Joachim Weiss ist der neue Bauernbund-Obmann des Bezirkes Vinschgau.
Er beerbt Raimund Prugger. Der Vinschgerwind hat mit dem Neuen ein Antrittsgespräch
über Visionen, über Bauern-Proteste und über Herausforderungen im Vinschgau geführt.
Interview und Foto: Angelika Ploner
Vinschgerwind: Sie sind seit kurzem der neue Bauernbund-Obmann des Bezirkes Vinschgau. Wer ist der Neue? Wie würden Sie sich selbst beschreiben?
Joachim Weiss: Der neue Obmann ist der Joachim Weiss aus Latsch, Bio-Obstbauer und Familienvater von vier Kindern. Ich hab Erfahrungen gesammelt, einmal weil ich zwei Perioden Bezirksobmann der Bauernjugend war, ein bisschen politische Erfahrung hab ich auch in die Wiege gelegt bekommen von meinem Vater aus und vor allem durfte ich eine Periode an der Seite von Raimund Prugger Stellvertreter sein und habe mit ihm einen flotten Lehrmeister gehabt. Beschreiben würde ich mich als ruhigen Typ, der durchwegs versucht den Ausgleich und die Mitte zu finden. Ich tendiere sicher nicht zu extremen Positionen oder Seiten.
Vinschgerwind: Demnach führen Sie die Linie von Raimund Prugger, dem ehemaligen Vinschger Bauernbund-Obmann weiter?
Joachim Weiss: Ja, Raimund Prugger war immer ausgleichend unterwegs und bedacht Lösungen zu finden. Das möchte ich versuchen weiterzuführen.
Vinschgerwind: Was erwarten Sie sich vom neuen Landwirtschafts-Landesrat Walcher?
Joachim Weiss: Die Erwartungen sind hoch. Es brennt überall. Das Thema Großraubwild, dass da etwas weitergeht. Da muss aber sicher etwas auf Europa-Ebene gelöst werden und dann kann man hier in Südtirol weiterschauen. Vor allem erwarte ich mir eine gute Zusammenarbeit. Der Rest wird sich zeigen.
Vinschgerwind: Was sind die Herausforderungen in der Landwirtschaft im Vinschgau?
Joachim Weiss: Es sind einige Themen, die wir weiterführen müssen, zum Beispiel Thema Nationalpark Stilfserjoch.
Vinschgerwind: Was sind die konkreten Anliegen der Landwirtschaft beim Nationalpark Stilfserjoch?
Joachim Weiss: Ein Punkt ist sicher, dass das Führungsgremium momentan nur beratende Funktion hat, dass man dieses aufwertet. Was die Urbanistik anbelangt hat sich einiges getan. Verbesserungen braucht es sicher was die Auflagen bezüglich der Almen betrifft. Dann ist ein wichtiges Thema sicher das Thema Wasser, die Verfügbarkeit und die Wassersicherheit.
Vinschgerwind: Das hat sich vor allem im vergangenen Jahr als wichtiges Thema für die Landwirtschaft herauskristallisiert.
Joachim Weiss: Ja, aber solche Jahre werden wieder kommen. Da ist die Zusammenarbeit mit dem Bonifizierungskonsortium wichtig. Es sind auch Konzessionen, die 2029 und 2030 verfallen und da müssen wir mit dem neuen Landesrat schauen. Wichtig ist auch mit den Landesämtern bei Projekten weiterzukommen. Das beste Beispiel ist Schlanders, wo ein Speicherbecken geplant war und man 5 Jahre auf die Genehmigung warten musste. Auf der einen Seite werden Speicherbecken gefordert und auf der anderen Seite wird blockiert. Solche Dinge sind einfach mühsam.
Vinschgerwind: Die weiteren Themen?
Joachim Weiss: Pflanzenschutz ist immer ein Thema.
Vinschgerwind: Bauernproteste – Was halten Sie davon?
Joachim Weiss: Ich durfte bei der grünen Woche in Berlin mit einigen Landwirten reden. Der Agrardiesel und die Kfz-Steuer haben das Fass zum Überlaufen gebracht. Auf der anderen Seite haben die deutschen Bauern ihren Unmut über die Ampel-Regierung zum Ausdruck gebracht. Das ist in Italien sicher nicht der Fall. Die Regierung Meloni ist sicher wirtschaftlich orientiert und vernachlässigt die Bauern nicht. Es sind natürlich EU-Richtlinien, die uns das Leben schwer machen. Auf die Preisentwicklung hat die Politik zudem wenig Einfluss. Vor diesem Hintergrund haben wir auch im Landesbauernrat gesagt, dass wir von Protesten zu diesem Zeitpunkt Abstand nehmen.
