Dienstag, 12 Juni 2018 12:00

Leserbriefe - Meinungen 12-18

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Nachgedacht Mai 2018

von Don Mario Pinggera

Es ist kaum zu glauben, die Deutsche Bischofskonferenz hat mit Zweidrittelmehrheit entschieden, dass bei konfessionsverbindenden Ehepaaren der nichtkatholische Partner zur Kommunion zugelassen werden darf. Richtig! In einem Land, in welchem die Ehe zwischen evangelischen und katholischen Christen nichts Ungewöhnliches ist. Ebenso unglaublich ist, dass sich mit dem Erzbischof von Köln, Kardinal Woelki, sieben Bischöfe an den Vatikan wenden, die Abstimmung der Bischofskonferenz nicht akzeptieren mit dem dreisten Vorwurf, die Konferenz hätte ihre Kompetenz überschritten. Geht’s eigentlich noch? Die sieben Oberhirten sind scheinbar nicht in der Lage, zu denken und Verantwortung zu übernehmen! Statt ihr Hirtenamt auszuüben, benehmen sich diese wie Filialleiter, die ohne Befehl von oben offensichtlich nicht handlungsfähig sind. Besonders enttäuschend wirkt Kardinal Woelki, hat er doch als Erzbischof von Berlin seinerzeit Anlass zur Hoffnung gegeben, dass hier ein Oberhirte mit gesundem Menschenverstand am Ruder ist. Ein weiterer Mitunterzeichner des Schreibens an den Vatikan, Bischof Oster aus Passau, präsentiert sich auf ‚youtube‘ bisweilen gerne als eloquenter Erzähler von Witzen. Seine Vorstellungskraft endet offensichtlich jedoch abrupt bei der Zulassung von nichtkatholischen Christen zur Kommunion. Können wir uns eine solche Arroganz überhaupt noch leisten? Die Welt von heute hat weiss Gott andere Probleme! Und als Seelsorgende gilt es, den Menschen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen und nicht sie auszugrenzen. Völlig zu Recht hat Papst Franziskus den Ball zurückgespielt. Der Vatikan kann und soll nicht alles entscheiden. Papst Franziskus möchte Oberhirten, die Verantwortung übernehmen und auch tragen. Das freilich ist ein neuer Kurs. Wurden doch bisweilen Kandidaten für das Bischofsamt nach nicht immer nachvollziehbaren Kriterien ausgewählt. Bischof Krenn aus St. Pölten, Bischof Mixa aus Augsburg (beide unfreiwillig nicht mehr im Amt), Bischof Haas, der von Chur nach Liechtenstein zwangsversetzt wurde (das Erzbistum Liechtenstein wurde nur wegen ihm gegründet!), sind beredte Beispiele sogenannter ‚romtreuer Bischöfe‘. Und nicht zuletzt der ehemalige Erzbischof von Wien, Kardinal Groer, der die österreichische Kirche in die größte Krise ihrer Geschichte stürzte, die noch allenthalben präsent ist.

Shuttle-Dienst  Latsch-Tarsch;  Offener Brief
Als überzeugter Benützer der öffentlichen Verkehrsmittel darf ich Ihnen meine Erfahrung mit dem Shuttle Dienst Latsch-Tarsch vom 24.05.2018 schildern und Sie um Ihre Intervention bei den zuständigen Ämtern ersuchen.
Am 24.05.2018 bin ich mit dem Zug nach Latsch gefahren (planmäßige Ankunft in Latsch m 14.00 Uhr), um dann mit dem Shuttle Bus (planmäßige Abfahrt um 14.04 Uhr) nach Tarsch zu fahren. Da der Zug mit 4 Minuten Verspätung in Latsch ankam, konnte ich den Anschluss nur mit äußerster Mühe schaffen. Was wäre dabei, wenn der Shuttle Bus 2 Minuten warten würde, damit auch ältere und geschwächte Menschen eine Chance hätten, den Bus zu erreichen? Ist das nicht ein primäres Ziel der Shuttle-Dienste? Als ich in den Bus einstieg, stellte ich fest, dass kein Entwerter vorhanden war, sodass ich den Fahrschein nicht entwerten konnte. Auf meine Frage: „Fährt der Bus nach Tarsch?“, antwortet der Busfahrer mit: „nix Deutsch!“ Ich wiederholte meine Frage auf Italienisch und fragte, wo der Bus in Tarsch hält. Offensichtlich war der Busfahrer auch damit überfordert, sodass er keine verbindlichen Antworten geben konnte. Die Frage, wann der letzte Bus nach Latsch fährt, beantwortete er mit 18.43 Uhr; nach dem an der Haltestelle müsste es 18.13 Uhr sein. Offensichtlich fährt der Bus nach dem Sommerfahrplan, ausgehängt ist aber der Winterfahrplan. Dabei gilt es noch zu bedenken, dass die Haltestellen zwischen Sommer- und Winterfahrplan in Tarsch nicht voll übereinstimmen. Daraus ergeben sich Fragen, wie: -„Ist das die vielfachbeschworene Transparenz und Effizienz von den öffentlichen Diensten?“-„Ist das eine erfolgreiche Werbung für die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel?“-„Müssen wir dies als „benutzerfreundiche/zweisprachige Dienstleistung widerstandslos akzeptieren?“
Die Verantwortlichen, in erster Linie jene der SAD, sind gefordert, eine rasche und überzeugende Lösung zu finden und umzusetzen.
Karl Trafoier, Rabland

