Dienstag, 06 September 2011 00:00

Die Herbstzeit steht vor der Tür

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s39-hgWie im Märchen scheint’s. Die Natur bäumt sich noch ein letztes Mal auf und zeigt mit den Laubfärbungen ihre prächtigste Seite - ihr schönstes Farbenspiel des Jahres. Die Blätter färben sich rot und golden. Morgens sind tiefe Temperaturen die Vorboten des bevorstehenden Winters, noch bevor die wärmenden Sonnenstrahlen nach draußen locken. Traumhafte Fernsichten laden zu ausgedehnten Wanderungen in die Berge. Im Tal hängen die reifen Äpfel an den Ästen, die Weinberge zeigen sich traubenschwanger. Herbstzeit ist freilich auch Erntezeit. Ob in der Hütte, auf der Alm oder im Restaurant – regionale und frische Produkte werden kredenzt.

Herbstzeit ist Genusszeit.

Herbstzeit ist Erntezeit – jetzt deckt die Natur den Tisch und verwöhnt mit Schätzen in schier unendlicher Vielfalt. Das Obst wird geerntet. Pfifferlinge und Steinpilze haben Konjunktur. Aus den Küchen dringen verführerische Gerüche. Zart und herrlich aromatisch geht es dort zu. Wild hat Saison. Wild, gesund und bekömmlich, zählt zu den eiweißreichsten Fleischarten, weil es einen hohen Verwertungsgrad für den Aufbau eigenen Eiweißes besitzt. Wild hat auch einen überaus geringen Fettanteil, und ist deshalb cholesterinarm. Es ist reich an Vitamin C und enthält wichtige Mineralstoffe wie Eisen, Zink und Selen. Negative Einflüsse durch Haltungs- oder Schlachtstress findet man bei wildlebenden Tieren nicht. Mildes, zartes Rehfleisch, geschmacklich etwas intensiveres Hirschfleisch und - nicht zu vergessen - die herrlichen Beilagen wie Pilze, Kürbis, Blaukraut oder Preiselbeeren - das ist der kulinarische Genuss im Herbst.
Dazu gehört auch das Törggelen, das – so vermutet man - auf einen alten Begriff, nämlich die „Torggl“ zurückgeführt wird. Die „Torggl“ ist eine über Jahrhunderte verwendete, hölzerne Weinpresse. 
Nach eingebrachter Ernte der Weinbauern – so die Vermutung weiter - besuchten sich die Weinbauern gegenseitig, um den neuen Jahrgang zu verkosten. Mit der Zeit entwickelte sich daraus eine Art Erntedankfest, das frühestens zu Martini am 11. November begann und bei dem ordentlich aufgetischt wurde: Speck, hausgemachtes Brot, dampfendes Sauerkraut und frische Würste, Gerstensuppe und Knödel aller Art, feinwürziges Surfleisch –  eben das, was der eigene Hof gerade hergab. All das gehört bis heute zu einem gelungenen Törggelen dazu. 
Und: dient der kulinarischen Begleitung des »Nuien«, des frischen Weins oder des „Sußers“, des Traubenmosts. Den krönenden Abschluss eines jeden Törggelens bilden die gebratenen Kastanien.

Herbstzeit ist Almabtrieb.

Herbstzeit ist auch Almabtrieb. Festlich geschmückt – einer Prozession gleich - werden die Viehherden von den Almen ins Tal getrieben. Ein Spektakel, keine Show, gelebtes Brauchtum, das von Bauern und Hirten zelebriert wird. Der Grund: Es ist Zeit Danke zu sagen. Danke für eine gute Almsaison. Und wenn Vieh und Hirten im Tal eintreffen, wird gefeiert, Goaßl geschnöllt und musiziert. Nach bester Vinschger Tradition.
Auftakt machte im Vinschgau der Almabtrieb in Laatsch am 4. September. Er eröffnete den Reigen der Almabtriebe. Die sogenannte Schafschoad in Langtaufers am heutigen 8. September ist etwas Besonderes. Nicht weniger als 1.000 Schafe werden abgefahren und an ihre Besitzer übergeben. 

Die weiteren Almabtriebe, die anstehen:

Sa. 10. September – Almabtrieb in Schleis und Taufers im Münstertal

So. 11. September – Almabtrieb in Schluderns, Burgeis, Reschen, in Melag in Langtaufers, in Martell und in Latsch. (Quelle Tourismusverband Vinschgau)

Kurzras: Aufbruch der rund 2.000 Schafe bei der Rofenberg-Alm am frühen Morgen. Eintreffen der Schafe am Hochjoch bei der Schönen-Aussicht-Hütte (2.845 m) um etwa 10:30 Uhr. Ankunft der Schafherde in Kurzras (2.011m) zwischen 15 und 16 Uhr. Ab 11 Uhr Hirtenfest in Kurzras mit Tanzlmusi, Alphornbläsern und Ziehharmonika. Die Bergrettung Schnals bietet Köstlichkeiten vom Grill und andere gastronomische Spezialitäten aus dem Schnalstal. Besonderer Tipp: mit dem Ötzi-Express von der Bergstation der Gletscherbahn zum Hochjoch und Abstieg mit den Hirten und Schafen nach Kurzras oder mit der Schneeraupe wieder zurück zur Grawand.

Sa. 17. September – Vernagt am See: Aufbruch der rund 2.000 Schafe bei der Niedertal-Alm (A) am frühen Morgen. Eintreffen der Schafherde um etwa 9 Uhr am Niederjoch nahe der Similaunhütte (3.019 m). Ankunft der Schafe in Vernagt am See (1.700 m) zwischen 12 und 13 Uhr. Traditionelles Hirtenfest der Schnalser Bauernjugend ab 11 Uhr in Vernagt mit Gegrilltem vom Lamm und Schaf sowie typischen Schnalstaler Spezialitäten.
Wichtig: Da in Vernagt nur geringe Parkmöglichkeiten vorhanden sind, empfehlen wir die Benutzung des Shuttle-Dienstes (1,00 € pro Person/Fahrt) ab Unser Frau (9.30-16.00 Uhr). Gehzeit: rund 1 Std. im Anstieg und 40 Min. im Abstieg.

So. 18. September – Viehabtrieb von der Penauder Alm nach Karthaus
Aufbruch der etwa 800 Schafe, Kühe (Jungvieh) und Pferde bei der Penauder Alm am frühen Morgen. Eintreffen der Herde bei den Pifrailerhöfen bei der Abzweigung Karthaus zwischen 11 und 12 Uhr. Zünftiges Hirtenfest mit lokalen Spezialitäten ab 10 Uhr.  (Quelle: schnalstal.com)


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