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Montag, 31 Juli 2023 08:15

Kaufkraft in Millionen

s2 erwin 2854Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Einige Zahlen zur Kaufkraft möchte ich in Erinnerung rufen: 2008 gab es eine große Untersuchung von Kaufkraftströmen, in Auftrag gegeben vom Assessorat für Wirtschaft. Zwei Beispiele im Vergleich seien angeführt: Mals und Naturns. Mals hatte 2008 ein Kaufkraftvolumen von jährlich 41 Millionen Euro, Naturns 40,3 Millionen. „Unter Kaufkraft wird die Fähigkeit einer Person, bzw. eines Haushaltes verstanden, mit verfügbarem Geld in einem bestimmten Zeitraum Güter erwerben zu können.“ Von diesem Volumen haben die Gemeindebürger von Mals 25,7 Millionen Euro in der Gemeinde ausgegeben, in Naturns waren es 21,5 Millionen. 15,4 Millionen Euro haben die Malser außerhalb ihrer Gemeinde, vor allem in Schlanders, Landeck und Schluderns ausgegeben, die Naturnser haben 18,8 Millionen vor allem in Richtung Meran getragen. Aufschlussreich und zum Nachdenken vor allem in der Gemeinde Mals anregend sind die Kaufkraftzuflüsse. Während in Naturns 16 Millionen von auswärts gekommen sind, waren es in Mals lediglich 7,7 Millionen Euro. Die „wirksame Kaufkraft“ für Naturns, das ist die Summe der ortsgebundenen Kaufkraft und der Kaufkraftzuflüsse, betrug 2008 in Naturns 37,5 Millionen Euro und in Mals 33,4 Millionen Euro. Was macht also Naturns besser als Mals? Diese oder ähnliche Fragen sollten sich vor allem die Malser Kaufleute und die Malser Politik stellen, wenn die Vision vorhanden sein sollte, den Einkaufsstandort Mals stärken und Mals als Mittelpunktsgemeinde festigen zu wollen.

Montag, 31 Juli 2023 12:13

Zieltal - Hüttenwanderung

Einzigartige und spektakuläre Naturkulisse, traumhafte Wanderwege, urige Almen und Schutzhütten

Allgemeine Beschreibung
„Vom Wasser und vom Licht“ - unberührte Natur im Zieltal im Naturpark Texelgruppe!
Im Rücken von Partschins liegt das spektakuläre wasserreiche Zieltal inmitten des Naturparks Texelgruppe.
Wasser ist ein wesentliches Grundelement des Naturparks. Es tritt im Zieltal als Wasserfall, Quelle, oder rauschendem Bach in Erscheinung und beweist hier auch imposant seine formende und landschaftsgestaltende Kraft. Hier stürzt der Zielbach als fast 100 m hoher Partschinser Wasserfall in die Tiefe.
Diese Wanderung durch das Zieltal, im Herzen des Naturparks Texelgruppe, wird Ihnen ein einzigartiges Naturerlebnis bescheren!
Diese Wanderung ist nur für Wanderer mit guter Kondition zu empfehlen!

Wegbeschreibung
Start: Bergstation Seilbahn Texelbahn
Ziel: Bergstation Seilbahn Texelbahn
Von Bergstation der Texelbahn in 5 Minuten zum Gasthof „Giggelberg“– Von da wandern wir auf dem bekannten „Meraner Höhenweg“ Nr. 24 bis zum Schutzhaus Nasereit (1.523 m, ca. 1 h). Hier zweigt Weg Nr. 8 ab, der uns durch das wildromantische Zieltal, an der Kaserstein-, Ginggl- und Zielalm (2.198 m – geschlossen) vorbei zur Lodnerhütte (2.295 m) führt. Das Schutzhaus ist direkt am spektakulären Zusammenfluss von Ziel- und Lafaisbach gelegen, und ist Ausgangspunkt für Bergtouren zu den schönsten 3.000ern wie dem Lodner (3.228 m - ca. 3,5 Std.), Roteck (3.337 m – ca. 3,5 Std.), Hohe Weiße (3.281 m – ca. 4 Std.), Tschigat (2.998 m – ca. 3 Std.), Zielspitze (3.001 m – ca. 3,30 Std.).
Der Abstieg erfolgt über den Aufstiegsweg.

