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Montag, 24 August 2020 13:41

Geld für Zusammenarbeit in den Gemeinden

Schlanders/Laas/Martell - Bozen - Die Landesregierung hat am 11. August Geld für die Finanzierung zwischengemeindlicher Dienste bestimmt. Es handelt sich um den dritten Beschluss der Landesregierung zur Finanzierung und Stärkung der zwischengemeindlichen Zusammenarbeit in diesem Jahr. Von den zweckgebundenen Mitteln geht der größte Betrag an die Gemeinde Schlanders. Diese führt gemeinsam den Gemeinden Laas und Martell die Buchhaltung und den Bereich Lizenzen und Handel, wofür sie mit einem Beitrag von 82.000 beziehungsweise 42.000 Euro rechnen kann.
Bereits im Mai gingen 310.000 Euro an die Stadtgemeinde Glurns. Diese führt gemeinsam mit der Gemeinde Taufers den Sekretariatsdienst, die demografischen Dienste, die Steuer- und Gebührenverwaltung, die Buchhaltung, das Bauamt, die öffentlichen Arbeiten, die Lizenzenverwaltung und den Bereich Handel sowie die Personalverwaltung. Für die Zusammenarbeit bei der Buchhaltung und im Bauamt mit der Gemeinde Mals erhielt die Gemeinde Schluderns einen Zuschuss von 128.000 Euro.

Montag, 24 August 2020 13:40

Nicht nur Opposition!

Gemeinderatswahlen Stilfs - Auch in Stilfs kann bei den kommenden Gemeinderatswahlen wieder Süd-Tiroler Freiheit gewählt werden. Die motivierte Liste tritt diesmal zu siebt mit einer eigenen Bürgermeisterkandidatin an. 2015 kandidierte die Süd-Tiroler Freiheit erstmals in Stilfs und erreichte auf Anhieb drei Mandate. Rund jeder sechster Stilfser wählte damals patriotisch. Die drei amtierenden Gemeinderäte brachten frischen Wind in die Ratsstube und die Alleinherrschaft der SVP ging somit zu Ende.
Fest entschlossen stellen sie sich auch in diesem Jahr mit einer eigenen Bürgermeisterkandidatin zur Wahl und erhöhen ihren Anspruch: „Wir wollen nicht nur die Oppositionsbank drücken, sondern politisch aktiv mitgestalten und mit guten Ideen die in den letzten Jahren stagnierende Gemeinde wieder zum Blühen bringen.“ Die Bürgermeisterkandidatin ist Simone Platzer. Simone Platzer traut sich das Amt zu. Platzer ist eine waschechte Stilfserin aus dem Dorf, 42 Jahre jung und Mutter zweier Söhne. Sie besuchte die Handelsoberschule in Mals und maturierte dort. Anfangs war sie im Tourismusverein in Sulden und Tourismusverband Vinschgau in Schlanders tätig. Später arbeitete sie über elf Jahre bei einem Steuerberater. Derzeit führt sie die Buchhaltung eines Privatbetriebs. Des Weiteren ist Platzer auch ehrenamtlich tätig und Mitglied im Theaterverein Stilfs. Neben der Bürgermeisterkandidatin stellen sich zur Wahl:
Andreas Eller, amtierender Gemeinderat; Benjamin Steinhauser, 29, amtierender Gemeinderat; Patrick Ratt, 25, amtierender Gemeinderat; Petra Platzer, Gründungsmitglied der Theatergruppe s`Lorgagassl Stilfs; Lisa Kanestrin, 30, Zahnarztassistentin und Richard Angerer, 58, Seilbahnangestellter.

