Kolping im Vinschgau - In diesen Tagen der Corona Pandemie begegnen uns- leider- oft die Worte: Kurzarbeit, Arbeitslosigkeit, Lohnausgleich, Arbeitsverlust u.a. Gerade der erst vor einigen Tagen gefeierte 1. Mai – Tag der Arbeit – hat uns heuer nachdrücklich auf die Wichtigkeit von Arbeit hingewiesen. Der 1. Mai soll aber besonders auch eine Erinnerung an die Kraft der Gemeinschaft sein. Nicht allein an die Kraft der Gewerkschaften, sondern an alle Vereinigungen und Verbände, die das Ziel haben, das Leben und die Arbeit der Menschen zu verbessern. Für Adolph Kolping war dies im Gesellenverein- heute Kolpingsfamilie- eine Lebensaufgabe. Für uns in den Kolpingsfamilien in aller Welt bleibt die Solidarität, die er uns gelehrt hat, lebendiger Auftrag über alle Landesgrenzen hinweg
In dieser Zeit der Corona Pandemie wird uns auf dramatische Weise deutlich, wie sehr Erwerbsarbeit für die Mehrheit der Menschen überlebensnotwendig ist. Es ist auch zu bedenken: Tagelöhner zum Beispiel haben keine Ersparnisse. Ohne Arbeit haben sie nichts zum Leben. Arbeitende in prekären Arbeitsverhältnissen, besonders in der informellen Wirtschaft, fallen meist unter keine Kurzarbeitsregelungen oder Schutzschirme. Gerade die Kraft der Gemeinschaft muss in diesem Zusammenhang gesehen und erkannt werden. Wichtig ist eine Erinnerung an die Kraft der Gemeinschaft. Vertrauen wir darauf. Es ist die Beschränktheit der eigenen Kräfte, die den Menschen stets von selbst dazu antreibt, sich mit andern zu gegenseitiger Hilfe und Unterstützung zu verbinden. Kolping sagt:“ Vereinigung macht stark, eine praktische Wahrheit, so alt wie die Welt.“
Otto von Dellemann
Tagtäglich war der pensionierte Schlosser Luis Paulmichl als ehrenamtlicher Fahrer für die alten Menschen in der Tagesstätte des Seniorenwohnheims St. Antonius in Prad im Einsatz – bis zur Corona-Krise. Seit März sitzt er nun schon zu Hause, genauso wie seine Fahrgäste.
von Magdalena Dietl Sapelza
Vor zwei Jahren war Luis gefragt worden, ob er die Taxi-Dienste für das Heim und dessen Tagesgäste übernehmen könnte. Er sagte zu. Daraufhin holte er die Seniorinnen und Senioren einem Plan folgend regelmäßig in der Früh in ihrem Zuhause ab und brachte sie am Abend wieder dorthin zurück. Humorvoll kümmerte er sich um die alten Menschen, „hongortete“ mit ihnen, zog ihnen die Pantoffel an und aus und vieles mehr. Er entlastete damit in erster Linie die Angehörigen, aber auch die Heimverwaltung. „Onafoch isches nit olm, ma muß aufpassn unt di Leit in Auto guat sichern“, sagt er. Es sei schon passiert, dass ein Senior während der Fahrt plötzlich den Gurt gelöst und versucht habe die Tür aufzumachen.
Luis wuchs in einer Bauersfamilie in Prad mit sieben Geschwistern auf. Von klein auf half er daheim mit, auch noch als Schlosserlehrling. Nach der Gesellenprüfung hütete er einen Sommer lang die Kühe auf der Prader Alm. Es folgten Musterung für den Militärdienst und die Ausbildung in Cuneo. Ein wenig Italienisch hatte er von einem italienischen Mitarbeiter in der Schlosserei gelernt. Das kam ihm jetzt zugute. Eingesetzt wurde er bei der Gewand- und Lebensmittelausgabe. „Selm hon i a scheans Leebm kopp“, schwärmt er. Nach zwei Monaten kam er nach Brixen, wo er kurz Bekanntschaft mit den „Mulis“ machte bevor er der Militärkapelle zugeteilt wurde, weil er Mitglied der Musikkapelle Prad war. „Do hon i a profitiert. Dr Brunner Michl hot mir mit 15 Johr Bassflügelhorn glearnt“, betont er. In der Militärkapelle spielte er bei Empfängen, bei Alpinitreffen, bei Winter- und Sommer- „Campos“, bei Skirennen hochrangiger Militärs… Auf einem offenen Lastwagen erreichten die Musiker die Auftrittsorte überall in der Region. „Im Wintr isch deis hinter di Planen oft a kolte Oungelegenheit gwesen“, erinnert er sich. Doch sonst habe er während der 15-monatigen Militärzeit nicht viel zu klagen gehabt. „Miar hoobm Musi gspielt unt a kloans bissl Woch gschoubm“, lacht er. Mit dem „Concedo“ in der Hand genoss er erneut einen Sommer als Hirte auf der Prader Alm. Dann kehrte er wieder in seinen Beruf zurück. In der Firma Kuntner war vor allem seine Fertigkeit als Schweißer gefragt. Er verschweißte vorwiegend Öl- und Wassertanks in unzähligen Heizräumen landauf landab. Er wechselte zur Firma Saniflex und dann zur Firma HOPPE nach Müstair. Nachdem die dortige Produktion verlagert worden war, kam er als Schlosser zuerst ins Schludernser Werk und dann nach Laas. Im Jahre 2005 trat er in den Ruhestand.
Sein privates Glück fand Luis mit der 12 Jahre jüngeren Karin Wegmann. Er heiratete sie 1982 und zog mit ihr nach Schluderns. Das Paar hat fünf Kinder, einen Buben und vier Mädchen. Kennen und lieben gelernt hatte er seine Karin im Gasthof „Alte Post“ in Prad, wo sie als Kellnerin arbeitete. Luis hielt sich mit den Kollegen der „Heimatbühne Prad“ oft dort auf. Das Theaterspielen liebt er seit jeher. Er konzentrierte sich voll darauf, nachdem er die Theaterproben mit den Proben der Musikkapelle getauscht hatte. Er glänzte in mehreren Paraderollen und überzeugte mit treffender Komik. Mit dem Theaterfieber infizierte er auch seine Frau und seine Töchter, die sich als Maskenbildnerinnen in den Dienst der Bühne stellten. Nach seiner Pensionierung suchte er sich neue Aufgaben. Er half beim Apfelzupfen und beim Apfelklauben aus, kümmerte sich um den Garten, um seine Hunde und Katzen. Und er schlüpfte in die Rolle des Hausmannes. Damit hält er nun seiner Frau den Rücken frei, die noch im Arbeitsleben steht.
Zusätzlich schenkte seine Zeit auch Seniorinnen und Senioren. Sobald die Tagestätte wieder öffnet, steht er bereit. „Wenn’s los geht, fohr i wieder – solong i deis holt derpock“, erklärt er. Vergütet werden ihm nur die Fahrtspesen. Er fragt sich, wie das unter Einhaltung der Abstandsbestimmungen künftig zu handhaben sein wird. „I wear miaßn öfter mit oanzelne fohr“, meint er. Wünschen würde er sich weitere Freiwilligen, die ihn hie und da ablösen könnten.
Auf die Frage, warum er diesen Hilfsdienst leistet, antwortet er: „Vielleicht brauch i dia Hilf selber a amol.“
Buchtipp - Ein Porträt des Parteigründers, Unternehmers und Bürgers
Die Frage „Was wäre die SVP ohne Erich Amonn?“ muss wohl so beantwortet werden: Es gäbe sie nicht. Die Position als „Dableiber“ und der Einsatz im Widerstand legitimierten Amonn zur Gründung der Südtiroler Volkspartei, die er ab Mai 1945 maßgebend aufbaute. Als Parteiobmann stand er bis 1948 an der Spitze des Ringens um Selbstbestimmung und Autonomie für Südtirol. Ein umfassendes Porträt der Historiker Hans Heiss und Stefan Lechner zeichnet Leben und Wirken in einem Buch nach, das bei Edition Raetia erschienen ist.
Erich Amonn war „Dableiber“ und zwischen 1943 bis 1945 im Widerstand tätig. Er war es, der in Verhandlung mit den Alliierten die Gründung der Partei durchsetzte und zum ersten Obmann gewählt wurde. Er war es auch, der in führender Position für eine Selbstbestimmung Südtirols, dann aber für die Annahme des Autonomiestatuts von 1948 eintrat. Amonns liberale und um Ausgleich bemühte Position wurde von den Hardlinern innerhalb der Südtiroler Volkspartei kritisiert, was letztlich zu seiner Entmachtung führte. Das Porträt der Historiker Hans Heiss und Stefan Lechner weist den Bozner Kaufmann und Politikers jedoch als eine der prägendsten Südtiroler Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts aus.
Erich Amonn wurde 1896 in Bozen als Sohn des Kaufmanns Emil Amonn und seiner Frau Josefine Dalle Aste geboren. Bereits 1913 verstarb der Vater, sodass Erich nach seinem Studium der Handelswissenschaften in Leipzig und dem Militärdienst während des Ersten Weltkrieges 1924 zusammen mit seinem Bruder Walther die Geschäftsführung des Unternehmens übernahm.
Sein Leben umfasst drei Epochen europäischer Geschichte: In Kindheit und Jugend erfuhr er gut 22 Jahre lang die späte Habsburgermonarchie und deren Zerfall im Ersten Weltkrieg; nach dem Übergang Südtirols an Italien 1918/19 erlebte er 21 Jahre faschistischer und 21 Monate nationalsozialistischer Herrschaft; darauf folgte schließlich ein Vierteljahrhundert Demokratie, die sich im Staat Italien wie in Südtirol schrittweise festigte.
