bu/Am vergangenen Freitag/Samstag trafen sich die Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen des Katholischen Familienverbandes Südtirol (KFS) im Hotel Masatsch in Oberplanitzing zur jährlichen Klausurtagung. Unter dem Titel „Motivation & Identifikation“ diskutierten die Bezirksleiterinnen unter sich mit einem Teil des Vorstands bereits am Freitagnachmittag. Die Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen arbeiteten dann am Samstag zu „Identifikation & Zukunft“.
Gleich zu Beginn motivierte Angelika Mitterrutzner in ihrer Rolle als KFS-Präsidentin mit den Begrüßungsworten „Genießet das Leben!“. Es folgten Wünsche ans Leben, das Glück des Familienalltags, welches laut ihr „tatsächlich und vor allem von den Gedanken des Einzelnen abhängt, denn genussvolle Momente wollen und sollen zugelassen werden. Das Positive möge überwiegen, auch in der KFS-Großfamilie bei all den vielen Eindrücken und Nachrichten, die täglich auf uns einwirken.“ Auf diese Botschaft passend abgestimmt bedankte sich KFS-Geschäftsführerin Samantha Endrizzi bei den so vielen im Verband engagierten Menschen, die ihre Zeit und Energie dieser Gemeinschaft widmen. „Unsere Gemeinschaft lebt von der beeindruckenden Zusammenarbeit zwischen unseren Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen. Jeder von Euch spielt eine entscheidende Rolle in der Erfolgsgeschichte unseres Vereins“, so Endrizzi und weiter: „Ehrenamtliche Arbeit ist ein wertvoller Beitrag zur Gesellschaft, der oft im Stillen geschieht. Eure Hingabe, Euer Engagement und Eure Zeit, die Ihr für unser gemeinsames Ziel opfert, sind unersetzlich. Die Identifikation mit unserer Mission und unseren Werten ist das, was uns als Gemeinschaft stark macht.“ Die Hauptamtlichen im KFS bezeichnete sie als „das Rückgrat unseres Vereins. Eure Professionalität, Euer Fachwissen und Eure tägliche Arbeit tragen maßgeblich dazu bei, dass unsere Visionen Wirklichkeit werden. Eure Identifikation mit dem Verein und Euer Einsatz sind gleichermaßen unverzichtbar für unseren Erfolg.“
Die Inhalte des Gedankenaustauschs dieser Klausur waren alsdann die Zusammenarbeit und die Zukunft des Vereins, welche entscheidend sind, um eine klare Vision zu entwickeln. Es ging um Identitätsstiftung, Zugehörigkeitsgefühl und darum, die KFS-Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen weiterhin zu motivieren und die Mitglieder des Familienverbandes abzuholen und zu unterstützen, damit sie alle ein gutes Leben in Südtirol haben. Mit viel Einfühlungsvermögen, systemischer Führung, geübter Leichtigkeit und mit einem gemeinschaftsbejahenden Lächeln wurden die Tagesthemen im Blick behalten und der KFS von Moderatorin Birgit Dissertori gelungen durch diese beiden Tage begleitet.
Martell, 22. Februar 2024 – Der Weltcup im Skibergsteigen in Martell hat am Donnerstagvormittag mit den Einzelwettkämpfen begonnen. Bei leichtem Schneefall, sehr angenehmen Temperaturen um den Gefrierpunkt und durch Nebel etwas beeinträchtigter Sicht setzte sich bei den Männern der Franzose Xavier Gachet durch, während bei den Frauen seine Ehepartnerin Axelle Gachet Mollaret triumphierte. Mit Vorjahressieger Matteo Eydallin (3.) und Alba De Silvestro (2.) schafften es auch zwei Skibergsteiger der italienischen Nationalmannschaft aufs Podium. Alex Oberbacher, der einzige Südtiroler am Start, wurde Elfter.
Die Marmotta Trophy genießt in Skibergsteigerkreisen Legendenstatus. Aufstiege wie Abfahrten sind technisch äußerst anspruchsvoll und verlangen den besten Skibergsteigerinnen der Welt und ihren männlichen Kollegen im Herzen des Nationalparks Stilfserjoch alles ab. Das war auch am Donnerstag nicht anders. Um 9.30 Uhr erfolgte am Talschluss des Martelltals der Startschuss zum Männer-Rennen der 16. Ausgabe des renommierten Wintersport-Events. Für die besten Skibergsteiger der Welt galt es dabei 14,3 Kilometer und 1504 Höhenmeter zurückzulegen.
