Latsch - Es hat Tradition: Das Trainingslager des ERC Ingolstadt in Latsch. Auch in diesem Jahr schlagen die Panther ihre Trainingszelte wieder im Vinschger Sportdorf auf. Seit 2015 kommt der bayrische Traditionsverein, immerhin Deutscher Meister 2014, ins Latscher IceForum, um sich hier in der heißen und entscheidenden Phase der Saisonvorbereitung den Feinschliff zu holen. Auch diesmal ist es im August wieder soweit.
Den Höhepunkt bildet dabei der Vinschgau Cup vom 23. bis 25. August. Drei Tage lang wird den Fans in Latsch hochklassiges Eishockey geboten. Bei der achten Auflage des prestigeträchtigen Turniers wollen die Panther ihren Titelgewinn aus dem vergangenen Jahr wiederholen. Die weiteren Teilnehmer werden in den nächsten Wochen und Monaten bekannt gegeben. Die Eishockeyfans dürfen jedenfalls wieder gespannt sein. Im letzten Jahr waren neben Ingolstadt der HC Pustertal, die Nürnberg Ice Tigers und der HC Innsbruck in Latsch zu Gast. Volle Ränge und Eishockey-Festspiele sind so oder so wiederum garantiert. Informationen zum Kartenvorverkauf werden rechtzeitig kommuniziert.
Auch für die Anhängerinnen und Anhänger des ERC Ingolstadt ist die Reise ins sonnige Latsch bereits zur Tradition geworden. Alljährlich begleiten zahlreiche Fans ihren ERC nach Südtirol. In familiärer Atmosphäre gibt es dort nicht nur die ersten Eindrücke des neu formierten ERC-Teams gegen hochkarätige Gegner, sondern der Trainingsaufenthalt wird auch mit einem Urlaub in der Ferienregion Latsch-Martelltal verbunden. Während der Spiele im IceForum ist für Stimmung gesorgt.
Ein Meistertitel, zwei Mal Vize
Der ERC Ingolstadt, gegründet im Jahre 1964, spielt seit 2002 in der Deutschen Eishockey Liga. 2014 feierten die „Schanzer“ mit dem Gewinn der Meisterschaft den bisher größten Erfolg. 2015 schafften sie es erneut ins Finale, unterlagen dort aber Mannheim. 2023 kam der ERC ein weiteres Mal ins Endspiel, verlor die Serie gegen Red Bull München jedoch mit 1:4.
Nach Platz 9 in der regulären DEL-Saison konnte sich der ERC heuer in einer spannenden Playoff-Qualiserie gegen die Kölner Haie im Best-of-Three mit 2:1 durchsetzen. Im Viertelfinale war dann aber Schluss. Die Panther unterlagen dem Hauptrundensieger, den Fischtown Pinguins Bremerhaven, in der Best-of-Seven-Serie trotz durchaus enger Spiele mit 0:4.
Schluderns/Glurns - Ein Höhepunkt der diesjährigen Vollversammlung des ASV Schluderns am 22. März 2024 war die Ehrung der Sportschützin Katharina Zoderer aus Glurns. Sie gehört der Schludernser Gilde an und war am 29.09 2023 in Mailand Italienmeisterin in der Kategorie LG10 Damen Klasse B geworden. Die Laudation hielt Rudi Stampfer. Die Sportschützen bilden eine eigene Gilde in der Vereinsstruktur des ASV Schluderns. Der ASV betreut rund 130 Aktive. Oberstes Ziel des Vereins ist es, Erwachsenen und speziell den Kindern eine sportliche Betätigung zu ermöglichen, und zwar in den Sektionen wie Fußball, Leichtathletik, Hallensport und Wintersport. Neu dazugekommen ist das Schwimmen, das in Vergangenheit im schulischen Bereich ins Hintertreffen geraten war. Dass Schwimmen wieder angeboten wird, darüber sind die Kinder und besonders auch deren Eltern sehr erfreut. Die Verantwortlichen im ASV Schluderns verwalten einen Jahresumsatz von rund 400.000 Euro. Und das alles ehrenamtlich. „Das Ehrenamt mit den unzähligen freiwilligen Stunden stößt fast an seine Grenzen“, erklärt ASV-Präsident Rudi Trafoier. Und er plädierte an die Gemeinschaft, weiterhin zusammenzuhalten, um die Aufgaben gemeinsam stemmen zu können. Anerkennung zollten BM Heiko Hauser und sein Vize Peter Trafoier dem ASV-Team. Beide waren einst Sportpräsidenten. Die Einnahmen erwirtschaftet der Verein vor allem bei der Beachfete und mit dem Versorgungsstand bei den Ritterspielen. Da fehlten, laut Rudi Trafoier, oft die Helferinnen und Helfer. Ex-Präsident Edwin Lingg riet in diesem Zusammenhang, die Leute persönlich anzusprechen, dann seien fast alle bereit mitzuhelfen.