 

Dauer: 5:36 h
Länge: 14,4 km
Schwierigkeit: schwer
Höhenmeter: 1062 m bergauf, 1062 m bergab
Höchster punkt: 2.242 m

Montag, 31 Juli 2023 09:58

„Eine Schnapsidee - Ein Wahnsinn!“

Mals - Am Ende der Gemeinderatssitzung in Mals am 18. Juli griff BM Josef Thurner die Landesvrewaltung frontal an. Das Land habe das Vergabegesetz an die staatlichen Vorgaben angepasst und dabei für 13 Grenzgemeinden - darunter die Gemeinden Mals und Graun - vorgesehen, dass bei Vergaben von Ankäufen und Dienstleistungen auch die Wirtschaftsteilnehmer aus dem benachbarten Tirol für eine Offertabgabe einzuladen seien. Das sei ein Wahnsinn, sagte Thurner. Man habe sich im Vorfeld heftig gegen diese Bestimmung gewehrt - ohne Erfolg. Nun stehe in der Gemeinde Mals alles still. Denn eine Vergabe könnte dann angefochten werden, wenn nicht auch die Wirtschaftsteilnehmer aus Nordtirol eingeladen waren. Man könne nicht einmal mehr einen Bleistift einkaufen, wenn man nicht vorher ein wirtschaftliches Interesse in Nordtiol eingeholt habe, ärgert sich Thurner. Von einem umgekehrten Wege, dass nämlich die Nordtiroler Gemeinden und öffentlichen Institutionen um wirtschaftliche Interessen in Südtirol nachfragen, habe er nichts gehört.
Zudem habe man in Bozen als Abgrenzung auf die Kriterien der Tankstellenrabatte zurückgegriffen. Also seien jene Gemeinden betroffen, die eine Tankstelle in einem 20-Kilometer-Abstand von der Grenze beheimateten. „Eine Schnapsidee“, ereiferte sich Thurner. Von dieser Bozner „Schnapsidee“ seien alle öffentliche Betreibe betroffen. Schleierhaft sei ihm, was sich der Bozner Gesetzgeber und auch der Gemeindenverband dabei gedacht hätten. Der Gemeindenverband habe, trotz Protest und Wissen über diesen Wahnsinn, schließlich ein positives Gutachten zum Gesetz abgegeben. Ob das die Sommerhitze in Bozen war, fragte sich Thurner. (eb)

Montag, 31 Juli 2023 09:58

„Whistleblower“

Vinschgau/Südtirol - Wie alle öffentlichen Betriebe und Behörden müssen auch die Gemeinden den Vorgaben der Antikurruptionsbehörde ANAC Folge leisten. Kommen Änderungen, müssen sie von den Gemeideausschüssen angepasst werden. Ansonsten drohen drakonische Strafen. So haben viele Ausschüsse letzthin die Leitlinen „Whistleblower“ genehmigt. Mit den Leitlinien werden für „Whistleblower“ „die Anonymität garantiert und es wird jede mögliche Diskriminierung unterbunden.“ „Als „Whistleblower“ wird jener bezeichnet, der eine ungesetzliche Handlung oder eine Unregelmäßigkeit am Arbeitsplatz während der Ausübung der eigenen Tätigkeit anzeigt und entscheidet, diesen Sachverhalt einer Person oder Behörde, die in diesem Kontext wirksam reagieren kann, mitzuteilen.“ Jede Gemeinde hat für „Whistleblower“ eine eigene Mail-Adresse. Für Schluderns etwa die whistleblowing@schluderns.eu. Der Schlanderser Generalsekretär Georg Sagmeister weist darauf hin, dass es diese Adressen bereits seit gut 10 Jahren gebe. Ihm sei bisher kein Eingang bekannt. (eb)

Montag, 31 Juli 2023 09:57

Klimaplan

Bozen/Vinschgau - Am 18. Juli hat die Landesregierung in ihrer Sitzung das definitive Dokument zum Klimaplan einstimmig genehmigt. „Wir haben natürlich nicht den Anspruch, die Welt zu retten. Aber wir müssen, wollen und können Verantwortung für unseren Einflussbereich übernehmen“, sagte Landeshauptmann Arno Kompatscher (Bild). Es soll auf allen Ebenen – angefangen von Bewusstseinsbildung und Kommunikation bis hin zu Plänen, Gesetzen und Vorschriften - alles getan werden, um die Ziele zu erreichen. „Das Erreichen der Klimaziele ist eine enorme Herausforderung, aber es ist keine Option oder eine Frage von Ehrgeiz, sondern es ist unsere Pflicht und die Pflicht aller Erdenbürgerinnen und Erdenbürger“, sagte Kompatscher.

