Montag, 23 Mai 2016 00:00

„Viehbauern haben nichts zu befürchten“

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Vinschgerwind: Sie sind Landwirtschaftsreferent der Gemeinde Mals. Viele Viehbauern sind verunsichert. Wohin soll sich die Viehwirtschaft in der Gemeinde Mals entwickeln?
Günther Wallnöfer: Der Viehwirtscahft in der Gemeinde Mals machen wir keine Vorschriften, außer dass der Pestizideinsatz beim Maisanbau in zwei Jahren verboten sein wird.  Wir werden in unseren Mensen den Einsatz von heimischen Fleisch unterstützen. Was in unserer Macht steht, das werden wir unterstützen. Natürlich können wir keine bio-
logische Käserei eröffnen. Wir haben kürzlich in Deutschland die Methode der mechanischen Unkrautbekämpfung besich-tigt. Das werden wir unterstützen.
Vinschgerwind: Begonnen hat die Debatte in Mals vor allem wegen mit Pestiziden verunreinigtem Heu. Dies wurde auch in Ihrem Biobetrieb gemessen. Die Viehbauern, die rund 30 Prozent ihrer Futtermittel, sei es Kraftfutter oder Heu, hinzukaufen, stellen sich die Frage, ob diese Zukäufe auf Pestizidrückstände untersucht werden müssen. Sollen solche Kontrollen gemacht werden?
Wallnöfer: Ob konventionelles Kraftfutter verunreinigt ist, das soll sich jeder konventionelle Bauer selbst kontrollieren. Dieses Kraftfutter fügt ja dem Nachbarn und der Natur keinen Schaden zu. Es stellt sich in diesem Fall zum Beispiel nicht die Frage, ob ich Holunderblüten sammeln kann oder nicht, wie sie sich in der Nähe einer Apfelwiese stellt. Uns geht es um die Gesundheit der Bevölkerung und darum, dass die biologische Wirtschaftsweise ohne Abdrift weiterhin im oberen Vinschgau wachsen kann.
Vinschgerwind: Außer beim Maisanbau werden die konventionell arbeitenden Viehbauern in der Gemeinde Mals weiterhin so arbeiten können wie bisher?
Wallnöfer: Die Viehbauern haben nichts zu befürchten, die können gleich weiterarbeiten wie bisher. Was jetzt nicht unmittelbar mit der Gemeinde Mals zu tun hat, das ist der Milchpreis. Nur ein Beispiel: Bei unserer Besichtigung eines Hofes in Deutschland hat uns der Bauer mit 60 Schwarzbunten Kühen gesagt, dass er auf Bio umstellt. Derzeit erhält er für den Kilo Milch 25 Cent und bei Bio wird er 49 Cent erhalten.
Interview: Erwin Bernhart

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