Ein weiterer Programmpunkt der Versammlung war die Wahl des neuen Ausschusses.
Diesem gehören: Rudi Trafoier (Präsident), Kristian Perkmann (Vizepräsident), Marco Egua, Prisca Gufler, Stefan Koch, Lukas Lingg, Stefan Lingg, Stephan Schöpf, Andreas Sapelza, Philipp Stocker und Florian Thaler. (mds)
Schnals - Brigitte Egger und Josef Ennemoser im Finale des Südtiroler Wattkönigs: Im Rahmen des landesweiten Wattturniers „Südtiroler Wattkönig“ fand kürzlich ein weiteres Qualifikationsturnier im Berghotel Tyrol in Schnals statt. Die Paare kämpften um die heiß begehrten Tickets für das Finale am Samstag, 11. Mai, im Sixtussaal der Spezialbier-Brauerei FORST. Am Ende eines spannenden Nachmittags holten sich Brigitte Egger und Josef Ennemoser, beide aus St. Leonhard in Passeier, den Sieg. Das Wattturnier wurde von der Ortsgruppe Schnals des Hoteliers- und Gastwirteverbandes (HGV) ausgetragen.
MSGV - Die Msgv ist erfolgreich in die neue Motorsportsaison gestartet. Seit Anfang März finden die 1. Rennen statt. Unsere Piloten haben beim Saisonauftakt der FORMULA PISTA Meisterschaft in Lignano teilgenommen und die 39. Autoslalom-Landesmeisterschaft ist auch bereits in Kurtatsch gestartet. Die Msgv Piloten konnten dabei sehr gute Ergebnisse einfahren. Als nächstes starten die Bergrennen, wo wir ebenfalls mit Piloten vertreten sind.
Am 20. April findet wieder unsere beliebte Auto Show in Tarsch statt. Es werden wieder wunderschöne Fahrzeuge ausgestellt sein und bei den Showläufen haben sich einige sehr erfolgreiche und bekannte Fahrer aus dem In- und Ausland angemeldet, die für das Publikum eine tolle Show bieten.
Das 2. Event der Msgv findet am 1. Juni in Laas als Nightrace Autoslalom statt und ist zugleich auch der 3. Lauf der Autoslalomlandesmeisterschaft 2024.
Unsere Piloten freuen sich, vor heimischem Publikum ihre aufwändig aufgebauten Fahrzeuge zu präsentieren und ihr Fahrkönnen vorzuführen.
Schöneben - Das Skigebiet Schöneben am Reschenpass war am 6. April Schauplatz des internationalen Dreiländerrennens. Eigentlich hätte die 73. Auflage traditionell am Ostermontag über die Bühne gehen sollen, die ergiebigen Niederschläge sorgten jedoch für eine fünftägige Verschiebung der Sportveranstaltung. Das Warten hat sich definitiv gelohnt. Bei herrlichem Wetter und perfekten Pistenbedingungen konnten sich 249 große und kleine Athleten aus Südtirol, der Schweiz sowie Österreich und Deutschland im Riesentorlauf messen.
Alois Köllemann Baldini vom ASV Vinschger Oberland gelang ein Traumlauf. Er setzte sich gegen seine Kontrahenten Manuel Sandbichler und Edgar Ghirardi durch und kürte sich mit Tagesbestzeit zum Dreiländersieger. In der Kategorie Jugend war Elisa Plunger eine Klasse für sich. Die junge Athletin vom Skiteam Seiseralm erzielte bei den Damen Tagesbestzeit und war 1,37 Sekunden schneller als Mara Paris vom Team Schwemmalm Ulten. Dritte wurde Amelie Telser, die für den ASV Prad Raiffeisen an den Start ging. Wie stark der Vinschger Sportnachwuchs ist, zeigt sich auch in der Mannschaftswertung. Der ASV Prad Raiffeisen belegte Rang drei und der Gastgeberverein ASV Vinschger Oberland sicherte sich den vierten Platz.
