Dienstag, 01 Dezember 2015 12:00

Auf dem hohen Ross

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s5 8089Latsch - Mit zweierlei Maß – so scheint’s - werden in der Gemeinde Latsch ordentliche Beiträge vergeben. Harald Plörer, den Obmann der Musikkapelle Goldrain-Morter ärgert’s. 600 Euro weniger an Zuwendung von der Gemeinde Latsch erhält die Musikkapelle Goldrain-Morter im heurigen Jahr. Als einziger Verein.

Und ohne Grund. Bei der Ratssitzung heute vor einer Woche forderte Plörer vom Kulturreferenten Mauro Dalla Barba (Bild unten) eine Erklärung. „Mir geht es um eine faire Behandlung aller Vereine“, sagte Plörer. Die Erklärung blieb aus. Nur soviel: „Es steht nirgends geschrieben, wie die ordentlichen Beiträge vergeben werden.“ Angetrieben wurde die Debatte durch die Mitgliedszahl, die, so Dalla Barba, bei der Beitragsvergabe berücksichtigt wurde. Nicht bei allen Vereinen, nur bei den Musikkapellen. 39 Mitglieder hatte Plörer bei seinem Ansuchen angegeben, so wie in den Jahren zuvor auch. Auf telefonische Nachfrage von Seiten der Gemeinde korrigierte er die Zahl auf 55. Effektiv hat die Musikkapelle Goldrain-Morter  48 Mitglieder. Um es kurz zu machen: Die Musikkapelle Goldrain-Morter hat keine Mitglieder – im Vergleich zu den vorangegangenen Jahren – verloren, der Beitrag ist aber um 600 Euro gekürzt worden.
s5 8092Berechtigt also die Frage, warum der Kirchenchor Latsch, dessen prominentes Mitglied der Kulturreferent ist, 400 Euro mehr (2014) an Zuwendungen erhalten hat? Oder das Trainingszentrum Vinschgau mit Präsidentin und Vizebürgermeisterin Sonja Platzer einen finanziellen Zuwachs der Zuwendungen von 500 Euro verbuchen kann. (Platzer: „Ordentliche und außerordentliche Beiträge wurden zusammengelegt.“) Dass sich vor diesem Hintergrund Grundsatzfragen aufdrängen, wird mehr als verständlich. Wie gerecht ein mitgliederorientiertes System ist, darf bezweifelt werden. Ratsmitglied Didi Stricker brachte es auf den Punkt: „Bei einem solchen System werden die Dorfvereine immer benachteiligt sein. Weniger Mitglieder in einem Verein müssen außerdem noch mehr Einsatz bringen.“
Nicht vom hohen Ross ließ sich Bürgermeister Hemuth Fischer (Bild oben.) bei der anschließenden Bürgerversammlung in Morter herunter. Kein Gehör gab’s für Parkplatzprobleme oder das „kostenlose Nutzungsrecht“, das den Steuersatz von Zweitwohnungen, in denen Kinder oder Eltern wohnen, abmildern würde. Den Latscher Bürgern ist eine demütigere Politik zu wünschen. (ap)

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