Nach 1945 nahm er mit die Herausforderungen in Unternehmen und Politik an. Als Mitbegründer der SVP stellte er grundlegende Weichen für die Reorganisation der Südtiroler und den Aufbau einer Autonomie. In seiner politischen Haltung trotz großer Verdienste umstritten, geriet er um 1960 ins politische Abseits und nach seinem Tod 1970 in öffentliche Vergessenheit. So blieben auch die Worte von SVP-Obmann und Landeshauptmann Silvius Magnago kurz nach Amonns Tod weitgehend folgenlos: „Der Name Erich Amonn steht unauslöschlich in der Geschichte der Südtiroler Volkspartei und in der Geschichte Südtirols und in unseren Herzen werden wir ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.“
Andreas Österreicher über seine Rolle als Obmann der Musikkapelle Partschins und die Zeit von Corona
Andreas Österreicher ist Obmann der Musikkapelle Partschins. Hauptberuflich arbeitet er als Laborant beim Südtiroler Sennereiverband, wobei er sich täglich mit der Qualität von Südtiroler Michprodukten beschäftigt. Doch seine große Leidenschaft ist die Musik: ,,Man kann sagen, die Musik wurde mir in die Wiege gelegt!“ Denn als Sohn einer Musikantenfamilie hatte er schon früh die Möglichkeit, die Musik kennen zu lernen. Im Jahr 1979 trat er der Musikkapelle Partschins als Klarinettist bei und hat es seitdem nie bereut. Seine Liebe zur Musik hat auch er nicht für sich behalten und gab sie seinen Kindern Evamaria, Christoph und Isabella mit auf den Weg, die heute ebenfalls aktive Mitglieder des Vereins sind.
In den 1990er Jahren leitete Andreas Österreicher den Jugendchor von Partschins. Seit dem 14. Januar 2012 löste er seinen Vorgänger Albert Zerzer als Obmann der Musikkapelle ab.
Seine Tätigkeitsbereiche umfassen vor allem das Planen und Realisieren von verschiedenen internen und externen Projekten, wie zum Beispiel des Jahresprogramms samt Ausrichtung verschiedener Veranstaltungen und Organisation diverser Ausflüge, bei welchen die Musikkapelle noch enger zusammenwachsen und sich außerhalb ihrer Heimatgemeinde behaupten kann. Hierbei legt Andreas Österreicher besonderen Wert auf den ständigen Austausch mit dem Kapellmeister Michael Pircher, der das Programm aller musikalischen Darbietungen zusammenstellt, dem Komitee der Kapelle und ihren ganzen Mitgliedern. Ziel der Musikkapelle Partschins, die ihren Bestand seit über 200 Jahren feiert und jährlich mehr als 30 Ausrückungen zählt, ist es, Tradition zu leben und sakrale und profane Anlässe musikalisch zu umrahmen.
Neben der Organisation kümmert sich Andreas Österreicher noch um alle finanziellen Belange, die seinen Verein betreffen: Jede/r der über 70 Musikanten/innen muss mit einem funktionstüchtigen Instrument und einer Tracht ausgestattet werden. Zudem fallen noch die Musikschul- und Weiterbildungskosten für alle rund 40 Musikschüler/innen an. Das Aufkommen dieser allfälligen Investitionen ist nur durch Gönner, alle Bürger/innen, die Gmeindeverwaltung, der Tourismusverein und die Raiffeisenkasse von Partschins sowie dem Amt von Kultur der Autonomen Provinz Bozen möglich.
Die wichtigste Aufgabe sieht Andreas Österreicher aber darin, den Kontakt zu allen seinen Mitgliedern/innen zu pflegen und jedem ein offenes Ohr für Anliegen und Wünsche zu schenken. Dies ist natürlich nicht immer ganz einfach. Die Kapelle vereint drei Generationen, somit sind Meinungsverschiedenheiten nicht selten.
Andreas Österreicher hält auch in Zeiten von Corona den Kontakt zu den MitgliederInnen der Musikkapelle Partschins aufrecht. Über WhatsApp oder per E-Mail versucht er wöchentlich, alle auf dem Laufenden zu halten. Auch Online-Sitzungen wurden bereits über die oben genannten Medien abgehalten, weitere über Microsoft Teams, Zoom oder Ähnlichem sind in Planung
Der Ausbruch und die weltweite Verbreitung des COVID-19 bewirkte, dass das Frühjahrskonzert der Musikkapelle Partschins vom 05. April 2020 abgesagt werden musste. Kurzer Hand beschloss der Verein, sein Konzert über Social Media abzuhalten. Diese Idee stammte von Evamaria Österreicher, der ältesten Tochter von Andreas Österreicher und der Verantwortlichen der Öffentlichkeitsarbeit der Musikkapelle Partschins,. Hierfür wurde die Filmaufnahme des 200-Jahre-Musikkapelle-Partschins-Jubiläumskonzerts aus dem Jahr 2018 in einzelne kleinere Videos unterteilt. Vom Palmsonntag, dem Tag, an dem das Frühjahrskonzert hätte stattfinden sollen, bis Ostersonntag wurde täglich ein Video auf Facebook und Instagram hochgeladen. Ein Erfolg in jeder Hinsicht, denn besonders in dieser schwierigen Zeit erfreut man sich sehr an wohltuenden Klängen: ,,Musik wird von allen verstanden!“
Jacqueline Kneissl
Der Malser Bahnhof als Metapher. So schaut zur Zeit unser Gesellschaftssystem aus: gelähmt, leer, in Wartung... Zeit genug um Verschwörungstheorien aufzustellen: wer manovriert die Weichen, wer profitiert davon, wer hat das Problem geschaffen...? Und wenn wir das Problem wären?
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Corona erstaunt mich täglich aufs Neue
Da sitzen so viele von uns nun seit zwei Monaten zu Hause herum. Tiefenentspannt, depremiert,genervt und zunehmend besorgt. Alles eine Frage der Einstellung, des Charakters, der Tagesform. Jede-r auf seine Art und Weise muss sich dieser totalen Ausnahmesituation stellen, mit ihr zurecht kommen oder auch nicht. Was mich nach den ersten Lockerungen jedoch zutiefst verwundert, dass manchen Menschen ( neben vielem anderen mehr ) auch noch ihr Hausverstand abhanden gekommen ist..zu allem Überfluss gewissermaßen.Ich sehe da Leute allein im Auto sitzen, allein durch die Wälder laufen, alleine am Radweg – allesamt mit Mundschutz, volles Programm. Ist das chic oder gar angenehm ? Habe ich da was verpasst ? Soviel “Hörigkeit” nach oben, dem Gesetzgeber gegenüber kann doch auch nicht gesund sein und sicherlich war es so auch nicht gemeint. Ich verstehe, dass wir uns nicht mehr die Hand reichen dürfen, was in unserer Kultur schon ein grober Einschnitt ist. Ich fand und empfinde es immer als einen schönen Akt der Höflichkeit, des gegenseitigen Respekts, wenn man sich bei einer Begegnug die Hand reicht. Dass Corona das ganze übertriebene “bussi-getue” gleich mit verschluckt hat, finde ich hingegen wiederum angenehm.
Der gute Mittelweg wird einmal mehr der Beste sein, indem wir uns und unsere Mitmenschen schützen mit Tragen von Masken.. bei einer Begegnung, und nur dort.
Ich verbiete mir weiter zu sinnieren, ob die ganzen Einschränkungen überhaupt (noch) Sinn machen, notwendig sind. Speziell in Gebieten wie den unsrigen, wo die Infektionsrate sehr niedrig war und ist. Doch geht dies dann schon in Richtung Theorien, welche das große Ganze in Frage stellen..was bisher gelaufen ist, uns das Leben schwer gemacht hat, und vor allem: noch über Jahre schwer machen wird.
Bleibt zu hoffen, dass einige Menschen (welche ihren Hausverstand behalten durften) verstehen, wie überlebenswichtig es künftig z.B. sein wird, den heimischen Handel eine Chance zu geben, um unsere Orte auch in der “Nach-Corona-Ära” als attraktive Treffpunkte der Begegung zu erhalten. Das schöne Zwischenmenschliche, der gemeinsame Austausch und vieles Angenehme mehr jedenfalls, gibt es nicht im Internet zu bestellen. Genausowenig wie sichere Arbeitsplätze in der lokalen Wirtschaft.
Claudia Leoni-Pinggera Laas
Wir Kinder in Corona Zeiten
Schon seit vielen Wochen müssen wir Kinder ohne Freunde und mit Fernunterricht zurechtkommen. Meistens fällt es uns schwer. Beispielsweise bei unseren Schulaufgaben, wenn man was nicht versteht, kann man nicht einfach zum Lehrerpult gehen und nachfragen. Auch manchmal wenn wir traurig sind und Freunde brauchen, dann dürfen wir sie nicht sehen. Genauso vermissen wir unsere Großeltern. Man glaubt es kaum, aber auch die Schule und die Lehrer können einem fehlen. Gestrichen sind leider zudem Vereinsaktivitäten wie Fußball, Kunstturnen oder Jungschar. Manchmal gehen uns die Ideen aus, dann kann es schon mal langweilig werden. Aber es gibt auch Positives. Wie z.B. die Schulstunden. Normalerweise muss man immer pünktlich in der Schule sein. Jetzt kann man Aufgaben erledigen wann man will. Fast. Denn Abgaben muss man rechtzeitig über Computer, Tablet oder Handy an die Lehrer senden. Positiv ist auch, dass die Familie mehr Zeit miteinander verbringt, denn die Eltern müssen weniger arbeiten. Auch mehr Zeit fürs gemeinsame Spielen mit Geschwistern und Eltern bleibt, was alle sehr genießen. Trotz alledem freuen wir Kinder uns wieder auf die Normalität. Mit Freunden zu spielen, wieder in die Schule gehen zu dürfen und bei unseren Großeltern zu Übernachten.
