Priska Theiner aus Prad ist im Katholischen Familienverband Südtirols seit mehr als 20 Jahren aktiv. Wofür sich der Familienverband einsetzt, was das „Katholische“ bedeutet, an welchen Schwerpunkten gearbeitet wird und was verändert werden sollte, darüber spricht Theiner im Wind-Interview.
Vinschgerwind: Sie sind Vizepräsidentin des Katholischen Familienverbandes Südtirol und KFS-Bezirksleitern des Bezirks Vinschgau. Wie kann man sich Ihre Lobby-Arbeit für Familien vorstellen?
Priska Theiner: Seit der letzten Periode bin ich Vize-Präsidentin des KFS und seit mehr als 20 Jahre Bezirksleiterin im Vinschgau. Gefordert sehe ich mich speziell im Vinschgau und meine Aufgabe ist es, Bindeglied zwischen Bozen und den Zweigstellen im Vinschgau zu sein. Motivieren, unterstützen, vor Ort zu helfen, das ist meine Aufgabe. Denn die vielen Veranstaltungen vor Ort machen die Zweigstellen. Im Vinschgau gibt es 11 Zweigstellen, in Südtirol sind es 116. Mehr als 1.000 Ehrenamtliche setzen sich südtirolweit für Familien ein. Waren es bis vor Kurzem 7 Bezirke in Südtirol, so sind es nun 10. Bei der landesweiten Umstrukturierung ist man nach dem Modell Vinschgau vorgegangen. Im Vinschgau ist es so, dass alle Zweigstellen im Bezirksausschuss vertreten waren und sind. Der Zusammenhalt in den Zweigstellen und im Bezirk wird auch durch gesellschaftliche Veranstaltungen gefördert, auch dies ist sehr wichtig. Vor Ort werden Familienfeste organisiert, viele kirchliche Feste, Ehejubiläen, Kurse für Kinder, Sommerbetreuungen, Spielegruppen, Zirkuswochen, Hausaufgabenbetreuung und vieles mehr. Auf Landesebene werden Aktionen wie „Gutes Leben“, mit 4 Schwerpunktthemen, heuer Klima, Bienen, Sparen und alte Spiele, als auch Vortragsreihen und Kurse organisiert.
Vinschgerwind: Welche Werte gelten im Sinne des KFS für Familie?
Priska Theiner: Die Familie ist das Herzstück der Gesellschaft. Die Familie hält die Gesellschaft zusammen. Der Zusammenhalt ist wichtig, die Ehrlichkeit, sich gegenseitig helfen, füreinander Dasein. Alle christlichen Werte gehören da dazu.
Vinschgerwind: Was bedeute das „K“ also das Katholische, im Logo des Familienverbandes?
Priska Theiner: Wir leben unser Tun nach den christlichen Werten, vor allem das Füreinander-Dasein. Es gibt nicht mehr nur das Modell Vater-Mutter-Kind. Es gibt heute viele Familienformen. Alle finden bei uns im Familienverband Platz. Natürlich steht die klassische Familie im Vordergrund. Das heißt aber nicht, dass das eine oder das andere mehr Wert ist. Es gibt keine Ausgrenzungen, weder für Patchwork- noch für Migrationsfamilien, noch für homosexuelle Verbindungen. Wir holen die Gesellschaft da ab, wo sie ist. All diese Vielfalt hat Platz.
Vinschgerwind: Welche besonderen Problemfelder werden bearbeitet?
Priska Theiner: Eine große Aufgabe, die auf uns zukommt, ist die Kinderbetreuung. Eltern kommen im Sommer in Situationen, wo sie nicht mehr wissen wohin. Die Großeltern können die Kinderbetreuung nicht stemmen, weil sie selbst noch in der Erwerbstätigkeit sind. Auf der anderen Seite sollen Frauen für die Rente abgesichert sein. Mit solchen Themen werden wir uns in Zukunft noch viel mehr beschäftigen müssen. Da erwarte ich mir von der Politik noch ein vermehrtes Einsetzen. Die Kinder sollen ja gut betreut werden. Zurzeit betreuen etwas weniger als 80 % der Eltern ihre Kinder (von 0 bis 3 Jahren) zu Hause, gut 20% nehmen das Angebot von Kindertagesstätten und Betreuungseinrichtungen wahr. Es ist ein großer Wunsch der Südtiroler Eltern von Kleinkindern bis drei Jahren, eine echte Wahlfreiheit zwischen außerfamiliärer Betreuung und Betreuung zu Hause zu haben.
Der finanzielle Druck und die aktuelle Situation auf dem Arbeitsmarkt ermöglichen immer weniger Familien eine echte Wahl zwischen diesen Betreuungsformen, was oft nicht zum Wohle des einzelnen Kindes ist. Damit diese Wahlfreiheit ermöglicht wird, sind unbedingt eine ideelle und finanzielle Anerkennung und Aufwertung der Erziehung zu Hause notwendig! Wir fordern eine entsprechende direkte Unterstützung der Eltern und diese kann dann entweder für die Betreuung zu Hause, oder aber für die Finanzierung außerfamiliärer Einrichtungen (Tagesmutter, Kita) verwendet werden.Wenn ich einige Lösungsansätze aufzählen darf:
Stärkung der Vaterrolle, damit Väter gleiche Voraussetzungen für Familienarbeit haben, d.h. Thematisierung des aktuellen Rollenkonflikts, Kontakte mit Wirtschaftsverbänden und Gewerkschaften für Anpassung der Arbeitsbedingungen, Väterkarenz verlängern, Sonderregelungen und Erhöhung des aktuellen Lohnersatzes (bis hin zu 100%);
Thematisierung der in Südtirol aktuell sehr traditionellen Geschlechterrollen und Aufweichung dieser Mann-Frau-Rollen;
Finanzielle Absicherung der Familienarbeit
Bekämpfung des aktuellen Lohnunterschiedes
Vinschgerwind: Wie unterstützt der KFS die Vereinbarkeit von Familie und Beruf?
Priska Theiner: Das ist ein Spagat. Eine echte Vereinbarkeit, das ist meine persönliche Meinung, gibt es nicht. Wir versuchen zwar unser Möglichstes, aber es ist schwierig. Wichtig ist, dass die Arbeitgeber in der Privatwirtschaft vermehrt zur Erkenntnis gelangt sind, dass auch Teilzeiten angeboten werden müssen, damit mehr Frauen wieder in den Beruf zurückkommen können und somit Familie und Beruf halbwegs vereinbar sind. Die Kindertagesstätten werden immer mehr. Aber die Politik ist gefordert, Ungerechtigkeiten bei der Entlohnung zwischen Kindergartenpersonal und Kitabetreuer/innen auszuräumen. Die Kinderbetreuungseinrichtungen, die Bildungseinrichtungen und außerschulischen Betreuungsorganisationen leiden oftmals unter einer starken Personalfluktuation. Ein Grund sind Ausschreibungen auf Dumpinglohnniveau und folglich schlechte Bezahlung. Auch für die Nachmittags- und Ferienbetreuung ist es wichtig, die Stabilität zu gewährleisten.
Sonst stehen zwar Strukturen zur Verfügung, aber wir werden am Arbeitskräftemangel scheitern. Da muss noch viel getan werden, auch im gesellschaftlichen Denken. Für Familien muss das Ganze aber leistbar sein. Es darf schon etwas kosten, aber es kann nicht sein, dass der Lohn fast nur in die Kinderbetreuung fließt.
