Prad/Stilfs - Mit Mundschutz kommen die acht Kinder zum Grundschulgebäude in Prad. Sie sind in zwei Gruppen zu je vier SchülerInnen aufgeteilt und halten untereinander Abstand. Vier Schüler warten am Haupteingang und vier am Hintereingang. Die zwei Gruppen dürfen sich nicht begegnen. Dann wird Fieber gemessen, Hände werden desinfiziert und ab geht’s in die Klassenräume, einmal im unteren, einmal im oberen Stockwerk. Die SchülerInnen setzen sich in die Bänke, die im gebührenden Abstand aufgestellt sind. Sie malen, basteln, machen kleine Ausflüge. Im Schulsprengel Prad haben sich 15 der insgesamt 206 GrundschülerInnen für den Notdienst vom 18. Mai bis 16. Juni (von 8.00 bis 12.30 Uhr) angemeldet und werden nun in vier Gruppen (Prad 2, Lichtenberg 1, Stilfs 1) betreut. Einige Lehrer haben sich, laut Direktorin Sonja Saurer, freiwillig für den Dienst gemeldet, andere wurden von ihr beauftragt. Da es sich bei der Notbetreuung um keine klassische Unterrichtsform sondern um eine reine Betreuungsform handelt, hatten viele LehrerInnen Bedenken. Im Vinschgau sind insgesamt 86 Grundschulkinder und 95 Kindergartenkinder für den Notdienst gemeldet. Die Planung musste sehr schnell erfolgen und stellte die Schulen vor eine große Herausforderung. Eine Flut an Anweisungen (von den unterschiedlichen Richtlinien zu den verschiedenen Landesgesetzen, die von Handlungsempfehlungen über Sicherheitsprotokolle bis zur Checkliste für Eltern und Lehrern reichen, galt es durchzustudieren, bei Videokonferenzen zu besprechen und umzusetzen. Und parallel sollte auch noch der Fernunterricht weitergehen. Die Situation ist vollkommen neu, und es wird in allen Schulen und Kindergärten versucht, das Beste draus zu machen. Die derzeitige Notbetreuung könnte auch Erfahrungen für den Neustart des Schul- und Kindergartenbetriebes im Herbst mit sich bringen. Tatsache ist: Es wird eine logistische Herausforderung, die alle fordern wird. (mds)
Rabland/Partschins - Am Samstag, den 16. Mai 2020, organisierten die Freiwilligen Feuerwehren von Partschins und Rabland in den jeweiligen Gerätehäusern eine Pulverlöscherüberprüfung. Unterstützt wurden sie hierbei vom Brandschutzdienst Meran.
Bei der sogenannten ,,Pulverlöscherüberprüfung“ wird der Feuerlöscher ordnungsgemäß geprüft und gewartet, denn in einem Notfall sollte er natürlich funktionstüchtig und aufgefüllt sein, um Leben retten zu können. Die Überprüfung und Wartung wird von Fachleuten übernommen, da man innere Beschädigungen nicht selbst erkennen kann und man sich zudem an genaue Vorschriften und Sicherheitsvorkehrungen halten muss.
Bei der Pulverlöscherüberprüfung hatte man jedoch nicht nur die Möglichkeit, seinen Pulverlöscher überprüfen zu lassen, das Prozedere wurde auch vorgeführt und erklärt. Feuerlöscher, Rauchmelder, Löschdecken und Löschsprays wurden zudem zum Verkauf angeboten. Auf einer großen Wiese hinter der Feuerwehrhalle konnte man außerdem ein ganz besonderes Spektakel beobachten: Die Freiwillige Feuerwehr von Partschins bei ihrer Vorführung einer Fettexplosion.