Lange Zeit sah es so aus, als ob der Schweizer Rémi Bonnet den Sieg davontragen könnte. Der Weltcup-Leader lag an den verschiedenen Kontrollposten in Führung und auch vor der letzten Abfahrt hieß es, dass der Athlet mit der Nummer „1“ vorne liegen würde. Doch Zuschauer wie Medienschaffende staunten nicht schlecht, als 150 Meter unterhalb des Ziels Xavier Gachet, William Bon Mardion (ebenfalls Frankreich) und Matteo Eydallin als erste auftauchten, um zum letzten Mal aufzufellen und den letzten Streckenabschnitt in leichtem Aufstieg in Angriff zu nehmen.
Gachet war es schließlich, der die Ziellinie nach 1:23.59,94 Stunden als Erster überquerte und seinem Teamkollegen Bon Mardion um 4,55 Sekunden das Nachsehen gab. Eydallin büßte 5,22 Sekunden auf den Tagessieger ein. Rémi Bonnet, den dessen Verfolger erst in der letzten Abfahrt gestellt hatten, musste sich am Ende mit Rang vier zufriedengeben. Mit Federico Nicolini (8.), Michele Boscacci (9.) und Robert Antonioli (10.) schafften es drei weitere „Azzurri“ in die Top Ten, während der Grödner Alex Oberbacher – der einzige Südtiroler am Start – den elften Rang belegte.
Bei den Damen feierte Axelle Gachet Mollaret auf der 13,25 km langen Strecke mit 1366 Höhenmetern einen Start-Ziel-Sieg. Die 31-Jährige, die auch im vergangenen Jahr das Einzel in Martell gewonnen hatte, lag an den verschiedenen Kontrollposten vorne und arbeitete sich dabei Schritt für Schritt einen beruhigenden Vorsprung heraus. Am Ende triumphierte die Französin in 1:27.24,04 Stunden und war damit rund 40 Sekunden schneller als Alba De Silvestro. Die Österreicherin Johanna Hiemer wurde mit einem Rückstand von 1.45,88 Minuten Dritte und durfte sich über ihr erstes Podium im Weltcup freuen. Die „Azzurre“ Giulia Murada (5.), Giulia Compagnoni (8.) und Lisa Moreschini (10.) schafften es ebenfalls unter die besten zehn.
Der Würth Modyf ISMF Weltcup im Skibergsteigen in Martell, für den 148 Athletinnen und Athleten aus 23 verschiedenen Nationen eingeschrieben sind, wird am Samstag, 24. Februar mit der Mixed-Staffel fortgesetzt. Um 8.55 beginnt die Qualifikation. Am Sonntag, 25. Februar geht die diesjährige Marmotta Trophy mit den Sprints zu Ende. Wettkampfbeginn ist um 9.40 Uhr.
Xavier Gachet (Frankreich/Sieger): Ich bin sehr zufrieden mit dem Rennverlauf heute und freue mich über den Sieg. Die Marmotta Trophy ist immer sehr spektakulär und die vielen technischen Passagen fordern uns bis aufs Letzte. Aber alles ist top-organisiert, deshalb ein Kompliment an die Veranstalter.
Matteo Eydallin (Italien/3. Platz): Wir haben uns den Sieg beim letzten Wechsel ausgemacht und schade, dass am Ende die anderen beiden schneller waren. Ich kann mir aber nichts vorwerfen und habe alles gegeben. Es braucht einfach auch ein wenig Glück, wenn es so knapp hergeht und die Strecken auch so unruhig sind. Meine Verfassung ist jedenfalls gut.
Alex Oberbacher (Italien/11. Platz): In den vergangenen beiden Tagen habe ich aufgrund einer Entzündung in der Schulter nicht gewusst, ob ich hier starten kann. Während des Rennens habe ich aber nichts gespürt und deshalb bin ich auch mit dem elften Platz zufrieden. Für mich ist die diesjährige Marmotta Trophy nach dem Einzel zu Ende, ich werde am Wochenende aber in Kitzbühel bei einem Aufstiegsrennen auf der Streif im Einsatz sein.
Axelle Gachet Mollaret (Frankreich/Siegerin): Es war aufregend heute und die Strecke habe ich richtig gemocht, weil sie sehr technisch war. Die Abfahrten waren zudem sehr interessant, weil die Sicht durch den Nebel ein wenig eingeschränkt war. Ich freue mich über den Sieg, den ich mit meiner ganzen Familie teilen kann.