Vinschgerwind: Was sagen sie dem Jürgen Wirth Anderlan?
Joachim Weiss: Ich sehe momentan darin keinen Sinn. Was wir aber gesagt haben im Landesbauernrat, dass wir, sollten Proteste in Brüssel geplant sein, mobil machen und uns beteiligen werden. Dass Jürgen Wirth Anderlan seine Show weiterführt ist sein gutes Recht. Ansonsten ist Zurückhaltung momentan gescheiter.
Vinschgerwind: Visionen für den Vinschgau. Wo soll sich die Landwirtschaft hinentwickeln?
Joachim Weiss: Gute Frage. Ich hoffe dass sich die Landwirtschaft in Zukunft dahin entwickelt, dass wir weiterhin ein Auskommen haben, dass die Familienbetriebe weiterhin von der Landwirtschaft leben können. Ich möchte nicht, dass die Familienbetriebe und die Kleinstrukturiertheit verloren gehen. Und ich hoffe, dass wir auch weiterhin ein gutes Miteinander zwischen Tal- und Bergbauern haben.
Vinschgerwind: Das wäre die nächste Frage: Sie sind Obstbauer. Wie wollen Sie die Bergbauern vertreten?
Joachim Weiss: Ich bin in der Tat Obstbauer. Aber als ich mich dazu entschlossen habe, dieses Amt anzutreten, dann war mir durchaus bewusst, dass der Vinschgau einer der wenigen Bezirke im Land ist, wo mehrere Richtungen vertreten sind. Wir haben Weinbau, wir haben Obstbau, wir haben Grünlandwirtschaft, wir haben Gemüsebau, wir haben Sonderkulturen. Wir sind eigentlich bunt gemischt. Das ist in den anderen Bezirken so nicht vorhanden. Das macht dieses Amt auf der einen Seite spannend, auf der anderen Seite natürlich schwierig, da einen gemeinsamen Nenner zu finden, oder zumindestens jedem das Gefühl zu geben, gleich gut vertreten zu sein. Aber ich glaube wir sind im Bezirksausschuss mit verschiedenen Vertretern breit aufgestellt und sie informieren mich über die Anliegen und dass man eine Kuh nicht bei den Hörnern melkt, soweit bin ich auch.
Vinschgerwind: Landwirtschaft und Tourismus: Wie kann eine Zusammenarbeit gelingen?
Joachim Weiss: Ich glaube da ist noch Luft nach oben. Tatsache ist, dass wir in der Landwirtschaft eine Obergrenze erreicht haben, wo wir aus den Hauptzweigen nicht viel mehr generieren werden können. Der Apfelpreis hat eine Grenze erreicht, die Produktion ebenso, in der Milchwirtschaft ist es ähnlich. Das heißt, wenn wir kleinstrukturierte Betriebe haben wollen, was ich als positiv empfinde, dann werden wir auf Nebenerwerbszweige ausweichen müssen. Zuerwerb heißt Urlaub auf dem Bauernhof, Selbstvermarktung, aber auch Camping. Speziell wir im Vinschgau hier. Das muss nichts Großes sein, 2 bis 3 Stellplätze, da ist die Investition überschaubar. Natürlich muss auf der anderen Seite die Landwirtschaft liefern, zum Beispiel beim Fleisch.
Vinschgerwind: Dass ein Vinschger Apfelsaft auf jeder Restaurant-Karte steht, sollte zum Selbstverständnis zählen....
Joachim Weiss: Ja, eigentlich wie ein Südtiroler Wein. Aber auch, warum muss es das Angus-Rind aus Argentinien sein und nicht das Grauvieh oder ein Blaubelgier aus Südtirol zum Beispiel? Einheimischen Produkten den Vorzug geben: Da ist schon noch einiges möglich.
Vinschgerwind: Der Staatsrat hat dem Malser Weg ein Ende gesetzt. Welches ist ihr Resümee aus Eingaben, Prozessen usw.?