Paula Tappeiner, 9 Jahre aus Partschins
Großumfahrungen im Vinschgau
Neben Covid-19 sollten andere Themen in Zukunft nicht vergessen werden. Z.B. die angedachten Großumfahrungen im Vinschgau, die optimal zukunftsorientiert wären! Erstaunlicherweise wurden diese Varianten durch einen Leserbrief im Vinschgerwind 19.03.20 kritisiert. Es hat sich herausgestellt, dass zum Beispiel in Rabland die vorherigen Projekte der Kleinumfahrungen die Belastungen sinnlos auf andere Dorfteile verlegt würden! Fakt ist: Der Vinschgau ist seit Römerzeiten(Strasse Via Claudia genannt) ein Durchzugsgebiet Nord - Süd. Folgedessen sind alle kleinkarierten Umfahrungen nicht nur nutzlos, sondern schädlich! Experten nördlicher Nachbarländer haben längst erkannt und gezeigt, dass Durchzugsstrassen unverzichtbar sind und dass ein flüssiger Verkehr mit angebrachten Tempolimit die Umwelt weit weniger belastet. Zwei Varianten davon zu nennen: Nordtirol Innsbruck - Bregenz; Graubünden: Prettigau Klosters - Landquart. Die Anrainer und die heimische Wirtschaft,( überlebenswichtige Zubringerdienste, Abtransporte landw. Produkte, Tourismus, Industrie, Handwerk usw.) dürfen keineswegs durch kurzsichtig angelegte Umfahrungen in Mitleidenschaft gezogen werden! Die Mebo z.B.ist durch Stauverhinderungen ökologisch sowie wirtschaftlich durchwegs profitabel-nutzbringend. Oder glaubt jemand die Autoproduktionen und Führerscheinneulinge hätten ohne Mebo abgenommen? Die einzige Lössung gebe es mit Eindämmung von Fahrzeugen und beim Erwerb der Führerscheine. Allerdings müsste mit den Führerscheinen bei den Kritikern angefangen werden! Von einem Verkehrgeschützten Wohnort aus Wasser predigen, selbst guten Wein trinken, wäre zu einfach!
Josef Vidal, Rabland
Bienenschutz und Pflanzenschutzmittel
Die Zeit der Obstblüte ist immer auch die Zeit der Bestäubung durch die Biene; das Ausbringen der Stöcke ist zwischen Kernobstbetreibern und Imkern seit jeher geregelt und gehört den guten Gepflogenheiten in der Landwirtschaft an.
Nun verläuft die gegenseitige Rücksichtnahme vorwiegend zur Zufriedenheit aller, jedoch gibt es Regelungen, die als Grundlage zum Schutz der Biene neu überarbeitet werden sollten. Es sei offensichtlich, dass das Verbot, während der Obstblüte bienengefährliche Pflanzenschutzmittel auszubringen, nicht ausreichend ist. Die Bioland Imker fordern deshalb eine Überarbeitung des Landesgesetzes vom 23. März 1981, Nr. 8, ff mit folgenden Argumenten:
· Ein wesentlicher Punkt ist der, dass Bienenvölker auch vor und nach der Apfelblüte in der Nähe der Obstbauanlagen stehen. Nun werden bereits vor der Blüte mehrere Insektizid-Spritzungen empfohlen, welche die Entwicklung der Bienenvölker stark bremsen können.
· Die Höhenlagen mit gestaffelter Aufhebung der Verbote kommt dem Bienenschutz nicht vollständig nach: Auch das Apistox-Projekt (Projekt der Laimburg zur Beobachtung von Bienenvölkern im Südtiroler Apfelanbau) hat festgestellt, dass bei Aufhebung in den unteren Höhenlagen bei den Bienen weiter oben erhöhter Totenfall stattfindet.
· Die Aufhebung erfolgt nach den obstbaulichen Kriterien der „Ende der Blüte“; rein phänologisch ist das korrekt, trotzdem befinden sich weiterhin recht viele offene Blüten am Baum, je nach sortenunterschiedlichen Bepflanzungen und geografischen Exponiertheiten.
· Blühender Unterwuchs muss vor der bienengefährlichen Spritzung gemäht werden. Manche Bauern mulchen bereits eine Woche bzw. 10 Tage früher, weshalb wieder neue Blüten aufgehen.
· Die Termine zur Spritzung werden vom Südtiroler Beratungsring vorgeschlagen; das ist so vom Landesgesetz vorgesehen, birgt jedoch etlichen Konfliktstoff in sich, da die Prioritäten Pflanzenschutz versus Bienenschutz ausgespielt werden (z.b. kam es 2014 wegen der Besenwuchs-Spritzungen zu Bienenvergiftungen): Aus diesem Grund kam es zur ersten Apistox-Studie.
Romana Schuster, Franz Laimer, Bioland Imkerei
Offener Brief an die Südtiroler Landesregierung
Dieser Brief, unterstützt vom Bezirk Vinschgau des Katholischen Familienverband Südtirol (KFS), dient der konstruktiven Lösungssuche. Er dient als Anregung für den öffentlichen Diskurs zu folgendem Thema: Betreuung von Kindern im Frühjahr und Sommer 2020
Corona hat unsere Gesellschaft auf den Kopf gestellt. Gerade wir in Südtirol konnten uns bisher schätzen, uns täglich auf ein funktionierendes System zu verlassen. Unser System, unsere Regeln für sämtliche Bereiche unseres Lebens wurden aus den Angeln gehoben. Jeder einzelne von uns musste sich in kürzester Zeit flexibel organisieren und improvisieren. So auch was den Schulunterricht betrifft.
Leidtragende hier sind neben den Kindern auch die Eltern, die derzeit einer enormen Belastung ausgesetzt sind: in den meisten Familien sind beide Elternteile berufstätig. Viele auch in Zeiten der bisherigen Ausgangssperre. Viele Eltern mussten über Nacht organisieren wie sie von zuhause ausarbeiten können und alle Eltern wurden über Nacht unfreiwillig zu Lehrern ihrer Kinder. Den Eltern mangelt es an schulpädagogischem Wissen und je nach Altersstufe der Kinder auch an Fachwissen, um die eigenen Kinder im jeweiligen Fach wirklich unterstützen, geschweige unterrichten zu können. Der natürliche Bewegungsdrang der Kinder und das Eingesperrtsein in den eigenen vier Wänden, wirkten sich negativ auf Motivation und Konzentration der Kinder bei der Bewältigung der Hausaufgaben aus.
Fehlende oder schlechte oder durch Homeoffice-Tätigkeiten besetzte technische Ausrüstung daheim (Computer, Internet …) erschwerten den digitalen Fernunterricht zusätzlich.
Mit viel Flexibilität und Improvisation hat es irgendwie geklappt, oft mehr Schlecht als Recht und das kann kein Dauerzustand für Monate werden. Die Tatsache, dass der Schulunterricht im heurigen Schuljahr nicht mehr aufgenommen wird, sehen Eltern sehr besorgt und verzweifelt. Verzweifelt vor allem deshalb, weil das improvisierte System, das sich viele irgendwie zurechtgelegt haben, schon bald wieder fällt: die meisten Eltern werden noch vor Ablauf des Schuljahres wieder voll an den Arbeitsplatz zurückkehren und haben gar nicht mehr die Möglichkeit die Kinder selbst zuhause zu betreuen. Nicht bis zum Ende dieses Schuljahres und auch nicht im Sommer bis zum Beginn des nächsten Schuljahrs. Viele Eltern mussten Urlaube aufbrauchen, Überstunden abbauen. Flexibilität am Arbeitsplatz wird gefragt sein, weil Arbeitgeber Sicherheitsauflagen einhalten müssen und für viele deshalb Turnusarbeit unumgänglich ist.
Was Eltern jetzt sofort brauchen ist deshalb eine Lösung für die Betreuung ihrer Kinder! Jetzt und für die Sommermonate. Nicht nur bis zum Grundschulalter sondern im Pflichtschulalter.
Großeltern ein zu spannen wird nur zu einem sehr kleinen Teil funktionieren. Viele Familien leben teils weit entfernt von den Großeltern. Nicht alle Großeltern sind pensioniert und hätten überhaupt Zeit die Kinder jetzt sofort bzw. dann im Sommer zu übernehmen. Einige Großeltern zählen zur Risikogruppe, weshalb übermäßiger Kontakt zu Kindern sicher noch eine Weile problematisch sein könnte. Einige haben gar keine Großfamilie.
Das Angebot an Sommerbetreuungen durch ehrenamtliche Kinder- und Jugendgruppen, durch Bildungseinrichtungen, durch Gemeindeeigene Initiativen etc. war in den letzten Jahren schon nicht ausreichend. Die Sommerbetreuung stellte für viele Familien ein großes Problem dar. Zudem waren die meisten dieser Betreuungsangebote nicht kostenlos, was wiederum ein finanzielles Ausschlusskriterium für viele war.
Das Problem der Familien für die Betreuung der Kinder ab sofort bis zum Schulanfang 2020/21 werden einerseits fehlende Zeit und andererseits fehlendes Geld sein.
Die Überlegungen der Südtiroler Landesregierung bei der Lösung dieses Problems auf Lehrkörper von Kindergärten und Schulen zu setzen, ist ein absolut sinnvoller Ansatz und wir bitten diesen unbedingt zu verfolgen, weil der Sommer 2020 kein normaler Sommer werden wird.
Italien und damit auch Südtirol sind mit fast 90 Schulferientagen im Jahr, davon ca. 12 Wochen im Sommer unter den absoluten Spitzenreitern in Europa. Wir alle sind in Coronazeiten zu Umdenken, Improvisation, Flexibilität und Zusammenhalt aufgefordert. Länder wie Deutschland, Dänemark oder Großbritannien kommen aktuell schon mit 6 Wochen Schulferien im Sommer aus. Im Ausnahmejahr 2020 sollte es auch uns in Südtirol möglich sein, Kinder mithilfe der Schule über einen Teil des Sommers zu bringen.