Montag, 31 Juli 2023 09:54

Wiener Weltausstellung 1873

Vom Wind gefunden - Vor 150 Jahren fand vom 1. Mai bis 2. November 1873 die fünfte Weltausstellung in Wien statt. Die erste gab es 1851 in London. Auf einem mehr als 230 Hektar umfassenden Ausstellungsgelände im Wiener Prater präsentierten 35 Staaten (darunter auch Japan, China und Brasilien) und 53.000 Aussteller in 194 Pavillons die bislang größte internationale Ausstellung mit technischen, handwerklichen und künstlerischen Neuheuten. Architektonisches Wahrzeichen war die Rotunde (1937 abgebrannt), mit 108 Metern Durchmesser der größte Kuppelbau der Welt. Aus Japan und China kam die Sojabohne, deren Verwendung erstmals einem breiten Publikum vorgeführt wurde. Auch der Laaser Marmor wurde in Wien präsentiert. Die Weltausstellung riss ein riesiges Loch in die Staatsfinanzen. Statt der erwarteten 20 Millionen Besucher kamen nur knapp 7,3 Millionen. Die Weltausstellung war trotzdem der Motor für die Entwicklung Wiens zur Weltstadt. Die Wiener Ringstraße entstand, Nobel-Hotels wurden eröffnet, die Bahnhöfe und das Schienennetz wurden ausgebaut, die Donau reguliert und auch die Versorgung der Millionenstadt mit Frischwasser aus den Alpen wurde in Angriff genommen. 33 regierende Fürsten waren zu Gast, darunter der russische Zar, der deutsche Kaiser, der Schah von Persien und der italienische König. Die Weltausstellung (heute Expo genannt) findet in der Regel alle fünf Jahre statt. Die letzten waren: Hannover 2000, Aichi (Japan) 2005, Shanghai (China) 2010, Mailand 2015, Dubai (Vereinigten Arabischen Emirate) 2020 bzw. wegen der Pandemie 2021/2022. Die nächste Weltausstellung EXPO ist 2025 in Osaka in Japan. (hzg)

Montag, 31 Juli 2023 16:10

Sulden steigt aus

Sulden/Trafoi/Watles/Schöneben/Nauders - Die 2- Länder-Skiarena schrumpft und wird die kommende Wintersaison ohne die Skigebiete Sulden und Trafoi bestreiten. Ein Image- und Partnerverlust, den im Oberland alle bedauern. Die Türen bleiben aber offen.

