Dienstag, 22 Januar 2013 00:00

Interview mit Harald Plörer

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Latsch

s8sp3_1254Vinschgerwind: Herr Plörer. Wie ist die Gemeinderatssitzung verlaufen?
Harald Plörer: Von 18 Räten wurde ich 16-stimmig gewählt, 2 Enthaltungen, zum einen habe ich mich der Stimme enthalten, zum anderen enthielt sich Thomas Pichler, Freiheitliche. Er hat sich nicht dazu geäußert, er wollte wohl erst meinen genauen Zuständigkeitsbereich kennen, welcher erst am Donnerstag definiert wurde, außerdem wäre ihm wohl ein Wirtschaftsvertreter recht gewesen.

Warum wurden Sie für dieses Amt beauftragt, bzw. gewählt?
Vorab muss ich bemerken, dass die Nachbesetzung bzw. Nominierung vom Bürgermeister vorgenommen wird. Natürlich war unser aller (SVP-Mandatare) Bestreben, den Wirtschaftskandidaten aus Latsch, Harald Trafoier, in dieses Amt hineinzuwählen, weil er von der Wirtschaft bereits bei den Gemeinderatswahlen 2010 nominiert wurde, beste Kontakte in der Wirtschaft hat (ist selbst im Ortsausschuss der LVH-Ortsgruppe Latsch), sehr gute Voraussetzungen für dieses Amt hätte. Nach unzähligen Gesprächen hat er leider abgelehnt. Gleich darauf begannen die Gespräche mit der jungen Wirtschaftskandidatin Sandra Stricker aus Goldrain, die nach kurzer Bedenkzeit, aus privaten Gründen (sie führt zwei Betriebe) abgelehnt hat. Zu Beginn dieses Jahres hat der Bürgermeister mich diesbezüglich um ein Gespräch gebeten, nach einiger Bedenkzeit und mit Rücksprache mit der SVP-Fraktion im Gemeinderat, vor allem mit Harald Trafoier und Sandra Stricker, habe ich dann meine Zusage gegeben. Der Bürgermeister war der Ansicht, dass ich direkten Kontakt zum Handwerk habe und durch meine verschiedenen Tätigkeiten auch die Voraussetzungen besitze, dieses Amt zu übernehmen. Aufgrund dieser ganzen Vorgeschichte wusste ich bereits vor der Ratssitzung am 07.01.2013, dass mich der Bürgermeister vorschlagen würde.

Was ist nun Ihr Zuständigkeitsbereich?
Die Zuständigkeiten als Referent, mit welchen der Bürgermeister mich beauftragt hat, sind folgende: Tourismus, Handwerk und Industrie, Seilbahn St. Martin, Märkte, Wirtschaft, Gewerbezonen und Transport. Da Handel und Gastbetriebe sehr viel mit dem Lizenzwesen zusammenhängen, übernimmt diese Zuständigkeiten der Bürgermeister.

Was werden Sie anders machen als Ihr Vorgänger, welche Ziele setzen Sie sich?
Ich möchte darauf noch keine Antwort geben. Vielleicht fällt es mir als „Außenstehender“ leichter, neutrale Entscheidung zu treffen. Ich werde im Bereich Wirtschaft und Tourismus fungieren, Sanierungsgespräche führen, wirtschaftliche Anliegen ausarbeiten, Kontakte knüpfen, was ich im Vorfeld auch schon gemacht habe.

Finden Sie Ihr Vorgänger hat Fehler gemacht?
Nein. Fehler passieren immer, das ist menschlich. Ich finde, mein Vorgänger hat vieles sehr gut gemacht, er ist einer, der sich immer an schwierige Aufgaben gewagt hat. Er hat uns weiterhin seine Zusammenarbeit angeboten, welche wir auch annehmen werden.

Konkret, wie werden Sie mit dem Seilbahnbetrieb St.Martin weiterverfahren?
Der Betrieb der Seilbahn wird sicher so weitergehen wie bisher. Ich bin der Ansicht, dass dieser Betrieb für den Latscher Tourismus eine sehr wichtige Rolle einnimmt. Sollten deshalb umsetzbare und reale Verbesserungsvorschläge von Seiten der Touristiker kommen, werden diese bei mir sicher auf ein offenes Ohr treffen. In den nächsten Tagen werde ich mich mit den Mitarbeitern der Bahn zusammensetzen, da einige kleinere Investitionen zu tätigen sind, aber auch ein neuer Ingenieur mit den Wartungsarbeiten beauftragt werden wird. Ein großes Bestreben von Seiten der Gemeindeverwaltung ist es, baldmöglichst den Barbetrieb am Berggasthaus wieder mit einem neuen Pächter zu öffnen. Denn zurzeit haben in St. Martin fast alle Betriebe geschlossen, darum ist es auch unabdingbar für die Gäste, welche mit der Bahn oder zu Fuß nach St. Martin kommen, ein geöffnetes Wirtshaus anzutreffen.

Interview: Sylvia Ilmer


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