Tschengls - Pater Joseph Thazhathukunnel, Missionar des Hl. Franz von Sales, ist seit September Pfarradministrator der Seelsorgeeinheit Laas. Zu dieser gehört auch die Pfarrei „Maria Geburt“ Tschengls, am Erntedankfest hat Pater Joseph ihr einen ersten Besuch abgestattet. Der Präsident des Pfarrgemeinderates Adalbert Tschenett hieß ihn bei der Sonntagsmesse willkommen und verglich den Dank für reiche Ernte mit dem Dank für einen neuen Kirchenmann. Der Priester, gebürtig aus Indien und im ehemaligen Kapuzinerkloster in Schlanders wohnhaft, freute sich über die zahlreich Erschienenen aller Altersgruppen und hob die feierliche Umrahmung durch den Kirchenchor und die vielen Ministranten hervor. Angetan war er auch vom Kirchenschmuck, die bäuerlichen Vereine hatten mit landwirtschaftlichen Produkten und Gerätschaften dekoriert. „Mit Sorgfalt und Kunstsinn“, lobte der Seelsorger.
Nach dem Gottesdienst servierten die bäuerlichen Organisationen selbstgebackenes Brot und Suppe, zur Begrüßung spielte auch die Musikkapelle auf. Eine weitere Gelegenheit, Pater Joseph in Tschengls willkommen zu heißen, gibt es beim Festgottesdienst am Cäciliensonntag.
Maria Raffeiner
Schluderns - Was passiert mit mir, wenn ich nach einem Schlaganfall im Koma liege und keine Patientenverfügung habe? Die Angehörigen können nicht entscheiden und die Ärzte sind verpflichtet, Leben zu erhalten, egal ob es sinnvoll ist oder nicht. Wird beispielsweise eine PEG-Sonde zur Ernährung gelegt, kann das Leben des Patienten verlängert werden, verlängert wird meist auch das Leiden. „Mit der Patientenverfügung (im Gesetz von 2017 geregelt) kann jede/jeder in gesunden Tagen bestimmen, was passieren soll, wenn sie/er nichts mehr sagen kann“, unterstrich der ehemalige Primar im Krankenhaus Bruneck Dr. Hartmann Aichner kürzlich beim Vortrag in Schluderns auf Einladung der öffentlichen Bibliothek, des Pfarrgemeinderates und des KFS. Ein wichtiger Ansprechpartner ist der Hausarzt. Dr. Christian Hofer bietet Informationen und Beratung bei einer Sprechstunde auf Termin an. Er gehe davon aus, dass die Hausärzte diese Dienstleistung grundsätzlich anbieten, obwohl sie nicht verpflichtet sind. Der Sterbebegleiter Pater Peter Gruber forderte mehr Menschlichkeit ein. Der Abschied vom Leben dürfe nicht durch zu viele Gesetze geknebelt werden. (mds)
Infos: www.patientenverfügung-provinz.bz.it
Schlanders/Ausstellung - Wie kann der Weltfrieden gesichert und das Zusammenleben auf Erden gerecht und menschenwürdig gestaltet werden? Mit dieser Frage beschäftigte sich Hans Küng, der bekannte Schweizer Theologe, Buchautor und Kirchenkritiker in seinem Buch „Projekt Weltethos“, das 1990 veröffentlicht wurde. Auf seine Initiative kam es 1993 zum Parlament der Weltreligionen in Chicago und der „Erklärung zum Weltethos“. 1995 gründete Küng die Stiftung Weltethos. Die Grundideen dieses Projektes und Kurzinformationen über acht Weltreligionen werden in einer Ausstellung bis am 18. November im Kulturhaus Schlanders gezeigt. Die Ausstellung wurde von der Stiftung Weltethos zusammengestellt und vom Katholischen Bildungswerk in Südtirol auch ins Italienische übersetzt. Auf 16 zweisprachigen Tafeln wird kurz und übersichtlich über die acht Weltreligionen (Hinduismus, die Religionen Chinas, Buddhismus, Judentum, Christentum, Islam, Sikhismus und Bahaitum), sowie über ein gemeinsames Weltethos, d.h. gemeinsame Grundwerte, Grundhaltungen bzw. Grundprinzipien und über den Garten der Religionen in Bozen informiert. Küng und die Stiftung Weltethos gehen von drei Grundüberzeugungen aus: „Kein Frieden unter den Nationen ohne Frieden unter den Religionen. Kein Frieden unter den Religionen ohne Dialog zwischen den Religionen. Kein Dialog zwischen den Religionen ohne Grundlagenforschung in den Religionen.