Leserbriefe Ausgabe 13-24

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Nachgedacht Juni 2024
Don Mario PinggeraDie Prozession zu Fronleichnam in Bozen erfuhr dieses Jahr eine äußerst unpassende Störung, die doch ein „Nachgedacht“ wert ist. Eine offensichtlich von den Behörden genehmigte propalästinensische Demonstration mischte sich lautstark in die Andacht einer Fronleichnamsprozession. Diese Demonstrationen grassieren derzeit an den verschiedensten Orten. Dass das Recht auf Demonstration ein demokratisches Grundrecht ist, leugnet niemand, der sich zur Demokratie bekennt. Dass diese Demonstration in Bozen völlig deplatziert, inakzeptabel und gefährlich provokativ war, sieht ein, wer den gesunden Menschenverstand noch nicht verabschiedet hat. Die Störung einer religiösen Handlung zeigt eindeutig, wes Geistes Kind solche Störenfriede und auch Störenfriedinnen sind. Das macht man nicht! Geistig sind diese Individuen aus dem gleichen dünnen Holz geschnitzt, wie angeblich Studierende, die an Universitäten die Hörsäle oder Aulen besetzen, kleine Gruppierungen, die der studierenden Mehrheit das Leben schwer machen, indem sie den Universitätsbetrieb massiv stören. Und da meint man doch, dass Universitäten Schulen des Geistes seien. Beim Einen oder der Anderen hat man jedoch den Eindruck, dass sich zwischen dem linken und dem rechten Ohr nicht viel befindet, außer womöglich ein paar Kubikzentimeter Luft. Glücklicherweise machen einige Hochschulen mittlerweile von ihrem Hausrecht Gebrauch und weisen derartige ChaotInnen vom Platz. Die Verwaltungen auch in Südtirol sind gut beraten, mit Vorsicht im wahrsten Sinne zu bedenken, welche derartigen Veranstaltungen sie bewilligen und vor allem wo. Und zwar im Interesse der inneren Sicherheit. Eine Provokation dieser Art kann sehr schnell außer Kontrolle geraten, weil die Nerven ohnehin blank liegen. Es steht außer Zweifel, dass die Situation der Menschen in Gaza katastrophal und menschenunwürdig ist. Ein grauenhaftes Desaster spielt sich dort ab, nicht zuletzt deshalb, weil die terroristische Hamas die eigenen Leute, Frauen und Kinder als Schutzschilder benutzt samt Örtlichkeiten wie Krankenhäuser und Schulen. Außer Zweifel steht jedoch auch, dass der brutale Überfall der mordenden Hamas Truppen auf Israel vom letzten Jahr mit seinem brutalen, gewissenlosen und gewaltentfesselnden Abschlachten von Menschen vor allem eines ist: Die Fortsetzung des Holocaust der Nationalsozialisten und sonst nichts!

 

