Vinschgau - Die Transportunternehmer und viele auf Ex- und Import angewiesene Betreibe im Vinschgau sind erbost über die Totalsperre der B180 Reschenbundesstraße. Die Sperre betreffe indirekt auch die Leute im Tal.
von Erwin Bernhart
An der Reschenstraße auf Tiroler Seite werde seit mehr als 30 Jahren gebaut, eine Totalsperre habe es in dieser Zeit höchstens punktuell gegeben, sagt Albert Hutter. Aufgrund der Totalsperre vom 3. bis zum 28. Juni haben die Frächter und viele Betriebe mobil gemacht. Die Liste der Betriebe ist lang und viele von ihnen haben die Forderung für eine Teil-öffnung der Umfahrung über Martina für den Schwerverkehr unterschrieben, darunter die Betriebe Recla, Moser Speck, Lasa Marmo, Marx, Orlter Beton, Merano Speck, Internform, Eletec, Holzius, Fiberplast, Platter Gernot, Holzbau Lechner, Ladurner Karl, Zimmerei Fleischmann, Datacol.... „Wir bitten darum, unseren Vorschlag zu prüfen und die Verordnung zu überarbeiten“, bleiben die unterfertigen Betriebe höflich. Allerdings sei die Totalsperre eine Katastrophe. Die Totalsperre sei eine extreme Belastung für die gesamte Wirtschaft im Tal, eine finanzielle, orgnisatorische und pesönliche Mehrbelastung für die Betriebe.
Evelyn Lechner, die Seniorchefion von Lechner Trans, benennt ein konkretes Beispiel für die Mehrbelastung für Fahrer, Kunden und Umwelt: Im qualitativ hochwertigen Bausektor werde bisher die Ziegelanlieferung, etwa von Klosterbeuern, mit einer Hinfahrt von 218 Kilometern bewerkstelligt. Die Totalsperre bewirkt nun, dass die Ziegel über den Brenner bespielsweise nach Reschen geführt werden und zwar bei einer Hinfahrt von 418 Kilometern. Das sei nicht nur eine finanzielle sondern auch eine unverhälnismäßig hohe umweltmäßige Mehrbelastung.
Auch der Export der Vinschger Äpfel müsse mit unverhältnismäßig hohem Aufwand transportiert werden. Die bisher von den Transportunternehmer im Vinschgau aufgebaute logistische Logik, dass nämlich Äpfel in den eigens errichteten Magazinen kommissioniert werden, werde über den Haufen geworfen.
Die Bürgermeister im Tale waren sich der Tragweite einer Totalsperre nicht bewusst, sagt Albert Hutter. Auch deshalb hat man alle politischen Ebenen mobilisiert und um Intervention gebeten. Sepp Noggler habe den Nordtiroler LH Günther Platter und die für den Verkehr zuständige Ingrid Felipe kontaktiert, Albrecht Plangger hat den Bezirkshauptmann von Landeck um die Umsetzung des Vorschlages der Frächter gebeten, Andreas Tappeiner ist in Kontakt mit den Nordtirolern.
„Für uns“, sagen Hutter und Lechner stellvertretend für die Frächter und für die Betriebe, „ist es eine Katastrophe.“ Denn es leiden nicht nur die 320 Angestellten im Transportsektor von Reschen bis Naturns, sondern sämtliche Wirtschaftszweige. Auch die ankommenden Gäste, die eine weite Anreise hinter sich haben, regen sich über den Umweg auf den letzen Metern auf und kommen verärgert in die Gastbetriebe.