Schloss Kastelbell - Am 05. August bot sich den Konzertbesucher*innen im Schloss Kastelbell ein besonderer, musikalischer Genuss: verschiedenste Werke der hoch- und spätbarocken Zeit. Die vier jungen Musiker - um genau zu sein drei Musiker und eine Musikerin - haben eines gemeinsam: Sie studieren alle an der Schola Cantorum Basiliensis, an der Musik Akademie in Basel und haben als zusätzlichen Schwerpunkt zu ihrem bereits abgeschlossenen Musikstudium die Barockmusik gewählt. Dieses Faible verbindet alle vier. Gleich zu Beginn seiner Begrüßung erklärte der Präsident des Kuratoriums von Schloss Kastelbell, was der Name des Ensembles „La Tibicina“ bedeutet: Die Flötenspielerin. Danach stellte er die einzelnen Mitglieder kurz vor: Rui Stähelin aus Basel, Lukas Frank aus Niederösterreich, Eleonora Biscevic aus Monza und Johannes Kofler aus Naturns. Mit dem Cellisten Johannes Kofler war den Zuhörer*innen auch der Bezug zu Schloss Kastelbell gegeben.
Der Verlauf des einstündigen Konzertes folgte dem Tagebuch einer musikalischen Reise von Charles Burney aus dem Jahre 1770. In diesem Sinne machten sich auch die vier jungen Musiker*innen als Ensemble mit Burneys Tagebuch in der Tasche auf eine musikalische Reise durch Europa, um gemeinsam mit ihrem Publikum die Musiker*innen und Komponisten in den bereisten Städten kennenzulernen.
Die einzelnen Routen sprich Komponisten und Stücke wurden von den Musiker*innen gekonnt zweisprachig vorgestellt. Das junge Ensemble überzeugte in seiner Darbietung barocker Musik durch musikalisches Können und Begeisterung. Alle Instrumente (Traversflöte, Cembalo, Cello und Theorbe) entstammen der Zeit des Barocks und mussten während des Konzertes öfter nachgestimmt werden. Das circa einstündige Konzert umfasste die Werke von Johann Joseph Fux (Wien), Johann Sebastian Bach (Leipzig), Christoph Schaffrath (Berlin), Luigi Boccherini (Madrid), Johann Gottfried Müthel (Riga) und Georg Philipp Telemann (Hamburg), allesamt Komponisten des 17. und 18. Jahrhunderts. Der ehrwürdige Allianzsaal in Schloss Kastelbell bot für das Konzert der besonderen Klasse den passenden Rahmen. Der Besuch hat sich für alle Anwesenden dem anhaltenden Applaus nach zu schließen durchaus bezahlt gemacht.
Sabine Kuppelwieser

 

Für Interessierte: www.facebook.com/latibicina/

Montag, 24 August 2020 13:38

Im Abenteuerland

Buchtipp

Renate Felderer:
Dreckula & Sauberinchen und der Undinen Schatz. Ein Südtiroler Märchen zum Nachwandern
(Tintenherz, Villanders 2020, 76 S.)

Wenn der Kaiserschmarrn auf der Hütte für die Sprösslinge nicht Wandermotivation genug ist und die Schönheiten der Natur vielleicht noch nicht so verlockend sind, um begeistert unser Land zu durchkämmen, gibt es ein zauberhaftes Buch für Familien. Es schickt Dreckula und Sauberinchen, einen artigen Vampir und seine gar nicht prinzessige Freundin, zusammen mit dem Haustierdrachen Hitzkopf auf Abenteuerreise durch Südtirol. Angespornt von einem Stück Papier, das sich als Teil einer Schatzkarte herausstellt, machen sich die drei neugierig auf. Immer einem Hinweis folgend, entlocken sie mythischen Figuren wie dem Latschenmandl auf der Villanderer Alm oder den Schlernhexen weitere Teile der Schatzkarte. Bei manchen Stationen verlangt es den niedlichen, aber furchtlosen Figuren mit guten Spürnasen einiges ab. Auch im Vinschgau schauen sie vorbei – Autorin und Illustratorin Renate Felderer schildert eine rührende Geschichte am Grauner Turm im See, schickt die Abenteurer zu den Erdbeerzwergen ins Martelltal und setzt sie ans Lagerfeuer des blinden Märchenerzählers Ignaz in Partschins. Er weiht sie in die Geschichte des Undinenschatzes ein, dem sie möglicherweise auf der Spur sind - Undinen sind Wasserwesen mit magischen Kräften. Im Sarntal warten die Steintrolle Brockhard und Kieselinde, im Pustertal zanken sich die Riesen Haudrauf und Haunold, allein schon die Namen machen Lust auf einen Besuch! Mit etlichen Südtiroler Kostbarkeiten können Kids auf dieser Bilderbuchreise bekannt werden, mit Burgen, Seen, Bergen, Schluchten, tierischen, märchenhaften und historischen Figuren und Naturspektakeln wie den Maiglöckchen im Frühlingstal. Sagenhafte Handzeichnungen illustrieren all die Mutproben und Rätsel, sie werfen mehr Glanz auf das Buch als die Texte. In der Umschlag-Innenseite wartet eine Überraschung: Eine gefaltete Wanderkarte in Schatzkartenform stellt die 17 realen Schauplätze vor, enthält Eckdaten der Wanderungen und lädt zum Nachwandern ein. Nichts wie los - viel Lesegaudi und Ausflugsspaß mit Dreckula, Sauberinchen und Hitzkopf!