“ In der Erklärung zum Weltethos haben sich die Vertreter der verschiedenen Weltreligionen auf zwei Grundprinzipien geeinigt. Das Prinzip der Menschlichkeit (Jeder Mensch muss menschlich behandelt werden!) und die „Goldene Regel“ der Gegenseitigkeit (Was du nicht willst, das man dir tut, das füg auch keinem anderen zu). Aus diesen Grundprinzipien lassen sich vier konkrete ethische Prinzipien, Verpflichtungen oder Grundhaltungen ableiten: eine Kultur der Gewaltlosigkeit, eine Kultur der Solidarität, eine Kultur der Toleranz und eine Kultur der Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau. (hzg)
Burgeis - Theaterspielen hat in Burgeis eine lange und wohlgepflegte Tradition. Die Heimatbühne-Theaterverein Burgeis hat kürzlich ihr/sein 90-Jähriges gefeiert. Mehr als 90 Theaterleute sind der Einladung gefolgt.
von Erwin Bernhart
Mit einem köstlichen Geburtstagsmenü im Gasthaus Zum Mohren feierte die Heimatbühne-Theaterverein Burgeis ihr 90-jähriges Jubiläum. Am 2. November konnte die Obfrau Ruth Thöni mehr als 90 Gäste aus einer langjährigen Tradition des Burgeiser Theatermachens willkommen heißen. Zwischen den kulinarischen Gängen gab es Theatereinlagen, die mit Lust und Spaß vorgetragen und mit Lachen und Applaus belohnt worden sind. Der Spielleiter Ludwig Fabi führte gekonnt durch das Festprogramm und ließ in Wort und Bild die aktuellen Schauspieler, die Akteure hinter den Kulissen, seine Spielleiter-Vorgänger und die Reihe der Obmänner und Obfrauen hochleben. Auf einer Tafel waren die Plakate der Theaterstücke aus den vergangenen Jahren angebracht, auf einer anderen Tafel Spielszenen, die Erinnerungen und Emotionen wach riefen und damit für viel Gesprächsstoff sorgten. Ehemalige Theaterspieler, wie Hans Moriggl, der einst auch Spielleiter der Heimatbühne in den 60er Jahren war, erinnert sich gern an die Theaterstücke, an die ehemaligen Mitspieler und an die Streiche, die auf der Bühne gespielt wurden.
Dass das Theater in Burgeis ungebrochen einen hohen Stellenwert und Wertschätzung innerhalb des in Burgeis gepflegten Vereinswesens genießt, haben vor allem auch jene beweisen, die zur Feier von weit her angereist sind. Besondere Ehre kam den ehemaligen Obleuten Willi Telser, Gertraud Schwarz und Manfred Thöni sowie den ehemaligen Spielleitern Sepp Jörg und Dieter Köllemann zuteil. Viel Ehre auch für die Mitwirkenden hinter der Bühne, die für Licht, Musik, Schminke, als Souffleuse, für den Bühnenaufbau tätig sind und meist außerhalb des Rampenlichtes stehen. Mit Freude registrieren Ruth Thöni und Ludwig Fabi, dass junge SchauspielerInnen Spaß und Freude am Theaterspielen gefunden haben und so die Zukunft der Heimatbühne Burgeis als gesichert gelten kann.
Als Ehrengäste waren Sibille Tschenett vom Bildungsausschuss Mals, die Gemeinde-Kulturreferentin Gertrud Telser, die Theater-Bezirksobfrau Veronika Fliri und Florian Punt von der Fraktion Burgeis anwesend.
Samstag, 16. November | 19.30 Uhr | Prokulus Museum - Konzert: CD Vorstellung „Café Zimmermann“ mit Anne-Suse Enßle/ Blockflöten, Reinhard Führer/ Cembalo Originalmusik und Transkriptionen für Blockflöten und Cembalo. Im Februar nutzten Anne-Suse Enßle und Reinhard Führer die hervorragende Akustik des Prokulus Museums und nahmen ihre neue CD „Café Zimmermann“ auf. Am 16. November dürfen wir uns auf das Nebeneinander von Orginal und Transkription freuen. Freier Eintritt.