Vom wind gefunden - Maria 2.0 war eine Aktionswoche römisch-katholischer Frauen. Die Initiatorinnen riefen im Marienmonat Mai, in der Woche vom 11. bis zum 18. Mai 2019, alle Frauen auf, in einen Kirchenstreik zu treten. Die Frauen sollen keine Kirche betreten und keine kirchlichen Dienste verrichten. Vor den Kirchen wurden Gottesdienste gefeiert und die Klagen und Forderungen kreativ zum Ausdruck gebracht. In einer Online-Petition an Papst Franziskus fordern die Teilnehmerinnen Zugang für Frauen zu allen kirchlichen Ämtern und Aufhebung des Pflichtzölibats. Auch der Umgang mit den Opfern der Missbrauchsfälle wird kritisiert. Der Name der Initiative wird damit begründet, dass „Maria 1.0“ für Maria als Idealbild der schweigenden und dienenden Frau steht. 2.0 heißt Neuanfang und Abschaffung der männerbündischen Machtstrukturen. Maria 2.0 steht für eine starke Frau, die sich engagiert und selbstverständlich alle kirchlichen Aufgaben übernehmen kann. Für die Initiatorinnen ist ein stillschweigender Austritt keine Option. „Kämpfen wollen wir für uns und für unsere heranwachsenden Kinder und Enkelkinder! Kämpfen für einen Weg, der es uns und auch den nachfolgenden Generationen nicht nur erträglich, sondern sogar Freude macht, in dieser Kirche zu bleiben!“, so steht es auf der Homepage der Kirchenkritikerinnen. www.mariazweipunktnull.de/ (hzg)
Martell - Hans Fleischmann, Marteller „Seewolf“ (Bild), ist in Martell ein Kapazunder. Fleischmann hat das Südtiroler Erdbeerfest mit auf die Beine gestellt, den Marteller Adventsmarkt auch, den kulinarsichen Seerundgang. Der Kapazunder ist beleidigt. Er ist mit seinen zwei Betrieben, dem „Hotel zum See“ und dem „Martell Mountains“ nicht mehr Mitglied des Tourismusvereines. Spästestens seit den Gemeinderatswahlen vor knapp 10 Jahren hat sich Fleischmann Stück für Stück zurückgezogen.
Seit drei Jahren blockiert Fleischmann den Durchgang für die Langlaufloipe in der „Galln Mahd“. Weil seinem Pächter, der dort Erdbeeren anbaut, Schäden am Zaun zugefügt und nicht ersetzt worden sind, sagt Fleischmann. Weil Teile der „Galln Mahd“ Tourismuszone sind und diese im Zuge des Gefahrenzonenplanes plötzlich rote Zone wurde, sagt man in Martell. Seit langem laufen Gespräche, die Langlaufloipe wieder „normal“ vom Gasthaus Waldheim bis zur Groggalm führen zu können. Bisher sind Lösungsvorschläge, ein Grundtausch etwa, gescheitert. (eb)
Mals - Die Malser Gemeindeverwaltung hat im Zuge der Neustrukturierung des Peter-Glückh-Platzes auch ein Klo installiert. Dort, wo man der Puni entlang in Richtung Friedhof und Kircheneingang gehen kann, deutet eine unscheinbare Tür in der Natursteinwand auf das Klo hin. Auf der Tür steht „Ausser Betrieb - fuori servizio“. Tatsächlich ist das Klo bis dato nicht in Betrieb gesetzt worden und fristet so als teures und ungenutztes Inventar ein beschissenes Dasein. Auf diese schildbürgerliche Diskrepanz zwischen Investition und Nichtnutzung weist Gemeinderat Pepi Stecher von der Offenen Gemeindelliste Mals hin. (eb)
Glurns - Die Stadtgemeinde Glurns schließt das Geschäftsjahr 2018 mit einem Verwaltungsüberschuss von rund 499.000 Euro. „Die Stadtgemeinde Glurns“, sagte BM Luis Frank bei der Ratssitzung am 29. Mai 2019“, „steht auf guten Füßen. Weitere Schulden konnten abgebaut werden.“ Zum 31.12.2018 betrug der Glurnser Schuldenberg 3,2 Millionen Euro.
