Die größte Baustelle im Vinschgau

geschrieben von Ausgabe 7-19

s5 gustav TappeinerKastelbell/Galsaun

Vinschgerwind: Die größte Baustelle im Vinschgau ist in Galsaun und vor Kastelbell eröffnet. Ist das Baustellenmanagement für die Gemeinde Kastelbell/Tschars ok?


Gustav Tappeiner: Grundsätzlich haben wir eine gute Zusammenarbeit mit der Autonomen Provinz Bozen, dem Amt für Tiefbau als Bauherr und mit der kompetenten Bauleitung, die das Ingenieurbüro Pfeifer bewerkstelligt. Genauso mit den beteiligten Firmen EMAPRICE und Passeierbau. Natürlich braucht es Geduld und auch Verständnis für kleinere Unanehmlichkeiten. Die Baustelle ist gut eingerichtet und bis jetzt ist es jedenfalls gut gelaufen. Gerade auch mit der Landwirtschaft bei den Eingangsportalen.
Vinschgerwind: Die Baustelle wird mehrere Jahre aufrecht bleiben.
Gustav Tappeiner: Die Bauzeit ist für drei Jahren vorgesehen. Es könnte sein, dass es vier Jahre werden. Das kommt darauf an, wie das Tunnelinnere beschaffen sein wird.
Vinschgerwind: Ist das Mangement der Baustelle in den nächsten Jahren für Sie als Bürgermeister gut durchdacht?
Gustav Tappeiner: Bei der Ausschreibung sind Konzepte für das Baustellenmanagement  miteingereicht worden. Die Firma EMAPRICE hat den Zuschlag auch aufgrund des Baustellenmanagement erhalten. Das betrifft die Umweltmaßnahmen und damit auch den Baustellenverkehr. Ein Zwischenlager für Baumaterial ist vorgesehen. Da konnten wir als Gemeinde keinen Einfluss nehmen. Natürlich wird es Staub- und Lärmemissionen geben. Aber wir hoffen, dass die Firma dies im Griff haben wird. Nach den Sicherungsarbeiten mit Spritzbeton am Hang wird in Galsaun zuerst der endgültige Kreisverkehr errichtet. Auch im Westen vor dem Schloss Kastelbell wird ein provisorischer Kreisverkehr errichtet, um die Baustelleneinfahrt gewährleisten zu können. Etwas Sorge habe ich schon, wie sich der Bau der beiden Kreisverkehre auf die Dorfdurchfahrten auswirken wird. Ich hoffe, es klappt reibungslos.
Vinschgerwind: Sie haben vor Jahren einen Dorfentwicklungsprozess angeschoben, um Ideen zu sammeln, wie sich die Gemeinde in der Zeit nach dem Tunnel aufstellen wird. Der Prozess ist ins Stocken geraten. Das Thema wird man nochmals aufgreifen müssen.
Gustav Tappeiner: Man hat gemeinsam mit der Eurac eine Studie erarbeitet, welche Maßnahmen man setzen könnte. Entsprechende Akzente zu setzen wird die Aufgabe in der laufenden und vor allem in der nächsten Legislaturperiode sein. Die Bevölkerung und die Wirtschaftstreibenden im betreffenden Abschnitt werden aktiv mitgestalten und mitwirken. Wir werden mit dem Tunnel sicher eine Top-Lebensqualität erhalten. Die befürchteten wirtschaftlichen Einbußen auf der anderen Seite werden durch zusätzliche Attraktivität abgefedert und wettgemacht werden müssen. Der Tunnel hat ja Auswirkungen auf die gesamte Gemeinde. Es finden bereits Verlagerungen und Veränderungen bei den Betrieben statt.
Interview: Erwin Bernhart

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