Lehrer/innen und Kindergärtner/innen sind durch ihre Ausbildung sicher jene, die die besten Voraussetzungen mitbringen auch für die Betreuung der Kinder. Erwartet wird keine Bespaßung und Animation der Kinder, sondern dass sie sinnvoll beschäftigt werden. Viele Sommerbetreuungsprogramme sind sehr themenspezifisch und didaktisch und nicht primär Animationsorientiert. Jedem aus dem Lehrkörper soll es absolut freistehen, wie diese Zeit genutzt wird. Zum Beispiel mit Geschichte- und Kunstlehrern zu Ausflügen in die Südtiroler Landesmuseen, mit Sportlehrern zum gemeinsamen Wandern oder Radfahren, mit Techniklehrern zur Besichtigung von Handwerksbetrieben etc.
Der erste Schritt kann eine Bedarfserhebung sein, welche Eltern wann in den nächsten Monaten auf ein solches Betreuungsangebot zurückgreifen würden (Erhebung über Fragebogen über die Schulen)
Nachdem nicht alle Familien das Angebot nutzen werden, wird es nicht den gesamten Lehrkörper die gesamte Zeit über brauchen. Wenn jeder Lehrer 2-3 Wochen verteilt auf den gesamten Sommer zur Verfügung stünde, ließe sich diese Betreuung sicherlich stemmen.
Zusammenfassend: Eltern brauchen eine schnelle, unbürokratische und kostenlose Möglichkeit der Kinderbetreuung für Kinder im Pflichtschulalter im nächsten knappen halben Jahr. Eine solche kann in diesem Umfang nur von der öffentlichen Hand organisiert und finanziert werden. Der Einsatz des Lehrkörpers hierfür scheint eine gute Möglichkeit.
Viele Eltern waren bzw. sind im Lohnausgleich oder mussten Ihr Pensum an Urlaubstagen und Überstunden überziehen, weil sie ihrer Arbeit nicht nachgehen konnten und müssen diese Zeit nun nacharbeiten. So konnten auch nicht alle Kindergärtner/innen und Lehrer/innen in der Zeit der Ausgangssperre ihrem Lehrauftrag über den Fernunterricht in vollem Umfang nachkommen und könnten das auf die vorgeschlagene Weise kompensieren. Wenn wir alle, Arbeitnehmer und Arbeitgeber, Eltern und Lehrer/innen Zusammenhalt, Verständnis und Flexibilität aufbringen, werden wir auch diese Zeit meistern und die Corona Nachwehen gemeinsam überstehen.
Eine Gruppe von Eltern aus dem Vinschgau – #südtirolhältzusammen
Wer den Brief mit seiner Unterschrift unterstützen möchte, schickt bitte ein email an
offenerbrief.kinderbetreuung@gmail.com
Radar in Mals!
Pünktlich und kurz nach Verabschiedung des Landesgesetzes, nach welchem Südtirols Bürger wieder frei im Land zirkulieren können, steht in Tartsch (Mals) die Gemeindepolizei mit dem Radar auf der Straße.
Nachdem bekannterweise nur Einheimische auf Südtirols Stassen zirkulieren, gehe ich stark davon aus, dass hier die Obervinschger Bürger zur Kasse gebeten werden, um die Gemeindekasse zu füllen. Jetzt, da gar einige Bürger in finanzielle Notlage geraten sind und die weiteren wirtschaftlichen Aussichten noch überhaupt nicht absehbar sind, finde ich eine derartige Aktion nicht nur für überflüssig, sondern nahezu skandalös!
Noch-Bürgermeister Veith hat sich in der Krise mit schönen Worten gemeldet und die Mitbürger mit Sonnenschein und Blumenwiesen vertröstet. Von Radarkontrollen in dieser doch sehr schwierigen Zeit war da nicht die Rede.
Liebe Malser Gemeindeverwaltung: Wir brauchen jetzt alles andere als Schönwetter-Politik. Wenn es regnet und stürmt, wären ein Regenschirm und/oder andere Schutzmaßnahmen wichtig. Einheimischen Autofahrern das Geld aus der Tasche zu ziehen gehört wohl nicht dazu.
Wir Steuerzahler würden uns mehr Hilfe erwarten, nicht weitere Abzocke!
Peppi Stecher, Hirschenwirt, Mals
Am 28. April 2005 ist der erste Vinschgerwind erschienen. Der Vinschgerwind ist also 15 Jahre jung. Zu diesem Anlass haben wir uns erlaubt, einige Betrachtungen anzustellen und anstellen zu lassen. Auch ein Blick von außerhalb des Vinschgaus wird uns zugeworfen.
Für die nächste Nummer laden wir unsere LeserInnen ein, Erfahrungen und Anregungen zu 15 Jahre Vinschgerwind an uns zu schicken.
Es ist kein leichter Weg
80 Prozent der Medien und des Werbemarktes nicht nur in Südtirol, sondern inzwischen in der gesamten Region Trentino-Südtirol werden von einem Medienkoloss beherrscht. Eine solche Konzentration und Situation sind eine Gefahr für die Demokratie.
Vor diesem Hintergrund sind alle unabhängigen Medienprojekte in diesem Land umso wichtiger. Der VinscherWind hat diese Medienmacht am eigenen Leib erlebt. Entstanden aus der Überzeugung sich nicht „kaufen“ zu lassen, haben sich die Mann- und Frauschaft um Erwin Bernhart und die Eigentümer bereits vor Jahren für einen anderen, selbstbestimmten Weg entschieden.
Es ist kein leichter Weg. Vor allem wirtschaftlich. Da liberale, mutige Unternehmer in diesem Land immer noch dünn gesät sind, heißt das wöchentlich die Brosamen zusammenzusuchen, um die Zeitung und das Projekt am Überleben zu halten.
Dem gesamten Team des VinschgerWind ist nicht nur das gelungen: Sie machen auch eine spannende und journalistisch hochstehende Bezirkszeitung, die längst weit über den Vinschgau hinaus Beachtung und Anerkennung findet.
In diesem Sinne bleibt nur zu hoffen, dass der VinschgerWind noch lange blasen wird. Damit sich mancher auch weiterhin warm anziehen muss.
Die Vinschger hab ich besser kennen gelernt
Eigentlich bin ich kein professioneller Fotograf, und ich weiß nicht genau, wie eine Digitalkamera funktioniert, und manchmal kommt es mir so vor, als sei ich einer dieser politischen Männer oder ein hoher Funktionär, die einen prestigevollen Posten besetzen, ohne dass sie über spezielle Kompetenzen verfügen. Aber vor 15 Jahren fand ich mich in der Redaktion von Vinschgerwind wieder, gegründet, um Information und Unterhaltung außerhalb des unerträglichen und erstickenden Monopols von Athesia anzubieten. Und da wir nicht in der Türkei sind, ist auch Platz für uns.
Seither stelle ich dem Vinschgerwind regelmäßig und mit großem Vergnügen meine fotografischen Kunstwerke zur Verfügung. Fotografien werden von unseren Lesern offenbar allgemein geschätzt (und in 15 Jahren bin ich nie zensiert worden!). Gerade aus den Reaktionen der Leser habe ich begonnen, die Vinschger besser kennen zu lernen: Anrufe, Kurznachrichten, whatsapp, Kritiken, Vorschläge und Anregungen, Diskussionen. ..
Meine Vinschger Impressionen zeigen vorzugsweise die schönen Seiten dieses Tales, um das landschaftliche Erbe sichtbar zu machen, das wir haben und das wir mehr respektieren müssen: Ab und zu werden die Impressionen allerdings zu Depressionen! Ich habe gelernt, dass die Bauern, pardon die Apfelproduzenten keinen Spaß verstehen. Ihre Welt kreist nur rund um den Apfel, und alles, was ein Hindernis darstellt, wird entfernt (auch Fotos). Ich kann diese Haltung in gewisser Weise verstehen: Im beliebten Kartenspiel „Sockn“, das von den Vinschgern so geliebt wird, sticht der Bauer alles! Kurz gesagt ich habe den Eindruck , dass die MonoCOLTUR immer mehr zur MonoKULTUR wird.
Mir wurde auch klar, dass man nicht mit religiösen Symbolen herumspielen sollte. Willkommen sind allerdings Kritik oder Ironie über faschistische Ortsnamen. Ich habe mich immer geweigert, Gartenblumen zu fotografieren, trotz der zahlreichen Einladungen dazu. Die schönste Wertschätzung, die mir gemacht werden kann, ist, wenn mich jemand, auch ein Unbekannter, auf der Straße anhält und sagt: „Hoi Tschianni, gestern bin ich da und dort gewesen. Das war in Bodinis Bild drinnen.“
Im Laufe der Zeit wurde ich gebeten, zu meinem Impression kurze Texte hinzuzufügen. Oft stehen die im Widerspruch zum Bild, aber dies wird sehr geschätzt: Vielleicht ist auch das eine Bestätigung, dass ich kein echter Fotograf bin.
15 Jahre Vinschgerwind
Sprichwörtlich ins kalte Wasser sind wir gesprungen, als unser Zeitungsteam nach der feindlichen Übernahme des „Der Vinschger“ durch den Medienkonzern Athesia im Frühjahr 2005 fast geschlossen zum „Vinschgerwind“ übergewechselt ist. Diesen hatten kämpferische Gesellschafter fast über Nacht aus der Taufe gehoben - aus Protest gegen die unfreundliche Aktion und um dem Vinschgau eine freie Bezirkszeitung zu bewahren. Ein mutiges Wagnis, weil klar war, dass der „Vinschgerwind“ angesichts der Übermacht des Bozner Medienhauses einen schweren Stand haben würde.
