Dienstag, 16 April 2013 00:00

Der „gute“ Ton in der Pflege

Schluderns/Laas

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Seit drei Jahren beschäftigt sich der Konsortialbetrieb der Alten- und Pflegeheime von Laas und Schluderns intensiv damit, die Sprache als wichtigen Baustein in Pflegeberufen einzusetzen. Alle  MitarbeiterInnen nahmen an einer Grundschulung über die Kraft der Sprache in der Pflege teil. Achtzehn MitarbeiterInnen sogar an einer vertiefenden Ausbildung. Diese befähigt sie nun, als SprachbegleiterInnen das Erlernte im beruflichen Alltag einzubringen. Heuer wurde mit einer Fachtagung unter dem Motto „Im Labyrinth der Sprache“ dieser „gute Ton in der Pflege“ erneut aufgenommen und das Netz weiter gespannt. Dafür spricht die Teilnahme von SchülerInnen der Fachoberschule für Soziales in Mals, fünfzehn angehenden SozialbetreuerInnen der KVW-Ausbildung im Vinschgau, MitarbeiterInnen von Altersheimen aus nah und fern, MitarbeiterInnen der Caritas-Hospizbewegung Vinschgau, Freiwilligen der beiden Altenheime sowie einer Sozialassistentin des Krankenhauses von Schlanders. Ein Fachreferat der Sprach-Kulturtrainerin Sandra Wiesner-Mantz stimmte die TeilnehmerInnen darauf ein, wie „unterschiedlich“ gleiche Worte bei verschiedenen Personen wirken. Interaktiv ging es bei verschiedenen Workshops weiter, bei denen Erfahrungsberichte und Projektvorstellungen mit szenischen Darstellungen und selbstverfassten Texten über die gewonnenen Sprachkompetenzen im Vordergrund standen. Besondere Aufmerksamkeit wurde dabei den typischen arbeitsbezogenen Negativ- und Positiv-Formulierungen gewidmet. Humorvoll und unverblümt interpretierte Claudia Patscheider mit ihrem Solo Theater als Tagungsausklang, wie sie ihre ganz persönlichen Alltags-Sprach-Erfahrungen meistert. Damit der „gute Ton“ über die hauptberufliche Ebene hinaus wirken kann, wurde eine Abendeinheit zum Thema Sprache als „Angehörigen-Stammtisch“ durchgeführt. Die Direktorin Sibille Tschenett, als Initiatorin dieser intensiven Auseinandersetzung mit Sprache in der Pflege, zeigte sich begeistert davon, wie sich die Auseinandersetzung mit dem Thema entwickelt und im Arbeitsalltag Eingang findet. Für sie ist die Sprache ein Schlüssel für Gesundheit, Lebenskraft und Freude am eigenen Beruf. Und das kommt dem Pflegepersonal, den Angehörigen und nicht zuletzt den Heimbewohnern zu Gute. (lu)

Publiziert in Ausgabe 8/2013

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