Als Ehrengäste geladen waren die Geschwister Edwin und Jasmin Coratti, die Weltklasse-Snowboarder aus Langtaufers, sowie die bekannten Skitrainer Franz Gamper und Roland Platzer, wobei letzterer auch als Rennleiter im Einsatz war. Der Bürgermeister der Gemeinde Graun Franz Alfred Prieth fand lobende Worte für den Einsatz des Sportvereins rund um Präsident Franz Mall sowie des Teams der Schöneben AG. Ein herzlicher Dank ging zudem an die vielen freiwilligen Helfer, die für einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltung sorgten. (aa)
Der ASV Latsch ist die große Überraschungsmannschaft der diesjährigen Landesliga. Die Truppe von Trainer Christian Pixner befindet sich auch in der Rückrunde auf der Überholspur und ist im Jahr 2024 noch ungeschlagen. In der Tabelle belegt man nach 23 Spieltagen den zweiten Platz und ist somit der erste Verfolger von Spitzenreiter Brixen. Bleiben die Latscher weiterhin so konstant, kann sogar von der Teilnahme an den Aufstiegsspielen geträumt werden.
Von Sarah Mitterer
Vom Image einer Fahrstuhlmannschaft zum Spitzenteam – Der ASV Latsch hat in den letzten Jahren einen unglaublichen Wandel hingelegt und beweist in der aktuellen Saison, dass er sein altes Image nicht nur abgelegt, sondern sich den Ruf einer Topmannschaft aufgebaut hat. Die aktuelle Spielzeit, die zugleich die erfolgreichste Landesligasaison in der Geschichte des Latscher Fußballes ist, ist Beweis genug für den Imagewandel der Vinschger.
Man muss einige Kalenderblätter zurückblättern, um jenen Tag zu finden, an dem Latsch das letzte Mal eine Niederlage einstecken musste. Dies war Anfang Dezember beim allerletzten Hinrundenspiel. Damals musste man sich im SportForum von Latsch mit 1:3 Salurn geschlagen geben. Nach einer kurzen Winterpause ging es Mitte Februar mit der Rückrunde los, in der die Vinschger bisher stets mit mindestens einem Punkt den Platz verlassen konnten. Sieben von neun Partien konnten die Schwarz-Weißen gewinnen. Lediglich gegen Milland und im Spitzenspiel gegen Bruneck gab es keinen Sieg, sondern ein Unentschieden. In der Tabelle liegen die Latscher mittlerweile auf dem zweiten Platz. Auf Spitzenreiter Brixen hat man mit 13 Punkten bereits einiges an Rückstand. Doch der Blick gilt vor allem auf die hinteren Verfolger, Bruneck und Salurn, welche nur zwei bzw. fünf Zähler Rückstand auf die Vinschger vorzuweisen haben. Diese Teams gilt es in Schach zu halten, um sich Platz 2 zu sichern und sich somit für die Aufstiegsspiele qualifizieren zu können. Noch stehen einige Spiele aus, doch wenn die Latscher weiterhin im Jahr 2024 eine solche Konstanz an den Tag legen wie in den bisherigen Rückrundenspielen, dann wird es schwer sein, die Mannschaft noch von Platz 2 zu verdrängen.
In all der Euphorie mussten die Ballkünstler einen kleinen Rückschlag im Aufstiegskampf hinnehmen. Der argentinische Legionär Matias Lunari, der im Herbst zum Latscher Team dazustieß und sich zu einem Stammspieler in den Reihen der Vinschger entwickelte, verletzte sich im Spitzenspiel gegen Bruneck schwer und fällt mit einem Kreuzbandriss bis zum Ende der Saison aus.
