Dienstag, 19 März 2019 00:00

Teufelskreis Schlafstörungen

s37 Warger Former Fritz FronthalerSchlanders - Jeder dritte Mitteleuropäer klagt über Schlafstörungen, 10% davon weisen eine schwere, behandlungsbedürftige Schlafstörung auf. Bei den über 65jährigen sind es bereits über 40%, die Probleme mit dem Einschlafen oder Durchschlafen haben. Diese Aussage machte der Psychologe Martin Fronthaler vom Therapiezentrum Bad Bachgart bei einem gut besuchten Vortrag im Gamperheim von Schlanders. Rund ein Drittel unseres Lebens schlafen wir, um Körper, Geist und Seele zu stärken und zu regenerieren. Daher ist ein gesunder Schlaf wichtig für das allgemeine Wohlbefinden. Fronthaler berichtete zuerst über verschiedene Schlafmythen und den Einfluss des Mondes. Dem Schlaf wurde viel angedichtet. Es gibt z.B. keine wissenschaftlichen Beweise, dass der Vollmond Einfluss auf den Schlaf hat. Wenn man nachts schlecht schläft, muss man sich bei Tag nicht unbedingt schonen, meinte der Psychologe. 5-6 Stunden Schlaf sind häufig unproblematisch und nicht unbedingt muss der Schlaf vor Mitternacht der gesündeste sein. Rund 20% des Schafes besteht aus Tiefschlaf. Diese Tiefschlafphasen sind lebenswichtig. Die erste Schlafphase ist die tiefste und gesündeste, egal ob vor oder nach Mitternacht. Menschen mit Schlafstörungen stellen das Bett um, richten sich eine neue Matratze, ändern die Ernährung, machen Entspannungsübungen oder Sport. Wenn das alles nichts hilft, muss die Schlafstörung behandelt werden. Das Therapiezentrum Bad Bachgart bietet dafür entsprechende Therapien an. Sehr oft leiden Menschen mit hohen Ansprüchen unter Schlafstörungen. Sie sind sehr gewissenhaft und wollen alles unter Kontrolle haben. Sie wollen sich zwingen zu schlafen, um tagsüber leistungsfähig zu sein, kommen ins Grübeln und können nicht schlafen. In der Therapie geht es darum, diesen Teufelskreis zu durchbrechen. Die Patienten müssen lernen, nicht immer perfekt zu sein. Fronthaler empfahl bei Durchschlafstörungen möglichst spät ins Bett zu gehen, vor dem Zubettgehen keinen Alkohol zu trinken und das Bett nur zum Schlafen zu nutzen. (hzg)

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Publiziert in Ausgabe 6/2019

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