Vinschgerwind: Leistbarkeit ist in aller Munde. Im KFS-Positionspapier 2022 des KFS heißt es unter vielem anderen: „Wir sehen leistbares Wohnen für junge Familien als große Schwierigkeit“. Welche Lösungsansätze strebt der KFS an?
Priska Theiner: Das leistbare Wohnen ist gerade für junge Leute schwierig. Früher waren es die Erbschaften, die geholfen haben, das ist heute nicht mehr so. Wenn ich heute für 60 Quadratmeter 300.000 Euro und mehr zahle, so ist das für junge Leute kaum zu stemmen. Wir würden uns Wohnmodelle mit Mehrgenerationen wünschen, dass Möglichkeiten geschaffen werden für den Ausbau bzw. für das Aufstocken am Elternhaus. Oder Unterstützungen für Alleinerzieher. Bestehende Areale sollen besser genutzt werden, ohne immer neue Wohnbauzonen auszuweisen. Bausparen könnte auch dazu beitragen ein Eigenheim/Wohnung zu finanzieren.
Vinschgerwind: Ist Südtirol zu teuer?
Priska Theiner: Meiner Meinung nach Ja. Wenn man das, was man verdient in Relation zu den Ausgaben setzt, dann kann sich ein junger Mensch nichts mehr sparen. Die Ansparmöglichkeiten sind im Laufe der Jahre immer weniger geworden. Die derzeitigen Krisen mit einhergehender Inflation haben zudem alles verteuert. Die Preise für Mietwohnungen sind horrend gestiegen. Es heißt ja immer wieder, die Provinz Südtirol ist die teuerste in Italien, Bozen ist die teuerste Stadt. Vielleicht ist der Vinschgau bei den Mietwohnungen noch nicht so teuer, aber die Lebensmittel kaufen wir genauso teuer ein. Der KFS setzt sich für Familien die in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind ein, mit dem Spendenfond „Familien in Not“. Da sind unsere Zweigstellen gerade im Vinschgau sehr aktiv. Wir haben etwa mit dem „Laaser Weihnachtslicht“ zusammengearbeitet. Wenn Familien im Vinschgau in Not sind, dann soll man sich getrauen, sich zu melden. Lieber eine rasche Hilfe, so dass sich die Menschen leichter tun. Wir haben das Siegel „Sicher spenden“. Die Zusammenarbeit mit den Vinzenzvereinen, mit den Sozialsprengeln, mit allen Akteuren funktioniert gut.
Vinschgerwind: Gibt es Überlegungen im Familienverband, dass man der Politik zuruft, dass die Löhne erhöht werden sollen?
Priska Theiner: Nur ein Beispiel: Auch der Verband sucht laufend Mitarbeiter. Auf der anderen Seite sind auch wir an die bestehenden Parameter gebunden. Natürlich müssen die Löhne erhöht werden. Zudem kann es auch nicht sein, dass die Schere der Entlohnung zwischen Mann und Frau so groß ist. Wieso soll eine Frau mit gleichen Qualifikationen, mit gleichem Studium, weniger verdienen, als ein Mann?
Vinschgerwind: Welche Ansprechpartner pflegt der KFS in Politik und Wirtschaft?
Priska Theiner: Wir, also der Familienverband, sind bei mehreren Gremien dabei. Einmal sind wir durch unsere Präsidentin Angelika Weichsel Mitterrutzner im Familienbeirat des Landes für Familien vertreten. Der zweite Vizepräsident Valentin Mair pflegt die politische Ebene. Zudem sind wir im Haus der Familie in Lichtenstern, welches aus dem KFS entstanden ist, präsent. Wir sind EU-weit in Gremien vertreten, so ist der KFS beispielsweise Gründungsmitglied der FAFCE (Föderation der katholischen Familienverbände in Europa), deren Vize-Präsidentschaft aktuell unsere KFS-Präsidentin Angelika Weichsel Mitterrutzner innehat. Wir pflegen Verbindungen zu den Familienverbänden in Tirol, Vorarlberg und in ganz Österreich. Wir haben ein gutes Netzwerk in Südtirol, mit den Weiterbildungen im Ressort für Familie bzw. im Ressort für Soziales.
Vinschgerwind: Der KFS hat rund 15.000 Mitgliedsfamilien. Haben Sie das Gefühl, dass der KFS ein befriedigendes politisches Gewicht hat?
Priska Theiner: Wir werden schon gefragt. Wir haben vor Kurzem das Projekt „Sternenkinder“ initiiert. Wir wollen damit Eltern, die ein Kind vor, während oder nach der Geburt verlieren, unterstützen. Wir machen beim Projekt „Frühe Hilfen“ mit, etwa im Vinschgau in einem Netzwerk von den Sozialdiensten, von Hebammen usw. Der „Familien-Jolly“, den der KFS aufgebaut hat, ist eine Plattform, auf der sich Angebote und Nachfragen für Babysitter/innen finden. In der Babyspott-App (powered by KFS) werden in Südtirol alle wichtigen Orte für Kinder gesammelt und sind ab Mai 2023 abrufbar.
Vinschgerwind: Fühlt ihr euch von der Politik ernst genommen?
Priska Theiner: Jein. Das ist meine Meinung.
Ich würde mir, ehrlich gesagt, oft mehr erwarten.
Vinschgerwind: Was würden Sie politisch, gesellschaftlich rasch ändern wollen?
Priska Theiner: Ich würde mir wünschen, dass noch viel mehr getan wird für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Ich wünsche mir eine echte Vereinbarkeit. Auf der einen Seite sollen die Kitas zur Verfügung stehen, auf der anderen Seite solle jene Mutter, die sich entscheidet zu Hause zu bleiben, die gleichen Gelder bekommen. Für Familien soll es eine echte Wahlfreiheit geben. Was sofort umzusetzen wäre, ist, dass die Elternzeit der Frauen genauso für die Rentenjahre anerkannt wird, wie z. B. der Militärdienst bei den Männern. Auch im Gesundheitsbereich wünsche ich mir einige Änderungen gerade in der Prävention und dass es für alle bezahlbar bleibt.
Bozen/Obervinschgau - Der Vinschgerwind hat in seiner letzten Ausgabe über das Weggehen der Basisärzte Christian Hofer und Giovanni Braglia berichtet. Dazu nimmt der Generaldirektor des Sanitätsbetriebes Florian Zerzer wie folgt Stellung.
Stellungnahme des Südtiroler Sanitätsbetriebes zum Artikel „Ärztliche Versorgung in arger Schieflage“
In der letzten Ausgabe vom „Vinschgerwind“ wird die Herausforderung thematisiert, die hausärztliche Versorgung im oberen Vinschgau sicherzustellen.
Hierzu ist zu sagen, dass der Fachkräftemangel leider auch Südtirol trifft. Besonders schwierig ist die Situation bei den Hausärzten. Langjährige, sehr beliebte Hausärzte gehen derzeit in Pension, junge kommen nur in geringer Zahl nach. Besonders schwierig ist die Nachbesetzung außerhalb der Städte, in den Tälern und peripheren Gebieten. Trotzdem ist es der zuständigen Amtsdirektorin im Gesundheitsbezirk Meran Barbara Caggegi, der ich an dieser Stelle ausdrücklich danken möchte, und ihrem Team gelungen, unter viel Einsatz und Aufwand, die hausärztliche Versorgung im oberen Vinschgau weiterhin sicherzustellen. So hat vor Kurzem eine neue Ärztin für Allgemeinmedizin ihre Arbeit begonnen. Damit sind wieder 9 Ärztinnen und Ärzte im Obervinschgau beauftragt (6 fix und 3 provisorisch). Bei den provisorischen Anstellungen müssen wir leider manchmal auf einsprachige Ärzte zurückgreifen, die sich aber bemühen und auch gewillt sind, die Sprache zu lernen.