Landesliga - Die beiden Spitzenspiele gegen Brixen und Salurn bestreiten die Latscher auswärts. Am 28. April reisen die Vinschger nach Brixen, am 26. Mai – dem letzten Spieltag der Landesliga – treffen die Schwarz-Weißen auswärts auf Salurn, einem weiteren Konkurrenten im Aufstiegsrennen. (sam)
Landesliga - Alex Kiem ist nicht nur der torgefährlichste Spieler im Kader der Latscher, sondern auch ein sehr sicherer Elfmeterschütze. 8 seiner 13 Treffer erzielte er vom Elfmeterpunkt. (sam)
Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Zeno, 12. April 2024
Die Hühnervögel (Galliformes) sind Nestflüchter: Ihre Küken schlüpfen bereits mit offenen Augen, also sehend, und mit einem wärmenden Dunenkleid aus dem Ei. Wegen der niederschwelligen Brutpflege nach dem Schlupf kann man Hühnervögel deswegen auch als Kunstbruten in Brutapparaten erbrüten. Weltweit gibt es heute geschätzt 22 Milliarden Haushühner als Eier- und Fleischlieferanten. Damit trifft es auf jeden von uns 8 Milliarden Menschen statistisch fast drei Hühner. Immer weltweit werden jährlich 60 Milliarden Hühner geschlachtet und gegessen. Damit hat das Huhn Schwein und Rind als Fleisch- und Proteinlieferant schon lange übertroffen.
Auch wenn das Sprichwort vom „dummen Huhn“ spricht, sind Hühner alles andere als dumm. Sie gehören in der Wirbeltierklasse der Vögel zu den intelligenten Lebewesen. Weil die Lerneffekte an Hühnern und der soziale und emotionale Gewinn an und mit ihnen groß ist, habe ich mit der Biologielehrerin Marianne an der Mittelschule Laas und, auf Ersuchen der Direktorin Sibille im Alten- und Pflegeheim St. Sisinius“ Laas, im Februar und März in zwei Kunstbruten Hühnerküken von zwölf verschiedenen Rassen von Haushühnern ausgebrütet. Sehr zur Freude der Schülerinnen und Schüler und der alten und betagten Menschen.
Hühner wirken entspannend
In der litauischen Stadt Kalvarija ist 1907 der Psychologe Boris M. Levinson geboren. Er entdeckte durch Zufall die positive Wirkung eines Hundes auf ein geistig beeinträchtigtes Kind und erforschte daraufhin gezielt die Wirkung von Tieren auf Menschen. Levinson gilt damit als Begründer der tiergestützten Therapie. Inzwischen werden nicht nur Hunde und Pferde als Therapietiere abgerichtet und eingesetzt, sondern auch zahlreiche, weniger typische Tierarten. So kommen zum Beispiel auch Hühner in der Therapie zum Einsatz. Sie fördern soziale, emotionale und motorische Fähigkeiten.
Abstammung und Zähmung
Wahrscheinlich entstand das heutige Haushuhn, als sich das Bankivahuhn
(Gallus gallus) mit dem Sonnerathhuhn (Gallus senneratii) kreuzte. Das war vor ungefähr 8000 Jahren irgendwo in Südchina, Indien, Burma, Thailand, wahrscheinlich an mehreren Orten geleichzeitig. Das Huhn wurde zum Haustier und zog beim Menschen ein, es reiste mit ihm über Indien und Afrika nach Westen, zuerst nach Italien, dann ins restliche Europa. Und nach Osten über Polynesien nach Südamerika. Es waren gefundene Hühnerknochen, mit denen sich beweisen ließ, dass polynesische Seefahrer samt Geflügel schon 100 Jahre vor Kolumbus in Südamerika eingetroffen waren.
Ob die Mensch-Huhn-Liaison deshalb begann, weil das Huhn dem Menschen Körner klaute und der Mensch dem Huhn die Eier, oder ob es eher das Interesse der Männer war, Kampfhähne für spektakuläre Spiele zu züchten, darüber lässt sich nur spekulieren.
Die moderne Geschichte des Huhns beginnt mit seiner Verehrung: 1845 wurde die erste Geflügelschau im Zoo des Londoner Regent´s Park zelebriert, vier Jahre später in Boston. Königin Viktoria lässt im Windsorpalast einen prächtigen Hühnerstall für ihre chinesischen Chochin und Langschan und für ihre indischen Brahma bauen. Andere Adelige tun es ihr gleich. Exotik ist angesagt. Ein Sultanshuhn aus den Palastgärten von Konstantinopel bringt Ansehen und Prestigegewinn.
Hundert Jahre später herrscht Hunger in Europa, in den USA wird Fleisch zur Mangelware, das Huhn wird als Proteinquelle interessant. Es wächst schnell, frisst übersichtliche Mengen, braucht nicht viel Platz und die Erfindung elektrischer Brutmaschinen ermöglicht billige Massenproduktion.