Im Oktober feierte Kolping International 50 Jahre Entwicklungszusammenarbeit.
Neben den verschiedenen Projekten stand und steht das sich gemeinschaftlich Organisieren und mit vereinten Kräften etwas verändern, im Focus des Tuns. Das erlebten von Anfang an die Teilnehmer der ersten Kolpingprojekte in den siebziger Jahren in Sao Paulo/Brasilien. Ihr Wunsch nach gemeinsamen Handeln führte zur Gründung erster brasilianischer Kolpingsfamilien und bald begeisterten die Ideen Kolpings immer mehr Menschen. Ab Ende 1972 entstand so in Brasilien – und damit erstmals außerhalb Europas – ein lebendiger Kolpingverband. Nach und nach entstanden aus den sozialen Nöten der Menschen heraus dann weitere Projekte: Kindergärten, Frauenförderung, Kleinkreditprogramme, landwirtschaftliche Förderung sowie der Bau von Zisternen in Dürregebieten.
Dieser Erfolg ließ Mitte der 1970er Jahre in weiteren lateinamerikanischen Ländern den Wunsch nach Kolping aufkommen: Argentinien, Chile, Mexiko, Bolivien und Peru. Inhaltliche Schwerpunkte waren auch hier zunächst berufliche Aus- und Weiterbildung sowie der Aufbau eines handwerklichen Mittelstandes. Es folgte die Unterstützung kleiner Handwerksbetriebe durch Kleinkredite. Bis heute zeigt dieser Ansatz in Lateinamerika große Erfolge: tausende Handwerker haben den Sprung in die eigene Existenz geschafft.
Seit nunmehr 50 Jahren unterstützen die Kolpingsfamilien aus Europa und Nordamerika Aktivitäten und Projekte von Kolping in den Teilen der Welt, die durch besondere Armut gekennzeichnet sind.
Otto von Dellemann
pr-info Herbstmesse Bozen - Vom 21. bis 24. November gibt’s wieder vier Tage Information, Unterhaltung, Genuss und Kauferlebnis bei der Herbstmesse - mit Arredo, der vielfältigsten Einrichtungsschau der Region, dem großen Gesundheitssektor Sani&Vital und der Südtiroler Freiwilligenmesse sowie der begleitenden Biolife. Arredo ist DIE Informationsplattform zum Thema Einrichten und Wohnen in Südtirol mit einer großen Auswahl von rund 80 Betrieben aus der Region, besten Vergleichsmöglichkeiten und attraktiven Messepreisen.
Ob Tiny-, Mini-, Small- oder Microhouse - gemeint ist stets Wohnen auf kleinstem Raum. Ein Trend, welcher in Europa zunimmt - teils als Alternative zum allzu teuren Wohnraum, teils als Wunsch nach Freiheit und Mobilität. Erleben kann man dieses Wohngefühl in einer Ausstellung originaler Minihäuser und einem spannenden Besichtigungsparcour von sieben Wohn(t)räumen auf jeweils 2 x 2 Metern.
Herbstmesse und Biolife: Donnerstag 21. bis Sonntag 24. November von 9:30 bis 18:30 Uhr. Donnerstag und Freitag Eintritt frei!