Maria Raffeiner

Montag, 24 August 2020 13:36

Raupen sorgen für Staunen

Schluderns - Mattia und Carla De Filippis waren überrascht, als sie in ihrem Garten auf 12 cm lange fette Raupen stießen. Nach Recherchen im Internet wurde bald klar, dass es sich um die Raupen des Totenkopfschwärmers handelt, einem Schmetterling, der vorwiegend in der tropischen Zone in Afrika lebt und der sich als Wanderfalter auch nach Europa begibt. Sorgsam betteten sie die Raupen in eine Kiste auf einer dicken Erdschicht und fütterten sie mit Gräsern. Schon Tage später buddelten sich die Raupen in der Erde und verpuppten sich. Die Falter schlüpften aus ihrem braunen Kokon. Und ihre beiden jungen „Pflegeeltern“ entließen sie in die Freiheit. (mds)

Montag, 24 August 2020 13:35

Es geht wieder bergauf

Göflaner Alm - Marmorbruch - Nach dem Lockdown, verursacht von Covid-19, möchten sich Südtirols Berg- und Wanderführer beim Gesundheits- und Heimpersonal mit einem Bergtag bedanken. 800 Touren sind dabei zusammengekommen. Eine der Wanderungen führte über das Kreuzjöchl zum Göflaner Marmorbruch und weiter zur Göflaner Alm.
Die Aktion „Es geht wieder bergauf“, des Verbandes der Südtiroler Berg- und Wanderführer, soll ein kleines Zeichen der Solidarität und Anerkennung für die „COVID-19 Heldinnen- und Helden sein. Während das Gesundheits- und Heimpersonal in den Wochen des Lockdowns Außergewöhnliches geleistet hatte, konnten die Berg-, Wander- und Skiführer im Land für zweieinhalb Monate nicht arbeiten. Die während des Stillstandes gesammelte Energie möchten sie nun in Form von Bergtagen zurückgeben.
Für die Monate Juli und August sind knapp 800 kostenlose Bergtouren und Wanderungen zusammengekommen. „Im Vergleich zu dem, was das Personal in den Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen schultern musste, ist dies aber nur ein kleines Opfer“, sagt Kurt Walde, Präsident der Landesberufskammer der Berg- und Skiführer.
Wanderleiter Siegfried Tappeiner beteiligte sich an der Aktion „Es geht wieder bergauf“ und führte drei Mitarbeiter aus dem Bozner Krankenhaus am 25. Juli 2020 über das Kreuzjöchl, zum Schartl, zum Göflaner Marmorbruch und weiter zur Göflaner Alm. Dort schloss sich Almwirt Christian Tappeiner der Aktion an und spendierte dem teilnehmenden Gesundheitspersonal ein köstliches Mittagessen. Dafür möchten sich alle Beteiligten nochmals herzlich bedanken. Nach der Besichtigung des Alpbruchs (Alter Marmorbruch) wanderte die Gruppe am Nachmittag zurück zum Ausgangspunkt, dem Haslhof. Es war ein Bergtag an dem alle wieder Kraft und Energie tanken konnten, ganz nach dem Motto der Aktion „Es geht wieder bergauf“.