Alba De Silvestro (Italien/2.Platz): Ich bin zufrieden und nehme diesen zweiten Platz gerne mit. Natürlich habe ich gehofft, dass ich gewinnen kann, aber in den Abfahrten war es sehr neblig und so konnte ich dort nicht auf Axelle (Gachet Mollaret, Anm. d. Red.) aufholen, die im Aufstieg stärker ist. Vielleicht klappt es ja im nächsten Jahr mit dem Sieg hier in Martell.
Ergebnisse 16. Marmotta Trophy
Männer:
1. Xavier Gachet FRA 1:23.59,94
2. William Bon Mardion FRA 1:24.04,49
3. Matteo Eydallin ITA 1:24.05,16
4. Rémi Bonnet SUI 1:24.19,83
5. Thibault Anselmet FRA 1.24.27,87
Frauen
1. Axelle Gachet Mollaret FRA 1:27.24,04
2. Alba De Silvestro ITA 1:28.04,37
3. Johanna Hiemer AUT 1:29.09,92
4. Emily Harrop FRA 1:29.28,99
5. Giulia Murada ITA 1:30.01,13
Alle Ergebnisse: https://www.dataskimo.org/pdf/WC-ValMartello-IND.pdf
Nach dem italienischen Klageschreiben fordern die Landeshauptleute Kompatscher und Mattle in der Transitfrage weiterhin Dialog und schlagen ein intelligentes Verkehrsmanagementsystem vor.
Nach Italiens Klage gegen die Tiroler Antitransitmaßnahmen haben sich die Landeshauptleute von Südtirol und Tirol, Arno Kompatscher und Anton Mattle, im Anschluss an den Ehrungstag der beiden Länder in Sachen Transit abgestimmt sowie die weitere Vorgehensweise innerhalb der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino besprochen.
Kompatscher und Mattle sind sich einig, dass eine Klage auf EU-Ebene nicht das gewünschte Ergebnis – nämlich eine Verbesserung der Situation für die Menschen entlang der Brennerstrecke – erzielen wird. Südtirol und Tirol setzen deshalb weiterhin auf Dialog und konstruktive Vorschläge. Auf diesem Weg fordert Landeshauptmann Kompatscher mehr Geschwindigkeit: "Wir können es uns nicht leisten, das Transitproblem aufzuschieben, bis ein Gericht irgendwann eine Entscheidung fällt. Es liegt auf der Hand, dass die vorhandene Infrastruktur an ihre Kapazitätsgrenze gelangt. Mit einer angemessenen Korridormaut über ein variables Mautmodell bis hin zum digitalen Verkehrsmanagement haben die betroffenen Regionen konkrete Vorschläge auf den Tisch gelegt, an denen trotz oder gerade wegen der Klage weitergearbeitet werden muss."
Für Landeshauptmann Mattle ist klar: "Es braucht nicht weniger, sondern neue Maßnahmen, um die Transitbelastung einzudämmen. Südtirol bleibt einer unserer wichtigsten Verbündeten in der Transitfrage. Der Schulterschluss beim intelligenten Verkehrsmanagement ist dem gemeinsamen Vorgehen und der guten Verbindung zwischen unseren Ländern zu verdanken." Ein komplettes Abrücken von den Tiroler Anti-Transitmaßnahmen wird dabei ausgeschlossen. Südtirol habe stets den Ausgleich zwischen dem Staat Italien und den Nachbarregionen gesucht, sich aber immer auf die Seite der Menschen entlang der transitbelasteten Brennerstrecke gestellt. "Wir treten weiterhin gemeinsam gegen diese enorme Belastung auf und fordern von den Nationalstaaten konkrete Lösungen ein. Italien kann seine Verantwortung in der Transitfrage nicht an den Europäischen Gerichtshof abgeben", fasst der Tiroler Landeshauptmann das Gespräch zusammen.
Nach Bekanntwerden des Klageschreibens hatte sich der Tiroler Landeshauptmann umgehend mit dem österreichischen Bundeskanzler Karl Nehammer und den wesentlichen Ministerien, darunter mit Außenminister Alexander Schallenberg und Verkehrsministerin Leonore Gewessler abgestimmt. Dabei habe sich gezeigt, dass zwischen die Bundesregierung und das Land Tirol in der Transitfrage kein Blatt Papier passt, berichtete Matte.
Die beiden Landeshauptleute sind überzeugt, dass es ein trilaterales Abkommen zwischen Deutschland, Österreich und Italien braucht, um ein Slot-System einzuführen. In einem nächsten Schritt seien nun das österreichische und italienische Verkehrsministerium am Zug, zurück an den Verhandlungstisch zu finden. "Trotz der Eröffnung des Verfahrens bei der Europäischen Kommission darf der Gesprächsfaden zwischen Österreich, Italien und Deutschland in dieser Frage nicht abreißen", fordert Landeshauptmann Kompatscher: "Es liegt in der Verantwortung der drei Staaten, zeitnahe Lösungen zu finden, um die Situation der Bevölkerung entlang des Brennerkorridors zu verbessern."