Naturparkhaus Texelgruppe – ein Appell
Zur Eröffnung des neuen Naturparkhauses in Naturns gibt es mehr als einen Grund zum Feiern. Die Gemeinde erhält einen neuen Anziehungspunkt für Urlaubsgäste, einen Ort der Begegnung und der Sensibilisierung für die Schönheit und Bedeutung des Naturparks Texelgruppe. Über die Gestalt des modernen Gebäudes mag man subjektiv unterschiedlicher Ansicht sein. Nicht Ansichtssache sondern objektive Tatsache ist, dass es sich um einen massiven Stahlbetonbau handelt. Die Herstellung von Stahl und von Beton ist bekanntermaßen extrem energieaufwändig. So benötigt etwa das Produktionsverfahren für Zementklinker Temperaturen von 1400 Grad. Die Zementindustrie zählt zu den Klima-schädlichsten Industriezweigen und verwendet zudem meist noch fossile Brennstoffe. Entsprechend negativ fällt die Ökobilanz einer Stahlbetonstruktur aus.
Mit großem, aufrichtigem Bedauern muss die Umweltschutzgruppe Vinschgau zu diesem offiziellen Anlass darauf hinweisen, dass es angesichts der Klimanotlage nicht zeitgemäß war, Stahlbeton als Baustoff zu verwenden. Dies umso mehr, als es sich beim Naturparkhaus um ein Allgemeingut handelt und gerade öffentliche Einrichtungen mit gutem Beispiel vorangehen sollten, wenn es um Natur- und Klimaschutz geht. Da es sich überdies um eine Struktur handelt, welche in direktem Zusammenhang mit Naturschutz steht, wäre es kohärent gewesen Klima-schonende Materialien zu verwenden. Was ist zeitgemäßer, gesünder und nachhaltiger als beispielsweise Stein, Lehm, Holz? Einerseits schauen wir alle mit Besorgnis auf die existenzielle Notlage unserer heimischen Holzwirtschaft und wissen um die Vielseitigkeit und umweltschonenden Eigenschaften von Lärche, Fichte, Zirbe und Co. Andererseits wird nach wie vor unbedacht und maßlos betoniert. Beispiele dafür sehen wir täglich und ringsum in unseren Gemeinden.
Möge das neue Naturparkhaus deshalb auch Mahnmal sein und daran erinnern, dass der gedanken- und rücksichtslose Einsatz von Stahlbeton dem Gemeinwohl schadet.
Die Umweltschutzgruppe Vinschgau appelliert an die öffentlichen Verwaltungen und Entscheidungsträger, sowie an alle privaten Bauherren, den Einsatz von Beton auf das kleinste und allernotwendigste zu reduzieren.
Die vielbeschworenen Klimaziele lassen sich nur erreichen, wenn auch Bauherren, Architekt:innen, Planungsbüros und Baufirmen bei der Auswahl von Baustoffen deren Auswirkungen auf Umwelt und Klima beachten. Dies gilt auch für Handwerker in der Innenausstattung. Weniger Beton und weniger Kunststoffe bedeutet mehr Lebensqualität.
Umweltschutzgruppe Vinschgau

 

Umfahrung Rabland - endlich Schlussstrich ziehen!
Seit ungefähr 50 Jahren wird in der Gemeinde Partschins um eine Verkehrsentlastung der Rablander Anrainer an der Vinschgauer Straße gerungen. Gar einige Studien und Varianten wurden erarbeitet, diskutiert und verworfen, weil keine Einigung zu erzielen war. Die Geduld der betroffenen Bevölkerung und der zuständigen Gemeindeverwalter wurde auf eine harte Probe gestellt. Auf großes Unverständnis ist bei der Umweltschutzgruppe Vinschgau die zuletzt favorisierte Idee eines Megaumfahrungsprojekts gestoßen. Projekte dieser Größenordnung sind aufgrund ihres Flächen- und Ressourcenverbrauchs, ihrer Sogwirkung auf den Transitverkehr, ihrer Konkurrenz gegenüber dem öffentlichen Verkehr und aufgrund des enormen finanziellen Aufwands nicht mehr zeitgemäß.
Nun scheint mit der vom Landesressort Infrastrukturen und Mobilität der Bevölkerung und den Organisationen vorgestellten Studie, der Variante V-optimiert, endlich der Durchbruch zu gelingen. Laut Ressortdirektor Martin Vallazza können mit dieser Variante Landschaftseingriff und Kulturlandverbrauch auf ein Minimum beschränkt werden; die Umfahrung verringert die Fahrtzeit minimal und erzeugt somit keine Sogwirkung auf den Transitverkehr. Da der finanzielle Aufwand tragbar ist, lässt sich die Umfahrung in wenigen Jahren realisieren. Die Umweltschutzgruppe Vinschgau wünscht der betroffenen Bevölkerung und der Gemeindeverwaltung, dass mit dieser Variante der nötige Konsens gefunden wird und die Rablander Bevölkerung verkehrsberuhigteren Zeiten entgegensehen kann.
Umweltschutzgruppe Vinschgau

 

HAIKU – Gedicht

Nach dem Wolkenbruch –
aus der Wasserpfütze trinkt
ein Spatz vom Himmel.

© Helga Maria Gorfer, Schlanders

Kommentare und Anfragen an;
helga.gorfer58@gmail.com

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