Die Situation wird natürlich nicht dadurch einfacher, dass Christian Hofer es vorgezogen hat, uns zu verlassen, um eine gut dotierte Stelle in der Schweiz anzutreten. Das von Herrn Hofer vorgebrachte Argument der fehlenden Gesprächsbasis weisen wir aber zurück, da mehrmals klärende Gespräche mit diesem geführt wurden. Seine offensichtlich bereits seit längerer Zeit getroffene Entscheidung, dem öffentlichen Gesundheitsdienst in Südtirol den Rücken zu kehren, wird selbstverständlich von uns respektiert, jedoch ist der Sanitätsbetrieb immer an einer Lösung interessiert und grundsätzlich gesprächsbereit.
Nicht zuletzt als gebürtiger Obervinschger ist es mir ein besonderes Anliegen, die Versorgung weiterhin in guten Händen zu wissen. Und ich verstehe die Sorgen der Patientinnen und Patienten sehr gut; ich kann Ihnen aber versichern, dass wir als Südtiroler Sanitätsbetrieb wirklich alles unternehmen, um gute Hausärzte zu finden und diese für den oberen Vinschgau zu verpflichten.
Florian Zerzer, Generaldirektor Südtiroler Sanitätsbetrieb
Partschins - Auf Initiative der Bürgerliste Partschins-Rabland und Töll hat die Gemeinde Partschins zwei Studien machen lassen, mit den Fragestellungen, ob es sinnvoll wäre, das Stromnetz wieder selbst zu führen und ob es sinnvoll wäre, eine Energie-Genossenschaft die gemeindeeigenen E-Werke führen zu lassen. Dem Gemeinderat wurden die von Matthias Obrist von REVI Consult erstellten Studien bereits vorgestellt (sh. Vinschgerwind 3/2023). Mit eben jenem Ergebnis, welches auch im Rahmen einer Bürgerversammlung am 14. März einer breiteren Bevölkerung vorgestellt worden ist. Die Verpachtung des gemeindeeigenen Stromnetzes an die landeseigene Edyna zu verlängern sei sinnvoll, weil die Pachteinnahmen 221.000 Euro betragen und bei der Führung des Netzes durch die Gemeinde selbst ein Defizit von rund 100.000 Euro herauskommt. Auch auf der Seite der E-Werke kommt die zweite Studie von Obrist zum Schluss, dass es sich nicht auszahle, die E-Werke als Genossenschaft zu betreiben.
Vom Zahlenwerk überfordert und erschlagen wurde in der Diskussion mehrfach beklagt, dass die Studie nicht vor der Bürgerversammlung zur Verfügung gestellt worden ist.
Es war der Prader Energieexperte Michael Wunderer, der die Studien in Zweifel zog: „Ich tue mich schon schwer, diese Berechnungen nachzuvollziehen.“ Denn man könne auf der einen Seite durch gezieltes Management die Kosten für das Stromnetz durchaus senken und auf der anderen Seite sah Wunderer durchaus Potenzial für eine genossenschaftliche Führung der E-Werke. Und man müsse da schon weiter und breiter denken, welche Vorteile und welche Impulse eine Genossenschaft liefen könnte.
Auf die Frage, wie viel Geld der Gemeinde Partschins aufgrund ihrer Stromeinnahmen weniger über die Pro-Kopf-Quote zugeteilt werde, sagte der Gemeindesekretär Hubert Auer, dass es sich um rund 350.000 Euro handle. Genau dieses „vorenthaltene“ Geld wurde in der Studie nicht berücksichtigt.
Es brauche Leute, die den Kopf für eine Genossenschaft hinhalten, war eine Wortmeldung. Die Zahlen, zumindest für des Stromnetz, geben der Gemeindeverwaltung recht, das Netz weiterhin an Edyna zu verpachten. Bei der Führung der E-Werke durch eine mögliche Genossenschaft ist wohl das letzte Wort noch nicht gesprochen. Denn die Energie-Fragen sind laufend im Umbruch. (eb)
Naturns - In Naturns herrscht helle Aufregung. Die Tageszeitung hatte vorige Woche eine für BM Zeno Christanell und seinen Ausschuss höchst unangenehme Bombe platzen lassen: Am Rathausparkplatz soll eine Tiefgarage und einen Überbauung von 9000 m3 geplant sein. Es gebe Widerstand aus Wirtschaftskreisen, zumal Geschäfte, ein Hostel, ein Restaurant angedacht seien.
Am vergangenen Montag stand eine „Einfügung einer Zone mit Plan für städtebauliche Umstrukturierung“ im Gemeinderat auf der Tagesordnung. Ein Antrag auf Vertagung von Astrid Tappeiner von der Liste Zukunft Naturns fand keine Mehrheit. So wurde durchmarschiert. BM Zeno Christanell zog alle Waffen seines politischen Arsenals, um für diese „Abänderung des Gemeindeplanes für Raum und Landschaft“ zu werben. Er verwies auf die Bürgerbeteiligung der Vision 2030+, in der eine Tiefgarage gefordert worden sei, er verwies auf Gespräche mit Architekten. Es gehe darum, dass die Autos von der Oberfläche verschwinden. Mit den Wirtschaftsvertretern habe es im Laufe 2022 mehrere Vorgespräche gegeben. Es gehe darum, mit den 9000 m3 oberirdischer Verbauung, die dann von Privaten durchgeführt würden, die Tiefgarage zu finanzieren - zum Nulltarif für die Gemeinde.
„Wir haben den Architekten Hubert Schlögl gebeten, mit einem Vorentwurf die Ideen zu visualisieren“, sagte Christanell. IM Gemeinderat gehe es nur darum, die m3, die Zweckbestimmungen und die Leistungskriterien zu definieren. Es hagelte Protest. Brauchen wir das, war die mildeste Frage. Die Gemeinderäte seien in keinster Weise informiert worden und in der Vision 2030+ sei keine oberirdische Verbauung gefordert worden. Die Opposition lief Sturm. Informelle Gespräche im Hintergrund, so argumentierte Michael Lochmann von der Süd-Tiroler Freiheit, seien des Amtes als BM nicht würdig. Es gehe gar nicht, dass der BM ein jahr lang informelll mit allen möglichen Leuten geredet habe, nur nicht mit den Gemeinderäten. Zudem wisse auch die Bevölkerung nichts von diesen Plänen, sekundierte Dietmar Rainer. Es wurde auf Antrag der Süd-Tiroler Freiheit geheim abgestimmt: 11 Räte waren für und 6 gegen diese Art der Zoneneinführung. Abgeändert wurde lediglich die mögliche oberirdische Kubatur von 9.000 auf 7.000 m3. (eb)
Kastelbell - Der Landesrat für Mobilität ist guter Dinge. „Wir sind jetzt hoffentlich kurz vor einem Abschluss“, sagt Daniel Alfreider am Rande der Bürgerversammlung in Graun. Das Angebot des derzeitigen Konsortiums, welche den Umfahrungstunnel in Kastelbell bislang gebaut hat, ist, dass eine neue Firma anstelle der insolventen bzw. vergleichenden EMAPRICE einsteigt. Bekanntlich hat der Bauriese EMAPRICE in Kastelbell einen Vergleich beantragt und so ist die größte Baustelle im Vinschgau seit eineinhalb Jahren stillgelegt. „Wenn das gelingt, dann könnte man mit dem gleichen Vertrag weitermachen und eben keine Neuausschreibung machen“, sagt Alfreider. Es liege ein Angebot einer neuen Firma auf, welches von der Gruppe bzw. vom Konsortium geprüft werde. Anfang April soll es eine endgültige Entscheidung über diese Gangart geben. Die Unterlagen, die das Konsortium vom Land angefordert hat, liegen auf. Gesetzlich sei das durchaus möglich, dass eine neue Firma zu den gleichen Vertragsbedingungen eine insolvente oder vergleichende Firma ersetzen könne. Sollte es zu einem positiven Abschluss des Vertrags kommen, dann können die Arbeiten nach der Abgrenzung der von Emaprice geleisteten Arbeiten rasch begonnen werden. Alfreider rechnet damit, dass - immer vorausgesetzt dass es gelingt - dass die Arbeiten heuer noch weitergeführt werden können. Müsste hingegen eine neue Ausschreibung aufgesetzt werden, dauert das Prozedere wohl mehrere Jahre. (eb)
Regionalratspräsident Sepp Noggler geht mit seinem Gesetzesvorschlag für die Inflationsanpassung der Politikergehälter regelrecht baden. Das Onlinemagazin salto.bz titelte „Null Stimmen für Noggler“. „Im Gesetzgebungsausschuss der Region stimmte die Opposition - Grüne, Team K, PD, M5S, Freiheitliche - gegen das Gesetz. Sogar die Lega lehnte den Entwurf ab, die SVP selbst enthielt sich ihrer Stimmen. Der Gesetzentwurf kommt somit bei der Abstimmung auf null Ja-Stimmen. Ein Novum“, so salto.bz.
Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Ich muss mal die Straßenarbeiter entlang der Vinschger Straße loben. Die Straßenarbeiter halten die Hauptstraße pico-bello in Schuss, als wär’s ihr eigener Garten. Mit den Kehrmaschinen werden die Straßenränder gesäubert, von Unrat befreit, die Seitenlinien gewienert, die reflektierenden Katzenaugen poliert. Unsere Straßenarbeiter lassen die ANAS vergessen, denn es wird von früh bis spät gearbeitet und malocht. Sie sind die Meister Propper. Und was noch wohltut: Man hört nichts, dass in den Reihen der Straßenarbeiter Personalnot herrschen würde. Das spricht für den mittlerweile ehrenwerten Beruf entlang der Straße. Das war früher anders. Damit wird bewiesen, dass das Auto weiterhin „King of the road“, also der König der Straße, ist und noch bleiben wird. Und Achtung ihr Autofahrer: Schmeißt ja keinen Müll mehr aus dem Auto. Untersteht’s euch! Das kommt einem Misstrauensantrag gegen unsere Straßenarbeiter gleich. Unsere Straßenkehrer können ein Lied davon singen und Säcke voller Unrat vorweisen, was alles im Straßengraben landet.
Ach wären doch die Bahnhöfe entlang der Vinschgerbahn dermaßen putzverwöhnt wie unsere Hauptstraße. Dann würden die Zurufe aus Politik und Hotelerie, man solle doch auf die Öffis umsteigen, nicht ganz so hohl klingen. Die Bahnhöfe könnten Vorzeigeorte für die jeweiligen Gemeinden sein: Ohne Spinnawettn, ohne Staubwaudl, ohne Tschiggn.
Lichtenberg - Konzentriert studierten die rund 50 Kinder und Jugendlichen die möglichen Züge mit Bauern, König und Dame auf den Schachbrettern und bewegten dann die Figuren. Die jungen Schachspieler:innen aus ganz Südtirol hatten sich am 26. Februar 2023 im Haus der Dorfgemeinschaft in Lichtenberg zum Grand Prix Bewerbe versammelt. Von 10.00 Uhr bis 16.00 Uhr rauchten dort die Köpfe. „Entscheidend ist es, strategisch so zu spielen, dass der Gegner nie weiß, welche Züge man plant“, sagt Jakob Niederfriniger, der landesweit zu den besten jungen Schachspielern zählt und in Lichtenberg in der Kategorie U-14 Buben gewann. Sein Bruder Simeon Niederfriniger eifert ihm nach. Er wurde in der U-10 Zweiter. Und Anna Franziska Lechner holte in der Kategorie U-10 Mädchen den dritten Platz. Jährlich finden insgesamt fünf Bewerbe des Jugend Grand Prix statt, und zwar in Tramin, Steinegg, Deutschnofen, Lichtenberg und St. Ulrich/Gröden. Gesponsert wurde die Veranstaltung in Lichtenberg wiederum von der Raiffeisenkasse Prad-Taufers und von der Marktgemeinde Prad. Lichtenberg ist seit Jahrzehnten eine Vinschger Schachspiel-Hochburg. Das hängt mit passionierten Schachspielern zusammen, die seit der Gründung des Schachvereins 1990 nicht nur selbst Schach spielen, sondern sich jahrein und jahraus auch engagiert für die Jugendförderung einsetzen. Derzeit werden jeden Montag 20 Kinder und Jugendliche im Haus der Dorfgemeinschaft beim Schachspielen betreut (Anfänger von 14.30 bis 15.30; Fortgeschrittene von 16.00 bis 17.00 Uhr). Die Vorstandsmitglieder um den Präsidenten Reinhold Schöpf und er selbst geben dem Nachwuchs so manche Tipps, die sie dann bei den Bewerben einsetzen können. Am Schachspiel interessierte Kinder, Jugendliche und Erwachsene sind jederzeit herzlich willkommen. (mds)
Infos bei Reinhold Schöpf: 347 472 09 72
Vinschgau - Zehn Ausgaben, 45 Rennen und 1380 Teilnehmer
Mit dem Finale auf Maseben endete die diesjährige Ausgabe des DYNAFIT Vinschgau Cups, der heuer zum zehnten Mal ausgetragen wurde. Zum Gesamtsieger der Jubiläumsausgabe krönte sich bei den Herren Anton Steiner, der zwei Rennen für sich entscheiden konnte. In der allgemeinen Klasse trug sich Andreas Reiterer in die Liste der Gesamtsieger ein. Bei den Damen konnte Tanja Plaikner drei von vier Etappen für sich entscheiden und sicherte sich damit den Gesamtsieg. Blickt man auf die Zahlen der vergangenen Jahre zurück, so kann man von einem sehr erfolgreichen Wintersportevent sprechen, das Teilnehmer aus dem ganzen Land in den Vinschgau lockte. Insgesamt wurden bisher 45 Rennen ausgetragen, 1380 unterschiedliche Teilnehmer waren in den vergangenen Jahren am Start. Die Liste der fleißigsten Teilnehmer führt Alexander Erhard an, der als einziger Athlet an allen 45 Rennen teilgenommen hat hat. Anton Steiner und Markus Prieth verpassten lediglich ein Rennen. Neben dem sportlichen Aspekt stand stets auch der gute Zweck im Vordergrund dieser Sportveranstaltung. So konnten bisher 54.600 Euro für den guten Zweck gesammelt werden. Zählt man die Spenden des Sesvenna Berglaufes, der stets im Sommer ausgetragen wird, hinzu so konnten bisher 79.000 Euro für wohltätige Zwecke gespendet werden. (sam)
Prad/Sulden - Einen feinen gemeinsamen Tag, ganz im Zeichen des Vereinssportes, durften die Mitglieder der Sektion Langlauf des ASV Prad Raiffeisen Werberings am 25. Februar auf und um den Loipen in Sulden verbringen. Im Rahmen der Vereinsmeisterschaft trafen sich an jenem Datum rund 60 Athleten der Sektion mit Begleitung, um die Kategoriestärksten des Vereines zu küren. Mit dabei auch die Kinder, die am traditionellen Weihnachtskurs und am darauf folgenden Aufbaukurs teilgenommen haben.
pr-info Tourismusgenossenschaft Naturns
Am 1. April 2023 wird in Naturns wieder die Trailrun-Saison eröffnet
Mit dem Frühling beginnt auch die Trailrun-Saison! Mit seinen vielfältigen Strecken hat es Naturns sich auf die Fahne geschrieben, jährlich die Trailrun-Rennsaison zu eröffnen! Bereits zum dritten Mal wird am 01. April 2023 der Alpenplus Ötzi Trailrun am Naturnser Sonnenberg ausgetragen.