Joachim Weiss: Ich muss sagen, bei diesem Thema war der Raimund voll eingebunden. Zum Glück musste ich diesen Weg nicht gehen. Er war der richtige Mann am richtigen Ort. Auf der einen Seite ist diskutiert worden über Pflanzenschutz und hat sich einiges diesbezüglich getan, auf der anderen Seite war einiges unglücklich, soweit, dass sich zwei Fronten gebildet haben. Man ist sich oft, wie der größte Umweltverschmutzer vorgekommen, das war kein angenehmes Gefühl. Aber wir haben halt keinen Betrieb, wo wir die Tür schließen können, wir sind halt offen. In Summe glaube ich, dass es wichtig ist, dass für alle Beteiligten ein Friede und ein Ende ist.
Schlanders/Vetzan - Im Rahmen der lvh-Ortsversammlung in Schlanders wurde die Bronzemedaillengewinnern, Elisabeth Schöpf beglückwünscht. Außerdem standen die Themen Wirtschaft, Netzwerken und Zusammenarbeit im Fokus des Treffens.
Die kürzlich stattgefunden Ortsversammlung begann mit einem Festakt. Elisabeth Schöpf (Gärtnerei Schöpf, Vetzan) wurde für ihren hervorragenden dritten Platz, bei den WorldSkills Italy, den Landesmeisterschaften, die letztes Jahr in Bozen stattfanden, beglückwünscht.
„Es war eine tolle Erfahrung, die ich allen nur empfehlen kann“, erklärte die Gewinnerin der Bronzemedaille. Dem stimmten auch Norbert Ratschiller (Ratschiller Norbert KG), lvh-Ortsobmann von Schlanders, sowie Hermann Raffeiner Kerschbaumer (Kerschbaumer & Raffeiner KG), lvh-Bezirksobmann des Untervinschgau zu.
Anschließend hielt Danja Sachsalber von der Raika Schlanders ein vielbeachtetes Referat zum Thema: Private Absicherung: Wie mache ich es richtig?
Ortsobmann Ratschiller fasste die verschiedenen Aktivitäten der Ortsgruppe zusammen.
Stilfs - Alle zwei Jahre gibt es seit 1992 im alten Knappendorf Stilfs wieder das traditionelle Pfluagziachn. Es ist ein 4-stündiges Straßentheater auf den Plätzen und in den Gassen von Stilfs. Das Bauernvolk streitet mit den Wanderhändlern, den Handwerkern und dem „Gesindel“. Konflikte gibt es auch zwischen den Alten und Jungen, zwischen Männern und Frauen, zwischen Fremden und Einheimischen. Außerdem wird gehandelt, gebettelt, repariert, operiert und geheilt und das Publikum voll einbezogen. Um 12 Uhr beginnt alles mit dem Angelusgebet und einem kurzen Moment der Stille. Dann zieht der Zug von rund 40 Personen los und das ganze Publikum mit. Der Pflug, Symbol der Fruchtbarkeit, wird vom Schimmel und den sechs „Öchslen“ gezogen. Der Bauer führt den Pflug. Neben dem Bauer geht die Bäuerin, dahinter der Altbauer und die Altbäuerin, dann Knecht und Dirne und die verschiedenen Händler, Handwerker, die Doktoren, die Totengräber mit dem Sarg und das Gesindel. Alles wird umgepflügt, der Sämann säht, damit es gedeihen kann. Nach einer Stunde gibt es Halbmittag und nach rund drei Stunden kommen der Zug und die Zuschauer am Kirchplatz an. Es kommt zum großen Knödelstehlen und dem gemeinsamen Knödelessen. Insgesamt gab es heuer 700 Knödel, dazu Kraut und verschiedene Getränke. (hzg)
Goldrain - Im Rahmen der 33. Goldrainer Dorftage 2024 organisierte der Bildungsausschuss Goldrain /Morter, in Zusammenarbeit mit der Südtiroler Bäuerinnenorganisation den Vortrag zum Thema „Kinder im Umgang mit Tod und Trauer“. Es referierte dazu die Malser Psychologin Dr. Ruth Warger. Warger sammelte bis vor kurzem Erfahrung im Krankenhaus Schlanders und Meran als Psychologin im Bereich Onkologie mit Tumorpatienten. Jetzt ist sie in Meran bei der Familienberatung tätig.