Der Klage räumen die beiden Landeshauptleute ohnehin wenig Erfolgschancen ein. "Italien wird mit der Maximalforderung, alle Tiroler Anti-Transitmaßnahmen ersatzlos zu streichen, nicht durchdringen", macht Mattle klar: "Der Schutz von Gesundheit, Natur und Infrastruktur wiegt schwerer. Wir lassen den Gesprächsfaden aber nicht einreißen, sondern treten vehementer den je für gemeinsame Lösungen ein."
Die Vorbereitungsarbeiten zur Einführung einer buchbaren Autobahn für LKW, auch "Slot-System" genannt, sind von Seiten der Länder Tirol, Bayern und Südtirol bereits weit fortgeschritten. Auf die Kufsteiner-Erklärung im April 2023 folgten viele Treffen der überregionalen Arbeitsgruppe, die Einbindung wichtiger Akteure wie Vertretungen aus Industrie- und Handel sowie von Frachtunternehmen und Autobahnbetreibern. Laut Kompatscher habe die Kufsteiner Erklärung Signalwirkung: "Auf regionaler Ebene haben sich Bayern, Tirol und Südtirol trotz teils unterschiedlicher Positionen einen gemeinsamen Vorschlag erarbeitet und damit vorgemacht, wie es gehen könnte." Für Mattle und Kompatscher liege es nun an den Staaten, zu entscheiden, ob der vorgeschlagene Ansatz Realität wird.
red/gst
Am Samstag, den 13. Juli findet der "schönste Panoramalauf Südtirols" statt
15,3 km Spektakel pur rund um den Reschensee
Die Anmeldung ist bereits zum Preis von 40 €, 10 € für Kinder, geöffnet
Gerald Burger, Chef des OK: Wir sind mit rund 100 Teilnehmern gestartet
Die Vorbereitungen für das traditionelle Rennen "24. Reschenseelauf" haben bereits begonnen: Der Termin für 2024 ist der Samstag, 13. Juli, und die Anmeldung ist für alle offen.
Das "aufregendste Rennen Südtirols", wie es in ganz Italien und im Ausland genannt wird, wird auf der landschaftlich reizvollen 15,3 km langen Strecke rund um den Reschensee sein bewährtes Format finden. Der Hauptlauf ist für Athleten reserviert, die sich in einem sportlichen Wettkampf auf hohem Niveau messen wollen, während diejenigen, die nicht zu sehr auf die Stoppuhr schauen wollen, am "Just for Fun" teilnehmen können, der, wie der Name schon sagt, kein Wettkampf ist, sondern nur dem Spaß der Teilnehmer dienen soll.
Die Anmeldungen sind offen für alle und beim Reschenseelauf findet jeder seinen Platz, vom Hobbyläufer bis hin zum ambitionierten Läufer, aber auch für Nordic Walker und Handbiker. Ohne die große Aufmerksamkeit zu vernachlässigen, die den Kindern gewidmet wird, die am frühen Nachmittag die der Mittelpunkt des „Apfel Bambini Lauf“ sind, bei dem je nach Alter verschiedene Strecken gelaufen werden.
Die Anmeldung für die 24. Auflage ist zum Preis von 40 € für das Hauptrennen, das Just for Fun, das Nordic Walking Rennen und das Handbike Rennen geöffnet. Das Startgeld für das Kinder-Apfelrennen beträgt 10 €.
Für das Organisationsteam unter der Leitung von Gerald Burger läuft die Vorbereitung auf Hochtouren: "Wir haben im Jahr 2000 mit rund 150 Teilnehmern begonnen, dann wurden es immer mehr. Mittlerweile ist es die größte Laufveranstaltung in Südtirol und wir können sehr stolz darauf sein".
Der Kirchturm von Altgraun der aus dem Reschensee ragt, bildet die Kulisse für den malerischen Seelauf, der mit seinem unverwechselbaren ökologischen und naturalistischen Charme alle Teilnehmer immer wieder aufs Neue in Staunen versetzt.