Bei der ersten Ausgabe, die aufgrund der Pandemie auf September verschoben 2021 wurde, wurden die Sportler durch die außergewöhnlich warmen Temperaturen besonders gefordert. Aber auch die zweite Ausgabe hielt eine Überraschung bereit: das April – Wetter machte den Organisatoren einen Strich durch die Rechnung und die Strecke des Sunny Mountain Trail musste aufgrund des Schneefalls der vorherigen Nacht etwas abgeändert werden. Aber trotz allem konnten sich die Teilnehmer auf ein spannendes Rennen und ein super organisiertes Rahmenprogramm freuen.
Daniel Jung, Ideen- und Taktgeber des Laufs, freut sich auch dieses Jahr wieder darauf, Hobbyläufer und Profis in Naturns begrüßen zu dürfen. Die bekannten Strecken des „Skyrace“ mit 15 Kilometern und knapp 1.200 Höhenmetern und des „Sunny Mountain Trail“, der sich über 30 Kilometern und 2.100 Höhenmetern erstreckt werden bei dieser Ausgabe um einen Bewerb erweitert: so können auch Läufer ab 18 Jahren mitmachen, die sich der Skyrace-Strecke gewachsen fühlen – auch ohne ärztliches Attest!
Die Gewinner des letzten Jahres waren beim „Sunny Mountain Trail“: Pescollderungg Luca (2:42:05,2) und Hahner Anna (3:16:55,9). Den Podestplatz beim „Skyrace“ konnte zum zweiten Mal Larch Armin (1:18:16,1) erobern, sowie Felderer Anneliese mit einer Zeit von 1:38:26,3.
Auch dieses Jahr erhalten die Läufer Punkte für die ITRA- und UTMB-Läufe!
Das Organisationsteam freut sich auf Hobby- und Profiläufer, zahlreiche Zuschauer und eine gute Stimmung in Naturns. Neben dem Wochenmarkt auf dem Rathausplatz gibt es passend zu dem Event ein paar Stände im Start/Ziel-Bereich. Auch für die Verpflegung ist natürlich gesorgt!
Anmeldungen können auf der Website www.oetzi-trailrun.com gemacht werden, hier finden Sie auch das detaillierte Programm und alle Infos zum Event.
Der Winter ist vorbei, die Ski werden langsam wieder in den Keller gestellt und es heißt: Auf ins Stadio! Denn König Fußball ist endlich wieder zurück. Während die Vinschger Teams der Landesliga bereits im Februar in die Rückrunde gestartet sind, kehrten die Torjäger der Amateurligen im März auf den Rasen zurück und kämpfen um den Titel oder gegen den Abstieg. Die Rückrunde der Amateurligen verspricht Spannung pur!
Von Sarah Mitterer
1. Amateurliga:
Schluderns im Spitzenkampf dabei
Gibt es vielleicht einen Vinschger Meister? Nach der Hinrunde ist dies möglich, denn Schluderns startete als erster Verfolger auf Herbstmeister Riffian Kuens in die Rückrunde und befindet sich in Lauerposition. Gerade einmal drei Punkte fehlen dem Team auf die Tabellenspitze. Für Aufsteiger Prad und Plaus sieht die Fußballwelt hingegen ganz anders aus. Beide Teams befinden sich im unteren Feld der Tabelle und stehen in der Rückrunde mächtig unter Druck. Es müssen Punkte und vor allem Siege her, will man in der 1. Amateurliga bleiben.
2.Amateurliga:
Krimi um Platz 2
Mit elf Punkten Vorsprung auf das zweitplatzierte Team aus Schlanders belegt Tscherms Marling die Spitzenposition und wird diese wohl nicht mehr abgeben. Doch der Kampf um Platz 2 könnte noch ein wahrer Krimi werden. Denn nur zwei Zähler trennen die Teams zwischen Position 2 und 7. Gleich vier Vinschger Mannschaften haben den zweiten Platz im Visier. Schlanders, Morter, Mals und Kastelbell Tschars werden in der Rückrunde um diese Position kämpfen. Vor einer schweren zweiten Saisonhälfte steht das Team aus Goldrain, das die Hinrunde auf einem Abstiegsplatz beendete und mächtig zulegen muss, um auch in der kommenden Saison in der 2. Amateurliga wieder auf dem Rasen stehen zu dürfen.
3. Amateurliga:
Nichts ist unmöglich
Die Teams der 3. Amateurliga kehren erst am letzten Märzwochenende auf den Rasen zurück. Eyrs ist dicht dran an der Spitze und geht mit fünf Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Algund in die zweite Saisonhälfte. Auch Laas, das von Platz 4 aus ins Meisterschaftsrennen gehen wird, könnte noch einen Sprung nach vorne machen. Oberland, Prad B und Glurns überwinterten hingegen in der unteren Tabellenhälfte und könnten noch den ein oder anderen Platz gut machen.
2. Amateurliga - Auch in der zweiten Amateurliga wird am 25. März ein Vinschger Derby ausgetragen. Schlanders empfängt zu Hause die Mannschaft aus Goldrain. Nur eine Woche später (02.04) werden die Schlanderser in Morter zu Gast sein. (sam)
1. Amateurliga - Schon am 25. März wird das mit Spannung erwartete Derby zwischen Schluderns und Prad ausgetragen. Der Anpfiff in Schluderns erfolgt um 15 Uhr. (sam)
Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Josef, 19. März 2023
In den letzten Wochen sind die Medien voll von Nachrichten zu Trockenheit, Niedrigwasserständen in Flüssen und Seen, zu bereits bestehendem und noch bevorstehendem Wassermangel und Sparaufrufen. Die italienische Regierung erwägt die Einsetzung eines nationalen Wasserkommissars.
Der letzte nennenswerte Niederschlag im Vinschgau liegt viele Wochen zurück. Vom 1. Jänner bis 11. März 2023 wurden an der Wetterstation Schlanders in fast zweieinhalb Monaten grade einmal 4,5 mm Niederschlag registriert. Und die Mehrzahl der Tage im heurigen Jänner und Februar war in ihrer Lufttemperatur überdurchschnittlich warm. Es fehlen auch die Niederschläge vom Herbst 2022. Im Alpenbogen sind im auslaufenden Winter 53 % weniger Schnee gefallen als im langjährigen Mittel. Seit 14 Monaten befinden wir uns fast dauerhaft im Defizit der Niederschläge. Überdurchschnittliche Wärme und unterdurchschnittlicher Niederschlag führen zur Austrocknung der Böden. Die geringen Wassermengen aus der Schneeschmelze in den Bergen lassen eine Aufstockung der Wasserreserven nicht zu. Ein Wassernotstand ist zu befürchten. Wenn nicht noch mehrere Tage mit ausgiebigen Landregen folgen, wird das Wachstum der Kultur- und Wildpflanzen geschwächt. Kreisläufe in der Trinkwasserversorgung, Landwirtschaft und Stromproduktion sind gefährdet. Wir werden unsere Einsparpotentiale noch besser nutzen müssen und insgesamt einen verantwortungsbewussten und solidarischen Umgang mit unserem Wasser beherzigen müssen.
