Marienberg. Die diesjährige Abschlussveranstaltung des vor sechs Jahren gestarteten Projektes „Schule und Region - neue Zeiten, neue Lernformen“ der IV. Klassen FOWI im Oberschulzentrum Mals fand am Freitag, 17. Jänner 2020, im Kloster Marienberg statt.
von Magdalena Dietl Sapelza
Abt Markus Spanier begrüßte SchülerInnen, Lehrer und Projektpartner persönlich und führte sie durch die neue Kloster-Bibliothek. Anschließend stellten Schülergruppen ihre Projekte vor, die sie zusammen mit Lehrern und Projektpartnern erarbeitet hatten. Die Inhalte drehten sich um folgende Themen:
1. „LA VENOSTA - potentielle Nachhaltigkeit des neuen Wintersportevents“ mit der Raika Obervinschgau: Die Schüler/innen zeigten auf, dass das unter nachhaltigen Gesichtspunkten organisierte Langlaufrennen in Langtaufers Wertschöpfung für das Tal bringen kann.
2. „Ein Maskottchen für den FCS“ mit dem FC-Südtirol: Präsentiert wurde ein Pferdchen - einem Haflinger gleich - das als Identifikationsfigur die Fans ansprechen soll.
3. „Die Anforderung der Generation Z an Unternehmen“ mit der Firma HOPPE. Diese Jugendlichen wünschen sich ein gutes Arbeitsklima, keine autoritären Strukturen und Sicherheit.
4. „Mitgliedschaft im Verein“ mit dem FC Südtirol: Mit unterschiedliche Aktionen für Fans kann deren Begeisterung für den Verein gestärkt werden. Das macht sie zu Werbeträgern für Neu-Mitgliedschaften.
5. „Neues Projekt FCS Kids Club“ mit dem FC Südtirol: Kinder sollten durch abwechslungsreiche Events an den Cub herangeführt werden, so auch durch direkte Kontakte mit den Spielern. Über die Kinder gewinnt man auch die Eltern.
6. „Wertschöpfung von gesponserten Events am Beispiel des Stelvio Marathons“ mit der Raika Prad-Taufers. Die Schüler/innen zeigten eine indirekte Brutto-Wertschöpfung für das Tal von 468.308 Euro auf.
„Das Projekt bot den Schülern/innen wiederum die Möglichkeit aus der Komfortzone der Schule nach außen zu gehen und wertvolle Erfahrungen im realen Leben zu sammeln“, so Projektkoordinator Mirko Stocker.
Die Sieger des Christbaumwettbewerbs „Zeigt her Eure Tanne“stehen fest: 1 Preis: Irmgard Moriggl Warger (Foto rechts); 2. Preis : Martha Köllemann; 3. Preis: Lea Hölbling, Sonderpreis der Jury: Renate Hellrigl Wiesler, skurrilster Baum: Valentina Tappeiner, kleinster Baum: Katharina Maran. Sie können sich über Weihnachtsbäume bzw. Weihnachtsgans bzw. Weihnachtsschmuck freuen.
Einen Gutschein von 10 Euro ( für Baum/Gans oder Schmuck) erhalten: Irene Götsch, Babsi Platzgummer, Elmar Anstein, Kristian Perkmann, Lara Donner, Hannes Mair, Paula Punter, Ute Hofer, Mario De Monti, Maria Warger, Joachim Platzer, Sandra Grutsch, Miriam Kofler, Carolin Kaserer, Evi Asper, Eva Oberhofer, Adriana Achenbrierova, Michael Maier, Daniela Kofler, Ale De Monti, Roland Bucher und Gerlinde Andri.