Die Eröffnungsfeier zur Wiederinbetriebnahme des Vinschger Zuges im Mai 2005 in Mals fiel fast zeitgleich mit dem Erscheinungstermin der ersten „Vinschgerwind“ Nummer zusammen. Während sich damals viele fragten, ob der Zug wohl Erfolg haben würde, fragten wir uns in der neu gegründeten Redaktion: Welche Chancen hat unsere Zeitung? Denn Skeptiker sagten uns ein baldiges Ende voraus. Ich persönlich befürchtete, dass uns die Konkurrenz mit gezielten Dumpingpreisen schon bald den Garaus machen könnte. Nichts desto trotz bemühten wir uns um eine lebendige, kritische und vielseitige Berichterstattung, die immer wieder von neuen Redakteuren und Leserbeiträgen bereichert wurde. Ich investierte weiterhin viel Zeit in die Lebensgeschichten, die mir sehr am Herzen liegen, und verfasste Berichte für die unterschiedlichen Rubriken. Gemeinsam bemühten wir uns um die Gunst der Leserinnen und Leser. Dass uns das gelang, zeigen uns die viele positiven Rückmeldungen und die für die Zeitung sehr wichtigen Förder- und Gönnerbeiträge. Der Leser-Zuspruch erhöhte auch die Attraktivität unserer Zeitung für die Werbekunden, die unser wirtschaftliches Fundament bilden und für uns überlebenswichtig sind. Im Team kämpften wir gegen alle Versuche, uns das Leben schwer zu machen.
Heute bin ich stolz darauf - und angesichts der nach wie vor übermächtigen Konkurrenz immer noch ein bisschen verwundert - dass wir es mit dem „Vinschgerwind“ durch alle Höhen und Tiefen 15 Jahre lang geschafft haben.
Nie vergessen werde ich die aufbauenden und wohltuenden Worte von einem unserer Gesellschafter bei der Zug-Einweihungsfeier 2005: „Wenn ihr wie bisher beherzt Themen aufgreift, kritische Berichterstattung betreibt, die nahe an den Menschen ist, dann braucht ihr keine Angst zu haben. Dann schafft ihr es.“ Und er sollte Recht behalten.
Doch nun hat uns die Corona -Krise mit der prognostizierter wirtschaftlicher Rezession ein zweites Mal vor eine ungewisse Zukunft gestellt. Während sich der Vinschgerzug etabliert hat, stellen wir uns erneut die Frage: Wird der „Vinschgerwind“ auch weiterhin seine Chance haben? Ich bin optimistisch, denn wir als Team haben gelernt, auch im kalten Wasser zu schwimmen.
Der Vinschgerwind bläst weiter nach vorne
Stillstand, Ungewissheit, Verunsicherung. Das sind die Schlagworte dieser Tage. Alles kreist um die Frage: Wie geht es weiter? Lust zum Feiern kommt da kaum auf. Dabei fehlen die Anlässe nicht. Der 15. Geburtstag vom Vinschgerwind ist so einer.
Ein stetes Lüftchen, das bisweilen unangenehm bis stürmisch bläst – so gelangt der “echte” Vinschgerwind bis in tiefe Lagen. Und so kennt man auch den “papierenen” Vinschgerwind, nicht nur im Bezirk, dem er sich verschrieben hat. Allerspätestens seit es ihn auch online zum Blättern gibt. Eine Wohltat im Südtiroler Nachrichtenwald, der immer stärker von einer medialen Monokultur befallen ist. Sich unter diesen Umständen Unabhängigkeit zu bewahren und den eigenen Weg zu gehen, ist eine nicht immer einfache Aufgabe. Dafür braucht es Mut. Der Vinschgerwind beweist seit 15 Jahren, dass es möglich ist. Dafür wird er geschätzt, gelesen und gefeiert. Auch im entfernten Bozen, wo salto.bz heuer sein bescheidenes Siebenjähriges gefeiert hat – wie Erwin Bernhart und seine Redaktion, in der Quarantäne.
Trotz all der Ungewissheit in diesen Tagen ist es doch tröstlich zu wissen, dass dem Vinschgerwind so schnell die Puste nicht ausgehen wird. Zumindest ist ihm das zu wünschen.
Alles Gute, Vinschgerwind! Möge er noch lange weiter in den Köpfen der Vinschger und ihrer Landsleute rütteln. Und Erwin Bernhart und seiner Redaktion einen sorglosen, aber gleichwohl weiterhin kritischen Blick nach vorne – den braucht es!
Happy Birthday:
Der „Wind“ ist 15 Jahre alt.
Es war Ende September 2011, als mir der Chefredakteur Erwin Bernhart die Möglichkeit anbot, für den „Vinschgerwind“ zu schreiben. Ich war bereits ein wissbegieriger Leser dieses Talschaftsblattes. Mich hat der Mut und die Schneid des größten Teiles der Belegschaft damals gefallen, als sie nach dem Verkauf des „der Vinschger“ die Redaktion verließen und zum „Vinschgerwind“ wechselten und dadurch eine drohende Meinungsdiktatur im Tale verhinderten. Das Angebot einer Mitarbeit mit solchen Menschen empfand ich als echte Herausforderung. Ich und Schreiben? Ich hatte bis auf wenige Leserbriefe keine Erfahrung damit. Es kam mir mein Lebensmotto in den Sinn: „Wer sich was traut, wer etwas versucht, kann verlieren, aber wer nichts versucht hat schon verloren.“ Als Starthilfe stellte ich so nebenbei eine banale Frage an den Chefredakteur: „Sage mir, wie schreibt man einen tollen, brauchbaren Beitrag?“ Kurze, knappe Antwort: „Du kannst alles schreiben, nur stimmen muss es. Keine festen Regeln, alles ist erlaubt, aber Vehemenz soll es haben, Rhythmus, den Swing.“ Keine festen Regeln, das machte mir Mut. Meine Beiträge wurden dann bis heute tatsächlich ohne Kürzungen und Korrekturen veröffentlicht. Der allerschönste Moment in meinem neuen Job war, als ich den auf Din A3 vergrößerten Artikel „Früh übt sich…“ im Vereinslokal des Segelvereins Reschensee hängen sah. Ich berichtet darin kurz über den ersten Optikurs am Reschensee.
Jemand, der schreibt, will wahrgenommen, sprich veröffentlicht werden. Auch Spätzünder wie ich haben eine Change. Oft bringt der zögerliche Start Vorteile. Denn Umwege erweitern die Ortskenntnisse. Ersetzt man das Wort Ort durch das Wort Schreiben, dann kann einer nicht genügend Erfahrungen gespeichert haben, um davon und vom Geschehen in der engeren Heimat zu berichten. Das möchte ich auch weiterhin für unser Jubiläumsblatt tun.
Freie Meinung braucht freie Medien
Als Kind träumte ich davon, mit Stift, Block und Fotoapparat auf Geschichtenjagd zu gehen. Ganz so wie mein damaliges Vorbild: Karla Kolumna. Das erste Mal Wind-Luft geschnuppert habe ich dann bei einem Schulpraktikum, wo mein allererster Artikel abgedruckt wurde. Das erste Feedback, das ich von einer Leserin bekommen habe, werde ich nie vergessen. Als der Vinschgerwind gegründet wurde, war ich erst in der Mittelschule. Für mich gehörte er gefühlt schon immer zur Medienlandschaft unseres Tales und erst später erfuhr ich warum wir im Vinschgau zwei Bezirkszeitungen haben. Die Idee „Freie Meinung braucht Freie Medien“ hat mich begeistert und motiviert. Beim Wind bin ich auf offene Ohren gestoßen, durfte Themen suchen und Geschichten nachgehen, die mich interessierten, und habe durch das Schreiben viele interessante Personen kennengelernt. Mit jedem Artikel, den ich verfasse, nehme ich auch für mich persönlich etwas mit und dafür bin ich dankbar! Auf die nächsten 15 Jahre!
Die bunte Vielfalt entdecken
Früher habe ich als Vertreter der Umweltschutzgruppe Vinschgau Pressemitteilungen verschickt und dann gespannt darauf gewartet, was die Medien daraus machen, wie die Texte verarbeitet und präsentiert werden. Seit Herbst 2013 besuche ich als freier Mitarbeiter der Bezirkszeitung Vinschgerwind Veranstaltungen im Tal, nimm an Tagungen, Ausstellungen und Versammlungen teil, treffe mich mit unterschiedlichen Menschen und lerne so die bunte Vielfalt des Tales kennen. Ich staune darüber, wie wenig wir über die spezialisierten Abläufe in Betrieben wissen, über die umfangreichen Tätigkeiten der Vereine und Gemeinden und über die interessanten Lebensgeschichten verschiedener Menschen im ganzen Tal. Darüber zu erzählen, das alles zu dokumentieren, kritisch zu begleiten und zu hinterfragen, ist jedes Mal eine Herausforderung. Nach jeder Begegnung und Versammlung bin ich gespannt darauf, welchen Bericht ich darüber verfasse. Und alle zwei Wochen warte ich am Donnerstag neugierig darauf, welche Geschichten in der Bezirkszeitung erscheinen. Ich hoffe, Ihnen geht es genauso.
Frech und lesenswert
„Gibt es im Vinschgau eine Bezirkszeitung?“ Diese – ich muss gestehen - von Ignoranz strotzende Frage habe ich im Herbst 2007 gestellt. Damals war ich noch Student in Innsbruck und hatte wenig Ahnung von der Südtiroler Medienwelt. Umso mehr wollte eine kleine Gruppe von Studenten der Südtiroler HochschülerInnenschaft, zu der ich auch gehörte, eine Veranstaltungsreihe auf die Beine stellen. Eine Reihe, die sich mit der Südtiroler Medienvielfalt beschäftigen sollte: Es gibt in Südtirol nicht nur das Medienmonopol Athesia, sondern auch ein ganz anderes, buntes Südtirol. Und dazu gehört der „Vinschger Wind.“
Damals war mir das kaum bewusst – vor allem als Pusterer, für den Südtirol schon ab Brixen fremd war und der Vinschgau erst recht etwas Unbekanntes. So erfuhr ich eben im Herbst 2007 erstmals davon, dass es im Vinschgau alles andere als eine monopolistische Mediensituation gab.
