St. Valentin - Der Scheibenschlagsonntag ist der erste Sonntag in der Fastenzeit. Es wird dunkel. Im Dörfl weiß es Groß und Klein, heute ist Scheibenschlagen. Am Scheibenegg auf dem Plon brennt das Scheibenfeuer. Bald wird die erste Scheibe ins Tal fliegen. Die Scheiben sind aus Zirmholz. In der Mitte jeder Scheibe ist ein Loch. Mit einem zwei Meter langen Haselstecken wird jede Scheibe im Feuer gedreht, bis sie glüht. Dann wird sie mit dem Stock in der Luft geschwungen. Es ist ein herrlicher Anblick, wenn die Scheibenschlager große Feuerkreise in die Luft zeichnen. Anschließend wird die Scheibe auf dem „Scheibastock“ so aufgeschlagen, dass sie vom Stock loskommt und wie eine Sternschnuppe in das nachtdunkle Tal hinausfliegt. Laut hört man dabei in psalmodierendem Ton rufen: O Reim Reim, fir weim weart eppr dia Schaib sein? Die Scheib keart …..(die Scheiben werden wichtigen Personen, dem eigenen Schatz, den Liebespärchen und den Dörfler Familien gewidmet). Schmolz in der Pfonn, Kiachl in der Wonn, Pfluag int Eard, dass dia Scheib weit außi geaht! So fliegt eine Scheibe nach der anderen ins Tal. Will die eine oder die andere nicht weit hinausfliegen, dann ruft der Schreier: „diea keart dem Arzloch!“ Dann kommt eine Pause. Die Hex wird angezündet und lodert lichterloh in den Nachthimmel. Das Scheibenschlagen dauert bis gegen 10 Uhr. Dann treffen sich Scheibenschläger und Zaungäste in einer Stube und lassen den uralten Brauchtumstag bei Kiachl und Krapfen fröhlich ausklingen. (aw)
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