Infos: www.reschenseelauf.it
Vinschgau - Vinschgau Marketing soll wiedererstrahlen. Als Bindeglied zwischen IDM und den Ferienregionen und als Bewerbungsknoten aller Tourismusvereine im Tal. Sogar Schnals soll zu den bisher 7 Tourismusvereinen wieder dazukommen. Aber es gibt Diskussionsbedarf über die finanzielle Ausstattung und über die inhaltliche Ausrichtung.
von Erwin Bernhart
Die Vinschger Touristiker wollen Vinschgau Marketing wieder auf solide Beine stellen. Jenes Vinschgau Marketing mit Sitz in Glurns, welches unter der Regie vom damaligen Direktor Kurt Sagmeister die Tourismus-Kirchtürme abgebaut, ein einheitlicheres Design im Internet und auf Drucksorten und vor Dorfeinfahrten durchgesetzt und gemeindeübergreifende Produkte wie etwa mit „Venosta Nordic“ das Langlaufen ins Leben gerufen hat. Vieles wäre noch zu nennen, von welchem Touristen und Touristiker zehren.
Dann kam die IDM und in ihrer auch von LH Arno Kompatscher gewollten Regulierungs- und Zentralisierungswut wurde auch Vinschgau Marketing wenn auch nicht ganz verräumt, so doch schlafend gestellt. Sagmeister wurde abbeordert, ein „DME West“ zu übernehmen, ein „Destinationsmangement West“ von Nals bis zum Reschen. Ein Ungetüm mit zentrifugalen Mitgliedern, ein Unding. Das hat nicht funktioniert. Auch die DME West gibt es nicht mehr. Die lokalen Tätigkeiten von IDM haben auch nicht ansatzweise an Vinschgau Marketing herangereicht, schon länger ist ein im Vinschgau spürbares Vakuum entstanden.
Das hat dazu geführt, dass vor zwei Jahren Vinschgau Marketing mit der IDM-Mitarbeiterin Verena Niederegger wieder leichte Tätigkeiten aufgenommen hat, auf Sparflamme. Niederegger hat mittlerweile IDM und Vinschgau Marketing verlassen. Derzeit teilen sich Eva Feichter und Silvia Tumler 1,5 Stellen in Vinschgau Marketing, finanziert von den Anteilseignern, den sieben Vinschger Tourismusvereinen, die dafür 15 Cent pro Nächtigung zur Verfügung stellen.
Langjähriger Präsident von Vinschgau Marketing ist Matthias Tschenett vom Sporthotel Vetzan, der in der Sommersaison auch die Latscher Alm bewirtschaftet. Tschenett ist ein ruhiger Gastwirt. Er sagt: „Der Wunsch von allen Touristikern ist, dass Vinschgau Marketing wieder als kleiner Apparat anläuft. Wir suchen dazu auch einen Geschäftsführer. Die IDM hat verstanden, dass es eine Struktur wie Vinschgau Marketing braucht, die das Augenmerk auf den Vinschgau legen soll. Seien es Bewerbungskampagnen für Winter, Frühling und Herbst oder einheitliche Auftritte im Internet.“ Wunsch sei es, für die Finanzierung rund eine Million Euro auf die Beine zu stellen.
Tatsächlich hat Vinschgau Marketing bereits für 2024 budgetiert, und zwar auf der Basis von einigen Abmachungen in den Tourismusvereinen. Monetär haben sich die Tourismusvereine so gerüstet, dass die Ortstaxe um je einen Euro erhöht werden sollte. Nicht alle haben sich daran gehalten, denn es hat unterschiedliche Erhöhungen gegeben. Sei’s drum. Von dieser Erhöhung gegenüber dem gesetzlich fixierten Basisbetrag, so ist es ausgemacht, sollen 25 Cent pro Nächtigung für Vinschgau Marketing bereitgestellt werden. Damit kommt bei Nächtigungszahlen von rund 2 Millionen im Vinschgau eine Summe von rund einer halben Million Euro heraus. Diesen Betrag haben die Tourismusvereine anteilsmäßig mehr oder weniger in ihren Haushaltsvoranschlägen für 2024 verbucht.
Dann haben sich die gesetzlichen Rahmenbedingungen im Herbst 2023 auf mehreren Ebenen geändert. Und damit kam lebhafte Diskussion in die Bude.
Denn die Landesregierung hat einige Eier gelegt und beschlossen, dass von der Ortstaxe 30 % in Richtung IDM fließen muss, 60 % können die Tourismusvereine behalten und 10 % müssen für gemeindeübergreifende Projekte vorgesehen werden. Vinschgau Marketing ist so ein „gemeindeübergreifendes Projekt“ und man ist in Tourismuskreisen mehrheitlich der Meinung, dass auch diese 10 % in Richtung Vinschgau Marketing fließen solle. In Euro machen diese 10 % für den Vinschgau knapp 300.000 Euro aus. Mit der vorhin genannten halben Million kommt ein Budget von rund 800.000 Euro zusammen. Und die Schnalser, die bisher touristisch burggräflerisch waren, tendieren in Richtung Vinschgau und so kann die erwünschte und erhoffte Million Euro für Vinschgau Marketing zustande kommen.