www.herbst.messebozen.it
von Heinrich Zoderer
Der schwarze Hut und der Rucksack sind zu einem Markenzeichen geworden. So ist Roland Rieder im Vinschgau unterwegs, mit dem Zug und zu Fuß. Seit Jahren arbeitet er am Filmprojekt: „Der geheimnisvolle Vinschgau“. Es ist sein persönliches Projekt. Eine Spurensuche im Vinschgau, ohne Auftraggeber, ohne Sponsoren. Vor drei Jahren konnte er bei den Filmfreunden in Prad den ersten Teil vorführen. Nun ist auch der zweite Teil fertig und wird am 15. November beim Filmabend der Filmfreunde Prad und Stilfs gezeigt. Roland ist ein Einzelgänger, auf der Suche nach der Seele des Vinschgaus, auf der Suche nach mystischen Landschaften und magischen Plätzen. Die raue Landschaft, der Sonnenberg, Annaberg, der Tartscher Bühel, die Schludernser Au und die Wasserwaale zählen zu den Lieblingsplätzen. Fasziniert ist er auch vom kulturellen Reichtum: die romanischen Kirchen, Burgen und Schlösser, Kloster Marienberg, der Turm im Reschensee und die Stadt Glurns. Es sind Perlen des Vinschgaus, die er mit dem Fotoapparat zu allen Jahreszeiten und bei unterschiedlichem Wetter einfängt. Sein ganzes Leben lang hat er fotografiert und gefilmt. Entstanden sind Bildergeschichten über die Schönheiten und die Vielfalt in der Landschaft und in der Kultur. Sein geschultes Auge bleibt für wenige Sekunden hängen beim Blick ins Tal, bei alten Weiden, fließendem Wasser, quakenden Fröschen, den Haflinger Pferden und blühenden Apfelanlagen. Als Wanderer zieht er in seinem Film „Spuren der Vergangenheit“ durch das Tal und animiert die Zuschauer mit ihm in Gedanken mitzuwandern. Es ist ein ruhiger Film mit sanften Übergängen, kräftigen und stimmungsvollen Bildern. Im Hintergrund ertönt meditative Musik u.a. von Ennio Morricone und Pink Floyd. Es ist ein langer, aber keineswegs langweiliger Film: 1 Stunde und 34 Minuten. Roland Rieder hat Regie geführt, den Text geschrieben, gefilmt, gesprochen und vertont. Alfred Habicher und Othmar Paulmichl haben ihn bei der Wanderung gefilmt. Bereits 2012 hat Roland Rieder einen Dokumentarfilm über den Vinschgau gedreht. „Von Kastelbell nach Mals – Zugfahrt durch die Natur- und Kulturlandschaft des oberen Vinschgau“. Es geht um die Bahngeschichte, Dörfer, Landschaften und kulturelle Veranstaltungen. Gelegentlich führt er den Film bei Seniorengruppen vor. In einer ¾ Stunde präsentiert er auch mit diesem Film Bilder einer faszinierenden Talschaft.
Roland Rieder lebt seit seinem 15. Lebensjahr im Vinschgau, zuerst in Prad, seit vielen Jahren in Kastelbell. Geboren ist er im Pustertal und die ersten Lebensjahre hat er in Terenten verbracht. Sein Vater stammt aus Morter, die Mutter aus Terenten. Die Mittelschule hat er im Vinzentinum besucht und eigentlich wollte er studieren. Dazu kam es nicht. Er lernte Bäcker und Konditor bei seinem Vater in Prad und übernahm nach dem frühen Tod des Vaters nach seiner Lehrzeit die Bäckerei. Die Mutter führte den Brotladen. Nach dem Militär arbeitete er für mehrere Jahre bei der Firma Hoppe in der Schweiz, später als Vertreter für Drucksachen. Kurze Zeit war er auch in der Küche im Bildungshaus Schloss Goldrain beschäftigt. In den letzten Jahren bis zu seiner Pensionierung arbeitete er beim Camping Sägemühle in Prad. Während sein berufliches Leben recht sprunghaft war, war seine Leidenschaft für das Fotografieren und Filmen ungebrochen. Sein Onkel war Fotograf in Terenten. Von ihm hat er den ersten Fotoapparat erhalten. Damit konnte er schwarz-weiß Fotos machen. Ende der 60er Jahre gründete Roland mit anderen Jugendlichen aus Prad das Diamant-Film-Team. Zusammen mit Paul Thöni und Ludwig Veith wurde innerhalb von 2 Jahren mit einer Super-8-Kamera der Spielfilm „Schatten der Freiheit“ gedreht. Später entstand zusammen mit Othmar Paulmichl der Film „Virus“, ein stimmungsvoller, mystischer Film. Über diese Jugendgruppe hat sich Roland schnell und leicht in Prad integriert und seinen Pustertaler Dialekt abgelegt. Er hat sich mit Geschichte, Kunstgeschichte und Heimatkunde beschäftigt, Bücher gelesen und sich so als Autodidakt ein Wissen angeeignet. In Zukunft möchte er Kurzfilme machen. Gerne würde er die schönsten Bilder seiner großen Bildersammlung auch als Buch über den Vinschgau herausgeben. Aber dazu müsste er zuerst einen Verleger finden.
