Dienstag, 20 August 2013 12:00

Fall für Konfall

s4 5773Schluderns - Die Bauern setzen die Gemeinde Schluderns unter Druck. BM Erwin Wegmann würde einlenken, wenn nur endlich das Kraftwerk Konfall gebaut werden könnte. Viele  Gemeinderäte wollen Transparenz und Klarheit und sich vor allem nicht unter Druck setzen lassen.

von Erwin Bernhart

Die Schludernser haben sich selbst in eine Zwickmühle gesetzt.

Es geht um ein mögliches E-Werk, welches vom Wasserschloss oberhalb von Tartsch mit Wasser gespeist und in einem Kraftwerk in der Örtlichkeit Konfall abgearbeitet werden könnte. Die Diskussion ist in Schluderns immer noch virtuell. Während in der Nachbargemeinde Mals nach und nach E-Werke ans Netz gehen, geht in Schluderns nichts weiter.
Einen weiteren Bremser hat der Schludernser Gemeinderat kürzlich wiederum hingelegt. Der Streitfall war verwirrend. Auf der Tagesordnung stand eine Abänderung eines Grundsatzbeschlusses: Der Gemeinderat hatte einst beschlossen, mit 2 Millionen Euro eine mögliche Beregnung in der Talsohle mitzufinanzieren und zwar aus den Erlösen aus dem Kraftwerk. Die 2 Millionen aufgeteilt auf 10 Jahre. Die Bauern wollen nun einige kleine, entscheidende Änderungen an diesem Grundsatzbeschluss. Und zwar sollen erzielte Abschläge bei Angeboten usw. anteilsmäßig von der Gemeindefinanzierung und von jenem Geld, welches die Bauern selbst investieren müssten, abgezogen werden. Bisher war es so, dass Abschläge nur bei den 2 Millionen der Gemeinde hätten abgezogen werden sollen. Zudem fordern die Bauern nach dem Bau des E-Werks 20.000 Euro jährlich als Sockelbeitrag. Auch das brachte in Schluderns einige Gemeinderäte auf die Palme. Mirko Stocker etwa: „Die Bonifizierung will uns erpressen. Die Gemeinde hat sogar das Vorprojekt für die Beregnung gezahlt. Der Gemeinderat hat bisher 3-mal Entgegenkommen gezeigt.“
In die ganze Diskussionsstreiterei mischte sich noch etwas: Am Saldurbach hängt eine Konzession von der Alten Mühle. Die gilt es zu entschädigen oder abzulösen, jedenfalls aus dem Weg zu räumen. BM Erwin Wegmann wurde vorgeworfen, mit den Besitzern nicht anständig verhandelt zu haben. Aus der beigelegten Tabelle werde man nicht schlau. Und wie schaue es mit der Tartscher Fraktion aus, wollte Heiko Hauser wissen. Genauere und detaillierte Informationen will der Gemeinderat. BM Wegmanns Widerstand war zwecklos. Der Punkt wurde auf Drängen von Referent Alexander Telser vertagt. Das E-Werk in Konfall ist wieder in die Ferne gerückt, das Wasser rinnt weiterhin ungenutzt den Saldurbach hinaus.
Klar ist: Wird das Werk nicht gebaut, wird auch aus der Beregnung nichts.

 

Publiziert in Ausgabe 17/2013

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