Der Wassernotstand ist mir Anlass, im heutigen Beitrag einmal den Wetterdienst des Landes Südtirol etwas näher vorzustellen. In Zeiten des unbestreitbaren Klimawandels kommt der Aufzeichnung und Interpretation möglichst vieler wissenschaftlicher Daten und Parameter zu Meteorologie und Klimatologie große Bedeutung zu.
Der Südtiroler Landeswetterdienst
Seit dem Jahr 1996 gibt es in Südtirol einen eigenen Wetterdienst. Das Team der Wissenschaftler und Techniker besteht aus den vier Meteorologen Günter Geier, Dieter Peterlin, Philipp Tartarotti und Lukas Rastner sowie dem Radartechniker Mauro Tollardo. Das Landesamt für Meteorologie und Lawinenwarnung ist der Agentur für Bevölkerungsschutz zugeordnet und räumlich im Gebäudekomplex des Zivilschutzes in der Bozner Drususstraße untergebracht.
Mit seiner personellen Ausstattung ist der Südtiroler Wetterdienst imstande, an 365 Tagen im Jahr Wetterinformationen zu liefern. Dabei wird der Wetterbericht an den Werktagen (Mo.-Sa.) jeweils um 07.30 und um 11.00 Uhr aktualisiert, an Sonn- und Feiertagen um 10.00 Uhr. Die Bezirkswetterberichte erscheinen täglich um 09.00 Uhr.
Das Netz der Messstationen
Zur Erhebung der verschiedenen Messdaten verfügt der Südtiroler Landeswetterdienst über ein Netz von Messtationen, die über das ganze Land verteilt sind. Insgesamt gibt es in Südtirol 59 amtliche Wetterstationen im Tal und 39 Wetterstationen am Berg. Die Wetterstationen liefern ihre Daten via Internet in Echtzeit an die Zentrale und die Daten können im Bürgernetz in Echtzeit auch von jedermann abgelesen und konsultiert werden.
Für die Erhebung der Wasserführung und Pegelstände an den Bächen und Flüssen in Südtirol gibt es 26 Messstationen, 6 davon an der Etsch bei Spondinig (882 m), Eyrs (873), Töll (506), Sigmundskron (275), Branzoll (226) und Salurn (210). Die Pegelstationen werden vom Landesamt für Hydrologie und Stauanlagen betrieben.
Das Messnetz im Vinschgau
Von den 59 Südtiroler Messstationen im Tal befinden sich 10 im geographischen Vinschgau und zwar an folgenden Orten und Meereshöhen: Langtaufers Grub (1.842 m), St. Valentin a. d. H. (1.499), Marienberg (1.310), Taufers i. M. (1.235), Sulden (1.907), Laas Eyrs (874), Schlanders (698), Schnals Vernagt (1.700), Naturns (541).
Von den 39 Südtiroler Wetterstationen am Berg sind ebenfalls 10 auf folgenden Vinschger Bergen montiert: Melag Pratznerberg (2.450 m), Graun Elferspitze (2.926), Graun Schöneben (2.040), Schleis Kloangruebes (2.460), Trafoi Zaufenkofel (2.476), Sulden Madritsch (2.825), Sulden Schöntaufspitze (3.328), Schnals Finail (1.950), Schnals Teufelsegg (3.035), Schnals Grawand (3.220).
Die Messparameter
An den Wetterstationen werden folgende Parameter erhoben und aufgezeichnet: Lufttemperatur (°C), Niederschlagssumme seit Mitternacht (mm), mittlere Windgeschwindigkeit (km/h), Windböen (km/h), relative Luftfeuchtigkeit (%), Luftdruck (hPa), Sonnenscheindauer, Globale Wärmestrahlung (W/m²). An den Wetterstationen am Berg wird zusätzlich noch die Schneehöhe (in cm) aufgezeichnet.
An den Pegelmessstellen werden erhoben: der Wasserstand (in cm), der Durchfluss (in m³/s) und die Wassertemperatur (°C).
Es muss nicht eigens betont werden, dass sich das Messnetz des Landewetterdienstes für die Langzeitaufzeichnung langer und möglichst lückenloser Messdaten für die Klimakunde als wertvoll erweist. Und: Zum Monitoring von immer häufiger werdenden Extremereignissen beim Wetter ist das Messnetz für die Koordination von Hilfs- und Rettungseinsätzen ein wertvolles, ja unverzichtbares Instrumentarium.
Schlanders ist anders. Sagt man. In Schlanders weiß man diesen Slogan ganz unterschiedlich
mit Inhalten zu füllen. Positiv und negativ. Schlanders ist als Hauptort der Mittelpunkt des Vinschgaus. In keiner anderen Gemeinde spielt der öffentliche Sektor eine so große Rolle wie hier.
Text & Fotos: Angelika Ploner
Schlanders ist Mittelpunktgemeinde. Schlanders ist Verwaltungs- und Schulzentrum im Vinschgau. In Schlanders steht das Krankenhaus. Und: Schlanders hat den höchsten Kirchturm weitum. „Schlanders ist ein sehr attraktiver Wirtschaftsstandort, der durch eine große Vielfalt an kleinen inhabergeführten Handels-, Tourismus- und Gastbetrieben, sowie Dienstleistungs- und Handwerksbetrieben besticht“, sagt Marketingleiterin Ramona Kuen auf Nachfrage zum Vinschgerwind. Und weiter: „Die zahlreichen Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen, Ämter und Strukturen, das vielfältigen, lebhafte Vereinsleben und das reichhaltige Freizeitangebot sorgen für eine gute Lebensqualität im Vinschger Hauptort. Durch Entwicklung und Wachstum hat Schlanders in den letzten Jahren seinen urbanen Charakter ausgebaut, besticht aber trotzdem durch sein dörfliches, naturnahes Flair.“
In Schlanders dominiert zweifelsohne der öffentliche Sektor. Das Krankenhaus Schlanders ist eine maßgebende Einrichtung für den ganzen Vinschgau. 1958 wurde es gebaut und garantiert seitdem die Gesundheitsversorgung im ganzen Tal. Sabine Flarer von der Abteilung Kommunikation, Marketing und Bürgeranliegen im Gesundheitsbezirk Meran erklärt auf Nachfrage vom Vinschgerwind: „Ich kann Ihnen mitteilen, dass rund 270 Personen im Krankenhaus Schlanders beschäftigt sind. Bei dieser Zahl handelt es sich um vollzeitäquivalente Mitarbeiter, in Personen sind es ca. 300.“ Eine stolze Zahl, die - trotz aller Querelen, Kritik und Problemen - belegt: Das Krankenhaus ist auch für die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt von enormer Bedeutung – auch wegen der Bandbreite der Arbeitsplätze, die von hochqualifizierten bis niederschwelligen Arbeitsangeboten reicht.
Daneben ist auch in der Bezirksgemeinschaft Vinschgau ein beachtliches Stellenangebot zu finden. „Der Stellenplan der Bezirksgemeinschaft Vinschgau wurde inzwischen erweitert. Er sieht nun genau 143,96 Stellen (Vollzeitäquivalente) vor“, sagt Rupert Pfeifer, der Zuständige für das Personal in der Bezirksgemeinschaft Vinschgau. Die Arbeitsplätze sind verteilt auf Verwaltung, Sozialdienste, Umweltdienste und Regionalentwicklung. 1962 wurde die Bezirksgemeinschaft Vinschgau gegründet, will heißen: Die Bezirksgemeinschaft Vinschgau feierte im vergangenen Jahr 60 Jahre.