von Erwin Bernhart

Dass es in Partnerschaften zu Meinungsverschiedenheiten kommen kann, ist mehr als normal. Vor allem dann, wenn es um das Geschäft geht. Aus den Verhandlungen um die 2-Länder-Skiarena ist kürzlich Sulden und Trafoi ausgestiegen. Die Vorstellungen, die man im Oberland bzw. vor allem in Nauders ausbrütet, wollen die Suldner nicht mitmachen.
Die 2-Länder-Skiarena ist ein Kartenverbund, der sich an Gäste richtet und in den beteiligten Skigebieten einheitliche Preise für Mehrtageskarten bietet. Damit steht es den Gästen frei, ob sie mit beispielweise einer Wochenkarte zwei Tage am Watles, zwei Tage in Schöneben und zwei Tage in Sulden skifahren möchten. Beteiligt am Kartenverbund waren in den vergangenen Saisonen die Skigebiete Nauders, Schöneben-Haideralm, Watles, Trafoi und Sulden. Es ging vor allem auch darum, ein gutes und geeintes Angebot an Pistenkilometern und Aufstiegsanlagen bieten zu können. Damit ließ sich die Preisgestaltung in der 2-Länder-Skiarena begründen.
Zur Erinnerung: Weil es zwischen Schöneben und Nauders 2016 gekracht hat und das damalige „Skiparadies Reschenpass“ in Tilt gegangen ist, ist Sulden eingestiegen und man hat gemeinsam mit Schöneben, Haideralm und Watles die VinschgauCard ins Leben gerufen. Nauders ist nach nur einer Saison Abstinenz reumütig wieder eingestiegen und daraus ist die 2-Länder-Skiarena entstanden. Mit dem Einstieg von Nauders haben sich die Vorzeichen für Sulden bereits damals geändert. Das wird nun nach 6 Saisonen (inkl. des Coronastillstandes) spür- und sichtbar.
Denn in der Wintersaison 2023/24 werden Pistenkilometer und Aufstiegsanlagen in der 2-Länder-Skiarena schrumpfen. Sulden hat sich vertschüsst, zumindest für heuer. „Jedem Skigebiet steht es frei, eigene Strategien zu fahren“, sagt der Präsident der Schöneben AG Christian Maas. Man sei nicht im Streit auseinandergegangen. Die Türen sind für ein übernächstes Jahr von allen Seiten offen gelassen worden. Aber es haben sich halt unterschiedliche Auffassungen über die Preisgestaltung und über das Marketing ergeben. Watles-Präsident Ronald Patscheider bedauert ebenfalls den Schritt der Suldner. Denn die 2-Länderskiarena verliere damit natürlich an Attraktivität und der Watles einen starken Partner im Verhandlungsgetriebe.
Vor allem das in der 2-Länder Skiarena ins Auge gefasste „dynamic pricing“, welches in einigen Skigebieten in den Alpen bereits Anwendung findet, ist mit bestimmten Risiken behaftet. „Dynamic pricing“ kann zeit-, saisons- und wetterbedingt unterschiedliche Preise setzen. In einer ersten Ausbaustufe hat man voriges Jahr einen 3%igen Rabatt für online-Vorbestellungen ausprobiert. Heuer soll die Ausbaustufe 2 folgen - „eine risikominimierte Annäherung“, sagt Maas.
Die Suldner wollten da nicht mitgehen. Vor allem auch, weil sich die Gästefluktuationen vor allem zwischen Nauders und Schöneben abspielen. Auch zwischen Watles und Schöneben. In Sulden bleiben Gäste eher standorttreu. Zudem unterscheidet sich die Suldner Hochsaison wesentlich von den Hochsaisonen im Oberland. Eine dynamische Preisgestaltung wie es sich die Nauderer vorstellen, so sagt es Sulden-Präsident Erich Pfeifer, sei für Sulden nicht realistisch. Auch deshalb der Ausstieg.

Montag, 31 Juli 2023 09:51

Leiden mit dem Gesetz

Partschins - Dass Bauwerber und Gemeinden unter dem unausgegorenen Landesgesetz für Raum und Landschaft zu leiden haben, dafür gibt es jede Menge Beispiele. Eines davon in Partschins. Dort hat die OG Projekt GmbH um ein Genehmigungsverfahren zwecks Änderung des Bauleitplans angesucht. Ursprünglich sollten es knapp 1000 m2 sein. Aber die Gemeindekommission für Raum und Landschaft hat den Antrag auf rund 2000 m2 erweitert, die von landwirtschaftlichem Grün in eine Mischzone M1 umgewandelt werden. Das Grundstück liegt oberhalb des Seniorenheimes und es sind schon Wohnungen errichtet worden, die, so steht es im Ausschussbeschluss, zu 100% Einheimischen zum Verkauf angeboten werden sollen. Das Genehmigunsverfahren ist mit sämtlichen positiven Gutachten weit fortgeschritten.
Nun rudert der Bauwerber allerdings zurück, weil aufgrund der Gesetzeslage höchstens 1000 m2 in ein Mischgebiet M1 umgewandelt werden können. Der Bauwerber hat deshalb seinen Antrag zurückgezogen und den ursprünglichen wieder eingereicht.
„Mit dieser Gesetzesauslegung entpuppt sich die derzeit laufende Bauleitplanänderung als potenziell rechtswidrig!“, schreibt Architekt Paul Reichergger unter anderem in seiner Begründung, der diese durch den Rechtsanwalt Hartmann Reichhalter unterfüttert hat. Fazit: Wenn nicht einmal die Gemeindekommission für Raum und Landschaft weiß, wie das Gesetz anzuwenden ist, wird das Gesetz zum großen Spielfeld der Anwälte. (eb)

Montag, 31 Juli 2023 16:12

Vinschger Mobilität für morgen?