Der Gemeinderat hat beschlossen, die von der Pfarrei Glurns angebotenen 2,7 Hektar Grund anzukaufen und zwar zu einem Preis von insgesamt 730.000 Euro. Heuer noch sollen 400.000 Euro an die Pfarrei fließen, der Rest soll 2020 folgen. Die Pfarrei möchte den alten Widum umbauen und dort Wohneinheiten für Begleitetes Wohnen einrichten. Dafür benötigt die Pfarrei Geld. Stadtsekretär Georg Sagmeister: „Vermögensrechtlich ist es sinnvoller zu kaufen, als „nur“ einen Beitrag als „fondo perduto“ zu geben.“
Die Nutzung der 2,7 Hektar steht derzeit in den Sternen. Ein Golfplatz als Ausgleichsmaßnahme zum E-Werk am Rambach kommt nicht in mehr Frage, weil dies in Bozen abgewiesen worden ist. Man solle den Grund an die Glurnser Bauern verpachten, hat Heinz Riedl vorgeschlagen. Es könne sich jeder melden, hat BM Frank geantwortet. (eb)
Die Anrainer der Stilfser-Joch-Straße haben über das Pfingst-Wochenende mit einer Plakataktion auf die zunehmende Verkehrsbelastung aufmerksam gemacht. Sie fordern eine Reduzierung des Tempolimits auf der Hauptstraße in Prad am Stilfserjoch sowie regelmäßige Lärm- und Geschwindigkeitskontrollen. Zudem sollen die Fußgänger sichere Fußwege und Übergänge nutzen können. Die Anrainer fordern ein Mitspracherecht für die Erstellung eines nachhaltigen Mobilitätskonzeptes für die Stilfser-Joch-Straße von Spondig bis zur Paß-Höhe.
Anlässlich des 15-jährigen Betriebes der Laaser Eyrser Energiegenossenschaft gibt es im Fernheizwerk Laas am Samstag, den 15. Juni einen Tag der offenen Tür - ab 9.00 Uhr.
Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Angenehme Temperaturen, Sonne, laue Winde, Genießen im Freien: Das Wetter hat beim Erscheinen unseres Sommerwind 2019 mitgespielt. Unsere Redakteure sind wiederum auf Spurensuche gegangen und haben Porträts, Bemerkenswertes und Wissenswertes zusammengetragen. In der Mitte des Sommerwind ist die ansehnliche Broschüre „Wandern im Vinschgau“ eingeheftet - mit Tipps zum Wandern und zum Einkehren. Viele unserer Werbepartner begleiten unseren Sommerwind seit Jahren, neu sind hinzugekommen. Viele positive Rückmeldungen lassen auf eine gute Wirkung unseres Sommerwind schließen.
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Der Algunder Waalweg verläuft – wie sein Name verrät – oberhalb der Ortschaft Algund. Auf knapp 6 Kilometern von Ober- und Mitterplars bis nach Gratsch werden herrliche Ausblicke auf dieser – auch für Familien besonders geeigneten Wanderung – gewährt.
TOURENINFO: Der Algunder Waalweg ist ein zweiteiliger, 5 bis 6 Kilometer langer Wanderweg, dessen Strecke entlang eines Waals verläuft. Fast eben und angenehm zu erwandern zählt der Algunder Waalweg zu den schönsten Familienwanderungen, die Südtirol zu bieten hat: mit einem herrlichen Panoramablick auf das Meraner Land. Ausgangspunkt der Wanderung ist der Parkplatz vor der Töllgrabenbrücke, gut erreichbar durch den Linienbus Algund-Partschins oder im eigenen PKW.
