Dienstag, 27 November 2018 00:00

„Unruheherd Vinschgau“

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s5 8220Vinschgau/Bozen - Den Noggler Sepp aus taktischen Gründen in Zukunft als Regionalassessor ausscheiden? Den amtierenden Landesrat Richard Theiner nicht mit einem Vinschger in der Landesregierung ersetzen? Die SVP beginnt sich offensichtlich in Bozen zu zentralisieren, die Peripherie, explizit der Vinschgau, wird damit möglicherweise abgehängt.

Dagegen stemmt sich der SVP-Bezirk Vinschgau mit Vehemenz. SVP-Bezirksobamnn Albrecht Plangger hat kürzlich in einem Brief sowohl dem Parteiobmann Philip Achammer als auch Landeshauptmann Arno Kompatscher die Gründe dargelegt, warum der Vinschgau einen Landesrat benötigt und diesen Brief in der letzen Woche medial breit gestreut. Plangger schreibt: „Die Arbeitsgruppe „Landtagswahlen“ in der Vinschger Bezirksleitung hat sich getroffen und einstimmig unseren Vinschger Mandatar Sepp Noggler für die zukünftige Landesregierung vorgeschlagen.“  Und: „Der Bezirk Vinschgau und seine Bürger/-innen brauchen unbedingt einen direkten Ansprechpartner vor Ort und im Tale, um auch an der gestaltenden Politik der Landesregierung teilnehmen und genügend politischen Einfluss nehmen zu können, um die Vinschger Anliegen angemessen weiter zu bringen. Neben den gesetzlichen Quoten ist das Vertretungsrecht der Bezirke sicherlich politisch unabdingbar. Eine Nicht Berücksichtigung unseres Bezirkes und numerische Überberücksichtigung der Bezirke im Osten und Zentrum würde den Vinschgau unweigerlich in eine große Krise stürzen und zu einem Unruheherd machen.“
Tatsächlich sind es auch einige Vinschger Themen, die einen Noggler in der Landesregierung mehr als rechtfertigen. Beginnend beim Nationalpark Stilfserjoch, über die möglichen Zuganschlüsse, Straßenbauten, das Vinschgauer Energiekonsortium... Wenn der Vinschgau in der Landesregierung nicht mehr vertreten ist, wer wird dann Vinschger Interessen vertreten?  Natürlich müssen Landesräte die Interessen im gesamten Land vertreten, so die Theorie. Aber die Wirklichkeit der politischen Sozialisation und der politische Prägung sagt in Detail- und Strukturfragen etwas anderes. Nur Polit-Träumer glauben etwas anderes. Mittelfristig wäre eine Abwesenheit des Vinschgaus in der Landesregierung  sehr bedauerlich, langfristig - auch für die Südtiroler Volkspartei auf Bezirksebene - katastrophal.
Gerade die Tatsache, dass LH Arno Kompatscher - wie schon vor 5 Jahren - in der SVP-Wählerschaft des Vinschgaus nicht als Nummer 1 bei den Vorzugsstimmen hervorgegangen ist, müsste in der Bozner Partei-Zentrale die Alarmglocken läuten lassen.
Auch für die Vorbereitungen auf die kommenden Gemeinderatswahlen dürfte eine Vinschger Lücke in der Landesregierung nicht gerade förderlich sein. (eb)

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