Dienstag, 30 Oktober 2018 12:00

Wirtschaft und Sinnfrage

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s8sp23 Churburger WirtschaftsgesprcheSchluderns/Churburg - Im Mittelpunkt der 33. Churburger Wirtschaftsgespräche stand dieses Jahr das Thema „Sinn im sozialen und wirtschaftlichen Kontext“. Anwesend waren rund 60 Personen aus dem gesamten deutschen Sprachraum.

von Heinrich Zoderer

Es ist zu einer Tradition geworden, dass Johannes Graf Trapp am zweiten Wochenende im Oktober zu den Wirtschaftsgesprächen einlädt.

Ursprünglich geplant, um über die wirtschaftliche Entwicklung im strukturschwachen Vinschgau nachzudenken und Initiativen zu starten, beschäftigt man sich bei den Wirtschaftsgesprächen seit mehreren Jahren mit wichtige gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Themen. Eröffnet wurde die Tagung durch die Musikkapelle Schluderns. Im Mittelpunkt standen mehrere Referate und Diskussionen am Samstag. Abgerundet wurde die Veranstaltung durch eine Weinverkostung am Freitag, eine Ausstellungseröffnung und ein Klavierkonzert am Samstag und eine Messfeier im Kloster Marienberg am Sonntag. Ein Start up Unternehmen aus Innsbruck präsentierte den Elektroroller „Weezl“, den es zu kaufen oder zu mieten gibt. Am Samstag Vormittag referierten der Rechtsanwalt Ivo Greiter aus Innsbruck und der Moraltheologe Martin Lintner. Greiter stelle ein Thesenpapier mit 25 Thesen zum Thema „Reich ist, wer weiß, dass er genug hat“ vor. Der Kern seiner Thesen besteht darin, dass es nicht nur um Profit, sondern viel mehr um Freundschaften, um das Helfen und die innere Zufriedenheit geht. Betont wurde, dass in einer Welt des Umbruchs und der Unsicherheiten verstärkt nach dem Sinn des Lebens und den Sinn des Wirtschaftens gefragt wird. Der Brixner Moraltheologe Lintner betonte, dass das Leben vorgegeben und endlich ist. Es zwingt uns nach dem Sinn zu suchen. Der Mensch hat nicht nur ein Recht auf Arbeit, durch die Arbeit soll er die Welt gestalten und sich selbst verwirklichen können. Lintner zitierte Papst Franziskus, der meinte: „Diese Wirtschaft tötet“. Der Papst meint damit eine Wirtschaft, die nur am Profit orientiert ist und die soziale und ökologische Dimension vergisst. Alles hängt zusammen, meinte Lintner und deshalb ist es wichtig die Ökonomie mit dem Sozialen und der Ökologie in Einklang zu bringen. In der Diskussion wurde angeführt, dass man sich früher vielfach mit der Frage nach der richtigen Führung eines Unternehmens beschäftigt hat. Heute steht das Wohlbefinden, das Betriebsklima, der Alltagsstress der Mitarbeiter im Vordergrund. Die persönlichen Werte und die Werte eines Betriebes müssen übereinstimmen. So ist die Sinnfrage zu einer wichtigen Frage auch der Wirtschaftstreibenden geworden.

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