Montag, 05 Oktober 2015 12:00

Die neue Sportanlage in Morter

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s36 7122Im nächsten Jahr wird Geburtstag gefeiert: Der ASV Morter/Raiffeisen wird 50 Jahre alt. Mit der neuen Sportanlage hat man sich sozusagen selbst ein vorzeitiges Geburtstagsgeschenk gemacht. Durch die Zusammenschau aller am Projekt Beteiligten ist ein einzigartiges Gemeinschaftsprojekt entstanden...

von  Angelika Ploner

Bemerkenswertes ist da geleistet worden: Das sei vorausgeschickt. Die neue Sportanlage in Morter ist kein reines Bauprojekt, das wäre zu kurz gegriffen.

Das neue Sportstadion ist ein Gemeinschaftsprojekt, das Vorzeigecharakter besitzt. Zehn Jahre lang wurde diskutiert, hin- und herverhandelt bis das Projekt spruchreif und die Finanzierung gesichert war: Seit einigen Monaten ist der Bau nun beendet, das Stadion neu gebaut und der Sportplatz selbst um einige Meter erweitert worden. Insgesamt nehmen Fußballplatz und Stadion die Fläche von 9.900 Quadratmeter in einer prominenten Lage ein: Unterhalb der Burg Obermontani - auf Augenhöhe mit der Ruine Untermontani.

Die neue Morterer Sportanlage.
Man hat gekämpft für das Projekt, mit Hartnäckigkeit und viel Engagement. Für den Präsidenten des ASV Morter/Raiffeisen Steve Trenkwalder wurde es zur Herzensangelegenheit. Zusammen mit seinen Mitgliedern hat er viel Freizeit geopfert, unzählige Arbeitsstunden auf dem Bau geleistet, Wochenenden dort verbracht und halbe Nächte geschuftet. Nein, es war kein einfaches Projekt. Und doch: Die Mühen haben sich gelohnt, das Projekt - bei dem der ASV Morter/Raiffeisen als Bauherr auftrat - ist ein Vorzeigebau. Dass man auf Eigenleistung setzte, hatte einen guten Grund: Der Kostenrahmen von 520.000 Euro reinen Baukosten musste strikt eingehalten werden, daran gab es nichts zu rütteln. „Damit mussten wir haushalten“, sagt der Planer Gerhard Götsch. Selbst hat man deshalb die neue Zufahrt errichtet, Bagger- und Auffüllarbeiten verrichtet, gemauert und Leitungen verlegt, Abdichtungen oder Dämmarbeiten ausgeführt, um nur einige wenige Beispiele zu nennen. Das zum einen. Zum anderen wurde das Projekt abgespeckt, Einrichtungen recycelt oder günstigere Lösungen gefunden. Beispiel: Anstelle der üblichen Be- und Entlüftungen trat ein viel billigerer Luftschacht, der nun sämtliche Funktionen übernimmt und die Richtlinien berücksichtigt. Oder aber: Die alte Theke des ehemaligen Gasthofes Edelweiß in Goldrain, die in der Garage vor sich hin dümpelte, recycelte man, richtete sie auf und passte sie dem Interieur der neuen Sportbar an. Die reinen Baukosten drückte man damit von 355 Euro pro Kubikmeter (Landesrichtpreis) auf 247 Euro pro Kubikmeter.
Damit heimische Firmen zum Zug kommen, hat Planer Gerhard Götsch alle Arbeiten in Gewerke aufgeteilt oder auf dem Direktwege vergeben, mit 29 Firmen und Technikern hat man verhandelt, 29 Ausschreibungen, 29 Werkverträge und 29 Abrechnungen getätigt. Der bürokratische Aufwand war enorm. Trotzdem oder gerade wegen des geringen Budgets hat man dennoch qualitativ hochwertig gebaut. „Wir haben den Klimahaus-Standard B erreicht. Kein Mensch hat uns geglaubt, dass wir mit den veranschlagten 520.000 Euro durchkommen werden,“ sagt Götsch. Steve Trenkwalder: „Wir müssen uns bei den Firmen bedanken, die verhandlungsbereit waren und die Eigenleistungen zugelassen haben.“
Heute blickt man nicht ohne Stolz auf die neue Anlage. Glas und Holz dominieren als Baustoffe. Glas tritt in großflächigen Fenstern im Barbereich und im Geländer zum Sportplatz hin auf. Die Funktionalität steht im Vordergrund: Garage, Lagerraum, Heizraum, die Waschküche, die drei Umkleidekabinen und zwei Nasszellen befinden sich im Erdgeschoss. Im Obergeschoss hingegen sind die Bar samt Kühlraum, die Küche und das Büro untergebracht. Außerhalb des Stadions liegen auf dieser Ebene auch die Zuschauertribünen. Aus dem Jahr 1981 - 1982 stammt – ganz nebenbei bemerkt – die alte Sportanlage, die über 30 Jahre auf dem Buckel hatte. Ausschließlich in Eigenleistung wurde diese damals realisiert.

Technische Daten:
9.900 Quadratmeter misst die Sportanlage Morter
29 beteiligte Firmen und Techniker
342 Quadratmeter verbaute Fläche
2.100 verbaute Kubatur
Rund 1 Jahr Bauzeit

s36 6979Ich möchte mich bei allen, die uns unterstützt haben, bedanken. Bei der jetzigen und der Vorgänger-Gemeindeverwaltung für das Vertrauen, das sie uns als Bauherr geschenkt haben. Ein Dank geht auch an das Land, das fast die Hälfte der Kosten übernommen hat, an Tamara Tozzi von der Gemeinde Latsch, die uns bei allen bürokratischen Aufgaben zur Seite stand, an die Eigenverwaltung Morter, an meinen Ausschuss, besonders an den Kassier Manuel Spada, an Christian Stricker und Andrè Gluderer, die Mitglieder des Sportvereins ASV Morter/Raiffeisen, an die ganze Dorfbevölkerung Morter, an den Sonderbetrieb Gemeindewerke Latsch, an die Raika Latsch, die uns bei den Umkleidekabinen finanziell unterstützte, an die beteiligten Firmen, an die Planer und allen die mitgewirkt haben. Auch bei unseren Sponsoren, die uns seit Jahren unterstützen und keinen Auftrag bekamen, möchte ich mich bedanken. Für  die Zukunft wünsche ich mir, dass die Jugend mit Freude die neue Anlage nutzt.
Steve Trenkwalder, Präsident

s36 6988Der Bau war ein riesiger bürokratischer Aufwand. Wir haben die gesamten Arbeiten in Gewerke aufgeteilt, damit heimische Firmen zum Zuge kommen. Dass wir mit den veranschlagten 520.000 Euro durchkommen, hat uns zu Beginn der Arbeiten kein Mensch geglaubt. Möglich war dies, weil alle beteiligten Techniker und Unternehmen gut, kostengünstig und fristgerecht gearbeitet haben und der Verein viel Eigenleistung eingebracht hat.
Gerhard Götsch, Planer

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