Eine genaue Beschilderung dient fortan der Orientierung und ist kaum zu übersehen. Der Waalweg führt dann über Ober- und Mitterplars bis zum Grabbach zum malerisch gelegenen Algunder Dorf. Von dort steigt man entweder über den Burgweg nach Mitterplars oder durch Algund-Dorf ab ins Zentrum (Mühlbach). Das von Weinbergen umgebene alte Dorf von Algund-Mühlbach ist ein besonders schöner Anblick. Der östliche Teil des Waalweges führt durch schöne Weinhügel und mit Schloss Tirol im Blickfeld nach Gratsch bis zum Kirchlein St. Magdalena. Je nach Lust wandert man weiter auf den Tappeinerweg ins Zentrum von Meran, wo fast schon mediterranes Klima auf die Wanderer wartet oder wieder zurück nach Algund. Für den Retourweg muss man wiederum knapp 2 Stunden einplanen.
Wanderinfos:
Dauer: 1 1/2 -2 h
Dauer hin und zurück: 3 – 4 Std.
Start: Töll
Ziel: Gratsch
Einkehrtipp: Leiter am Waal
Länge: 6 Kilometer
Typ: Waalweg
Tipp: Der Algunder Waalweg führt von der Töll bis nach Gratsch, vorbei an Ober- und Mitterplars und am alten Dorf von Algund. Der Waalweg wurde im 14. Jahrhundert errichtet und bezieht sein Wasser aus der Etsch.
(Quelle: www.algund.com)
Kastelbell/Vinschgau/Südtirol - Eine vom ASV Kastelbell-Tschars großartig organisierte Veranstaltung: Die VSS/Raiffeisen Volleyball-Landesmeisterschaft war auch in diesem Jahr wieder ein absolutes Highlight im VSS-Sportkalender. Dafür sorgten auch die 153 Teams, welche sich in der Saison 2018/2019 an der VSS/Raiffeisen Mini-Volleyball-Meisterschaft beteiligten. Bereits zum 21. Mal fanden die Finalspiele heuer unter freien Himmel statt. Der Grund ist so einfach wie erfreulich: es nehmen so viele junge Volleyballer teil, dass sie unmöglich in einer Turnhalle Platz fänden. Rund 600 Kinder waren am 1. Juni schließlich auf dem Fußballfeld der Sportzone Schlums mit dabei und feierten somit gemeinsam ein großes Volleyball-fest. Die zahllosen Zuschauer bekamen dabei spannende Entscheidungen, starke Spiele und großartige Leistungen zu sehen.
„Wir haben heuer ein neues Spielsystem versucht und erstmals auf Bezirksebene schon eine Vorausscheidung gespielt“, erklärte VSS-Referent Kurt Jakomet. Gleich geblieben ist hingegen sehr zur Freude der Zuschauer und der Kinder der große Finalmodus mit allen Mannschaften. „Wir haben heute hautnah erlebt, dass Sport vereint. Kinder mit deutscher, ladinischer und italienischer Muttersprache haben bei besten Bedingungen gemeinsam und mit viel Freude Volleyball gespielt“, freute sich daher auch VSS-Obmann Günther Andergassen. Unter den Augen des VSS-Obmanns, des VSS-Bezirksvertreters Josef Platter, des Bürgermeisters von Kastelbell, Gustav Erich Tapp-einer und zahlreicher weiter Ehrengäste hatten vorher die besten Teams den VSS/Raiffeisen-Landesmeistertitel untereinander ausgespielt.
Über gleich zwei der begehrten Titel durfte sich dabei das Sport Team Südtirol freuen. Die Jungs aus Bozen gewannen sowohl die Kategorie U10 gemischt als auch die Kategorie U12 Buben. Dazu gab es für weitere Mannschaften des Sport Teams Südtirol in denselben Kategorien jeweils einen vierten Platz. Bei den U10 Mädchen durfte am Ende der ASV Partschins über einen Finalsieg ge-gen die Mädchen des SSV Bruneck und damit verbunden über den VSS/Raiffeisen-Landesmeistertitel jubeln. In der Kategorie U12 Mädchen war hingegen der ASV Neumarkt im Finale gegen Volleytime erfolgreich.