„Wenn etwas Schlimme passiert, wenn jemand stirbt oder sonst einen schweren Verlust erleidet, dann ist das wie ein Blitz, der alles andere in den Hintergrund drängt“, so Warger. Wir Erwachsene scheuen uns davor, Kinder in familiäre Trauer oder Todessituationen mit einzubeziehen. Wir versuchen alles, was mit Tod und Sterben zu tun hat, von ihnen fernzuhalten. Wir glauben, sie so vor Leid bewahren und möglichst lange im Zustand glücklichen Unwissens belassen zu können. Dabei ist es wichtig, dass Kinder in solchen Fällen Gelegenheit bekommen, über Tod und Trauer in ihrem Umfeld zu sprechen.
Kinder reagieren ganz unterschiedlich auf traurige Ereignisse. Potentielle Reaktionen wie pötzliche Gefühlsschwankungen, Regression, Vermeiden von Orten, Konzentrationsschwierigkeiten, Schreckhaftigkeit, Aggression und Trotzverhalten sind ganz normal. Diese typischen Verhaltensweisen dienen entweder der Ablenkung oder der Konfrontation. Beides ist richtig. Falsch wäre es zu meinen, man müsse Kinder unbedingt zur Konfrontation drängen, wenn sie nicht bereit dazu sind. Falsch ist auch zu meinen, Kinder verstehen das noch nicht und man müsse sie deshalb schonen. Kinder fühlen und verstehen sehr wohl, nur können sie starke Emotionen nur für kurze Zeit aushalten. Irgendwann werden sie Fragen stellen. Je kleiner sie sind desto öfters stellen sie die gleichen Fragen. Dann liegt es an uns, richtig darauf zu reagieren und ihnen mit Geduld, offen und ehrlich, Rede und Antwort zu geben. Kinder nehmen uns beim Wort!!
Kinder haben je nach Alter, in jeder Entwicklungsstufe, ein unterschiedliches Verständnis, eine unterschiedliche Wahrnehmung. Das sollte uns bewußt sein. Unsere Aufgabe als Bezugsperson ist es nicht, das schlimme Ereigniss ungeschehen zu machen, das können wir auch nicht. Wir können jedoch Kinder in Trauer und Tod begleiten, damit sie so bald wie möglich wieder ins „normale“ Leben zurückkehren können.
Trauerarbeit ist ein Prozess. Trauer und Tod müssen immer wieder neu „bearbeitet“ werden. Das Problem für uns Erwachsene liegt vielfach darin, dass wir nicht darüber sprechen wollen, aus Angst etwas Falsches zu sagen. Nicht darüber zu sprechen ist kontraproduktiv. Es wird mit Reden nicht leichter, aber es wird anders, und Kinder können anders durch den Trauer- und Sterbeprozess hindurchgehen. (pt)
Schlanders/Theater im Kulturhaus - Was passiert wenn zwei unterschiedliche Menschen aus ganz unterschiedlichen Welten aufeinandertreffen? Im zweisprachigen Theaterstück „Vacche magre – Eine Südtiroler Geschichte“ trifft Aureleo, der junge, italienische Beamte zur Zeit des Faschismus am Abend bei einem Unwetter auf einem Bergbauernhof auf Georg, den deutschsprachigen, verwitweten Bergbauer, der dort alleine mit seinen Ziegen und ein paar Kühen wohnt. Seine Frau Maria hätte dem jungen Italiener sofort ein Essen zubereitet. Doch Georg ist anders. Er will nichts zu tun haben mit den Faschisten, er will seine Kühe und seine Sprache behalten. Aber draußen regnet es, deshalb lässt der Bauer den Beamten in sein Haus. Im breiten Südtiroler Dialekt redet Georg mit Aureleo, der nur wenige Worte deutsch spricht. Aurelio redet viel, aber sie reden aneinander vorbei, jeder in seiner Sprache, jeder über seine Welt. Es ist ein tiefsinniges und vielschichtiges Theaterstück über die Alltagssituation im Jahre 1926, ein Theaterstück über den Schmerz der Verluste. Georg hat seine Frau verloren, im Ersten Weltkrieg starb sein Sohn und Südtirol hat sein Vaterland verloren. Die Faschisten spielen sich als die Sieger auf und nehmen den Besiegten alles, was denen wichtig ist. Im Gespräch muss Georg seine Vorurteile gegenüber dem italienischen Beamten langsam ablegen. Und er beginnt auch italienisch zu reden, das er im Tal bei der Arbeit gelernt hat. Das Stück ist voll von humorvollen und komischen Verwechslungen sprachlicher und kultureller Art. Im Gespräch kommen sie sich immer näher und finden viele Gemeinsamkeiten. Aurelio ist kein Faschist, sein Bruder ist im Krieg gestorben und auch in seinem Dorf in den Apenninen gibt es magere Zeiten und wird Kraut gegessen. Vielleicht geht Georg einmal ins Dorf und lernt Aurelio das Watten. Aurelio will Georg das Fluchen lernen und vielleicht bietet Georg das nächste Mal dem Beamten etwas zu essen an, wenn ihn Aurelio wieder auf seinen Hof besucht. (hzg)
Heimatbühne Schnals
Theateraufführung der Heimatbühne Schnals.