Fettbrände sind Brände von über ihren Brennpunkt erhitzten Speisefetten oder Speiseölen, die typischerweise in der Küche auftreten. Besonders problematisch sind solche Fettbrände, wenn Löschversuche mit Wasser unternommen werden. Hierbei kommt es nämlich zu einer Fettexplosion: Das Wasser verdampft schlagartig, wodurch das brennende Fett mit dem Wasserdampf aus dem Behälter geschleudert wird. Diese kleinsten Tröpfchen kommen nun mit dem Sauerstoff in der Luft in Berührung und steigen mit der erhitzten Luft in die Höhe. Dadurch entsteht eine Feuersäule über der Brandstelle, die sich zu einem Pilz formt. (jk)
Schlanders - Die Bewohnerinnen und Bewohner des Bürgerheims Schlanders versammelten sich an Fenstern und auf der Terrasse, um dem angekündigten Ziachorgelkonzert vor dem Eingang folgen zu können. Wenig später spielte Kurt Ratschiller auf seiner Ziachorgel auf und Manfred Ratschiller gab dazu Schuhplattler-Einlagen zum Besten. „Es ist die Corona-Ausgabe“, sagte Ratschiller, der – ohne Partnerin – nur den Männerpart schuhplatteln konnte. Mit Applaus bedankten sich Bewohnerinnen und Bewohner bei den beiden am Ende des kleinen Konzerts. Es sind oft die kleinen Ideen, die große Wirkung haben. Die Idee zum Ziachorgelkonzert stammte von Ramona Kuen von Schlanders Marketing. Kurt und Manfred Ratschiller sagten auf Anhieb zu und waren gerne zur aufmunternden Nachmittagseinlage bereit. Diese sollte – so die Marketingleiterin– „ein Lächeln ins Gesicht der Bewohnerinnen und Bewohner zaubern“. (ap)
Partschins - Das Dorf Partschins ist mit Besonderheiten bereichert. An verschiedenen Ecken und Gebäuden sind Schilder mit zum Nachdenken anregenden Botschaften angebracht: „Wertschätzung“, „Aussichtslos“, „Wiedereröffnung“, „es geat herwerts“, „Systemrelevant“, „Zufriedenheit“... Manche der kleinen und den AVS-Wegschildern nachempfundenen Markierungen sind in der Nähe von Gebäuden angeschraubt. „Systemrelevant“ steht auf dem Schild vor der Gemeinde Partschins, „Wertschätzung“ vor dem Kircheneingang.
Es war der Partschinser Künstler Karl Hofer, der die Schilder gemacht, die Botschaften geschrieben und im Dorf verteilt angebracht hat. Hofer, Restaurator, Bildhauer und Maler war vom Lock-Down, wie viele Mitbürger, tief getroffen. Das plötzliche Abschneiden von sozialem Austausch, das Aneinander Vorbeihuschen beim Einkaufen, das ausgestorbene Dorf: Karl Hofer war erschüttert. Aus dieser Betroffenheit ist Hofer aber zur Tat geschritten und hat der verhinderten Kunst - es gibt ja auch keine Kunstausstellungen - ein Forum geschaffen, indem er, dezent und mit Genehmigung, den öffentlichen Raum in Beschlag genommen hat. Vor mehr als einem Monat, also in jener Zeit der Ausgangssperre hat Hofer die Schilder im Dorfzentrum von Partschins angebracht.
Die Schilder sind klein, unscheinbar, bleiben oft unbemerkt. Aber die Botschaften haben die Kraft, große Wirkung zu entfalten. Gerade in der Zeit der Nachbearbeitung des Lock-Downs. Auch bekommt eine Dorfführung entlang dieser Schilder einen völlig anderen Blickwinkel. Hofer ist sich noch nicht sicher, wann der Zeitpunkt gekommen sein wird, die Schilder wieder zu entfernen. Die Leute beginnen erst langsam, sich mit den Botschaften auseinander zu setzen. Im Grunde haben die Botschaften, obwohl in der Zeit der Not geboren, etwas Universales. Also werden sie wohl noch einige Zeit hängen bleiben. (eb)
Theater ist „der Mut zum Scheitern“, sich auszuprobieren, an seine Grenzen zu gehen und dann noch ein paar Schritte weiter. Die gemeinsamen Erlebnisse und Erkenntnisse innerhalb einer Theaterproduktion sind der wahre Lohn für Nadia.