Aber nicht alle sind damit einverstanden. Etwa der Grauner BM Franz Prieth. Der hat in seinem Tourismusverein „Reschenpass“ eine von der Mehrheit abweichende Meinung vertreten und damit einen Durchmarsch blockiert. Vinschgau Marketing wurde damit zum Politikum. Bei der Bürgermeisterrunde mit Beteiligung von Tourismuspräsidenten am 25. Jänner wollte man die Wogen glätten und den Franz „in’t Furch“ bringen. Franz Prieth hingegen nutzte die Gelegenheit vor versammelter Mannschaft, um seine Überzeugungen vorzubringen. „Ich bin gegenüber Vinschgau Marketing skeptisch“, sagt Prieth dem Vinschgerwind. Aber primär sei das Sache der Tourismusvereine. Aber das verbiete ja das Denken trotzdem nicht. Was solle denn von Vinschgau Marketing gepusht werden? Projekte vor Ort? Marketing vor Ort? „Ich bin der Meinung, dass wir unsere Marken wie Graun oder Mals oder Sulden oder Latsch mit Martell selber pushen müssen, wie wir es auch bisher getan haben.“ Prieth vertritt die Meinung, dass es durchaus verträglich und besser sei, unter der gut funktionierenden „Dachmarke Südtirol“ mehrere starke Marken zu positionieren und so die einzelnen Ferienregionen sichtbar zu machen. Die Ferienregion Reschenpass sei dabei, mit Fachberatungen eine eigene Marke zu etablieren. „Wir müssen dem Gast klare Botschaften und gute Ideen senden“, sagt Prieth. Nauders, einer der logischen Partner für die Ferienregion Reschenpass, mache das bereits sehr erfolgreich. Kleine Ferienregionen, so fordert Prieth, sollen sich zusammenschließen. Prieth sieht nicht ein, dass für die Abgaben an IDM und künftig auch an Vinschgau Marketing rund 400.000 Euro von der Ferienregion Reschenpass abgezogen werden. Prieth gibt zu, dass es innerhalb seines Tourismusvereines durchaus kontroverse Diskussionen gibt.
Das Selbstbewusstsein aus dem Oberland kommt nicht von ungefähr. Die Ferienregion Reschenpass und die Ferienregion Obervinschgau haben in den letzten Jahren bei den Nächtigungen ordentlich zugelegt und generieren zusammen mehr als 900.000 Nächtigungen im Jahr - fast die Hälfte der Nächtigungen im Vinschgau. „Es wird wohl einen anderen Schlüssel für die Finanzierung von Vinschgau Marketing brauchen“, sagt der Präsident der Ferienregion Obervinschgau Lukas Gerstl. Denn auch in der Ferienregion Obervinschgau, die sich über die vier Gemeinden Mals, Schluderns, Glurns und Taufers erstreckt, brauche man das Geld aus der Ortstaxe dringend. 250.000 Euro fließen davon jährlich in den Watles. Die Darlehenstilgung für den Watles-Ankauf werde über die Mitgliederbeiträge bestritten. Allerdings hat der Tourismusverein Obervinschgau einen Bock geschossen. Denn 2022 hat der Gemeinderat von Mals auf Antrag der Ferienregion eine Ortstaxenerhöhung von 1,5 Euro beschlossen und 2023 hat derselbe Gemeinderat die Erhöhung auf 1,2 Euro gesenkt. Man habe sich in den Tourismusvereinen des Vinschgau, so rechtfertigt es Lukas Gerstl, geeinigt, gemeinsam die Erhöhung um einen Euro durchzuführen. Deshalb habe man sich angepasst. Aber nicht alle hätten sich an die Vereinbarung gehalten.
Der Malser BM Josef Thurner ist wegen dieses Herumlavierens mehr als verwundert. Er hätte das so nicht gemacht und das habe er auch den Touristikern gesagt. Er sagt, dass er die Teile der Ortstaxe, so wie sie der Tourismusverein beschließt, natürlich weiterleiten werde. Aber - es stehe die Diskussion im Raum, dass für Landesbeiträge bei Schwimmbädern oder Sportstätten ein Teil des Geldes (ein Drittel) aus der Ortstaxe hergenommen werden müsse. Und spätestens da wird die Ortstaxe plötzlich höchst politisch. Vor allem auch, weil die Gemeinden künftig nicht mehr verpflichtet sind, 10 Cent pro Nächtigung als Beitrag für die Tourismusvereine zu geben.