Mit dem Bauernhof des Kreithofers steht es nicht zum Besten. Obendrein ist da auch noch die auf dem Hof lebende Großmutter, die permanent für Chaos sorgt. Da scheint es dem Kreithofer ganz recht, als ihm der reiche Haslinger die „lustige Alte“ abkaufen will. Angeblich zur Unterhaltung seiner grantigen Frau. Doch in Wirklichkeit geht es dem hinterlistigen Viehhändler um ganz etwas anderes. Ob ihm das „neue Familienmitglied“ den Wunsch erfüllt, wird sich zeigen. Erstmal gilt es die Provokationen der gewieften Großmutter zu „überstehen“, die ihre neue Bleibe auf den Kopf stellt und dabei auch noch ihren Spaß hat. „Die verkaufte Großmutter“ ist die „Schnalser Variante“ dieses Komödienklassikers und verspricht heiter-turbulente Theaterstunden.
Schlanders - Yes, we can“ nennt sich die Wanderausstellung, die derzeit im Bürgerheim Schlanders gezeigt wird. 64 zweiteilige Zeichnungen mit Rahmen, bei denen sich durch Bewegung das Bild verändert, bilden das Herzstück der Wanderausstellung, die von den beiden Künstlern Rainer Kainrath und Jul Bruno Laner gestaltet wurde. Die Zeichnungen stammen von Kainrath und werden durch einen jeweils passenden, pointiert formulierten Text aus der Feder des Theaterschreibers, Buchautors und Poet Jul Bruno Laner ergänzt. Die Kunstwerke beleuchten aus der Sicht der „reiferen Jugend“ die Möglichkeiten, eine schönere Welt zu erreichen. Dabei kommen die Künstler zu überraschenden Ergebnissen. Jul Bruno Laner beschreibt es so: „Mit spitzer Feder und hartem Bleistift sorgen wir für gute Unterhaltung und fragen uns: Was packt die reifere Jugend noch?“
Wie der Name verrät, wird die Wanderausstellung in den nächsten Jahren von Seniorenwohnheim zu Seniorenwohnheim wandern und dort der Öffentlichkeit und den Heimbewohner:innen zugänglich gemacht. Der Hintergrund: Die Seniorenwohnheime sollen wieder verstärkt zu Orten der Begegnung und der Gemeinschaft werden. Mit Hilfe der Südtiroler Sparkasse wurde diese für Südtirols Seniorenwohnheime angekauft.
Die Wanderausstellung im Eingangsbereich des Bürgerheims ist für alle zugänglich und lädt ein, besucht und angesehen zu werden. (ap)
Theaterbühne Matsch
Die Theaterbühne Matsch bringt heuer die beliebte und auch in anderen Sprachen vielgespielte Komödie „Liebe tiefgekühlt“ von Ridi Walfried auf die Bretter.
Gundl und Quirin- vor vielen Jahren ein Liebespaar - treffen durch Zufall wieder zusammen. Quirin fängt sofort wieder Feuer für seine alte Flamme, doch Gundl ist alles andere als begeistert, da sie sich damals von Quirin im Dorf blamiert sah.
Während er sich schwer bemüht, ihr nur Gutes zu tun, versucht sie alles in Bewegung zu setzen, um ihn zu ärgern.
Doch jeder ihrer Streiche schlägt ins Gegenteil um. Was sie ihm auch antut, verschafft Ihm im Grunde nur Vorteile.
Wann und wie wird es Quirin nun gelingen, ihre „tiefgekühlte“ Liebe wieder aufzutauen?
Die Heimatbühne Matsch heißt alle Komödienliebhaber willkommen und wünscht gute Unterhaltung.