Schlanders - Ganz im Zeichen des Buches stand im letzten Jahr die umfangreiche Tätigkeit des Bildungsausschusses in der Gemeinde Schlanders, meinte die Präsidentin Gudrun Warger bei der Jahresversammlung am 15. Jänner in der Bibliothek Schlandersburg. Im April gab es die „Bücherwelten“, eine große Buchausstellung im Kulturhaus mit verschiedenen Lesungen, organisiert vom Kulturinstitut, dem Kulturhaus und anderen Vereinen. Die monatliche Literaturrunde ist seit vielen Jahren ein fixer Programmpunkt. In Zusammenarbeit mit der Landesberufsschule und dem Kulturhaus wurde vor dem Kulturhaus ein Bücherturm installiert. Im Herbst wurden die Märchentage organisiert. Dabei gab es mehrere Erzählnachmittage, Buchvorstellungen und zum Abschluss ein Märchenfrühstück. Der Text- und Bildband „Das Erbe der Stille“ über das Kapuzinerkloster in Schlanders wurde bei einer Buchvorstellung präsentiert. In der Bibliothek Schlandersburg gab es rund zweimal im Monat das „Sprachencafé“. Bei moderierten Gesprächsrunden in deutscher bzw. italienischer Sprache werden bei ungezwungenen Gesprächen die Sprachkenntnisse aufgefrischt. Außerdem gab es einen Vortrag vom ehemaligen EU-Abgeordneten Sepp Kusstatscher über die Europäische Union. Am Weltwassertag wurde eine Umweltaktion am Dorfplatz initiiert. Der Informationsabend über Organspende wurde mitgetragen und das Konzert der Gruppe Flouraschworz, welche die neuen Korrnrliadr im Kulturhaus präsentierten, wurde mitorganisiert. Drei Ausstellungen wurden durchgeführt: die Fotoausstellung über den Schlanderser Fotografen Luis Gurschler, die Ausstellung „Schmuck im Schloss“, gemeinsam mit dem Weltladen Latsch und die große Ausstellung über die bäuerlichen Arbeitsgeräte im Kulturhaus Schlanders. Nach dem Kassabericht lobten mehrere Mitglieder des Bildungsausschusses die gute Zusammenarbeit mit den anderen Vereinen. Die Kulturreferentin Monika Wielander dankte dem Bildungsausschuss und den Vereinen für das Engagement und die vielfältigen kulturellen Angebote. (hzg)
Kolping im Vinschgau - Im Jahre 2010 wurde im April die Kolpingsfamilie Schlanders/Vinschgau offiziell gegründet. Was ist eine Kolpingsfamilie?
Viele Menschen sind heute verunsichert. Überzeugungen und Lebensformen, die sich bewährt haben, werden in Frage gestellt; tiefgreifende Veränderungsprozesse in fast allen Bereichen beeinflussen unser Leben. Sorgen und Ängste, Wertverlust, Vereinzelung, Alleinsein, der Rückzug ins Private und vieles mehr sind die Folgen.
Die Kolpingsfamilie (KF) will eine Gemeinschaft sein, in der Menschen aus allen Berufen und Altersbereichen partnerschaftlich und familienhaft miteinander umgehen. In der KF treffen sich mündige Christen, die etwas bewegen und verändern wollen in Gesellschaft und Kirche. Zunächst aber will die Kolpingsfamilie den Einzelnen anregen und befähigen, etwas aus sich zu machen, sein Leben in Familie, Beruf und Gesellschaft bewusst und verantwortlich als Christin und Christ zu gestalten.
Die Mitglieder einer KF sind gemeinsam unterwegs. Sie suchen nach Antworten auf die Fragen und Herausforderungen von heute; sie bemühen sich um mehr Gerechtigkeit und Geschwisterlichkeit unter den Menschen, und das zuerst im eigenen Leben und im eigenen konkreten Umfeld.
Kolpingsfamilie ist keine „geschlossene Gesellschaft“ und darf es auf keinem Fall sein. Deshalb freuen wir uns immer auf NEUE, die zu uns stoßen. Am Freitag 24.01. um 20 Uhr gibt es eine Gelegenheit im Gamperheim von Schlanders. Komm und interessiere dich!!
Otto von Dellemann
Die häufigsten Vornamen in Schlanders sind Josef und Maria. Die jährliche Gemeindestatistik von Schlanders verzeichnet für den 31.12.2019 6.262 Einwohner in der Marktgemeinde Schlanders. Geheiratet wurde 2019 vorwiegend auf zivilem Wege: Von den 20 Hochzeitspaaren haben sich zwei kirchlich getraut. Die Frauen leben gut in Schlanders: Es sind 229 Frauen mehr als 80 Jahre alt, bei den Männern sind dies 142. Schlanders ist städtisch: Ein Drittel der Haushalte besteht aus einer Person, ein Viertel aus zwei Personen.