Am Dienstag, den 18. Juli, lud der Svp-Bezirk Vinschgau in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Prad und der Bezirksgemeinschaft zu einer Informationsveranstaltung zum Thema Mobilität für Morgen. Landesrat Daniel Alfreider präsentierte im großen Saal des Aquaprad den neuen Landesplan für nachhaltige Mobilität. Zeitgleich nutzten die drei Vinschger SVP-Kanditaten Verena Tröger, David Frank und Sepp Noggler sich dem anwesenden Publikum vorzustellen und ihre Visionen bezüglich der Mobilität im Vinschgau kundzutun.

von Bruno Telser

Bei der Veranstaltung, welcher an die 100 Vinschger und Vinschgerinnen beiwohnten, lobte allen voran Moderator Abi Plangger die gute Zusammenarbeit mit LR Alfreider und dankte dem „Daniel“ für seine kompetente Arbeitsweise in der vergangenen Legislatur und sein rasches Handeln, z.B. bezüglich des Felssturzes in der Latschander. Man habe ein herzliches Verhältnis zueinander und die Zusammenarbeit funktioniere gut, betonte auch der Präsident der Bezirksgemeinschaft Dieter Pinggera. An Selbstlob mangelte es der SVP nicht. Eines wurde auf der Veranstaltung im Aquaprad jedoch klar. Die Vinschger leiden trotz Bahnverbindung und Radweg unter dem ständig mehr werdenden Verkehr im Tal und schnelle Lösungen hierfür stehen momentan nicht auf der Tagesordnung.

Anhand der Wortmeldungen des Publikums wurde deutlich, wo den Vinschgern, allen voran den Pradern, in punkto Verkehr der Schuh drückt. Mit den Wortmeldungen begannen dabei also die Prader: Valentin Wallnöfer fragte sich, warum es in Eyrs gleich zwei Unterführungen der Landesstraße für die Bauern gäbe und ob eine solche auch für Spondinig geplant sei, denn es käme immer wieder zu Rückstauungen am Bahnübergang in Spondinig und ob man dafür auch 18 Jahre warten müsse, wie die Eyrser für ihre gerade im Neubau befindliche Fußgängerunterführung an der Kreuzung nach Tschengls. LR Alfreider konnte darauf allerdings keine befriedigende Antwort liefern und meinte, momentan seien dafür keine Gelder vorgesehen. Daraufhin meldete sich der bekannte Prader Umweltschützer Rudi Maurer zu Wort und wies darauf hin, dass zur Zeit vor allem die Prader Bevölkerung, welche an der Straße aufs Stilfserjoch lebe, arg unter dem immer mehr werdenden Verkehr zu leiden habe. Vor allem Motorradgruppen, welche zum Teil auch Nachts durchs Dorf s6 Bild 2rattern, sorgen bei der an der Straße lebenden Bevölkerung für schlaflose Nächte. Zudem sei beim momentanen Verkehrsaufkommen die Sicherheit der Fußgänger im Dorf nicht mehr gegeben und es leide die Lebensqualität im Dorf. Auch die Tourismusbetriebe hätten große Probleme mit der großen Lärmbelästigung an Stoßzeiten. Maurer meinte, es brauche keine zusätzliche mit Steuern finanzierte Werbung für das Joch und auch nicht ständig neue Events welche für ein erhöhtes Verkehrsaufkommen sorgen. Die Prader Bevölkerung solle hierbei nicht vergessen und erhört werden. Alfreider wollte hierzu nicht viel sagen und verwies darauf, dass hier die Prader Gemeinde gefragt sei, Lösungen zu finden. Der Landesrat betonte aber, dass die Landesregierung mit Rennevents nichts am Hut habe und dass heuer die Verkehrskontrollen verdoppelt wurden, dies aber bisher nicht dazu beitrug, etwaige Rennen zu unterbinden. Alfreider meinte später diesbezüglich auch, dass früher alle an der Straße leben wollten, vor allem Gastbetriebe und Geschäfte, um davon zu profitieren. Heute wolle man genau das Gegenteil. Man könne es nicht immer allen Recht machen.
Nach den Pradern meldete sich der Goldrainer Ortsobmann der SVP, Harald Stampfer zu Wort und meinte, auch sein Dorf sei geplagt vom Verkehrslärm. Die Goldrainer Umfahrung durchschneide das Dorf in zwei Teile und wurde zu einer Zeit geplant, als das Verkehrsaufkommen noch sehr gering war. Stampfer forderte eine Lärmschutzwand entlang der Staatstraße, da vor allem für den in der Nähe liegenden Kindergarten als auch für die Volksschule die Lärmbelästigung erheblich sei. Mit einer solchen Maßnahme ließe sich auch das Goldrainer Wahlvolk wieder für die SVP begeistern, so Stampfer. Des Weiteren fragte Stampfer, ob denn nun im Zusammenhang mit der Sicherung der Straße am Beginn der Latschander auch eine Unterführung nach Latsch geplant sei. Alfreider meinte dazu, dass die momentanen Arbeiten an der Straße in der Latschander im Eilverfahren möglich gemacht wurden, für eine Unterführung brauche es eine neue Planung und Ausschreibung, diese könne im Zusammenhang mit den Sicherungsarbeiten nicht ausgeschrieben werden, aber man sei an der Sache dran.
Zu den Lärmschutzwänden in Goldrain stellte Alfreider klar, dass das Land nicht einfach so nach Gutdünken Lärmschutzwände errichten könne, sondern dass hierfür spezielle Messwerte erhoben und Vorgaben eingehalten werden müssten. Da vielerorts der Lärm nur zu Stoßzeiten messbar sei, fehle der notwendige Durchschnittswert, welcher gegeben sein müsse, um ein Lärmschutzprojekt in die Wege zu leiten. Würden sich allerdings Private oder die Gemeinde beteiligen und ein solches Projekt vorantreiben, so könne man auch vom Land aus ein solches rasch mitfinanzieren. Das Land müsse sich sonst aber an komplexe Vorgaben halten und Projekte, wie etwa an der Autobahn, vorziehen.