von Christine Weithaler
Sie ist seit 2015 staatlich anerkannte Schauspielerin. Sie schloss im Februar 2020 die Zusatzausbildung zur Theaterpädagogin ab. Seit Oktober 2018 arbeitet sie in Teilzeit bei der „GWR“ in Spondinig, koordiniert dort die „IVHS- Integrierte Volkshochschule Vinschgau“ und ist Teil des Organisationsteams der Sommerschule. Nadia ist Ausschuss-Mitglied der „Plattform Theaterpädagogik Südtirol“, die 2018 gegründet wurde. Nach der Pflichtschule besuchte Nadia die LEWIT Meran, Fachrichtung Werbegrafik. Während ihrer Ausbildung zur Schauspielerin nahm sie verschiedene Stellen war: sie verkaufte im „Hard Rock Cafe München“ Souvenirs an Touristen, schrubbte Käse-Saucen-Reste aus Kinostühlen und zeigte Zuschauern ihren Platz im „Stadttheater Bruneck“. Bereits während ihrer Studienzeit war Nadia in verschiedenen Theaterprojekten zu sehen, u.a. nahm sie mit Münchner Schauspielkolleginnen am „Heiner Müller Festival“ im Marstall (Residenztheater) teil. In Bayern war sie innerhalb einer Spielzeit in sechs Produktionen am „Theater für die Jugend“ in Burghausen zu sehen und in der Kultstätte „Torturmtheater Sommerhausen“ bei 52 Aufführungen in zwei Monaten zu sehen. An die Herausforderung bei so vielen Aufführungen immer „im Moment zu sein“ erinnert sich Nadia gern. Sie spielte in der freien Szene in München und erlebte die Theaterszene sehr positiv, familiär. Vielleicht weil sie an kleinen Theaterhäusern, mit besonderen Atmosphäre spielte. Gerne denkt sie an die Aufführungen des Stückes „Die Polizei“ zurück. Der „Keller der kleinen Künste“ war der ideale Ort, der nicht nur die Zuschauer in eine besondere Atmosphäre versetzte. Nadia trat vor wenigen und vielen Menschen auf und ist der Meinung, dass jedes Publikum eine gute Aufführung verdient. In Südtirol sieht man sie seit 2018 bei den „Freilichtspielen Lana“, wo sie sich heimisch fühlt. Erste Schauspielerfahrung machte sie beim Theaterverein Schlanders unter der Regie von Günther Vanzo und Daniela Montini-Alber. Ihr Theaterfeuer hat die Inszenierung von Helga Maria Walcher „Die Welle“, eine Produktion der VBB entfacht. Sie hatte das Glück nach ihrer Ausbildung in Bayern viel spielen zu können und mit Menschen zu arbeiten, die Leidenschaft und Aktualität in ihre Stückfassungen packten. Jede Inszenierung war in ihrer Art lehrreich und hat sie dahin gebracht, wo sie heute steht. Derzeit leitet sie mit Ruth Kofler die Theaterwerkstatt der „IVHS Vinschgau“ für Menschen mit und ohne Beeinträchtigung, arbeitet mit Schülern an Projekten, leitet Kurse und inszeniert Theaterstücke mit Laien. Wunderbare Projekte entstanden mit dem Theaterverein St.Michael/Eppan: gemeinsam mit der Kindertheatergruppe inszenierte Nadia dort 2018 und im März 2020 wären die Aufführungen der Jugendtheatergruppe gewesen, wenn ihnen das Corona-Virus nicht dazwischengekommen wäre. Ihre Inszenierung „Herr der Diebe“ ist zurzeit auf Eis gelegt, aber sie blickt positiv in Richtung Jahresende. Nadia arbeitet sehr gerne mit Jugendlichen, so auch mit dem „JUVI -Jugendtheater Vinschgau“. Sie leitete im Jänner 2020 einen Impro-Theater-Kurs und für den Herbst wäre eine weitere Zusammenarbeit geplant. Vor zwei Jahren zog Nadia von München nach Schlanders zurück. Bereits in der Jugendzeit ist sie mit ihrer Familie öfter umgezogen. Idealerweise hätte ihr Haus Räder. Ihr größter Besitz sind ihre Bücher. Sie liest allgemein gerne und braucht diese für ihre Arbeit. In München verbrachte sie Stunden in einem bestimmten Antiquariat, dort werden gebrauchte Bücher verkauft. Hier in Südtirol bedient sie sich der öffentlichen Bibliotheken. Spielkolleg/innen und Mitstudent/innen beschreiben Nadia als unkompliziert, vielfältig, begeisterungsfähig, sie bringt schon allein durch ihr Dasein Freude, Leidenschaft, Ruhe und Gelassenheit mit. Diese Eigenschaften helfen ihr mit dem Druck der oft kurzen Produktionszeit umzugehen. Positiv wirken sich ihr Organisationstalent, Spontanität und Flexibilität auf die Arbeit aus, wobei sie privat eher unorganisiert und chaotisch ist. Gerne stellt sie sich neuen Herausforderungen und braucht abwechslungsreiche Aufgaben. In den kommenden Jahren möchte sie wieder mehr spielen. Derweil gibt sie sich damit zufrieden, dass sie bereits vor dem Jahreswechsel für das gesamte Jahr 2020 ausgebucht war. Seit März stellt das Corona-Virus COVID19 alle Produktionen und Aufträge für das restliche Jahr in Frage.