Montag, 24 August 2020 13:34

Abschied von Pfarrer Paul

Taufers i. M. - Zahlreiche Gläubige verabschiedeten sich am Sonntag, den 9. August 2020 vom geschätzten Pfarrer Paul Schwienbacher. Er wird ab 1. September fünf Pfarreien im Pustertal betreuen. Obwohl Pfarrer Paul, der von Schluderns aus mehrere Pfarreien betreut, erst vor zwei Jahren auch die Pfarrei Taufers i. M. übernommen hatte, war er den Menschen im Dorf mit seiner herzlichen und offenen Art schnell ans Herz gewachsen. In seiner Predigt erklärte er, dass auch ihm der Abschied schwerfällt. Er blicke jedoch dankbar auf die vergangenen Jahre zurück. Er dankte allen Vereinen und Helfern der Pfarrgemeinde, insbesondere dem Spiritual Gregor Niggli, der ihn gelegentlich würdig vertreten hatte. Als Dank und Anerkennung überreichte die Bürgermeisterin Frau Roselinde Gunsch Koch dem Herrn Pfarrer eine Dorfchronik, damit ihm Taufers i. M. auch immer in guter Erinnerung bleibe. Gleichermaßen bedankte sich Frau Kathrin Hohenegger, Vorsitzende des Pfarrgemeinderates, für die stets gute Zusammenarbeit und wünschte ihm alles erdenklich Gute für die Zukunft. Vertreterinnen des Frauenchors überreichten Pfarrer Paul zum Abschied einen Geschenkskorb. Der Dankgottesdienst wurde von Herrn Gernot Niederfriniger mit der Zither musikalisch umrahmt.

Schlinig/Vinschgau - Normalerweise werden beim jährlichen Baumfest der Vinschger Eisbärengesellschaft hunderte Bäume selbst in schwer zugänglichen Lagen gepflanzt. Heuer musste das für Mai geplante Baumfest coronabedingt abgesagt werden. Um angesichts von Hitzewellen und starken Unwettern auf die Wichtigkeit und Dringlichkeit des Klimaschutzes hinzuweisen, haben die Vinschger Eisbären kürzlich zumindest symbolisch drei Bäume gepflanzt. Im Anschluss daran haben sie sich dann auch vergewissert, dass die bis dato gepflanzten Bäume gut gedeihen. Die drei Bäume - und zwar Bergahorne, die die Forststation Mals vertreten durch das Eisbärenmitglied Martin Stecher zur Verfügung gestellt hatte – wurden im Calvenwald nahe der Laatscher Kreuzung fachgerecht eingesetzt. Drei Teams zu je vier Leuten pflanzten unter Einhaltung des Mindestabstands jeweils einen Ahorn. Ein Eisbärenmitglied grub dabei das Loch, ein zweites pflanzte den Baum, das dritte festigte das Erdreich rund um den Baum, und das vierte wässerte den Bergahorn ordentlich ein. Durch diese arbeitsteilige Pflanzmethode blieb der Präsident der Gesellschaft Martin Trafoier heuer erstmals auch von Blasen an den Händen verschont. (mds)

Montag, 24 August 2020 13:32

„Rising of the Setting Sun“

Weltladen Latsch - „Anders leben, anders reisen“ - Eigentlich hätte der Dokumentarfilm „Rising of the Setting Sun“ im Rahmen der Latscher Kulturtage 2020 gezeigt werden. Aber Corona bedingt mußte er auf den 6. August verschoben werden. „Hoffentlich hält das Wetter!“ meinte Richard Theiner zur Einführung des Abends. Es herrschte eine eigenartige Stimmung. „Das Wetter ist wie auf den Azoren!“ meinte auch Claudia Gerstl, die Filmeditorin aus Latsch.
Der Film erzählt von einer kleinen portugisischen Insel der Azoren inmitten des Atlantik. Die Bewohner ringen mit dem scheinbar unaufhaltsamen Versiegen der natürlichen Quelle des Lebens. Naturkräfte, wie der Vulkan, aber auch die Menschen selbst gefährden das Leben immer wieder. Es gibt Vermutungen, dass hier das von Platon beschriebene Paradies auf Erden, das sagenumwobene Atlantis war. Weil aber die Menschen zusehends von der Gier nach Macht und Reichtum ergriffen wurden, wurden sie von den Göttern bestraft und das Land verschwand im Meer.
Auch heute gibt es noch Habgier und Egoismus. „Alles was zuviel ist stinkt!“ meinte der Fischer am Hafen von Faial. „Wir können unsere Erde nur durch Respekt und Vernunft retten.“
Gibt es noch Hoffnung? Wir alle sind gefordert einen Beitrag zu leisten! Am Ende des Films wurde die Regisseurin Julie Hössle gefragt, wie sie eigentlich auf den Titel „Rising of the Setting Sun“ (in deutsch übersetzt mit „Das Aufgehen der untergehenden Sonne“) gekommen sind? Hössle antwortete: „Wir wollten eigentlich ein Gefühl vermitteln. Die Natur verändert sich, leidet, aber man spürt dass etwas kommt!“ Dieses Gefühl zu vermitteln ist ihnen mit dem Film definitiv gelungen und deshalb gebührt allen Beteiligten Dank und Anerkennung.
Peter Tscholl