Schlanders ist auch Verwaltungszentrum. Vor diesem Hintergrund sind hier eine ganze Reihe von Landesämtern Zuhause. Das Arbeitsamt findet sich hier genauso wie das Bonifizierungskonsortium, das Bezirksamt für Landwirtschaft West, das Kataster- und Grundbuchsamt, das Forstinspektorat, die Kindergartendirektion – um nur eine kleine Auswahl zu erwähnen. Vertreten sind in Schlanders auch sämtliche Landesverbände – als verlängerter Arm der Hauptsitze in Bozen. Der Bauernbund zum Beispiel, lvh, hgv, hds – alle wichtigen Verbandsgruppen sind für ihre Mitglieder in Schlanders vor Ort.
Dass der öffentlichen Sektor in Schlanders mit 1.449 Arbeitsplätzen den Arbeitsmarkt bestimmt, hat aber auch mit dem Hauptort als Schulzentrum zu tun. Der Schulsprengel Schlanders, das Oberschulzentrum, die Landesberufsschule und die Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung in Kortsch decken zusammen ein buntes Aus- und Weiterbildungsangebot ab. Zum Schulsprengel Schlanders zählen die fünf Grundschulen Schlanders, Kortsch, Göflan, Vetzan und Martell und die Mittelschule Schlanders. Insgesamt 606 Schülerinnen und Schüler verteilen sich im heurigen Schuljahr 2022/2023 auf die einzelnen Schulstellen. Um den Schulbetrieb kümmern sich zwischen Direktion, Lehrpersonen, Mitarbeiterinnen für Integration, Schulsozialpädagogen, Verwaltungspersonal und Schulwartinnen und -warte insgesamt 132 Mitarbeiter.
Zum Oberschulzentrum Schlanders, kurz OSZ, zählen das Real- und Sprachengymnasium, die Technologische Fachoberschule und die Fachoberschule für Wirtschaft und Sport. Ihre Ausbildung am OSZ Schlanders absolvieren im heurigen Schuljahr 607 Schülerinnen und Schüler, die von 96 Lehrpersonen und Mitarbeiterinnen für Integration unterrichtet und begleitet werden. 26 Personen arbeiten zudem in der Verwaltung und anderen Bereichen, um den Schulbetrieb am Laufen zu halten.
In der Landesberufsschule Schlanders sind hingegen „480 Schüler eingeschrieben und 90 Lehrpersonen und Verwaltungspersonal beschäftigt“, sagt Direktorin Virginia Tanzer zum Vinschgerwind. Die Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung Kortsch, die mit der Fachschule Fürstenburg in einer Direktion zusammengeschlossen ist, hat im laufenden Schuljahr 110 eingeschriebene Schülerinnen und Schüler. Um den Schulbetrieb kümmern sich insgesamt 25 Lehrkräfte in Voll- und Teilzeit. Die Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung Kortsch hat sich im Laufe der Zeit zu einer 5-jährigen Fachschule entwickelt. Die Schule bietet aber auch Lehrgänge für Erwachsene, wie die Tagesmütterausbildung oder den Grundlehrgang „Urlaub auf dem Bauernhof“ sowie Kurse in den verschiedensten Fachbereichen für Interessierte an. Abseits davon hat Schlanders als einzige Gemeinde im Vinschgau einen italienischen Kindergarten und einen italienischen Schulsprengel. Zu den öffentlichen Arbeitgebern zählt auch die Gemeinde Schlanders. Diese sichert 65 Mitarbeitern einen Arbeitsplatz.
Norbert Ratschiller bleibt lvh-Ortsobmann
Neuwahlen fanden kürzlich im Rahmen der lvh-Ortsversammlung in Schlanders statt. Die Themen Energie, Versicherungen und Mitgliedervorteile standen im Fokus des Zusammentreffens. Vor wenigen Wochen lud der Ortsobmann des lvh in Schlanders Norbert Ratschiller zur traditionellen Ortsversammlung ein. Die anwesenden Handwerker/innen wurden mit informativen Vorträgen über verschiedene Themenbereiche versorgt. So sprach Alexander Telser (VION) über verschiedene Kernthemen im Bereich Energie und Tobias Strobl (SVD) informierte über Versicherungen im Handwerk. Beide gaben den Zuhörerinnen und Zuhörern wertvolle Tipps und Hinweise. Über die zahlreichen Mitgliedervorteile, die der lvh bietet, berichteten die lvh-Mitarbeiterinnen Sigrid Strobl und Stefanie Lechner. Höhepunkt der Veranstaltung war die Neuwahl des Ortsausschusses. Für eine weitere Legislatur bestätigt wurde der lvh-Ortsobmann Norbert Ratschiller (Ratschiller Norbert KG). Mitarbeiten im Ortsausschuss Vize-Ortsobmann Vanzo Giorgio Maria und die Ausschussmitglieder Patrick Burger (Servicestation Vetzan), Matthias Wieser (Wieser Maler GmbH), Alexander Prieth (Farmservice Suedtirol), Peter Paul Niederfriniger, Robert Holzknecht, Nadin Gemassmer, Günther Schönthaler (G & R Bau), Hannes Pircher (Pircher Gerd) und Andrea Plieger Kurz (Kurz Landmaschinen Ohg). Insgesamt war die Ortsversammlung ein Erfolg und zeigte das Engagement der lokalen lvh-Gemeinschaft. Ratschiller betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit innerhalb des Verbandes.
Die größten privaten Arbeitgeber.
Schlanders hat mit der Recla AG einen Leitbetrieb mit weltweiter Bedeutung. Der Speck- und Wurstwarenhersteller im Gewerbegebiet in Vetzan ist trotz seiner Größe ein Familienbetrieb ohne Fremdbeteiligung geblieben. Das ist einzigartig in Südtirol und darüber hinaus. In dritter Generation wird die Recla AG nun geführt. Eine kleine Rückblende zeigt die enorme Entwicklung: Vor 38 Jahren hat das Schlanderser Vorzeigeunternehmen als Exportbetrieb mit 12 Mitarbeitern angefangen. „Derzeit sind 330 Mitarbeiter in der Recla AG beschäftigt“, sagt Vanessa Pazeller, die Marketingleiterin bei der Recla AG auf Nachfrage vom Vinscherwind. Die wichtigsten Exportländer sind Deutschland, Österreich, die Schweiz, die USA, Kanada, die Niederlande, Belgien und England.
An die zweite Stelle der größten privaten Arbeitgeber in Schlanders reiht sich die Mair Josef & Co. KG. „Aktuell sind es 140, unser Sitz befindet sich in Prad am Stilfserjoch, der Verwaltungssitz ist in Schlanders“, erklärt Jasmin Mair.
Der dritte im Bunde der Top-Arbeitgeber ist die Marx AG - Hoch- und Tiefbau. „Zur Zeit beschäftigen wir ca. 100 Mitarbeiter“, sagt Geschäftsführer Franz Marx auf Nachfrage vom Vinschgerwind. Vor 66 Jahren hat Albrecht Marx das Unternehmen gegründet. Das Umwelt- und Reinigungsunternehmen Tappeiner mit einem bemerkenswerten Wachstum in den vergangenen Jahren beschäftigt „momentan 68 Mitarbeiter“, sagt Martin Tappeiner zum Vinschgerwind. Zweifelsohne eine stolze Mitarbeiterzahl.