pr-info VION
„VION - unser Netz“ bietet als lokaler Partner vom Glasfaser-Netzeigentümer Infranet individuelle Beratungen und auf den jeweiligen Bedarf zugeschnittene Internetpakete aktuell in den Gemeinden Latsch, Laas und Partschins an. Viele Kunden haben das Angebot von VION in Anspruch genommen. Zwei Beispiele aus der Gemeinde Latsch:
Jonas Bauer aus Goldrain:
„Nach unserer Anfrage ist der VION-Techniker mit den entsprechenden Kabeln gekommen, die vom Elektriker eingebaut worden sind. Nach einer Woche ist das Internet über Glasfaser freigeschaltet worden. Mit 100 Megabit Download und 100 Megabit Upload sind wir als 4-köpfige Familie gut abgedeckt. Die Bandbreite ist durchgehend verfügbar und es ist kein Vergleich zum bisherigen ADSL-Anschluss. VION steht uns beratend zur Seite.“
Gerhard Götsch, Geometer aus Morter:
„Nachdem der POP in Latsch aktiviert worden ist, habe ich erfragt, dass VION in der Gemeinde Latsch aktiv ist. Der Vergleich zwischen den 5 Providern hat ergeben, dass für mich VION das beste Angebot hat. Nach einem Anruf bei VION ist der VION-Techniker Robert Telser ins Haus gekommen, hat mich gut beraten und aufgeklärt. Nach der Vertragsunterzeichnung hat es zwei Tage gedauert und das Breitband über Glasfaser war aktiv. Der Service hat gut geklappt, ich kann VION nur empfehlen.“
Aus dem Gerichtssaal - Vorab möchte ich mich bei einigen Lesern des „Vinschgerwindes“ für die Hinweise bedanken, welche ich zu diesem Fall bekam, besonders bei Jakob Raffeiner aus Tschengls, Werner Altstätter aus Prad und Evelina Grissemann aus Eyrs. Als erstes konnte schon einmal der Zeitpunkt des Mordes exakt bestimmt werden, nämlich der 11. August 1888. Beim Opfer handelte es sich um den 33-jährigen praktizierenden Arzt und Hobbybotaniker Dr. med. Victor Schieck aus Döbeln in Sachsen. Er lebte dort in glücklichen Familien- und Vermögensverhältnissen. Im Sommer 1888 reiste er zu einer privaten Expedition in die Alpen, mit sorgfältig in Tagestouren aufgeteilter Wegstrecke. Am 26. August wollte er wieder zu Hause sein. Am 10. August übernachtete er im Gasthof Post in Mals, am Morgen des darauffolgenden Tages setzte er die Reise zu Fuß nach Schlinig und von dort über die Rasaßalpe in Richtung d’Uinaschlucht fort. An Wertsachen trug Dr. Schieck ca. 500 Mark in Napoleon d‘ors und eine goldene Taschenuhr bei sich. Als er am 26. August noch immer nicht in Döbeln eingetroffen war und die Familie seit dem 10.08. keine Nachricht mehr von ihm erhalten hatte, kam Unruhe auf. Ein Bruder des Vermissten begab sich daraufhin auf die Reise und kam am 5. September auch bis Mals, wo die Spur des Dr. Schieck sich verlor.