Von einer heiklen Situation spricht denn auch ein Touristiker, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte.
„Noch ist die Diskussion nicht beendet“, sagt Georg Altstätter. Altstätter ist in der Bezirksgemeinschaft für den Tourismus zuständig, als ausgleichender Ansprechparnter. Vinschgau Marketing sei wichtig. Es gehe nicht an, dass jeder Tourismusverein eine eigene Agentur beauftrage. „Ich bin aber der Meinung, dass IDM für Vinschgau Marketing einen Beitrag leisten muss. IDM soll mitzahlen. Weil IDM damals die DME wollte, was zur Folge hatte, dass Vinschgau Marketing nicht mehr gewollt war, hat die IDM eine Bringschuld.“
Der Verwaltungsrat von Vinschgau Marketing, also die sieben Tourismuspräsidenten, werden sich am 26. Februar für eine neuerliche Abstimmung treffen. Man werde über einen alternativen Finanzierungsvorschlag diskutieren. Die Aufgaben von Vinschgau Marketing und die mögliche Aufteilung von Marketinggelder sollen da auch genauer verteilt werden, sagt Matthias Tschenett. Tschenett ist optimistisch: „Oft muss man sich halt zusammenraufen.“
Vinschgau - Der SVP-Bezriksobmann Albrecht Plangger hat die Funktionäre harsch zur Ordnung gerufen. Vor allem die mediale Polemik, vom Zaun gebrochen vom Schlanderser BM Dieter Pinggera, ist Plangger und der Bezirks-SVP sauer aufgestoßen. Obwohl viele Pinggera recht geben.
von Erwin Bernhart
So etwas will ich nicht und ich möchte, dass das nicht mehr vorkommt.“ Mit solchen oder so ähnlichen Worten hat Albrecht Plangger am vergangenen Freitag in der SVP-Bezirksleitung seinem Unmut freien Lauf gelassen. Plangger bezog sich auf die mediale Polemik, die der Schlanderser BM Dieter Pinggera gegenüber dem Vinschger Landtagsabgeordneten Sepp Noggler aufgefahren hatte. Es war die überzogene Reaktion auf Nogglers Aussage, er sei nun freier Abgeordneter und niemanden etwas schuldig. Noggler hatte damit seinem Frust zum Ausdruck gebracht, nachdem feststand, dass Arnold Schuler an seiner Stelle zum Landtagspräsidenten gewählt werden solle. Nogglers Aussage war eher gegen den Ukas von LH Arno Kompatscher gerichtet, der Schuler intern einen lukrativen Posten zugedacht hat, nachdem er als Landesrat nicht mehr in Frage gekommen ist. Dieses SVP-Postengeschacher ist zu Lasten von Sepp Noggler gegangen, dem man als Landtagspräsident auch von Seiten der Opposition gute Arbeit attestiert hatte. Noggler sah im landeshauptmännischen Befehl, seinen Posten zu Gunsten von Schuler zu räumen, eine Herabwürdigung seiner bisherigen Arbeit als Landtagspräsident.
Nogglers Aussage, er sei niemanden etwas schuldig, hat Dieter Pinggera veranlasst, in der Neuen Südtiroler Tageszeitung Noggler daran zu erinnern, dass man im Vinschgau für ihn gerannt sei und ihn auch gewählt habe. Er sei also, so Pinggera, den Vinschger Wähler:innen sehr wohl etwas schuldig. Pinggera hat also die Bozner Polemik für eine hausinterne Polemik genutzt, was in Teilen von Vinschger Parteikreisen gar nicht gut angekommen ist.
In Schlanders hat man offensichtlich nicht verstanden, dass Nogglers Pfeil nicht gegen den Bezirk gerichtet war, sondern in Bozen bleiben sollte.
Das sagt auch Albrecht Plangger. „Die Probleme in Bozen kommen abgefärbt in die Peripherie.“ Das könne es nicht sein. Bei talinternen Zwistigkeiten genüge eine kurze Sitzung, um diese aus der Welt zu schaffen. Wenn man in Bozen blöd tue, dann bleibe die Schuld in Bozen. „Wir haben Probleme genug im Tal“, sagt Plangger. Jeder habe in der Bezirksleitung eingesehen, dass das talinterne Angiften über die Presse ein Blödsinn war. Einig war man sich innerhalb der Bezirksleitung, dass das Wahlverhalten der SVP Mandatare im Landtag und in der Region der SVP einen Bärendienst erwiesen hat. „Das ist schlicht parteischädigend, was in Bozen vor sich gegangen ist und vor sich geht“, schiebt Pinggera nach.
