Prad - Die Almabtriebe werden landauf landab wie Volksfeste gefeiert. In Prad stand das Fest im Zeichen der Solidarität mit Werner Oberegger. Der junge Mann und Nebenerwerbsbauer hatte bei einem Arbeitsunfall beide Beine verloren. Sein Haus muss nun umgebaut werden. Die Prader Bauernjugend um Obmann Stefan Theiner hatte das Fest für den guten Zweck organisiert. Unterstützung kam von allen bäuerlichen Verbänden des Ortes und speziell von den Bäuerinnen, die sich bei der Verpflegung nützlich machten. Die 60 zum Großteil bekränzten Kühe der Prader Alm zogen mit dem Almpersonal publikumswirksam zum Festplatz in die Gewerbezone nahe der „Kultur“. Die überdimensionalen Kuhglocken sorgten für Staunen. Diese Glocken hatten Ultner Verleiher für die letzte kurze Wegstrecke der Tiere durchs Dorf bereit gestellt. Auf dem Festplatz wurde der Tross von Bauern und Bäuerinnen mit ihrem Anhang und von vielen Schaulustigen aus nah und fern empfangen. Es spielte Musik und für Speis und Trank war bestens gesorgt. Es gab einen Glückstopf, ein Schätzspiel. Die Kleinen vergnügten sich in der Hüpfburg oder bei den alt überlieferten Spielen, die Roman Moser moderierte. Interessierte Blicke zog eine Gänsegruppe auf sich, die von einem Hund, angeleitet von seiner Herrin, zirkusreif durch einen Parcours marschierte. Mit einem Geschenkkorb wurde der Besitzer der besten Kuh Edwin Koch prämiert. Koch übergab den Korb spontan an Oberegger, der das Fest zusammen mit den zwei kleinen Kindern und seiner Frau verfolgte. „Der Reinerlös des Festes wird der Familie demnächst übergeben werden, nachdem wir die Abrechnung gemacht haben“, erklärt Theiner. (mds)