In einer Annonce im „ Tiroler Volksblatt“ versprach er eine hohe Belohnung demjenigen, der Hinweise auf den Verbleib des Vermissten geben konnte. In der Anzeige wurde auch auf eine wertvolle, goldene Uhr hingewiesen, welche der Verschollene getragen hatte und auf der dessen Initialen V.S. eingraviert waren. Ein glücklicher Zufall wollte es, dass diesen Aufruf auch der in Meran ansässige Uhrmacher Julian Jörg las, dem am 1. September eine solche Uhr zur Reparatur überbracht worden war. Der informierte die Gendarmerie, welche den Überbringer im 72 Jahre alten Schafhirten Jakob Kuen aus Tartsch identifizierte, der zusammen mit dem 34 Jahre alten Josef Schöpf aus Mals im Sommer 1888 auf der Rasaßalpe die Schafe hütete. Die beiden Hirten hatten sich schon anfangs September dadurch verdächtig gemacht, dass sie in Uina Kaffee einkauften und diesen mit einer für sie ungewöhnlichen Goldmünze bezahlten. Als dann im Zuge einer Hausdurchsuchung bei Kuen auch noch ein Feldstecher und andere persönliche Gegenstände des Dr. Schieck gefunden wurden, schnappten am 18. September die Handschellen an den Gelenken der Hirten zu. Die Schlinge um den Hals der Beiden wurde enger und die sie belastenden Indizien immer schwerer. Ihre Verteidigung: Der Deutsche Tourist ist in der Schlucht abgestürzt, wir haben zufällig seine Leiche gefunden und ihn um die Wertsachen „erleichtert“, die er bei sich trug. Eine erste Obduktion durch einen schweizer Gerichtsmediziner stützte die Behauptung der Schafhirten: Todesursache Schädelbruch durch Sturz von einer Felswand. Eine zweite Obduktion der Leiche, diesmal durch die medizinische Fakultät der Universität Innsbruck, erbrachte das Ergebnis, dass die Schädelverletzung durch einen Schlag mit einem Stock und nicht durch einen Fall hervorgerufen worden war. Alle übrigen Verletzungen wie auch die zerrissenen Kleider waren erst nach dem Tode zustande gekommen und durch eine Schleifung zur Absturzstelle zu erklären. Und nachdem der Steig dort völlig gefahrlos war, schied ein Tod durch Fall aus. Nach dieser Expertise der Innsbrucker Mediziner schloss sich die Schlinge um den Hals der Schafhirten. Sie wurden mit Urteil des Bozner Schwurgerichts vom 22. März 1899 des „meuchlerischen Raubmordes“ für schuldig befunden und zum Tod durch den Strang verurteilt.
Peter Tappeiner, Rechtsanwalt
peter.tappeiner@dnet.it
Mals/Stuttgart/Bozen - Im letzten Jahr wurde in Mals in einem Festakt mit Ansprachen und Musik an Gabriel Grüner, den Stern Reporter, der 1999 im Kosovo erschossen wurde, gedacht und eine Gedenktafel enthüllt.
von Heinrich Zoderer
Außerdem wurde das Gabriel-Grüner-Stipendium und der Gabriel-Grüner-Schülerpreis vergeben.