Gelassen und vertrauensvoll ins neue Jahr blickt Maria Fliri nach vorne. Sie wünscht keinen guten Rutsch, sondern einen sicheren Gang, denn: „Rutschen ist zuallerletzt, immer negativ besetzt.“ Dies brachte sie in einem ihrer Texte bei einem Poetry-Slam zum Ausdruck. In ihrem ereignisreichen Leben als Bergbauernkind, Lehrerin, Sennerin, Seniorenclubleiterin, Dorfchronistin, Mundartdichterin und Slammerin hat sie sich immer wieder neuen Anforderungen gestellt.
von Maria Gerstgrasser
Maria Fliri wurde 1940 als erstes von dreizehn Kindern auf einem Bergbauernhof am Naturnser Sonnenberg geboren. Sie erlebte eine Zeitspanne, die auf den Höfen in Arbeitswelt und Lebensweise mehr Veränderungen gebracht hatte, als die Jahrhunderte zuvor. Im Heranwachsen wurde sie automatisch in den familiären Arbeitsprozess in Haus und Hof eingeführt und mit Freuden und Leiden vertraut. Die frühe, tatkräftige Mithilfe bei allen anfallenden Arbeiten, sieht sie heute als eine der wenigen Möglichkeiten, ein gutes Selbstwertgefühl zu entwickeln und Aufmerksamkeit seitens der Erwachsenen zu erhaschen. An körperliche Zärtlichkeit und sichtbare emotionale Zuwendung kann sie sich nicht erinnern: „Mit Entbehrungen lernte man umzugehen, man hatte ja kaum Vergleiche.“ Heute wirft sie gerne Rückblick auf diese beinahe vergessene Welt.
Die Vergangenheit holte sie wieder ein, als sie fünfundzwanzig Almsommer als Sennerin und Wirtin mit ihrer Familie auf dem Nörderberg verbrachte. Die Erinnerungen lebten wieder auf, und es gereichte ihr zum Vorteil, bestimmte Arbeiten und Kenntnisse von ihrem Heimathof dort wieder umsetzen zu können.
Als Kind besuchte Maria Fliri acht Jahre die einklassige Volksschule auf Unterstell,. Die Freude am Dichten geht auf das dortige letzte Grundschuljahr zurück. Da versuchte sie mit der jungen Lehrerin für jeden Hof auf dem Patleideregg Verse zu schreiben, die dann beim „maschgera gian“ mit größeren Schülern in Szene gesetzt werden sollten. Aber dazu kam es nie, da dies vom Religionslehrer untersagt wurde. Es sei unverantwortlich, die Jugend so früh an solch lustvolle und profane Vergnügungen heranzuführen. Kirche galt als strenge Instanz. „Über Jahrzehnte dachte ich nicht mehr daran, Verse zu schmieden.“, erinnert sich die beinahe Achtzigjährige.
Nach einem Jahr Schulpause kam sie ihrem Herzenswunsch, Lehrerin zu werden, etwas näher. Und es ist der Weitsichtigkeit und Opferbereitschaft ihrer Eltern zu verdanken, dass ihr das Studium ermöglicht werden konnte. In den Fünfzigerjahren war dies für ein Bergbauernmädchen eine, nicht allen verständliche, Ausnahme. Allen Unkenrufen zum Trotze, auch wegen des vermeintlichen Mangels an Schulkenntnissen, hielt sie zielstrebig durch und erlebte auch im Institut in Meran eine bisher ihr unbekannte Welt. Heute erzählt sie lächelnd davon, wie sie ratlos vor Wasserhähnen und Badewannen stand, wie sie geschickt die Angst vor Bällen und vor der Betätigung des Lichtschalters überspielte. Sie war froh über strenge Verhaltensregeln und über die schwarze Kleiderschürze mit weißem Kragen als Einheitskleidung. Durch diese konnte ihre vergleichsweise eher dürftige, ärmliche Garderobe unentdeckt bleiben.
Später, als Lehrerin, legte sie besonderes Augenmerk auf lernschwache und verhaltensauffällige Schüler und setze sich, nach entsprechender Zusatzausbildung, in der damaligen Sonderschule in Naturns, gezielt für sie ein.
