felsstürze und blitzschläge in den bergen haben in den letzten wochen für aufregung gesorgt. auf beide naturphänomene hat der mensch wenig oder keinen einfluss. aber eines unterscheidet sie: felsstürze sind laut aussage der geologen nur selten vorhersehbar, gewitter dagegen schon – dank der nunmehr genauen prognosen des landeswetterdienstes.
oft treffe ich, wenn ich bereits im abstieg von einer tour bin, wanderer oder bergsteiger, die in der nachmittagshitze aufsteigen und keuchend fragen, wie weit es noch bis zum ziel sei. bisweilen juckt es mich zu fragen, warum sie so spät erst unterwegs seien. dann heißt es oft ganz unschuldig: ja, wir haben im hotel, in der pension das frühstück nicht früher bekommen! über diese begründung kann ich nur lachen. viele wollen, zu recht, den urlaub auskosten, dazu gehört auch lang schlafen – aber nicht, wenn man eine anspruchsvolle wanderung vor sich hat! und da erlaube ich mir die bemerkung, dass einheimische gastgeber, die die wetterbedingungen auf unseren bergen kennen, die pflicht und verantwortung haben, einen gast aus köln oder aquila darauf hinzuweisen, dass man bergtouren und längere wanderungen am frühen morgen startet, wenn es noch kühl ist, und dass am nachmittag die gewittergefahr zunimmt. und an bestimmten tagen muss von einer wanderung ganz abgeraten werden! ich halte solche hinweise für einen wesentlichen teil der dienstleistung im gastgewerbe. wir können damit natürlich nicht alle unfälle verhindern, und außerdem hat jeder mensch das recht auf seinen eigenen willen, aber es muss nicht sein, dass unsere gäste aus unwissenheit vom blitz erschlagen werden!
y
Zeitung Vinschgerwind Bezirk Vinschgau