Top oder Flop Taxi?
Wir wollten am Sonntag in der Früh (03:00 Uhr) nach Hause fahren. Beim Telefon wurde uns gesagt, dass wir um 03:15 nach Prad bzw. zur Disco Fix (weil bis nach Schlanders wäre es zu weit) gefahren werden. Als wir an der ausgemachten Abholstelle ankamen, stiegen wir in das Taxi und bekamen die Nachricht, dass wir ausschließlich nach Prad gefahren werden (1. Flop). Auf dem Weg dorthin versuchten wir immer wieder zu sagen, dass wir ein Taxi bis zur Disco Fix gebucht haben. Die Taxifahrerin jedoch verneinte dies sehr gereizt und sagte sie sei kein „Bus“ und könne uns auch deshalb bestimmt nicht bis zur gewünschten Adresse fahren (2. Flop). Freundlichkeit scheint nicht eines der Top Werte dieser Taxigesellschaft zu sein (3. Flop)! Wir fragen uns daher, wofür ein angeblich Top Taxi buchen, wenn man nicht seinen Buchungen/Wünschen entsprechend behandelt wird? Muss man sich Beleidigungen wie „verwöhnte Fratzen“, „das nächste Mal soll euch eure Mutter holen“ oder „solche Kunden brauche ich nicht“ während der Fahrt anhören und dabei noch aus dem Taxi geschmissen werden? Und das alles nur, um sicher nach Hause zu kommen. Von unserer Seite aus alles andere wie ein top Taxi. Und ja, liebe Frau A., das nächste mal werden wir uns bestimmt an jemand anderen wenden.
Valentina O. und Nadine R.

Wind – online Umfrage!
Finde diese zu unterschiedlichsten Themen, mit angeführten Prozentanteilen des Für und Wider sehr interessant! Vielleicht wäre es angebracht und realitätsbezogen, wenn man auch die genaue Anzahl der Abstimmenden anführen würde! Denn Klarheit fußt auf Wahrheit!
Raimund Niederfriniger

Plädoyer für die Biolandwirtschaft
Nun endet der Streit um die Ausbringung von konventionellen Pflanzenschutzmitteln in der Gemeinde Mals also doch vor Gericht. Nach Aussetzung des sogenannten Pestizidverbots durch das Bozner Verwaltungsgericht rüsten sich nun beide Lager für die Verhandlung am 12. Juni. Eine hohe Anspannung liegt in der Luft. Auch bei uns, dem Bioland Verband Südtirol. Waren wir doch immer wieder in die Entwicklung in Mals involviert und haben sie genauestens mitverfolgt.
Wir sind nach wie vor der Meinung, dass es jedem Bauern, jeder Bäuerin freigestellt sein soll, wie er oder sie wirtschaftet, ob konventionell oder biologisch, und dass eine Umstellung von IP auf Bio in jedem Fall einer ureigenen persönlichen Überzeugung geschuldet sein muss. Mit dieser Entscheidungsfreiheit verbunden ist allerdings die Auflage, keinen Schaden, in welcher Form auch immer, dem Nachbarn und der Nachbarin zuzufügen.
Die Überzeugung für eine Bio-Wirtschaftsform jedoch kann auch wachsen, vor allem durch Gespräche und Verhandlungen, weniger durch Zwang oder Repressalien. Dass es gute Argumente für den Biolandbau gibt, wissen jene, die auf diese Weise wirtschaften; auch in der Zeit der Umstellung gibt es kaum Situationen, die nicht mit guter Beratung zu bewältigen wären, um die Ernten zu garantieren und so keinen Verdienstausfall zu haben. Den wirtschaftlichen Erfolg in der Biolandwirtschaft bezeugen mittlerweile die rund 1.000 Bio-Höfe in Südtirol.
Aufgrund unserer kleinstrukturierten Landwirtschaft in Südtirol bin ich einmal mehr überzeugt, dass die Biolandwirtschaft viele Lösungen für unsere heutigen Probleme parat hat. Gerade für ein gut funktionierendes Nebeneinander.
Toni Riegler
Obmann Bioland Südtirol

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