Im Mittelpunkt oder in der Öffentlichkeit zu stehen war lange nicht ihre Wesensart. Aber durch die Übernahme verschiedener Aufgaben im Dorf änderte sich dies. 1989 übernahm sie die Tätigkeit als Dorfchronistin und erfüllte diese Aufgabe beinahe über dreißig Jahre hindurch. Davon auch einige Zeit als Bezirkschronistin im Vinschgau. In den letzten sechs Jahren stand ihr ein Team hilfreich zur Seite. Den Schritt von der analogen hin zur digitalen Bearbeitung wollte sie nicht mehr machen und so legte sie im Vorjahr die Chronistenarbeit in jüngere Hände. Im Sinne der Chronik verfasste sie neben Artikeln für Lokalzeitungen, auch verschiedene Publikationen. Auch leitete sie über zwanzig Jahre den Seniorenclub Naturns, war einige Jahre Mitglied des Pfarrgemeinderates und im Ausschuss des Heimatpflegevereines.
Mittlerweile hat sich ihr Ruf als Mundartdichterin gefestigt und verbreitet. Nachdem sie lange Zeit Auftragsgedichte verfasst hatte, wagte sie es schließlich eigene Gedanken in Gedichtform zu setzen zu veröffentlichen.
Als sie vor vier Jahren eher zufällig in die Poetry-Slam-Szene hinein schnuppern konnte, fand sie dort ein neues Tätigkeitsfeld, in dem sie sich versuchen wollte. Ihre erste Teilnahme an einem Poetry-Slam im Ost-West-Club in Meran im Oktober 2016 überzeugte sie vollends von dieser, für sie neuen, Form des Dichtens. Seither trat sie dort öfters auf und brachte das Publikum durch ihre poetischen, witzigen und kritischen Texte, teils auch in Mundart, zum Lachen und Nachdenken. Die Poetin holt sich die Inhalte aus der Geschichte, aus Beobachtungen und Anekdoten, sie fühlt sich wohl unter den jungen Mitbewerbern und dem zahlreichen Publikum, welches beim Poetry-Slam als Jury fungiert.
Im vergangenen Herbst konnte sie, als älteste Teilnehmerin, den dritten Platz bei der alljährlich stattfindenden Südtiroler Landesmeisterschaft belegen.
Volksbühne Eyrs -In diesem Jahr feiert die Volksbühne Eyrs ihr 40-jähriges Jubiläum. Nach längerer Pause ist es gelungen, neue motivierte Spieler zu gewinnen, die frischen Wind auf die Bühne bringen. Unter der bewährten Regie von Rosmarie Tscholl Angerer wird „Der Schneckenprofessor“, ein Lustspiel von Walter G. Pfaus, zur Aufführung gebracht.
Zum Inhalt: Im Hause von Professor Redlich geben die Frauen den Ton an: Anita Redlich und ihre drei Töchter. Professor Redlich ist ein gutmütiger und liebevoller Vater, seine Töchter lieben ihren Vater und Anita liebt ihren Mann. Nur von seiner Arbeit als Schneckenzüchter- und Forscher halten sie nichts. Als die älteste Tochter Dagmar heiraten will, führt das zu ungeahnten Entwicklungen und löst ein perfektes Chaos aus... Kommen Sie vorbei, um zu erfahren wie die Geschichte ausgeht. Wir freuen uns auf Sie!
Termine:
siehe Inserat links. Kartenreservierung von 11-14 Uhr
Tel. 348/0450615
Aus dem Gerichtssaal - Aus aktuellem Anlass wollen wir uns mit dem letzten Lawinenabgang auf die Talabfahrt der Schnalstaler Gletscherbahn befassen. Das angekündigte Thema der aufgelassenen Gerichtsstandorte kann warten. Da ist also nach Weihnachten eine Lawine großen Ausmaßes auf die Piste niedergegangen, die von der Grawand zur Talstation führt. Die tragische Bilanz: 3 Tote und mehrere Verletzte. Die Nachricht von dem Unglück ging durch alle Medien, das Echo war entsprechend. Und die immer wiederkehrende Frage lautet: Wie konnte es passieren, dass auf eine als sicher geltende Piste eine Lawine niedergehen konnte. Das fragt sich auch der Staatsanwalt beim Landesgericht in Bozen, der ein Ermittlungsverfahren gegen mehrere Verantwortliche der Seilbahngesellschaft eingeleitet hat und zu diesem Zwecke die Piste kurzfristig beschlagnahmte. Nun können diese Erhebungen für die Klärung der Ursachen des Lawinenabgangs sicher hilfreich sein. Auch dürften sie durchaus auch im Interesse der Seilbahnbetreiber sein, um damit etwaige Haftungsfragen im Umgang mit der Versicherung zu klären. Denn ich könnte mir vorstellen, dass die Schnalstaler Gletscherbahnen eine Versicherung abgeschlossen haben, welche auch für Unfälle Deckung vorsieht, die auf höhere Gewalt zurückzuführen sind. Strafrechtlich scheint mir der tragische Unfall jedoch nichts „herzugeben“. Denn die Berge und die freie Natur lassen sich schwer in juristische Formeln pressen. Wie hat doch der Schweizer Lawinenpapst Werner Munter die Berechenbarkeit von Lawinenabgängen beschrieben? Lawinen gehen dort ab, wo sie immer abgegangen sind, dann gehen sie dort ab, wo sie öfters abgegangen sind und schließlich dort, wo nie welche abgegangen sind! Und bei der auf die Piste im Schnalstal scheint es sich um eine der letztgenannten Art gehandelt zu haben. Voraussetzung für eine strafrechtliche Verantwortung wegen fahrlässiger Tötung ist jedoch die
„V o r a u s s e h b a r k e i t des Erfolgs“, und die scheint mir auszuschließen zu sein.