Mit der Massenproduktion beginnt sich die Hühnerzucht auch in verschiedene Zweige aufzuspalten: Legehuhn, Masthuhn, Zweinutzungshuhn. Und Hühner als Legemaschinen, die pro Jahr statt ein Dutzend mehr als 300 Eier legen; Masthühner mit mächtigem Brustfleisch; das Zwiehuhn für beide Zwecke; das Zierhuhn mit modisch gemustertem Kopfschmuck; das muskelbeinige Kampfhuhn.
In diesen teilweise ausufernden Zuchtbemühungen und bei der Massentierhaltung ohne viel Rücksicht auf das Tierwohl, sind es ausgerechnet die kleinen Geflügel- und Hobbyzüchter in ihren zahllosen Kleintiervereinen, die heute den bis zur Absurdität optimierten Hühnerzüchtungen etwas Entscheidendes entgegenhalten: die genetische Vielfalt und stille Größe des ganz normalen Haushuhnes. Weltweit gibt es heute mehr als 2.000 Hühnerrassen, in meinem Hühnerhof stehen derzeit 17 davon.
Hühner wie Hoffnung
Am Horn von Afrika (Somalia, Äthiopien, Dschibuti, Eritrea) leiden viele Menschen Hunger. Die Caritas unserer Diözese versucht zu helfen: Die Aktion steht unter dem Titel „Ich wollt ich hätt ein Huhn“. Vier Hühner und ein Hahn sind für notleidende Familien ein Segen. Jede Henne legt bis zu 300 Eier im Jahr. Das sind genug, um eine Familie satt zu machen und sich ein eigenes Standbein aufzubauen. Damit macht eine Familie in Afrika die ersten Schritte aus der Armut heraus in ein Leben ohne Hunger. Mit einer Spende von 20.00 Euro an die Caritas der Diözese Bozen Brixen. Die Möglichkeit zur Spende finden Sie im Internet unter: www.caritas.bz.it
Das Geheimnis eines langen Lebens
Sardinien, Okinawa oder Ikaria: In den sogenannten Blue Zones werden die Menschen überdurchschnittlich alt und sind seltener von Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Demenz betroffen.
Was sind Blue Zones? Die Blue Zones sind Regionen auf der Erde, in denen die Menschen überdurchschnittlich lange leben und eine hohe Lebensqualität haben. Krankheiten kommen hier seltener vor. Es gibt fünf Regionen, die inzwischen als Blue Zones bekannt sind.
Die Okinawa-Inseln in Japan: Die Menschen in Okinawa haben eine niedrige Rate an Krebs- und Herzerkrankungen sowie Demenz (siehe Artikel S.46) und Infektionskrankheiten sind unter der älteren Generation weniger verbreitet.
Loma Linda in Kalifornien: Hier lebt eine Gruppe von Angehörigen der Glaubensgemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten, die zu den Menschen mit der höchsten Lebenserwartung in Nordamerika gehören.
Sardinien in Italien: In den Bergdörfern Sardiniens erreicht ein hoher Anteil der Männer ein Alter von 100 Jahren – vor allem im Dorf Seulo, das zwischen 1996 und 2016 den Rekord von 20 Hundertjährigen hielt.
Nicoya in Costa Rica: Die Wahrscheinlichkeit, 100 Jahre alt zu werden, liegt für einen 60-jährigen Mann auf der Halbinsel Nicoya bei 4,8 Prozent.
Ikaria in Griechenland: 1,6 Prozent der Männer und 1,1 Prozent der Frauen auf der griechischen Insel sind über 90 Jahre alt. Zum Vergleich: Griechenlandweit sind nur 5 Prozent der Bevölkerung über 80 Jahre.
Warum also leben die Menschen in diesen Regionen gesünder und länger als im Rest der Welt? Dafür gibt es verschiedene Erklärungsansätze. Besonders großen Einfluss scheinen die Ernährung, der Lebensstil und soziale Strukturen auszuüben. Die Menschen mit der höchsten Lebenserwartung leben in einer Umgebung, in der sie sich ständig bewegen müssen – ohne darüber nachzudenken. Sie üben im Alltag Handarbeit aus und sind viel zu Fuß unterwegs. Sardiniens Schäfer etwa gehen täglich acht Kilometer mit ihren Tieren.