Im Frühjahr 2008 kam dann der Chefredakteur des damals erst seit drei Jahren existierenden „Vinschger Wind“ nach Innsbruck. Was ich dabei alles über die Vinschger Mediensituation erfuhr und mit welchem Idealismus diese Zeitung auch nur für einen Bezirk seither gemacht wird, das hat mich tief beeindruckt. Vielleicht war es genau das, was ich immer am Journalismus so geschätzt und bewundert habe. Dieser inständige Kampf sich von nichts und niemandem etwas vorsetzen und verbieten zu lassen. Aber vor allem war es Erwin Bernhart: Seine ruhige, aber entschiedene Art eine Zeitung zu machen. Sein Idealismus auch gegen viele Widerstände und finanzielle Einbußen etwas Unabhängiges machen zu dürfen. Hinzu kommt, dass ich mittlerweile als Journalist selbst gelernt habe, dass die Königsdisziplin des Journalismus nicht die politische Hofberichterstattung ist. Es ist der Lokaljournalismus. Die Geschichten von Menschen aus den Dörfern, über ihr Leben und ihre Sorgen und Probleme.
Deshalb, lieber „Vinschger Wind“, bleib weiter unabhängig, frech und lesenswert – für mindestens die nächsten 15 Jahre.
Vom Leben erzählen
Welche Aufregung es für mich war, das allererste Poträt für euch schreiben zu dürfen. Damals hats viele Tage, Nächte und sicher 20 verschiedene Anfangsätze gebraucht, um meine erste Geschichte fertig zu stellen. Nun, 4 Jahre später ists etwas einfacher geworden für mich und meine Vinschgerwind-Poträts. Nun vertraue ich meiner Feder, dass sie die Geschichten der vielen porträtierten Menschen schon richtig erzählen wird. Am Anfang meiner Vinschgerwind Karriere wollte ich das „Schreiben-dürfen“ hauptsächlich für mein Heimatdorf Sulden einsetzten. Wollte erzählen wie man in einem hochgelegenen Tourismus-Bergdorf miteinander lebt und trotz vieler Arbeit die dorfeigene Gesellschaft miteinander gestaltet. Nun ist das Erzählen von Lebensgeschichten meine große Schreibleidenschaft geworden. Fasziniert davon, welch große Schätze sich hinter jeder Erzählung meiner Interviewpartner befinden, stelle ich mich der großen Herausforderung, dies so lebendig als möglich in den „Vinschgerwind“ zu bringen.
Der „Wind“ ist wichtiger als die Vi.P
In einer Mischung aus Überzeugung und Übermut habe ich den „Vinschger Wind“ einmal „Südtirols beste Bezirkszeitung“ geheißen. Das ist eine Weile her, und die Bezirkszeitung von vis-à-vis hat es mir sehr übel genommen. Ein Pusterer tut das nicht, hieß es, und seither bin ich für sie keiner mehr. Vierzehntäglich bekomme ich in Bozen die beiden Zeitungen, die östliche gratis, die westliche bezahltermaßen, jedes Mal vergleiche ich, und ich bleib dabei: Der Wind ist die bessere. Nur, die andere geht besser. Die im Westen bringt Nachrichten garniert mit Werbung (so viel wie möglich), die im Osten Werbung mit Nachrichten (so wenig wie notwendig). Sauwelt, ungerechte!
Ich lese jeden „Wind“, und jedes Mal – meiner beruflichen Deformation sei’s geklagt – überlege ich mir, wie ich ihn besser machen würde.
Dem Gianni Bodini sein Foto würde ich doppelseitig bringen. Wer das Glück hat, so einen Meister zu haben, lässt doch nicht zu, dass wir Leser die Zeitung aufstellen müssen, um das Bild zu lesen, ja zu lesen!, wenn es grad querformatig ist. Hab’s dem Chefredakteur schon oft geklagt, aber – wär ein schlechter Chefredakteur, wenn er nicht nur seinen eigenen Geschmack für maßgebend hielte.
Die tüchtige Magdalena Dietl Sapelza ließe ich öfter Vingscher Menschen porträtieren. Wenige im Land sind imstand, den Leuten so aufs Maul zu schauen. An ihren Porträts lerne ich jedes Mal ein Stück Vinschgau dazu.
Den Heindl Zoderer dazugewonnen zu haben, ist der Gewinn der letzten Jahre. Er gibt dem Blatt Niveau und Solidität. Ich kenne ihn als großen Arbeiter und würde ihn – Tschuldigung, Heindl! - noch mehr ausbeuten.
Eine Zeitung ist kein Lehrbuch, aber es schadet nicht, wenn wir daraus was lernen. An Wolfgang Platters naturkundlichen Serien beispielsweise. Die Kolping-Serie des SVP-Senioren Dellemann hingegen halte ich für ausgelernt.
Einen Schuss Satire vermisse ich gelegentlich. Oder ist etwa der „Brief ins Tal“ meines verflossenen Kollegen Abi Plangger als solche gemeint?
Dem Chefredakteur untertänigst ein Ratschlag: Nie zu edel werden (Nimm dir diesbezüglich das befreundete Blatt im Osten zum Vorbild!); und eine Bitte: Beherrsch dich ein bissl in deiner Abneigung gegen den Malser Bürgermeister resp. Weg!
Sonst: Nur alles Gute! Der Vinschger Wind ist wichtiger als die Vi.P. Der „Wind“ ist unabdingbar für die Demokratie im Vinschgau (systemrelevant, heißt das heute). Die Vi.P ist das nicht.
Aufgehender Stern
Ziemlich genau die Hälfte meines Lebens gibt es nun schon den Vinschgerwind. Als ich damals mit 15 Jahren zum ersten Mal die Zeitung in der Hand hielt, hätte ich mir nicht gedacht, dass ich später einmal mit meinen Sportberichten ein Teil dieser „Mannschaft“ sein würde.
In meinen zehn Jahren beim Vinschgerwind werde ich nie jenen Moment vergessen, als mich mein Chefredakteur eines Abends im März 2018 anrief und mich fragte, ob ich Teil von etwas noch nie Dagewesenem unserer Zeitung sein wollte. Sein Plan war, dass ein Sportthema die Titelseite schmücken sollte. Nach mehreren Telefonaten, der Suche nach dem besten Foto, welche der Chefredakteur höchstpersönlich in die Hand nahm, dem Schreiben des Artikels und der wochenlangen Geheimniskrämerei erschien schließlich am 19. April 2018 die Ausgabe mit dem Titel „Aufgehender Stern – Die Fußballerin Melanie Kuenrath“. Noch nie zuvor widmete der Vinschgerwind einen Leitartikel dem Sport. Dieses „Tabu“ zu brechen und einen Teil zu dieser Premiere beigetragen zu haben, wird mir stets in Erinnerung bleiben.
300 Augenpaare
Erinnerungen an die vergangenen 15 Jahre? Etwas zum Schmunzeln vielleicht. Die Episode liegt schon einige Jahre zurück. Es war ein Freitag Abend, als mich der Chefredakteur anrief. Ob ich morgen Nachmittag Zeit für einen Termin hätte, eine bezirksweite Jäger-Versammlung finde statt und wir - der Vinschgerwind - hätten dazu eine Einladung. Es wäre nicht unwichtig zu gehen, fügte er noch hinzu. Uhrzeit: 15 Uhr, Ort: Aula magna in der WFO Schlanders. Überpünktlich startete ich am nächsten Tag ins Kulturhaus, setzte mich ambitioniert in eine der ersten Reihen, ergatterte sogar eine mittig gelegene Sitzposition, ausgezeichneter Blickwinkel, um Fotos zu machen. Denn die Fotos - so lautet das Credo bei uns intern - schaut sich jeder an, wie’s mit dem Lesen ist, weiß man nicht so genau.... Der Saal füllte sich schnell bis auf den letzten Platz. Meine Freude war groß, als um 15 Uhr noch kein anderer Pressevertreter anwesend war, das bedeutete Exklusivität. Exklusiv in diesem Saal voller Jäger war übrigens auch jede Frau. Die Versammlung fing wie üblich mit jeder Menge Begrüßungen an, diese Zeit nutzte ich für Fotos vom Podium, um danach fleißig mitnotieren zu können...Am Ende seiner Begrüßung angelangt, setzte der Moderator - in unveränderter Tonlage - seine Rede fort: „So, und jetzt bitten wir die Pressevertreterin höflich den Saal zu verlassen, denn wie in der Einladung geschrieben stand, ist die Presse erst ab 17 Uhr zugelassen.“ Der Moderator hatte den Satz noch nicht fertig gesprochen, da spürte ich auch schon die Schamröte ins Gesicht aufsteigen... sämtliche Augenpaare (mindestens 300) waren auf mich gerichtet... es waren jene, die mich kurz darauf aus dem Saal begleiteten... das Grinsen des ganzen Saales möchte ich nur am Rande erwähnen. Die Telefonnummer vom Chefredakteur, der die Einladung offensichtlich nur zur Hälfte gelesen hatte, war schneller gewählt, als die Ausgangstür geschlossen war....
Kaum zu glauben, aber wahr, der
Vinschgerwind wird 15 Jahr!
Keine Sorge, weitere Reime werden nicht folgen, aber die eine oder andere lustige Begebenheit fällt mir noch ein.