Doch wenn wir uns in diesem Zusammenhang an den Fall des Kuno Kaserer aus Partschins erinnern, dann kommen Zweifel an der Allgemeingültigkeit obiger Aussage. Kaserer hat vor gut 10 Jahren, indem er im freien Gelände von der Grawand abfuhr, eine Lawine ausgelöst, welche auf der Piste landete. Sein spontanes Erscheinen am Ort des Geschehens wurde ihm in der Weise „belohnt“, dass er kurzerhand in U-Haft genommen und wegen fahrlässiger Auslösung einer Lawine angeklagt wurde. Der vom Gericht beauftragte Gutachter hatte ihm attestiert, dass der Abgang der Lawine nicht vorhersehbar gewesen war, was zu seinem Freispruch in der 1. Instanz führte. Wissen Sie, mit welcher Begründung er in der Berufung verurteilt wurde? Weil er das rostige Schild an der Bergstation nicht beachtet hatte, das dort von November bis Mai steht und auf dem geschrieben ist: „Achtung, Lawinengefahr!“
Peter Tappeiner,
Rechtsanwalt
peter.tappeiner@dnet.it
Naturns - Der Tagungsband „St. Prokulus in Naturns - Veröffentlichungen des Südtiroler Kulturinstitutes - Band 10“ beinhaltet einige neue Forschungsergebnisse zur weitum bekannten Kirche. Seit dem 5. Jahrhundert sind Bestattungen rund um die Kirche bestätigt, die letzten Bestattungen fanden in der Pestzeit statt. Die Baugeschichte wird allerdings umgeschrieben werden müssen. Die Altersbestimmungen mit der 14C-Methode und mittels Dendrochronologie datieren den Krichenbau um 1000 nach Christus. Eine Interpretation der Daten ist eine Baugeschichte in zwei Phasen: Die erste im 9. Jahrhundert und die zweite eben um 1000 nach Christus. Der Herausgeber des im Athesia-Verlag erschienenen Tagungsbandes Günther Kaufmann erläuterte die Ergebnisse bei der Vorstellung des Buches am 16. Jänner 2020 im Museum St. Prokulus vor einem interessierten Publikum. „Die bisherige Datierung in die Mitte des 7. Jahrhunderts ist endgültig widerlegt, die Kirche kann unmöglich vor dem Ende des 8. Jahrunderts errichtet worden sein“, sagt Kaufmann.
Namhafte Autoren haben die Ergebnisses der Tagung vom 10. und 11. November 2016 auf Schloss Goldrain und im Prokulusmuseum zusammengefasst und sich von verschiedenen Seiten den Rätsel von St. Prokulus genähert - von der archäologischen Forschungsgeschichte, über neue archäologische Erkenntnisse, hin zu den genannten Datierungen, zu vergleichnenden Saalkirchen und Trapezchören, von vergleichenden Buchmalereien, Wandmalerein und archivalischen Quellen bis hin zur spektralen Fotografie. Der üppige Band ist eine erquickende Fundgrube archäologischer Forschungen.
St. Prokulus bleibt trotzdem spannend, denn es bedürfe noch vieler weiterer Forschungen, um sich den Rätseln zu nähern. (eb)
Maria im Schnee. Aschbach ist eine Enklave der Gemeinde Algund im Partschinser Gemeindegebiet. Also zwischen Vinschgau und Burggrafenamt, aber was sollen Grenzen in einem Panoramabild?
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
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