Der Schlanderser Heinrich Müller lobte bei seiner Wortmeldung eingangs den Vinschger Radweg und die Bahn welche eine Bereicherung für das gesamte Tal darstellen. Dann kritisierte er allerdings die Verkehrspolitik des Vinschgaus der letzten Jahre scharf. Alle bestehenden Umfahrungen im Tal seien noch zu Zeiten Durnwalders oder Benedikters errichtet worden, seitdem sei diesbezüglich nicht mehr viel geschehen und man folge immer noch einem Verkehrskonzept Knoflachers, welches in den vergangenen drei Jahrzehnten offensichtlich nicht den erwünschten Erfolg brachte und den Verkehr im Vinschgau abgewürgt habe. Zudem verwies Müller auf den problematischen Zebrastreifen an der Töll, wo es immer wieder zu erheblichen Staus komme, als auch auf die problematischen Ampeln in Rabland und Partschins. Hier habe man seit 10 Jahren nur geredet aber nichts getan. Auch sei eine notwendige Unter- bzw. Überführung der Hauptstraße in Tartsch immer nur angedacht aber nie realisiert worden. Die drei Vinschger Kandidaten täten ihm leid, denn in fünf Jahren wird wieder nichts passiert sein. Der Vinschgau habe einfach zu schwache Vertretungen im Land und dies würde sich auch zukünftig nicht ändern. Alfreider ließ dies so stehen und sagte zum Teil stimme dies auch, er sei erst seit knapp 4,5 Jahren im Amt und in dieser Zeit konnte er sich nicht um alles kümmern. Alfreider verwies darauf, dass auch die Vinschger selbst hier gefragt sind. Einen vernünftigen Gesamtplan habe es nie gegeben und in den vergangenen 20 Jahren wurden viele Projekte eingereicht, allerdings fehle es an einer gemeinschaftlichen Haltung der Vinschger und es gebe immer „jeder seinen Senf dazu“, was nicht dazu beitragen würde, Projekte schnell zu realisieren. Wenn eine Trasse gefunden wird, muss diese auch ausgeführt und von allen getragen werden. Die Probleme seien also auch hausgemacht. Manfred Lechner fragte bei seiner Wortmeldung, ob denn für die Zukunft auch ein zweites Geleis für den Vinschgerzug geplant sei, worauf Alfreider sagte momentan sei dies nicht notwendig, denn es gäbe genügend Ausweichstellen.
Wie auch in seiner Präsentation des Mobilitätskonzeptes betonte Alfreider die Wichtigkeit der nun endlich erfolgenden Elektrifizierung der Bahn und allen voran die zukünftige Möglichkeit der Durchfahrt ohne Haltestellen der Vinschgerbahn von Meran nach Bozen, wodurch sich die Fahrtzeit erheblich verkürzen wird.
Im Rahmen der Diskussion stellte sich auch kurz der Direktor der neu gegründeten Stilfserjoch GmbH Roland Brunner vor, welcher verlauten lies, dass momentan letzte juristische Fragen bezüglich eines Tickets für die Überfahrt übers Joch geklärt würden und dass man zuversichtlich sei, dass ein solches Ticket spätestens bis zur 200 Jahrfeier der Passstraße im Jahr 2025 eingeführt werden könne. Moderator Abi Plangger würgte die Wortmeldungen schlussendlich ab und lud zu einem kühlen Bier um dort die Diskussion im kleineren Kreis fortzuführen.

