Dienstag, 07 Juli 2015 12:00

Laas und Tarrenz

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s8sp34 9339Die Gemeinden Laas und Tarrenz in Nordtirol haben mehrere Gemeinsamkeiten: Eine ist der Bergbau und eine zweite ist die Lage an der ehemaligen Via Claudia Augusta. Seit 2012 gibt es ein gemeinsames Interreg-IV-Projekt: „BErgbauerlebnisse an der Via Claudia Augusta“.

von Erwin Bernhart

Die Aufarbeitung und die Vermittlung der Bergbautradition - im Umfeld des Gurgltal wurde vor 500 Jahren in vielen Brüchen Bleierz abgebaut - in Laas ist es der vergangene und aktuelle Marmorabbau - ist das Ziel gemeinsamer Anstrengungen beider Gemeinden.

Im Rahmen eines Interreg-IV-Projektes ist man diesem Ziel näher gekommen. In Tarrenz hat man rund um die „Heilerin vom Strader Wald“ eine Sonderausstellung konzipiert und in die Knappenwelt integriert. Ein interessanter Skelettfund mit Beigaben im Jahr 2008 lässt auf eine Frau mit Heilkräutererfahrung aus dem 30-jährigen Krieg schließen. Die Knappenwelt trägt bereits jetzt mit rund 15.000 Besuchern im Jahr eine regional-wirtschaftlich bedeutende Rolle.
In Laas hat man im Rahmen des Projektes einige Arbeiten ausführen können: Der Portalkran der Lasa Marmo aus dem Jahr 1929 wurde als Blickfang in die „Laaser Marmorwelt“ entlang der Vinschgerbahn verlegt. Schautafeln, historische Geräte, Maschinen und Skulpturen vermitteln dort auch die Vielfältigkeit und die Einmaligkeit des Laaser Marmors. Die 365 „Brüchlerstiegen“ sind im Rahmen von Führungen zugänglich gemacht worden. Am Maschinenhaus an der Bergstation der Schrägbahn wurde eine Besucherplattform errichtet, welche wie ein Guckloch in den Technikraum die noch funktionierende Konstruktionsvorrichtung aus dem Jahr 1929 für alle optisch zugänglich macht. Ein einfaches Spiel mit Marmor für Kinder ab drei Jahren und eine Wanderausstellung gibt es in doppelter Ausfertigung, eine für Laas und eine für Tarrenz.
Kürzlich wurde in Laas der Abschluss des von Klaus Wallnöfer koordinierten und mit einem Volumen von insgesamt rund einer Million Euro ausgestatteten Projektes vorgestellt.  Aus einem rein technischen Beginn habe sich ein reger Austausch und auch Freundschaften gebildet, wurde mehrfach betont, vom Tarrenzer BM Rudolf Köll wie auch vom Laaser BM Andreas Tappeiner. Thomas Tappeiner, derzeitiger Präsident des Vereines Marmorplus kündigte die Eröffnung der „Laaser Marmorwelt“ für den 18. Juli ab 9.00 Uhr im Dreispitz der Lasa marmo an.
Eine sichtbare Verbindung zwischen Tarrenz und Laas gibt es noch: Fünf 1,2 Meter hohe Meilensteine aus Marmor samt Informationstafeln sind entlang des Radweges an der Via Claudia Augusta in Prad, Glurns, am Reschen, in Prutz und in Mils aufgestellt worden.

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