Dienstag, 10 Juni 2014 00:00

Kunterbuntes Jamaika

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s4 schludIm letzten Augenblick ist der Schludernser BM Erwin Wegmann auf die Forderung der Liste „Mitnond“, an die sich auch die SVP angeschlossen hat, eingegangen: Im Gemeindeausschuss von Schluderns sind nun alle Parteien vertreten. Ein kunterbuntes Jamaika - dem Dorf zuliebe.

von Erwin Bernhart

Mir liegt es fern, Neuwahlen zu erzeugen. Nur aus diesem Grund habe ich meine Meinung auf die Seite gelegt. Um den Dorffrieden wieder herzustellen.“

Der Schludernser BM Erwin Wegmann musste, wollte er nicht Kopf und Kragen riskieren, angesichts der Mehrheitsverhältnisse im Gemeinderat am 3. Juni alles schlucken, was ihm von dieser Mehrheit vorgeschlagen worden ist. Es war die dritte Ratssitzung in Folge im gut besuchten Kultursaal, bei den ersten zwei wurde Wegmanns Ausschuss-Vorschlag (Brigitte Stecher - Bürgerliste Schluderns; Astrid Reinstadler - Liste „Mitnond“; beim ersten Mal Peter Trafojer, beim zweiten Mal Martin Rainalter - jeweils SVP) mehrheitlich abgelehnt.
Die Liste „Mitnond“ hatte gleich zu Beginn die unkonventionellste aller Lösungen vorgeschlagen: Alle vier Parteien sollen im Ausschuss vertreten sein. Von diesem Vorschlag fasziniert war man sogleich in SVP-Kreisen. Nicht ohne Hintergedanken, weil dadurch kein wie auch immer geartetes Gespann im Ausschuss mehr möglich war. Dafür nahm man in Kauf, dass man den arg gebeutelten Freiheitlichen in der Person von Romina Eberhöfer zu Ausschussehren verhalf.
Diesen Vorschlag lehnte Wegmann - zweimal - ab. Eigentlich dreimal. Denn auch bei der Ratssitzung am 3. Juni sagte er: „Ich bin immer noch der Überzeugung, dass der Vierer-Vorschlag keine Legitimation hat.“
Bevor abgestimmt wurde, kam Lob für Wegmann aus den Reihen der SVP („Frieden ist ein hohes Gut“, Peter Trafojer; „Spannungen werden durch maximale Transparenz abgebaut“, Heiko Hauser; „Wir sind in einer ungewöhnlichen Situation und brauchen deshalb eine unkonventionelle Lösung“, Martin Rainalter) und von der Liste „Mitnond“ („Es zeugt von Größe, dass der Vorschlag der Liste „Mitnond“ Zustimmung findet). „Danke“, sagte Romina Eberhöfer von den Freiheitlichen. Andere Töne schlug die „Bürgerliste Schluderns“, die Bürgermeisterliste also, an. Martha Innerhofer Frank: „Der 4er Vorschlag ist nicht die beste Lösung. Es ist kein Bauernvertreter im Ausschuss.“ Brigitte Stecher wies darauf hin, dass auch die Wirtschaft im Ausschuss nicht mehr vertreten sei.
Das Abstimmungsergebnis spiegelte dann diese Wortmeldungen wider: 9 waren für den kunterbunten Jamaikavorschlag, 5 waren dagegen. Erleichterter Applaus kam vom Publikum. Schluderns ist - politisch - wieder handlungsfähig.


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