Die drei SVP-Landtagskandidaten, die im Rahmen der Präsentation Alfreiders ihre Visionen für den Verkehr im Vinschgau kundtaten, waren sich in einem Punkt einig: die momentane Situation müsse sich verbessern und sei so nicht mehr länger tragbar. David Frank betonte die Wichtigkeit einer funktionierenden Mobilität für die jungen Menschen im Tal. Die Jugend würde gerne im Tal leben, es bedürfe aber einer schnellen und guten Anbindung an die Städte und es könne nicht sein, dass Pendler wie er täglich zwei mal zwei Stunden Fahrtzeit beispielsweise nach Bozen auf sich nehmen müssen. Seine Vision wäre eine schnelle Bahnverbindung nach Bozen mit nur einer Stunde Fahrtzeit. Alfreider meinte dazu, dass dies nach der erfolgten Elektrifizierung gar nicht so abwegig und durchaus möglich sei. Verena Tröger stellte sich ebenso dem Publikum kurz vor und betonte, dass das zentrale Thema Verkehr im Vinschgau nun endlich angegangen werden müsse. Vor allem die Hotspots an der Töll und in Rabland und Partschins müssen gelöst werden und man müsse auch neue Überholspuren für einen flüssigen Verkehr andenken. Momentan sei nur auf der Laaser Geraden sicheres Überholen möglich, dies solle sich in Zukunft ändern. Tröger sagte auch, dass sich der öffentliche Nahverkehr verbessern muss, um nachhaltig attraktiv für die Vinschger Bevölkerung zu sein. Des weiteren betonte sie die Wichtigkeit, dass die Vinschger wählen gehen und damit dafür sorgen, dass eine breitere Vertretung des Bezirkes im Landtag bzw. der Landesregierung möglich wird.

Der Langzeitabgeordnete Sepp Noggler schlug in diese Kerbe ein und betonte ebenso die Wichtigkeit einer breiteren Vertretung des Vinschgaus im Landtag. Momentan sei es für ihn als alleinigen Vertreter etwas schwierig. Noggler lobte die nun endlich erfolgte halbstündliche Busanbindung von Mals nach Landeck. „Was lange währt wird endlich gut...“, sagte Noggler und bezog sich dabei auf die 18-jährige Wartezeit bezüglich der Einrichtung dieser Busverbindung. Laut Noggler lag dies an der Nordtiroler Politik, welche nun endlich ihre Versprechungen der Lösung des Problems einhielt. Alle drei Kandidaten waren sich einig, dass der Vinschgau stärker im Land vertreten werden muss, um mehr Gehör zu finden. Das momentane Problem mit der Elektrifizierung der Bahn sei bald vom Tisch und Alfreider versprach, dass die Fertigstellung vielleicht schon im September, spätestens bis zum 30. November erfolgen wird. Die Problematik bezüglich des pleite gegangenen Betriebes, wodurch sich die Verzögerung ergab, sei fast gelöst, auch wenn ein großer Teil der investierten Gelder verloren gegangen sei. Man müsse sich in Zukunft besser überlegen an welche Betriebe öffentliche Projekte vergeben würden um derlei Probleme zu vermeiden. Bezüglich der Sanierung der Luegbrücke am Brenner und den damit drohenden Verkehrskollaps auch im Vinschgau war auf der Veranstaltung noch nichts zu hören.


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