Taufers i. M. - Was sind das für Menschen, der Giftköder auslegen und dafür verantwortlich sind, dass Tiere qualvoll sterben? Das fragt sich Karin Plangger in Taufers i. M. Ihre zwei Katzen kamen am 18. Jänner 2024 von einem Freigang im Ortsteil Pradatsch mit Vergiftungssymptomen zurück. Sie waren appetitlos, apathisch, sie erbrachen, hatten Speichelfluss, zeigten Zuckungen, und Lähmungserscheinungen. Trotz schneller Behandlung mit Infusionen gegen Vergiftung musste eine der zwei Katzen nach vierzehntägigem Überlebenskampf eingeschläfert werden. Die zweite Katze überlebte, hat aber bis heute gesundheitliche Probleme. Um die Frage nach dem Täter oder der Täterin beantworten zu können, hat Plangger mit dem tierärztlichen Attest als Beweis am 13. Februar 2024 bei den Carabinieri in Taufers i. M. die Anzeige gegen Unbekannt erstattet. „Jenen, die Giftköder auslegen, muss das Handwerk gelegt werden“, betont Plangger. Sie weist auch darauf hin, dass sich in der Zwischenzeit mehrere andere Bewohner bei ihr gemeldet haben, deren Katzen an denselben Symptomen verendet sind. Das Auslegen von Giftködern ist strafbar. Nun ermitteln die Ordnungshüter. Denn vergiftete Köder können nicht nur Katzen töten, sondern auch andere Haus- und Wildtiere. In großer Gefahr könnten auch Kleinkinder sein. „Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn ein Kind den vergifteten Köder in den Mund genommen hätte“, sagt Plangger. „Auch deshalb habe ich die Anzeige gemacht.“ Wer zur Aufklärung etwas beitragen kann, ist gebeten, sich bei den Carabinieri in Taufers i. M. zu melden. Dabei kann auch die Anonymität gewahrt werden. Plangger setzt eine Belohnung von 1.000 Euro für jene aus, die Hinweise geben, um den Täter oder die Täterin zu überführen. (mds)
Mals/Obervinschgau - Wer im Obervinschgau Ansuchen für Rente, Dienstzusammlegungen, Neuberechnungen usw. machen möchte, muss seit Beginn des Jahres 2024 mindestens bis nach Schlanders fahren. Denn das nicht nur für Arbeitnehmer:innen wichtige KVW-Patronat in Mals ist seit 1. Jänner geschlossen. Der vor allem in der Peripherie, für die sich ja die hohe Politik mit großen Lippenbekenntnissen einsetzt, wichtige Dienst ist derzeit nicht mehr vorhanden. Der KVW-Service hingegen, der unter anderem Steuererklärungen und Vermögenserklärungen betreut, bleibt in Mals aufrecht. Der Bezirksvorsitzende des KVW Heinrich Fliri (Bild) sagt, dass der Mangel an spezialisiertem Personal für die Schließung verantwortlich sei. Aber man sei auf allen Ebenen bemüht, dass in Mals das Patronat wieder für mehrere Tage besetzt werden kann. Fachleute seien in Ausbildung. Die Rentenbetreuung sei eine sehr verantwortungsvolle Arbeit, die ausgebildetes und spezialisiertes Personal erfordere, welches auch bereit sei, entsprechend Verantwortung zu übernehmen. (eb)
Schlanders - Gemessen an der Zuschaueranzahl und gemessen an der ausgelassenen Stimmung war der Faschingsumzug in Schlanders ein Bombenerfolg. Weniger bombig war die Organisationsstufe bei der Einrichtung von Toiletten, es gab nämlich keine öffentlichen, keine Dixieklos. Feiernde und Zuschauer waren auf die Gasthäuser angewiesen und da bildeten sich lange Schlangen vor Klos und Pissoires. Deshalb wurden auch Seitengassen für die kleine Notdurft benutzt, beschreiben Anwesende. Für Schlanders peinlich und unwürdig. Das Vermeiden von öffentlichen Toiletten sei, so sagen es Insider, auf Betreiben und Wunsch von zentral gelegenen Gastbetrieben erfolgt, die als Sponsor für die Veranstaltung fungiert haben. Die Veranstalter dürften also eher dem Sponsorwunsch gefolgt sein, als der Bereitstellung von Anlagen für Harndrang und Stuhlgang. Wird’s in zwei Jahren anders? (eb)