Eines Tages kam jemand zur Tür herein, warf sich auf die Knie und kniend trug er ein nicht enden wollendes Gedicht vor, ein anderes Mal, ein Mann fragt nach Erwin, unserem Chefredakteur. Er wolle einen Leserbrief abgeben. Ich sehe auf, erblicke 2 haarige Beine und darüber sehe ich ein buntes Röckchen flattern. Neugierig geht mein Blick nach oben und mir bleibt der Mund offen, ein bartiger Mann.
15 Jahre komme ich nun schon jeden Morgen ins Büro, meistens sogar pünktlich. Und meistens auch noch gern, ich hoffe es werden noch einige folgen.
Alles Gute VinschgerWIND
Danke für tolle 15 Jahre
Mein Name ist Gerti und ich arbeite seit der Gründung, also bereits seit 15 Jahren im Team der Bezirkszeitung Der VinschgerWind. Meine Aufgabenbereiche sind die Buchhaltung, die Erstellung der Rechnungen sowie das Mahnwesen. In den letzten Jahren hat sich in diesem Bereich einiges verändert. Vor allem im Bereich der Rechnungen kam viel Neues hinzu. Dadurch ist meine Tätigkeit immer wieder abwechslungsreich und die zunehmende Bürokratie eine Herausforderung. Wir, beim VinschgerWind, arbeiten in einem guten, kollegialen Team. Als ich krankheitsbedingt fast ein Jahr ausgefallen bin, haben mich meine KollegInnen auch privat sehr unterstützt. Dafür gebührt ihnen großer Dank. Wenn man von Beginn an in einem Betrieb am Aufbau, Erfolg und manchmal auch Rückschlägen involviert ist, dann ist das nicht nur ein Arbeitsplatz, sondern fast schon eine Familie. Ich bin froh, dass ich ein Teil dieses Teams/dieser Familie sein darf und hoffe, dass es unsere Zeitung noch viele Jahre gibt. Danke für tolle 15 Jahre.
15 Jahre Vinschgerwind...
Ich blicke auf acht Monate zurück.
Ich heiße Elena Kaserer, komme aus Kastelbell und bin 20 Jahre alt, also nur 5 Jahre älter als unsere Bezirkszeitung. Seit September 2019 arbeite ich beim Vinschgerwind als Grafikerin, nach meinem Maturaabschluss an der Landesberufsschule für Handel und Grafik Johannes Gutenberg in Bozen, wurde ich herzlich in die Zeitungsfamilie aufgenommen und fühle mich seitdem sehr wohl. In diesen acht Monaten durfte ich viele Erfahrungen sammeln und neue interessante Menschen mit verschiedenen Meinungen kennenlernen. Ich hoffe auf viele weitere Jahre Vinschgerwind und gratuliere zum 15-jährigen Jubiläum.
„Den Nationalpark unter die Leute bringen!“
Vier Ausgaben der neuen Bezirkszeitung waren erschienen, als im August 2005 deren Herausgeber Albert Flora zu mir in das Büro des Nationalparks Stilfserjoch ins Glurnser Rathaus kam. Er sei der Meinung, dass der Nationalpark in der Bevölkerung zu wenig bekannt sei und biete zur Behebung dieses Informationsdefizites deshalb - unentgeltlich - eine Doppelseite in jeder Zeitungsnummer an, um Themen rund um den Nationalpark abzuhandeln. Ich hatte Albert Flora damals geantwortet, wenn wir das Angebot annähmen, wollten wir mit einem bestimmten Qualitätsanspruch (v.a. uns selbst) und mit einer bestimmten Kontinuität schreiben.
Mein erster Beitrag ist in der Zeitungsnummer 5/2005 im 70. Bestandsjahr des Nationalparks (1935-2005) veröffentlicht worden und betitelte sich „Gletscher und Fische“. Gewidmet war er dem Gletscherschwund und den Fischen im Nationalparkhaus aquaprad. Seither sind in den letzten 15 Jahren bis heute 390 Beiträge zu ökologischen oder verwandten Themen erschienen, bis auf einzelne am Beginn, alle aus meiner Feder - unentgeltlich. Die Kontinuität ist gewahrt worden, ich hoffe, das Niveau auch.
Die Beiträge auf den Nationalparkseiten leben auch von ansprechenden Bildern. Ich konnte und kann bei der Illustration meiner Texte weiterhin auf die Bilder zurückgreifen, die Hunderte naturbegeisterte Fotografen im Rahmen des Fotowettbewerbes einreichen, welchen der Nationalpark Stilfserjoch mit drei weiteren Gebirgsnationalparken seit nunmehr 13 Auflagen auslobt.
Herausgeber und Redaktion haben nie Einfluss genommen auf Auswahl und Ausrichtung meiner Beiträge.
Aus Rückmeldungen von geneigten Leserinnen und Lesern erfahre ich, dass die Beiträge gefallen. Anteil daran hat auch der Grafiker Hartwig. Ihm danke ich für sein gutes Gestalter-Auge und für seine unkomplizierte, sachkompetente und zeitökonomische Arbeit.
Ich hoffe und wage die Einschätzung, dass Wissen und Verantwortungsbewusstsein um den Nationalpark Stilfserjoch zugenommen haben. Als Mosaik aus Natur- und Kulturlandschaft hat er noch bedeutendes Entwicklungspotential im ökokompatiblen Tourismus. Er stellt für den Vinschgau und das Hintere Ultental ein Alleinstellungsmerkmal dar.
Mein abschließender Dank geht auch an die Info-Media GmbH als Herausgeberin der Zeitung: Albert Floras Einschätzung von 2005 war richtig und bleibt weiterhin gültig.
Verlängerung der Jugend
Es traf sich zeitgemäß gut: Ich stand kurz von meiner Pensionierung als langjähriger Lehrer am Realgymnasium Schlanders, da bekam ich das Angebot als Sportredakteur beim Vinschger Wind mitzuarbeiten. Diese Arbeit in der lokalen Zeitungsredaktion half mir über den Pensionsschock hinweg und verlängerte meine „Jugend“ in einer gewissen Weise. Der direkte Kontakt mit anderen Menschen bei den diversen Sportveranstaltungen war stets herzlich und spontan.
Die journalistische Tätigkeit bei den Berichterstattung fand vor allem live an der Wochenende statt, das Schreiben und Verfassen von Artikeln dagegen werktags in der Redaktion gemeinsam mit dem Chefredakteur Erwin Bernhart und den Mitarbeitern Angelika Ploner und Magdalena Dietl-Sapelza. Wir waren immer ein tolles Team und die Beziehungen zueinander ausgezeichnet.
Der Sportjournalismus bietet viele wichtige Kontakte, sei es zu den Sportlern, wie natürlich auch zum Publikum. Das Zuschauen und Anfeuern bedeutet menschliche Nähe und Gemeinschaft. Diese Kontakte waren mir immer wichtig und das direkte Dabeisein bei Sportveranstaltungen aller Art, vor allen aber an den verschiedensten Vinschger Fußballplätzen verschaffte mir stets Freude und Enthusiasmus. Die Sportanlagen in Vinschgau und in die landschaftliche Schönheit eingebettet, und ich kenne sie alle gut.
Gerade jetzt an der Zeit der Corona-Virus mangelt es vielen an den zwischenmenschlichen Beziehungen, die mit dem Sport verbunden sind.
Eine andere Heimat
Das moderne Südtirol ist nach außen hin ein sehr uniformes Land: Bei uns stehen Bäume in Reih und Glied, Wiesen und Hecken werden auf dieselbe Höhe gestutzt. Der Takt des Lebens wird von einem Verlagshaus, einer Partei und einer Kirche vorgegeben.
Wer nicht Gefallen daran findet, nach vorgegebenem Rhythmus zu tanzen, der findet in unserem Land wenig Möglichkeiten der Gestaltung. Der Vinschgerwind ist eine davon. Entstanden aus der Lust, einem übermächtigen Medienkoloss die Stirn zu bieten, gestaltet er seit vielen Jahren Meinung mit.
Der Vinschgerwind ist eine Bezirkszeitung, mehr zuallererst nicht. Aber er ist auch ein Symbol, dass es hierzulande nicht nur eine Meinung und eine Art der Darstellung gibt. Er ist nicht automatisch besser, er ist anders.
Auf den ersten Blick ist er eine Ansammlung von unterschiedlichsten Menschen, die miteinander streiten, diskutieren und lachen können. Die Lust am Schreiben, am Veröffentlichen ist allen gemein. Der Vinschgerwind bietet den Rahmen, der Chefredakteur lenkt die Lust zur konkreten Tat.
Der Vinschgerwind ist darüber hinaus Heimat, so wie sie sein soll. Nicht immer angenehm, weil starrsinnig und konsequent. Er ist verlässlich, in der Anzahl seiner Fehler, aber auch in seiner Offenheit. Das macht ihn so wichtig und anders: Er ist ein unbequemer, beständig wehender Gegenwind, der Meinung zulässt und mitgestaltet.
Wir sind der Wind und nicht das Fähnchen!
Weil jede Vinschger-Wind-Ausgabe auch nach fünfzehn Jahren ein kleines Abenteuer ist und donnerstags die druckfrische Ausgabe ein Kribbeln in der Magengegend verursacht, bin ich stolz, freier Mitarbeiter zu sein. Die ehrenamtliche Bildungs- und Kulturarbeit in den Dörfern liegt mir in der Berichterstattung besonders am Herzen. So entwickelten wir den Vinschger Bildungszug, den TheaterWind, den Kulturveranstaltungskalender im SommerWind in Print- und den grenzüberschreitenden Veranstaltungskalender „cultura raetica“, als Online-Version. Journalistischer Höhepunkt war für mich die Zusammenarbeit mit namhaften JournalistInnen, welche im Rahmen der Jurysitzungen zur Vergabe des Gabriel-Grüner-Stipendiums nach Mals kamen und wertvolle Tipps vermittelten. Nicht zuletzt aber waren für mich der Austausch und die Entwicklung von redaktionellen Inhalten und die Kreativität der Grafik besondere Momente. Wir sind eine kleine Zeitungsfamilie geworden, welche trotz und gerade wegen der vielfältigen Ansichten das gemeinsame Ziel vor Augen zusammenhält. Daher wünsch ich mir für den Wind weiterhin viel Aufwind aber auch viel Gegenwind, denn das hat uns immer motiviert und nicht gelähmt, um weiterhin selbstbewusst als Wind und nicht als Fähnchen in die Zukunft zu blicken.
