Mittwoch, 11 Juli 2012 00:00

Genusstour mit dem Rad oder zu Fuß

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Vinschgau

s26_4220Wandern oder Radfahren: Beides hat auf dieser Tour - von Schlanders über Morter nach Latsch - seinen Reiz. Ausladende Obstgärten, Stille und herrliche Ausblicke bieten keineswegs Langeweile, sondern ein großes Maß an Abwechslung, kurzum Genuss, ohne hohe sportliche Ansprüche.

von Angelika Ploner

Im pulsierenden Hauptort des Vinschgaus, in Schlanders, nimmt die Route ihren Anfang und führt nach Göflan, einer Fraktion von Schlanders, genauer zur Feuerwehrhalle, die an Etsch und Radweg situiert ist. Von dieser aus folgt man Letzterem in Richtung Latsch, orientiert sich an der Beschilderung des Vinschger Radweges, die den Weg auf asphaltiertem Boden durch die ausgedehnten Obstgärten weist. Startete die Route auf der orografisch linken Seite der Etsch wechselt sie im weiteren Verlauf über eine Brücke auf die orografisch rechte Seite, vorbei an Apfelbäumen, Bänken zum Ausruhen und Wegkreuzen bis zu einer Weggabelung.

Ein blaues Schild weist hier auf das Örtchen Morter hin, dort wo das Zwischenziel dieser Route liegt. Den Weg teilen sich Wanderer und Radfahrer mit Traktoren – etwas Vorsicht ist deshalb geboten. Durch Obstbäume – in unvergleichlicher Dichte - geht’s munter dahin, über das Bahngleis der Vinschger Bahn, bevor sich Wanderer oder Radfahrer auf Augenhöhe mit dem Dörfchen Morter befinden und von einem idyllischen Rastplätzchen samt Brunnen und Bank zum Verweilen empfangen werden. Das auf 729 Höhenmetern gelegene Morter zählt knapp 800 Einwohner und hat etliche historische Bauten und Kunstwerke vorzuweisen. Doch zurück zur Route.
Als Orientierung im weiteren Verlauf dient die Bodenmarkierung des einstigen Vinschger Radweges, der durch Morter führte, bevor das Teilstück Vetzan – Goldrain heuer fertig gestellt wurde; vorbei geht’s an heimeligen Bauernhöfen, plätschernden Brunnen oder Fensterbänken mit „Brennender Liab“.  (Tipp: Abstecher Gasthof Krone) Zweimal muss dann eine befahrene Straße überquert werden, erst die Hauptstraße durch Morter, zum Zweiten die Straße ins Martelltal. Im weiteren Wegverlauf mündet ein schmaler asphaltierter Weg – die Burgruine Untermontani im Blick – in einen Schotterweg. Dieser bietet einen Vorgeschmack, was Wanderer oder Radfahrer wenig später erwartet: Stock und Stein. Denn rechts dient ein Gittertor als Durchlass nicht nur in den Nationalpark Stilfserjoch, sondern auch auf einen jener Waalwege, die für den Vinschgau typisch sind. Mit seinem plätschernden Wasserlauf schafft er eine fast schon heimelige Atmosphäre und bietet vor allem eines: erholsame Ruhe. Immer wieder öffnet sich der Wald um Ausblicke auf den halben Mittelvinschgau frei zu geben. Am Ende des Waalweges steht – im wahrsten Sinne des Wortes - der bekannte und beliebte  Bierkeller. Der Parkplatz vor dem Bierkeller darf ohne Übertreibung als Knotenpunkt bezeichnet werden. Er ist Ausgangspunkt für viele Wanderungen auf Almen und Berge. Die Wander- oder Radtour führt über die asphaltierte Straße, jene, die nach Latsch hinunter führt, weiter und führt durch Obstwiesen direkt zum Eisstadion und zum Latscherhof (bekannt für seine ideenreichen Küche; lohnender Einkehrtipp). Dann geht’s bergab, hinunter ins Zentrum der Marktgemeinde Latsch. Natürlich ist die Tour auch auf umgekehrtem Wege möglich. (Tipp: Gemütlicher Ausklang bei einer Pizza im Schupferwirt)

Eine beliebte Variante: Von Schlanders nach Goldrain nicht den Weg über Morter nehmen, sondern das neue Teilstück des Vinschger Radweges genießen. (Einkehrtipp in Goldrain: Restaurant Laurin) Von Goldrain folgen Radfahrer oder Wanderer dann der Hauptstraße hinauf bis nach Morter.

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