Eyrs - Am Samstag, 20. Jänner 2023 fand im Kultursaal von Eyrs zum zweiten Mal in Folge das Modul 1 für die Ausbildung zum:r Kinder- und Jugendtanzleiter:in statt. Organisiert und koordiniert wurde die Veranstaltung auch in diesem Jahr von Frau Elisabeth Menghin, der Bezirkstanzleiterin der ARGE Volkstanz. Pünktlich um 09:00 Uhr morgens trafen sich 17 tanzfreudige Teilnehmer:innen im Kultursaal in Eyrs, um den Worten und Inputs der Kursleiterin Frau Luisa Jaeger aus Niederdorf zu folgen und vor allem, um den Tag im beschwingten Tanzschritt anzugehen. Die Kursleiterin zeigte großes Geschick, ihre theoretischen Inputs mit sehr viel Praxis zu verknüpfen und so wurde vor allem viel getanzt und auch gesungen. Insgesamt erlernte und übte die Gruppe stolze 26 Tänze, davon viele mit dazu passenden Liedern. Die erlernten Tänze, welche hauptsächlich vereinfachte Varianten von klassischen Volkstänzen waren, sind Großteils adaptierbar, und somit für
kleinere und größere Kinder und Jugendliche geeignet. Die Kursteilnehmer:innen hatten auch das große Glück während der Fortbildung von Life Musik begleitet zu sein. Christoph Amenitsch begleitete die Gruppe den ganzen Tag auf seiner Harmonika und spielte zum Tanz auf. Nach einem gemeinsamen Mittagessen ging es am Nachmittag genauso flott weiter wie am Vormittag, bevor der Kurs um 17:00 Uhr endete. Allen Teilnehmern wurde anschließend noch eine Teilnahmebestätigung ausgehändigt. Bis zum Schluss herrschte eine beschwingte und positive Stimmung welche die Teilnehmer*innen zusammen mit ihrer Bestätigung und einigen Unterlagen mit nachhause nehmen konnten. Ein großer Dank dafür, dass die Veranstaltung so erfolgreich verlaufen ist, geht an die Kursleiterin Frau Luisa Jäger, die Organisatorin Elisabeth Menghin und den Musikanten Christoph Amenitsch. „Flott ischs Gwesn!“
Prad/Fasching - Prad gehört sicher neben Stilfs und Laatsch zu den traditionellen Faschingshochburgen im Vinschgau. Einmalig im Alpenraum gibt es in Prad sogar zwei Faschingstraditionen: das Zusslrennen am Unsinnigen Donnerstag im Dorfzentrum und die Proder Maschger, welche am Faschingssonntag und Faschingsdienstag von Gasthaus zu Gasthaus ziehen und ihre Tänze vorführen. Am 11. Februar trafen die Maschger um 14 Uhr im Gasthof St. Georg in Agums ein, weiter ging es in die Gumser Bar und um 15:30 wurden sie im Seniorenwohnheim St. Antonius erwartet. Der KVW Seniorenclub Prad und die Seniorenstruktur St. Antonius haben die Heimbewohner und Senioren von Prad zum Senioren-Fasching eingeladen. Bereits ab 14 Uhr gab es Kaffee und Faschingskrapfen, Tanz, Gesang und Unterhaltung. Die Seniorentanzgruppe führte dabei unter der Leitung von Rosa Stecher ihre eingeübten Gruppentänze vor. Mit großer Freude empfingen die Senioren die Maschger und verfolgten aufmerksam, wie die einzelnen Paare ihre unterschiedlichen Tänze vorführten, auch wenn sie das schon seit ihrer Kindheit immer wieder gesehen und miterlebt haben. Der Bajaz eröffnet zur Musik des Akkordeonspielers den Tanzreigen der acht Tanzpaare, darunter nicht nur Herr und Frau im Hochzeitskleid, sondern auch Zoch und Pfott. Jedes Jahr wird darüber diskutiert ob die Tanzpaare einen Hochzeitszug darstellen oder einem archaischen Totentanz aufführen. Vielleicht ist es auch beides. Jedenfalls geht es um Tänze, Fruchtbarkeit im Haus und auf den Feldern. Die Maschger sind nach den Tänzen zum nächsten Gasthaus weitergezogen und auch die Senioren haben weiter gefeiert, getanzt und gesungen. (hzg)