Die Schlafbox
Seit knapp 15 Jahren bin auch ich dabei, beim „Wind“. Mal mehr, mal weniger fleißig. Wie es gerade zur Lebenssituation passt. Gerade das schätze ich an der Arbeit für das Contra-Ebner Blatt.
Aber eben auch, dass es überhaupt ein zweites Blattl gibt im Vinschgau. Sich dagegen stellen, wider die Übermacht. Das hat mir imponiert. Mit anderen Sichtweisen, anderen Themen, anderen Herangehensweisen. Die vielen Redakteure spiegeln verschiedene Lebenssichten wider. Eine Blattlinie, wie sonst häufig zu finden, gibt es so nicht.
Meine erste Titelgeschichte schrieb ich ziemlich am Anfang meiner „Wind“- Zeit.
Schlafbox Langtaufers - ein gewagter Titel. Es ging um die Initiierung eines „allergiefreien“ Tales mit Strukturen für geplagte Gäste. Das Projekt schlief ein.
Was nicht schlief, war das Thema um die skitechnische Anbindung von Langtaufers an das Kaunertal. Inzwischen war es mehr zu einem Krieg geworden. Böses Blut, tiefe Gräben zwischen den „Toulern“.
Vor wenigen Tagen nun die Absage der Landesregierung an den jahrzehntelangen Plan.
Droht jetzt wieder Schlafbox Langtaufers? Oder machen sich die Talbewohner auf zu neuen Ufern? Vielleicht sogar gemeinsam?
Als freie Redakteurin werde ich sie immer mal wieder suchen, die Themen, die die Vinschger und mich bewegen. Gerne für den „Wind“.
Aufregend
15 aufregende Jahre mit Höhen und Tiefen.
Phase II
15 Jahre sind für uns, für den Vinschgerwind - um es mit einem derzeit geläufigen Ausdruck zu versehen - Phase 1: Wir waren in dieser Zeit durch den Wind - gebeutelt, gebeugt, gebogen, auf die Schnauze gefegt, in die Luft gewirbelt, zerzaust, gelüftet, verzwirbelt, zerfleddert, angeblasen, aufgeblasen, umgeblasen, angehaucht, umlüftet, umsäuselt – auf alle Fälle - vom Wind getragen. Sämtliche Facetten an emotionalen, inhaltlichen, finanziellen und gerichtlichen Kapriolen haben wir durchgemacht und überstanden. Damit der Wind uns, und da meine ich vor allem die wirtschaftliche Seite und die Redaktion, nicht davongetragen hat, dafür hat einer gesorgt, ohne den die Bezirkszeitung Vinschgerwind nicht möglich gewesen wäre und nicht möglich ist: Albert Flora. Albert Flora ist ein Malser – mit politischer Vorgeschichte. Ich bin ein gebürtiger Burgeiser, ohne eine solche. Nur diese Gewissheit war Basis unseres ersten Zusammentreffens vor rund 15 Jahren. Gekannt haben wir uns nicht. Ein gegenseitiges Abtasten war es - und - im Rückblick - saßen sich ein Profi und ein Greenhorn gegenüber. Aber: Wenn ein Malser und ein Burgeiser grundsätzlich zusammenarbeiten sollen, dann gibt es entweder fulminante Differenzen oder es entsteht ein fruchtbringendes Miteinander. Beides wird im Vinschgerwind permanent vereint. Es gibt kein oder. Es gibt für diesen Zustand keinen brauchbaren sprachlichen Ausdruck, dafür als Produkt den Vinschgerwind als vierzehntägige Bezirkszeitung, die ebenso permanent um Werbepartner und Leserschaft ringt. In ansprechender Grafik werden die meisten journalistischen Stilformen, zudem kulturelle und naturwissenschaftliche Exkurse eingebettet. Das ist die Basis des Vinschgerwind, gemeinsam mit den Gesellschaftern der Info Media GmbH (Hut ab vor deren Mut) und gemeinsam mit allen Mitarbeitern beim Vinschgerwind (ebenfalls Hut ab vor deren Mut, Engagement und Kreativität– und ich schätze mich glücklich, eine fachlich und menschlich excellente Frau- und Mannschaft um mich zu haben). Dass der Vinschgerwind ankommt, das wissen wir aus Rückmeldungen aus den Reihen der geschätzten Leserschaft, aus den Reihen der Wirtschaft und der Politik und auch aufgrund der zahlreichen Abozahlungen (dafür danke).
Dass der Vinschgerwind auch a bissl über den Vinschgau hinaus weht, ist bemerkenswert und die Kolleginnen und Kollegen anderer Medien sind der Einladung zu einem Statement zu unserem 15-Jahr-Jubiläum mit Inputs, Mahnungen und auch Lob gerne gefolgt. Danke. Nicht unbemerkt ist unser Jubiläum auch bei vielen unserer Werbepartner und Gesellschaftern geblieben. Einige Anzeigen nehmen auf 15 Jahre Vinschgerwind Bezug. Wir freuen uns, danke dafür.
Also dann - gelüftet, zerzaust und angehaucht - starten wir - gemeinsam - in Phase II.
pr-info VION - Endlich sind die Arbeiten am Glasfasernetz in den Gemeinden abgeschlossen und somit ist der Weg frei für ein schnelles Internet für jedermann.
Vion ist der lokale Partner vom Netzeigentümer Infranet und bietet ab sofort verschiedene Internetpakete für Mitglieder und Kunden.
Außerdem bieten wir individuelle Beratungen vor Ort, damit der Kunde das richtige Paket für seinen Bedarf aussuchen kann.
In diesen Zeiten ist es umso wichtiger einen lokalen Partner an der Seite zu haben.
Informieren sie sich unter der Nummer
0473 057300
oder per E-Mail unter
info@vion.bz.it
Das neue Landesgesetz zu Südtirols eigenständigen Weg aus dem Coronavirus-Lockdown ist nun in Kraft. Alle darin vorgesehen Maßnahmen sind jetzt gültig.
LPA/san
Wer im kommenden Schul- und Studienjahr ein Jahres-Abonnement für die öffentlichen Verkehrsmittel "Südtirol Pass abo+" benötigt, kann dieses jetzt schon online beantragen oder erneuern.
Die derzeitigen abo+ sind noch bis zum 15. September 2020 gültig, mit der online-Verlängerung und Bezahlung der Jahresgebühr wird das Abonnement jeweils für ein weiteres Jahr erneuert. Jene abo+, die jetzt erstmals beantragt werden, können ab 1. September 2020 bei der jeweiligen Schule abgeholt und nach Bezahlung der Jahresgebühr genutzt werden.
Die jährliche Verlängerung der abo+ und auch die Neuansuchen erfolgen wie bisher ausschließlich online über die Website www.suedtirolmobil.info und können sowohl mit dem den digitalen Zugangsschlüssel (SPID oder aktivierte Bürgerkarte mit Lesegerät) als auch ohne ihn erfolgen.
Online-Ansuchen abo+: So funktioniert‘s
Für Minderjährige müssen grundsätzlich die Eltern oder Erziehungsberechtigten das online-Ansuchen um Verlängerung oder Neuausstellung des Südtirol Pass abo+ stellen, und zwar mit Angabe der persönlichen Daten und Steuernummer. Jugendliche, die mittlerweile volljährig sind, müssen die Verlängerung im eigenen Namen beantragen und gegebenenfalls die erforderlichen Dokumente (Kopie des Personalausweises) hochladen oder per E-Mail nachreichen.
Für die jährliche Erneuerung des abo+ ist die Abwicklung über die Internetseite www.suedtirolmobil.info recht einfach: In den online-Fragebogen einzufügen sind Geburtsdatum, Steuernummer, Nummer des abo+ und die besuchte Schule. Es genügt, die Erneuerung dann zu bestätigen und die Bezahlung der Jahresgebühr zu veranlassen.
Bei erstmaligem Ansuchen um Ausstellung des abo+ ist auch eine Kopie oder ein Foto des Personalausweises des Antragstellers erforderlich. Dieses Dokument kann entweder gleich bei der Beantragung in das System hochgeladen werden oder es kann innerhalb von 15 Tagen per E-Mail oder über das persönliche Benutzerkonto nachgereicht werden. Dies erübrigt sich, wenn im Datensystem der betreffende Personalausweis bereits vorhanden ist, etwa wenn die bzw. der Antragstellende bereits selbst einen Südtirol Pass besitzt.
Die Jahrespauschale von 20 Euro für Schülerinnen und Schüler bzw. von 150 Euro für Studierende kann online mit Kreditkarte bezahlt werden, entweder bei der Antragstellung oder in einem zweiten Moment über das eigene Südtirol-Pass-Benutzerkonto, mittels Bankeinzug (SEPA Direct Debit) sowie über Home-Banking bei den ermächtigten Bankinstituten. Bei diesen Zahlungsmodalitäten ist die Jahresgebühr für das abo+ künftig steuerlich absetzbar. Die Jahrespauschale kann auch weiterhin bei den Fahrkartenschaltern und südtirolmobil-Verkaufsstellen in bar bezahlt werden, allerdings sind Abo-Spesen für den öffentlichen Nahverkehr in Form von Barzahlungen in Zukunft nicht mehr steuerlich absetzbar.
LPA/san
WINDMAGAZINE
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Wanderführer 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Traumhafte Touren Bergtouren Wanderungen Höhenwege