Das Odysseus-Syndrom

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Vom wind gefunden - Das Ulysses- oder Odysseus-Syndrom wird auch Einwanderersyndrom genannt, weil damit starke psychische Belastungen und psychische Störung bei Flüchtlingen oder Asylsuchenden bezeichnet werden. Odysseus war ein Held der griechischen Mythologie. Seine vollbrachten Taten werden von Homer in der Odyssee (Irrfahrten des Odysseus) geschildert. Der Verlust von Familie, Freunden, der eigenen Kultur, des Heimatlandes, der sozialen Position und der physischen Sicherheit ruft Angstzustände und Gefühle der Verlassenheit hervor, führt zu Stress, Schlaflosigkeit, Verworrenheit, Realitätsverlust und Depressionen. Durch den Verlust der Bezugspersonen, des Freundeskreises und der gewohnten Umgebung werden sich Flüchtlinge im Exilland bewusst, dass ihr Wertesystem keine Gültigkeit mehr hat und sie sich deshalb neu orientieren müssen. Diese Neuorientierung wird durch mangelnde Sprachkenntnisse erschwert. Die Folgen dafür machen sich in einem Fremdheitsgefühl und einem Gefühl der Entwurzelung bemerkbar. Das Gefühl des Ausgeliefertseins und des Kontrollverlustes verstärkt sich. Als Odysseus- Syndrom bezeichnet man auch Zustände, bei denen ein Kranker wegen eines falschen Befundes oder einer unklaren Diagnose, eine Irrfahrt von Arzt zu Arzt durchführt bzw. eine Behandlung nach der anderen erfährt. Auch die krankhafte Überzeugung, dass eine nahestehende Person verstorben sei, obwohl diese tatsächlich noch lebt, nennt man Odysseus-Syndrom. (hzg)

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