Kulturhaus Karl Schönherr - Schlanders - Die sehr erfolgreiche japanische Violinistin Tomoko Mayeda und der ebenso erfolgreiche österreichische Pianist Johannes Wilhelm sind am Samstag, den 7. Dezember zu Gast im Kulturhaus Karl Schönherr. Sie spielen Sonaten für Violine und Klavier von J.S. Bach, Franz Schubert und Ludwig van Beethoven.
Tomoko Mayeda hat schon viele internationale Preise gewonnen. Sie ist eine gefragte Geigerin bei Festivals, spielt in bedeutenden Orchestern mit und tritt mit namhaften Pianisten auf. Ihre zahlreichen Konzertreisen führen sie durch Europa und ihre Heimat Japan.
Auch Johannes Wilhelm, der Univ. Prof. für Klavier am Mozarteum Salzburg, wurde bei Wettbewerben mehrfach mit Preisen ausgezeichnet. Aufgrund seines umfangreichen Studiums ist er als vielseitiger Musiker gefragt. Er spielt europaweit in vielen renommierten Orchestern und Chören. Als Solo-Pianist trat er u.a. in Berlin, Prag und Salzburg auf. Seine Hingabe jedoch gilt der Kammermusik.
Karten sind im Büro des
Kulturhauses und an der Theaterkasse vor der
Aufführung erhältlich.
Vormerkungen:
Telefon 0473 732052 oder kulturhaus@schlanders.it
Unterstützt vom Amt für deutsche Kultur, der Marktgemeinde Schlanders, der Raiffeisenkasse Schlanders, der Stiftung Südtiroler Sparkasse, Rechtsanwaltskanzlei Dr. Pinggera und Genusshote Goldene Rose.
Aus dem Gerichtssaal - Seit ich am Ende der Rubrik meine Mailadresse angegeben habe erhalte ich regelmäßig Post. Das ist erfreulich, denn so bekommt man mit, wie die Leser „ticken“. Die Zuschriften sind nicht immer nur freundlich. So meinte ein Partschinser, der den kritischen Bericht über das von der Gemeinde ausgebübte Vorkaufsrecht am denkmalgeschützten Ansitz Montelbon gar nicht goutierte: “Was mischt du dich in unsere Angelegenheiten? Steck deine Nase in euren Schlanderser Dreck, der stinkt ja schon zum Himmel!“ Nun, sollte dem so sein, dann würden auch die Schlanderser ihr „Fett abkriegen“, aber bis dahin betrachten wir das „Einmischen“ nicht nur als demokratisches Recht, sondern sogar als unsere Pflicht! Einem anderen Schreiber, offenbar einem Landwirt, stieß der letzte Beitrag über den „Malser Weg“ sauer auf: „Wäre ja noch schöner, wenn wir in unserem Grund und Boden nicht mehr machen könnten, was wir wollen, und uns vom Bürgermeister vorschreiben lassen müssen, wie wir zu wirtschaften haben!“ Na bravo, als ob nicht jeder Normalverbraucher sein Leben lang sich mit Vorschriften herumschlagen und „von der Wiege bis zur Bahre Formulare“ auszufüllen hätte. Und wie bei der kleinen Parzellenstruktur auf der Malser Haide und bei den dortigen Windverhältnissen ein Nebeneinander von Obstbau und Grünlandwirtschaft funktionieren soll, die ja bekanntlich zusammenpassen ungefähr wie der Teufel und das Weihwasser, das hat mir bisher noch keiner erklärt!
Aber eigentlich sollte auf Wunsch und Anfrage eines Lesers die Frage beantwortet werden, ob in ländlichen Gegenden das Halten von Hennen und Gockeln auch in Wohngebieten erlaubt ist. Die Gerichte neigen der Auffassung zu, dass dort auch das Krähen eines Hahns hingenommen werden muss, weil dies ortsüblich ist und deshalb den Bewohnern zugemutet werden kann.
Peter Tappeiner, Rechtsanwalt
peter.tappeiner@dnet.it