Montag, 24 August 2020 13:27

Eine „Ackerfreiluftgalerie“

Latsch - Eine „Ackerfreiluftgalerie“ zum 70sten Geburtstag von A.R.Hornbach: „Wenn man 70 Jahre alt wird und so wie ich gelebt hat, dann kann man schon von sich behaupten, dass man ein harter Knochen ist“, erzählte A.R. Hornbacher.
Als er von Deutschland nach Latsch zurückkam war das anders. „Aber vorher war nicht Quantität auschlaggebend sondern Qualität. Der Maßstab war nicht, wie lange man lebt sondern wieviel man erlebt bevor der Stecker gezogen wird!“ sagte Arthur. Mit den Jahren machte sich allerdings auch bei ihm die Erkenntnis breit, dass man halt doch gerne lebt.
In den letzten Jahrzehnten hat sich Hornbacher sehr intensiv mit der Malerei beschäftigt. Er hat dabei aber gespürt, dass die Kraft des Körpers so langsam zurückgeht, dass der Geist nicht mehr so fit ist wie früher.
Arthur hat schon zu seinem 50sten und 60sten Geburtstag etwas Künstlerisches gemacht aber jetzt mit 70 wollte er es noch einmal wissen. Er beabsichtigte in seinem Grundstück, einem Acker von ca: 3.000 Quadratmeter „die nicht mehr rentabel waren“ etwas zu tun, was mit Kunst verbunden ist. „Ich habe mir gesagt, so jetzt fordere ich mich noch einmal heraus, Körper und Geist. Ich will eine 2 x 50m lange Galerie bauen mit 200m Ausstellungsfläche. Das ist eine körperliche Arbeit, die an die Grenzen geht, das passt zu mir!“
Arthur hat in seinem Leben immer alles bis ins Letzte ausgekostet. Das lag in seiner Natur. Und auch dieses Vorhaben sollte wieder so ein Akt sein. Er rodetee alle seine Apfelbäume „über 700 Tellices M 9“, um den Acker für seine Ausstellung vorzubereiten. Hinzu kam der „blöde Virus“, der eine Darstellung im Freien regelrecht anbot.“
„Ich bin schon gespannt alle meine Bilder in den zwei Reihen zu sehen. Da gibt es Trauer, Leid, Zorn und Gewalt“ sagte Arthur. Aber wer ihn kennt, der erkennt in seinen Landschaftsbilder auch seine andere Seite, seine Fähigkeit zu den weichen Dingen des Lebens. „Hoffe mir eine Freude zu machen“ sagte Arthur und fügte hinzu: „Ich bin in ganz Europa herumgereist aber so etwas habe ich noch nie gesehen, so etwas hat noch niemand gemacht. Ein schwingendes Dach auf Stahldraht, der vorher die Obstbäume festgehalten hat. Allein schon die Galerie ist für mich persönlich ein Kunstwerk. Das Risiko zum 70er ist, wenn ein Sturm mit Wind kommt, dass dieser alles kaputt machen könnte. Aber ich bin zuversichtlich, dass es hält!“
Seit Februar dieses Jahres arbeiten seine Frau Bernadette und er an der „Ackerfreiluftgalerie Tieftal“ in Latsch, in der Tieftalstrasse zwischen Latsch und Kastelbell Nummer 69. Die Ausstellung sollte vom 1. bis 30. September 2020 zugänglich sein, sofern die Natur es zuläßt. „Wenn sich ein Individuum die Mühe gibt und daher kommt sich das anzuschauen hätte ich eine Freude. Auch würde es meine Einsamkeit in dieser so schwierigen Coronazeit etwas aufheben“ sagte er.
Peter Tscholl


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