Dienstag, 04 Februar 2014 00:00

Sonderthema Einrichten&Bauen - „Fast alles ist Geschmackssache“

Artikel bewerten
(0 Stimmen)

s34 7559Vinschgerwind: Herr Gerstl, erlaubt ist, was gefällt. Ist das so?
Alfred Gerstl: Im Prinzip, ist das so, ja. Das gilt für alle Bereiche, außer vielleicht für die Küche. Dort sollte man – wenn möglich - den Arbeitsablauf berücksichtigen.

Wie wohnen Sie selbst?


Alfred Gerstl: Wir haben vor 20 Jahren eingerichtet. Natürlich hat sich in den vergangenen Jahren viel getan, aber wir wohnen immer noch zeitlos. Das heißt wir haben zum Beispiel eine weiße, helle Küche, die sich einem genauen Arbeitsablauf anpasst. Die Hölzer waren damals hell, Ahorn und Buche waren im Trend.
Ist Einrichten eine Frage des Geldes?
Alfred Gerstl: Ja und Nein. Das kommt ganz auf den jeweiligen Anspruch an. Wenn ich Wert auf Designermöbel lege, dann kosten diese natürlich entsprechend und dann ist Einrichten auch eine Frage des Geldes.
Alexandra Gerstl: Man kann aber auch schön und günstiger einrichten.

Anders gefragt: Wie wichtig ist aktuell Qualität beim Einrichten?
Alfred Gerst: Ich kann jetzt nur von unseren Kunden sprechen: Für unsere Kunden ist Qualität sehr wichtig. Auch weil die Möbel lange leben sollen, das heißt man richtet für die nächsten zwanzig bis dreißig Jahre ein und nicht nur für ein paar wenige Jahre.

Welches sind die häufigsten Fehler beim Einrichten, die gemacht werden?
Alfred Gerstl: Es ist besser, eine Wohnung oder ein Heim Schritt für Schritt und mit Qualität einzurichten, als alles auf einmal und bei der Qualität Abstriche zu machen.
Der Idealfall ist natürlich, wenn der Kunde bereits mit dem Plan zu uns kommt, wenn der Rohbau noch nicht steht. Dann kann man nämlich ein Konzept ausarbeiten, was zum Beispiel die Installationen betrifft oder die Beleuchtung oder den Kamin. Aber wenn das auch nicht der Fall ist, versuchen wir einfach, die besten Lösungen herauszuholen. Wir reagieren auf die Situationen. Deshalb gibt es Fehler in diesem Sinne eigentlich gar nicht.

Die klassische Raumaufteilung wird abgelöst von offenen Räumen: Wohn- und Essbereiche verschmelzen. Welche Trends machen sich aktuell noch bemerkbar?
Alfred Gerstl: Begehbare Kleiderschränke sind ein Trend, der nun schon seit einigen Jahren anhält. Genauso der Minimalismus. Weniger ist mehr: Dieser Trend zieht sich durch Küche, Wohnzimmer, Bad und Schlafzimmer. Ob das dann gemütlich ist, ist eine andere Diskussion. Das ist Geschmackssache. Bei den Hölzern ist ganz klar Eiche im Trend.
Thomas Götsch: Steinmauern oder gespaltene Marmorwände sieht man auch immer öfter in einem Raum.

Mit welchen Trends warten die aktuellen Küchenneuheiten auf?
Thomas Götsch: Die Abzugshauben verschwinden und sind nicht mehr sichtbar, hängen nicht mehr von der Decke herunter. Holz und Hochglanz werden in Kücheneinrichtungen immer mehr kombiniert, dadurch wirken die Küchen nicht zu steril.

Ist die Küche nach wie vor Lebensmittelpunkt?
Alfred Gerstl: Mit dem Essbereich. Von der Küche hat sich das gemeinsame Leben in den Küchen-Essbereich verschoben, in die sogenannte Wohnküche.
Gesund schlafen: Kommt es allein auf die richtige Matratze an?
Thomas Götsch: Ich glaube, es kommt nicht nur auf die Matratze an, sondern auch auf den Raum. Wenn Zirbenholz in einem Schlafzimmer zum Einsatz kommt, dann wirkt das gesundheitsfördernd. Das ist nur ein Beispiel von vielen.
Alfred Gerstl: Die Matratze hat meiner Meinung nach die Aufgabe, den Körper zu stützen, damit er sich ausruhen und erholen kann. Aber gesunder Schlaf kommt auch auf die Umgebung an. Der Geruch ist wichtig, die Farbe, das Raumklima, die Temperatur. In einem Schlafzimmer sollte eine Temperatur zwischen 16 und 18 Grad sein.  
Alexandra Gerstl: Natürlich kommt es auch auf die Umgebung an. Es gibt nicht nur beim Schlafzimmer Räume, wo man gerne hineingeht und sich auf Anhieb wohl fühlt und es gibt Räume, da fühlt man sich weniger wohl.

Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Auch beim Einrichten.
Was schafft Charakter in einem Raum? Ihre Meinung.
Alfred Gerstl: Die richtige Einteilung, die Dekoration und die Beleuchtung. Mit der falschen Beleuchtung kann man die teuersten Möbel abwerten und umgekehrt die billigsten Möbel aufwerten.
Alexandra Gerstl: Mit der Dekoration bekommt der Raum Persönlichkeit. Die Dekoration ist ganz wichtig.
Thomas Götsch: Die richtige Kombination der Materialien schafft meiner Meinung nach Charakter in einem Raum.

Was zeichnet ein wohnliches Zuhause aus? Ihre Meinung.
Thomas Götsch: Das Zusammenspiel von ganz Vielem: Teppichen, Vorhängen, Farben. Einheitliche Materialien sind wichtig: Es reicht eine Holzart und eine Fliesenart aus, die sich durchzieht. Das strahlt Ruhe aus. Wenn viele Materialien aufeinandertreffen, dann wird es unruhig.
Alfred Gerstl: Bilder, Pflanzen, Teppiche, Vorhänge, Farben dezent eingesetzt zeichnen ein wohnliches Zuhause aus. Damit setzt man Wohnakzente.
Alexandra Gerstl: Ein wohnliches Zuhause hat meiner Meinung nach mit der Persönlichkeit des Menschen zu tun.

Ihr Lieblingsmöbelstück ist?
Alfred Gerstl: Das ist unsere Couch zum Relaxen.

Das Einrichtungsstudio Gerstl arbeitet nun seit 55 Jahren im Bereich Wohnen. Was hat sich verändert in den vergangenen Jahren?
Alfred Gerstl: Wir haben mit Möbel angefangen und ganz klassisch eine Kredenze oder ein Schlafzimmer verkauft. Heute spielt die Beratung eine große Rolle, diese ist viel intensiver geworden und nimmt einen großen Stellenwert ein. Auch weil jeder großen Wert auf Individualität legt.


Warning: count(): Parameter must be an array or an object that implements Countable in /www/htdocs/w00fb819/vinschgerwind.it/templates/purity_iii/html/com_k2/templates/default/item.php on line 248
Gelesen 3396 mal

Schreibe einen Kommentar

Make sure you enter all the required information, indicated by an asterisk (*). HTML code is not allowed.

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.