Dienstag, 10 Januar 2017 00:00

Südtirol im Bahnfieber

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s14 EisenbahnNaturns/Staben - Die Jahresversammlung im Bürger- und Schulhaus von Staben ist nicht bloß ein Treffen der Freunde der Eisenbahn, sondern auch ein Präsentieren von großen Bahnprojekten im Lande, mit Anschlüssen in die umliegenden Regionen. Aber Graubünden zeigt wenig Interesse.

von Heinrich Zoderer  

Abwechselnd haben in den letzten Jahren der Landeshauptmann und der zuständige Landesrat über die aktuellen Pläne des öffentlichen Verkehrs in Südtirol berichtet.

Dieses Jahr sollte dies LR Florian Mussner machen. Da der Landesrat erkrankte, musste Joachim Dejaco, der STA-Direktor kurzfristig einspringen. Dieser berichtete über die Elektrifizierung der Vinschgerbahn, den geplanten Streckenausbau auf der Linie Meran-Bozen, sowie über die Riggertalschleife. Nach diesen Maßnahmen gibt es mehr Direktzüge im Halbstundentakt von Mals nach Bozen und insgesamt auch mehr Sitzplätze. Martin Ausserdorfer, der Präsident der STA, berichtete über die Fortschritte beim Bau des Brennerbasistunnels. Er zeigte sich überzeugt davon, dass 2026 der Brennerbasistunnel in Betrieb gehen wird. Die Finanzierung ist gesichert und auch bei den Zulaufstrecken ist man auf einem guten Weg, meinte Ausserdorfer. Bei der Jahresversammlung der Freunde der Eisenbahn ist Paul Stopper aus der Schweiz regelmäßig dabei. Der pensionierte Verkehrsplaner bemüht sich seit Jahren um eine Zugverbindung zwischen dem Engadin und dem Vinschgau. Er spricht von einer Bahnverbindung zwischen Zürich und Venedig durch unser Tal. Auf dieser Strecke fehlen nur 37 km Luftlinie zwischen der Rhätischen Bahn und der Vinschgerbahn. Auf der 285 km langen Strecke zwischen Zürich und Bozen benötigt man heute 6 Stunden und 13 Minuten. Außerdem muss man 5 Mal umsteigen. Nach der Vision von Stopper müsste das in Zukunft in 4 Stunden und 16 Minuten möglich sein. Dazu brächte es eine Zugverbindung zwischen Mals uns Scoul und Beschleunigungen auf den anderen Strecken. Eine Vorstudie gibt es bereits, auch eine Initiativgruppe Engadin-Vinschgau-Bahn. Die Initiativgruppe ist aber in der Zwischenzeit eingeschlafen, meinte Stopper. Dass das Interesse des Kantons Graubünden an einer Bahnverbindung zur Vinschgerbahn nicht sehr groß ist, zeigt eine Studie über „Verbesserung der Anbindung Graubündens“ aus dem Jahre 2011. Dort ist nur die Rede vom Ausbau der Bahnverbindung nach Zürich und ins Rheintal, sowie nach München und Mailand. Bei der Jahresversammlung wurde der Bahnhof Toblach zum Bahnhof des Jahres bekannt gegeben. René Wieser aus Schluderns stellte außerdem seine Hebedraisine vor, die er als Abschlussarbeit zur Matura gebaut und dem Erlebnisbahnhof zur Verfügung gestellt hat.

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