverein Stilfs.
Seit fünf Jahren ist die Alleinherrschaft der SVP in Stilfs bei Gemeindewahlen gebrochen. 2015 kandidierte die Süd-Tiroler Freiheit zum ersten Mal und erreichte auf Anhieb drei Mandate. Rund jeder 6. Stilfser unterstützte die neue Liste und ermöglichte den drei jungen Männern, Andreas Eller, Benjamin Steinhauser und Patrick Ratt den Einzug in den Gemeinderat. Sie brachten frischen Wind in die Ratsstube.
Fest entschlossen stellen sie sich auch dieses Mal der Wahl und erhöhen ihren Anspruch. Sie wollen nicht nur die Oppositionsbank drücken, sondern politisch aktiv mitgestalten und mit guten Ideen die in den letzten Jahren stagnierende Gemeinde wieder zum Blühen bringen.
Schlanders - Stolze 15.379,11 Euro sind 2019 für das Vinschger Weihnachtslicht zusammengekommen. Die Summe zeigt: Die Mitglieder von hds, hgv, lvh und die Raifeissenkassen des Vinschgaus stehen hinter der Aktion. Vor sieben Jahren ist diese von hds-Bezirkspräsident Dietmar Spechtenhauser ins Leben gerufen worden. Zum hds (Handels- und Dienstleistungsverband) und den Raikas gesellten sich nach und nach der hgv (Hotelier- und Gastwirteverband) und der lvh (Landesverband der Handwerker). Heute versteht man sich als große Gemeinschaft, die Solidarität lebt. Symbolisch wurde der Spendenerlös des Vinschger Weihnachtslichts 2019 am 18. Februar an Regina Marth Gardetto, der Vorsitzenden der Vinzenzgemeinschaft Vinschgau übergeben. Die Vinzenzgemeinschaft Vinschgau hilft schnell, unbürokratisch und vor allem still. Ohne viel Aufsehens. Die Spenden erreichen jene Menschen, die Not leiden und das Geld brauchen. Aktiv ist die Vinzenzgemeinschaft Vinschgau mit Konferenzen in Graun, Burgeis, Mals, Schlanders, Latsch und Martell. Regina Marth Gardetto: „Ich möchte mich im Namen der Konferenzen bedanken, wir sind sehr froh über jede Spende, denn wir leben nur von Spendengeldern.“ Und: „Wir versichern, dass das Geld zu 100 Prozent Bedürftigen im Vinschgau zugute kommt.“ Erfahrungsgemäß ist das Schamgefühl von Bedürftigen im Vinschgau sehr groß.
Dass man das Spendengeld des Vinschger Weihnachtslichts zum 7. Mal der Vinzenzgemeinschaft übergibt, ist auch als Wertschätzung für das ehrenamtliche Engagement zu verstehen. Denn jeder gespendete Euro wird weitergegeben, die Mitglieder der Konferenzen arbeiten für ein Vergelt’s Gott. (ap)
Der Amateurfilmer Verein Vinschgau ladet zur 28. Filmvorstellung im Raiffeisensaal des CulturForums von Latsch. Am Samstag, den 21. März werden ab 20 Uhr insgesamt 11 Kurzfilme von 2 bis 20 Minuten gezeigt. Filme über die Federstilstickerei, die Gewinnung von Lörget, den Spargelanbau oder der Aufstieg zum Kilimanjaro und anderes mehr werden gezeigt.
von Albrecht Plangger - Das Thema Corona Virus ist nun auch in der Abgeordnetenkammer angekommen. Es beschleunigt die Arbeiten. Bei der Verabschiedung eines neuen Gesetzes zu den „Telefon-Anhörungen“ war eigentlich von allen Oppositionsparteien „Obstruktion – Pur“ angesagt. Am 29. Februar würde das Gesetzesdekret verfallen, wenn bis dahin nicht die Endabstimmung stattgefunden hat. Endlose Rednerlisten wurden eingereicht. Die Mehrheit hat dann beschlossen, schon am Montag mit den Abstimmungen zu beginnen, statt am Mittwoch, in der Hoffnung der Opposition würde dann früher „die Luft ausgehen“. Gekommen ist alles anders. Das Gesetzesdekret zu den Telefonabhörungen ist schon am Dienstag durch und somit war Platz für ein Notdekret zur Corona Virusbekämpfung. Auch dieses wird man samt Kommissionsarbeit und Vertrauensabstimmung innerhalb 1 – 2 Tagen abstimmen. Die Devise ist ein bisschen: „nichts wie weg“. Wenn diese wichtige Sofortmaßnahme geschaffen ist, dann könnte man ja auch das Parlament für eine Weile aus Sicherheitsgründen sperren. Hier wurden die Kontrollen schärfer, alle Führungen für Schüler wurden abgesagt, Parlamentarier-Kollegen laufen mit Gesichtsmasken durch die Gänge, wir Parlamentarier dürfen maximal 3 Gäste pro Tag empfangen, im Eingangsbereich wird Fieber gemessen! Die Stadt ist wie leergefegt. Italien hätte wirtschaftliche Probleme genug, als dass es auch dieses Problem haben müsste. Der Ministerpräsident Conte ist dabei, die Agenda der Regierung bis 2023 auszuarbeiten und wird nun wohl bestimmte Prioritäten überdenken müssen. Jetzt ist für den 29. März das Verfassungsreferendum zur Reduzierung der Parlamentarier angesagt und somit gibt es vorher keine Regierungskrise und keinen Termin für Neuwahlen. Nun muss Conte liefern... Ein Gesetz zum Klimawandel und Umweltschutz (collegato ambiente -new green deal) ist im Kommen. Beim Umweltschutz sind unsere autonomen Kompetenzen eher beschränkt und der Minister - als ehemaliger Forst-General - sehr zentralistisch ausgerichtet. Da ist etwas Ärger schon vorbereitet- Thematisiert wird nämlich auch die Jagd und die Natur- und Nationalparke. Da liegen unsere Anschauungen immer Welten auseinander.