Montag, 23 Mai 2016 00:00

Filmabend: das Fass – la botte

s26sp23 Filmabend das Fass la botteSchlanders Die „Italiener“ im Vinschgau sind nicht eine Minderheit, sondern viele Minderheiten, weil sie aus verschiedenen Regionen Italiens abstammen und nicht einfach Italiener sind, sondern sich stärker nach ihrer Herkunftsregion identifizieren: Sizilien, Apulien, Latium, Piemont, Veneto, Friaul… So unterschiedlich die Herkunft, so unterschiedlich sind auch die Lebensläufe der einzelnen Personen. Deshalb ist es nicht einfach für den „Circolo culturale Val Venosta“ all diese Menschen zusammenzuführen. Leonardo Pellissitti, seit 35 Jahren Präsident des Circolo, bemüht sich seit Jahrzenten durch die Organisation von Ausstellungen und Theaterfahrten das Zusammenleben zwischen den Sprachgruppen zu verbessern und das Verständnis für die italienische und deutsche Kultur zu wecken. Auch die verschiedenen Filmprojekte von Paolo Azzarone waren ein wichtiger Beitrag dazu. Im letzten Jahr ist Paolo Azzarone gestorben und in Erinnerung an seine Filmprojekte wurde am 6. Mai im Oberschulzentrum Schlanders der Film „Das Fass – la botte“ in deutscher und italienischer Sprache vorgeführt. Azzarone hat in dem Film die Komödie „Der Krug – La giara“ von Luigi Pirandello aus dem Jahre 1916 an die Vinschger Verhältnisse angepasst und viele Schlanderser Bräuche eingebaut. Witz und Humor und schöne Aufnahmen von Schlanders und dem Vinschgau durften natürlich nicht fehlen. Peppi Noggler, Sepp Unterlechner und Günther Vanzo sind die Hauptakteure im Film. Mitgespielt haben auch Brigitte Pircher, Michi Theiner, Tatiana Kaserer, Georg Waldboth, Franco Ceol, Ernst Steinkeller, Renato Gallo, der Vizepräsident des Circolo und Eduard Reinstadler, welcher mit der Ziehharmonika spielte. Es geht im Film nicht um einen Krug, wie in der Geschichte von Pirandello, sondern um ein Fass. Das Fass wird beschädigt und muss repariert werden. Und damit beginnt die Katastrophe. Poalo Azzarone und Alfred Habicher, welche Regie führten, haben im Film auch die Maria-Namen-Prozession, den Maitanz der Volkstanzgruppe, ein Konzert der Bürgerkapelle, die Krampusse um Nikolaus und das bunte Treiben beim Faschingsumzug eingebaut, sowie mehrere italienische und deutsche Lieder. Pellissetti kündigte beim Filmabend an, dass Manuel Koch, der Enkel von Paolo Azzarone, im nächsten Jahr einen neuen Film präsentieren wird. (hzg)

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Publiziert in Ausgabe 11/2016

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