Auch der Lebenssinn scheint einen Einfluss zu haben. Die Menschen auf den Okinawa-Inseln nennen es „Ikigai“, die BewohnerInnen der Nicoyan-Halbinsel „plan de vida“, was übersetzt so viel bedeutet, wie den „Sinn des Lebens“ erkannt zu haben. Dieser Lebenssinn sorgt für eine grundlegende Zufriedenheit, die zu einem längeren und glücklicheren Leben beitragen kann. Auch die Menschen in den Blue Zones haben Stressfaktoren in ihrem Leben. Sie verfügen jedoch über Strategien und Routinen, um diesen Stress abzubauen. Auf den Okinawa-Inseln etwa ist es üblich, sich jeden Tag einen Moment Zeit zu nehmen, um sich an die Vorfahren zu erinnern. Die Ikarianer planen kurze Schlafperioden in ihren Alltag ein. Die Ernährung in den Blue Zones basiert größtenteils auf Hülsenfrüchten. Die Fermentation ist eine traditionelle Methode zur Haltbarmachung und kommt hier häufig zum Einsatz. Alkohol wird wenig konsumiert.
Allen Regionen gemein ist die Zugehörigkeit zu Gemeinschaften. Die Liebsten stehen immer an erster Stelle. Die Menschen hier kümmern sich um alternde Familienmitglieder, verpflichten sich gegenüber einem Lebenspartner und investieren viel Zeit und Fürsorge in ihre Kinder. (Quelle: aok.de)
Demenz vorbeugen ist möglich
Schluderns/Vinschgau - Das Thema Demenz beschäftigt. Rund 25 Prozent der 80-Jährigen sind von Demenz betroffen. Und jede/jeden kann es treffen. Das erklärte der Geriater Christian Wenter kürzlich beim Vortrag „Demenz vorbeugen ist möglich“ am 10. 04. 2024 im Kulturhaus von Schluderns. Demenz ist ein Zustand, ein Muster von Symptomen unterschiedlicher Erkrankungen zu denen auch Alzheimer zählt. Hauptmerkmal ist eine Verschlechterung von geistigen Fähigkeiten durch Veränderungen des Gehirns. Die Ursache für Demenz ist noch nicht gefunden. Als nicht änderbare Ursachen gelten Erbanlagen und hohes Alter. Doch auch der Lebensstil spielt eine Rolle. „40 Prozent der Demenzerkrankungen lassen sich durch veränderbare Risikofaktoren vermeiden“, so Wenter. Zu den Demenz Risikofaktoren gehören das Rauchen, der regelmäßige Alkoholkonsum, Umwelteinflüsse, wie schlechte Luft kontaminiert mit Schadstoffen, geringe Bildung speziell im Kleinkindalter, schlechter Schlaf, Hörverlust, der nicht durch Hörgeräte behoben wird, Untätigkeit und Antriebslosigkeit, die zur Nichtaktivierung des Nervensystems führen. Zu den Risikofaktoren zählt auch das Schädel-Hirn Trauma. In diesem Zusammenhang nannte Wenter den Kopfball, der einem Trauma gleichkommt. Dass von den elf Spielern der englischen Weltmeisterschaftsmannschaft im Jahr 1966 sechs an Demenz erkrankt sind, rüttelt wach. Das Kopfballspielen ist in die Kritik geraten. Viele Vereine verzichten im Jugendbereich bereits darauf. Laut Wenter sollte Kopfballspielen aus medizinischer Sicht generell verboten werden. Weitere nicht zu unterschätzende Risikofaktoren sind soziale Isolation und Einsamkeit. 32 Prozent der Menschen in Südtirol leben allein. „Einsamkeit macht krank“, betonte Wenter. „Es ist die große gesellschaftliche Aufgabe, diese Isolation zu durchbrechen.“ Den Angehörigen, Betreuerinnen und Betreuern von Demenzkranken gab Wenter einen Tipp: „Man muss den Schlüssel zur persönlichen Lebensgeschichte der Demenzkranken finden, sich auf ihre Gefühlswelt einlassen und sie mit Dingen beschäftigen, die sie vor ihrer Krankheit geliebt haben.“
Organisiert wurde der Vortrag von der öffentliche Bibliothek Schluderns unterstützt vom Bildungsausschuss - im Saal vertreten durch Karin Hitter und Sonja Abart - und dem „Netzwerk Demenzfreundlicher Vinschgau“, das Robert Peer vorstellte. Es ist eine Initiative, an der die Sozialdienste, das Krankenhaus Schlanders, die Seniorenheime, der KVW und ASAA (Alzheimer Südtirol Alto Adige) beteiligt sind. Menschen mit der Diagnose Demenz und deren Angehörige erhalten Hilfestellungen.(mds)