Schluderns
Ich möchte mich bedanken, was ihr für unser Land getan habt“, mit diesen Worten verabschiedete sich ein junger Schludernser beim 84-jährigen ehemaligen Südtiroler Widerstandskämpfer Sepp Innerhofer aus Schenna nach dessen Ausführungen zu den „Bombenjahren“ in Südtirol. Und Innerhofer antwortete: „Was wir getan haben, mussten wir tun, sonst hätte uns die gezielt gesteuerte italienische Zuwanderung erdrückt. Wir deutschsprachigen Südtiroler waren damals rechtlos und fürchteten um unsere Identität.“ Innerhofer war in der vergangenen Woche auf Einladung der „Jungen Generation in der SVP“ zu Gast im Schludernser Kultursaal. Eine große Anzahl an Interessierten, darunter zahlreiche Jugendliche folgten seinen Ausführungen. Sachlich und abgeklärt, ohne ethnische Emotionen zu schüren, erzählte der Zeitzeuge über die Hintergründe der Anschläge, über deren Planung und Ausführung. Er war Mitglied der Gruppe um Sepp Kerschbaumer, deren oberstes Ziel es war, keine Menschenleben aufs Spiel zu setzen. „Mit den Anschlägen haben wir die Aufmerksamkeit der Welt auf Südtirol gelenkt und erreicht, dass das Thema vor den Vereinten Nationen zur Sprache gebracht worden ist“, so Innerhofer. Der Preis dafür waren langjährige Haftstrafen und oft menschenunwürdige Behandlung in den italienischen Gefängnissen. Innerhofer ist froh darüber, dass Südtirol heute eine Autonomie hat. Lieber wäre ihm aber ein Anschluss an Österreich. Vor einer entsprechenden Abstimmung warnt er jedoch: „Wer garantiert uns, dass sie zu unseren Gunsten ausgeht? Wenn wir verlieren, wäre auch die Autonomie verloren und wir eine gewöhnliche italienische Provinz.“ (mds)