Florian Gless, der Chefredakteur vom Hamburger Wochenmagazin Stern hielt den Festvortrag. Auch Vertreter der Deutschen Bildungsdirektion, von der Agentur Zeitenspiegel, vom Wochenmagazin „ff“, der Gemeinde Mals und vom Bildungsausschuss Mals waren anwesend. In diesem Jahr sollte am 15. Mai der Schülerpreis vergeben und die Gewinner des Gabriel-Gründer-Stipendiums bekannt gegeben werden. Die Coronakrise hat dies, so wie viele andere Veranstaltungen, verhindert. Die Siegerreportage des Schülerpreises wurde in der ff Nr. 20 vom 14. Mai 2020 abgedruckt und auch im Jahrbuch von der Agentur Zeitenspiegel zusammen mit anderen Reportagen veröffentlicht. Die Reportageagentur Zeitenspiegel aus Stuttgart bildet Journalisten aus und vergibt seit über 20 Jahren den Hansel-Mieth Preis und das Gabriel-Grüner Stipendium, sowie seit 6 Jahren, zusammen mit dem Wochenmagazin ff den Gabriel-Grüner-Schülerpreis. Oberschüler aus ganz Südtirol verfassen verschiedene Reportagen und werden dabei von erfahrenen Journalisten in Workshops unterstützt. Jedes Jahr werden in einem rund 150 Seiten dicken Jahrbuch die 10 besten Reportagen vom Hansel-Mieth-Preis, einem der wichtigsten Auszeichnungen in der deutschen Presselandschaft, sowie die Siegerreportage vom Gabriel-Grüner-Stipendium und vom Gabriel-Grüner-Schülerpreis abgedruckt. In den Reportagen wird über außergewöhnliche Menschen, über verschiedene Lebensgeschichten aus unterschiedlichen Teilen der Welt berichtet. Im Jahrbuch 2020, das kürzlich erschienen ist, ist auch die Reportage der Gewinnerinnen des Gabriel-Gründer-Stipendiums des letzten Jahres abgedruckt. Die beiden Journalistinnen Viktoria Morasch und Matilde Viegas schreiben in ihrer Reportage „Die Stadt der Deportierten“ über Karaganda, eine Stadt in Kasachstan, wo besonders unter Stalin viele „Volksfeinde“ und Vertreter ethnischer Minderheiten in Zwangslagern arbeiten mussten. Den Schülerpreis bekamen dieses Jahr Ida Geyr aus Mareit bei Sterzing und Sophie Trafoier aus Latsch, beide Schülerinnen vom Kunstgymnasium Meran. In ihrer Reportage „Da war ich glücklich“ wird über Regina erzählt, die an Demenz erkrankte Großmutter von Ida Geyr. Alle Reportagen haben neben einem ausführlichen Text auch passende und ausdrucksstarke Fotos.
Start der Museumssaison 2020 mit einer neuen Sonderausstellung: Vorerst mit reduzierten Öffnungszeiten: Montag – Samstag von 13.00 – 17.00 Uhr.
Am 15. Juni 2020 öffnet das Museum ‚Ora et Labora‘ in Kloster Marienberg wieder seine Tore.
Die Besucher entdecken in der neuen Sonderausstellung „Zum Wohl von Leib und Seele“ interessante Objekte und Inhalte u.a. zum Thema der Klostermedizin und der Kräuterheilkunde.
Kolping im Vinschgau - Viele Spenden sammelnde Organisationen werben erfolgreich um Unterstützung für Kinderpatenschaften. Dagegen haben Projekte von Kolping International die klare Zielvorgabe der „Hilfe zur Selbsthilfe“. Ziel ist die Schaffung von Arbeit und Einkommen, speziell für Familien, denn Eltern sollen selbst in der Lage sein, die Existenzgrundlage für sich und ihre Kinder zu erwirtschaften. Das gibt ihnen Würde, stärkt ihre Eigenverantwortung und macht sie nicht von langfristiger Hilfe abhängig.
Kinderpatenschaften hingegen zielen mehr auf die Emotionen der Spender und lenken von der eigentlichen Notwendigkeit ab, dass Armut langfristig nur durch Hilfe zur Selbsthilfe wirksam bekämpft werden kann. Dagegen hilft Kolping International mit beruflicher Bildung, Kleinkreditprogrammen, Investitionshilfen im landwirtschaftlichen Bereich usw. Statt einiger Kinder werden Familien und ganze Gemeinschaften d.h. Kolpingsfamilien, unterstützt. Es kommt oft auch zur Heraushebung einzelner Kinder, die Gesamtheit wird übersehen.
In diesen außergewöhnlichen Tagen hat deshalb Kolping International den „Kolping Corona Fond“ ins Leben gerufen. Damit soll rasch geholfen werden, wo die Not am größten ist. In den Ländern des Südens sind Menschen auf meist noch dramatischere Weise von der Pandemie bedroht. „Vor dem Virus haben wir nicht viel Angst. Viel größere Angst haben wir davor zu verhungern“, so hörten wir von einem Kolpingmitglied aus Ruanda. Um in dieser Not zu helfen, ist jetzt unsere Solidarität gefragt. Der genannte Kolpingfonds soll helfen. Er muss aber durch Spenden „gefüttert“ werden!!
Otto von Dellemann