Die Zwick GmbH im Gewerbegebiet Vetzan, deren Aushängeschild die Briefkästen sind, dahinter aber eine ganze Reihe von Produkten stehen, „beschäftigt derzeit 42 Mitarbeiter“, sagt Patrick Hell von der Zwick GmbH. Das Fenster-, Türen- und Lichtschutzunternehmen BSV zählt ebenso zu den größeren privaten Arbeitgebern in Schlanders. „Wir beschäftigen aktuell 38 Mitarbeiter“, sagt Stefan Rechenmacher zum Vinschgerwind. Dem Unternehmen BSV steht - ganz nebenbei bemerkt - ein Neubau des Firmensitzes ins Haus. Am 15. April ist Spatenstich am Areal neben den Göflaner Marmorwerken direkt an der Staatsstraße.
Die Fliesen Fuchs AG unterhält zwei Standorte: einmal im Gewerbegebiet in Vetzan und zum anderen in Sinich. „Zwischen Schlanders und Meran sind es 32 Mitarbeiter“, sagt Martin Fuchs zum Vinschgerwind.
Haus Slaranusa – Lebenshilfe
Das Haus Slaranusa in Schlanders wird von der Lebenshilfe geführt. Die Lebenshilfe ist ein sozialer und nicht-gewinnorientierter Verband, der Menschen mit Beeinträchtigung in allen Lebenslagen in ihrem Bestreben nach einem selbstbestimmten und teilhabenden Leben unterstützt. Im Wohnbereich leben insgesamt 23 Personen in fünf verschiedenen Wohngruppen. Der große Teil der BewohnerInnen arbeitet untertags im Arbeitsverbund. Dort arbeiten insgesamt 48 InklusionsmitarbeiterInnen in verschiedenen Werkstätten und in zwei Außengruppen. In Schlanders in der Göflanerstraße 5 betreibt der Arbeitsverbund zudem einen Dorfladen. Im Dorfladen und im Haus Slaranusa werden die Produkte, die in den Werkstätten hergestellt werden, zum Verkauf angeboten. Das Team der Lebenshilfe in Schlanders setzt sich aus 55 Personen zusammen, die in den Bereichen Wohnen, Arbeit und Service (Küche, Reinigung u. Hausmeister) tätig sind.
Zahlen im Überblick:
BewohnerInnen: 23
InklusionsmitarbeiterInnen
im Arbeitsverbund: 48
Hauptamtliche Mitarbeiter: 55
Das BÜRGERHEIM SCHLANDERS
Im Jahr 2008 wurde die „Öffentliche Fürsorge- und Wohlfahrtseinrichtung (ÖFWE) Bürgerheim St. Nikolaus von der Flüe“ in den Öffentlichen Betrieb für Pflege- und Betreuungsdienste (ÖBPB) Bürgerheim St. Nikolaus von der Flüe“ umgewandelt. In den Jahren 2010 bis 2013 wurde das Bürgerheim dann vollständig umgebaut und saniert. Seither stehen den SeniorInnen 78 Einbettzimmer und 5 Zweibettzimmer zur Verfügung. In der Zeit der Coronapandemie musste man wegen Suspendierungen und Kündigungen auf 60 Betten zurückfahren. Seit Jänner 2023 wird die Bettenanzahl wieder aufgebaut, sodass im April wieder 70 Betten zur Verfügung stehen werden. Mit der Rekrutierung neuer Mitarbeiter kann auch die Bettenanzahl sukzessive erhöht werden.
Dem Betrieb steht als politisch- institutionelles Leitungsorgan ein fünfköpfiger Verwaltungsrat vor, der die Ausrichtung/Strategie und die Zielsetzungen bestimmt. Aus der Mitte des Verwaltungsrates wird die Präsidentin gewählt.
Ein weiteres Organ ist die Direktorin. Sie ist die ranghöchste Führungskraft und ist für die Führung und Verwaltung des ÖBPB sowie für die Erreichung der vom Verwaltungsrat festgesetzten Ziele verantwortlich. Schlussendlich braucht es noch die Rechnungsprüferin, welche die buchhalterische Ordnungsmäßigkeit und die Aufsicht über die ordnungsgemäße wirtschaftlich- finanzielle Verwaltung des ÖBPB führt.
Mitarbeiterinnenstand am 31.12.2022:
78 Frauen
13 Männer
Von den 78 Frauen arbeiten 20 in Teilzeit zu 50 %, 20 in Teilzeit zu 60 % und 19 in Teilzeit zu 75 %; 19 Frauen arbeiten in Vollzeit; außerdem beanspruchten in den letzten 10 Jahren immer zwischen 5 und 10 Mitarbeiterinnen einen Urlaub wegen Mutterschutzes.
49 Mitarbeiterinnen wohnen in der Gemeinde Schlanders, 14 in der Gemeinde Latsch, 10 in der Gemeinde Laas und 5 in der Gemeinde Prad.
Die restlichen Mitarbeiterinnen kommen aus den übrigen Gemeinden des Vinschgaus: Kastelbell/Tschars (2), Mals (2), Schluderns (2), Graun (1), Glurns (1), Algund (1), Martell (1), Naturns (1), Ratschings (1) und Taufers im Münstertal (1).
Jährlich zahlt das Bürgerheim
ca. € 2.700.000,00 brutto
an die eigenen Bediensteten aus
= Wertschöpfung
Folgende Dienstleistungen werden im Bürgerheim angeboten:
- unbefristete Heimaufnahmen
- Aufnahmen in Kurzzeitpflege
- Tagespflegeheim:
seit 1.3.2023 wird in den Räumlichkeiten des Bürgerheimes der Dienst „Tagespflegeheim“ angeboten, die Führung des Dienstes hat die Bezirksgemeinschaft Vinschgau übernommen
Tagessätze 2023, egal welcher Pflegestufe die Bewohner angehören:
Einbettzimmer: € 57,97
Zweibettzimmer: € 55,07
Budget 2021: € 4.188.057,00
Landwirtschaft & GEOS.
Die GEOS feierte 2021 vor zwei Jahren das 75 jährige Jubiläum. Die GEOS ist die älteste unter den Vinschger Genossenschaften. Im Buch, das zum Jubiläum erschienen ist, hat Martin Trafoier zu den Anfängen folgendes verfasst: „....Die damalige Not hat die Menschen zudem gelehrt zusammenzustehen, ein Gemeinschaftsgefühl zu entwickeln, Nachbarschaftshilfe und einen Beitrag zum Gemeinwohl zu leisten. Dieses Denken hat auch Anton Noggler, Franz Wellenzohn, Johann Frischmann, Johann Schuster, Josef Gurschler, Karl Verdross, Franz Marx, Josef Altstätter, Josef Kaserer und Jakob Wieser geleitet, jene zehn Bauern, die am 2. März 1946 im Gasthof Löwen in Schlanders vor einem Notar die Gründungsurkunde der „Cooperativa Frutticoltori Silandro, Soc. Coop. A.r.L“ unterzeichneten.“ Es folgten schwierige Jahre mit hohen Investitionskosten, Hagel, miserablen Auszahlungspreisen. Die Mitgliederzahl wuchs trotzdem von 42 Ende 1946 auf 145 im Jahr 1953.
1964 war die Geburtsstunde des Golden Delicious. Viele alte Sorten wurden durch neue Sorten ersetzt, vor allem die Kortscher setzten auf den Golden Delicous. Der Golden Delicious bewährt sich bis heute. Ab 1970 ging es mit dem Obstbau deshalb steil bergauf. Eine Schlüsselrolle nahm die GEOS beim Thema Pflanzenschutz ein. Bereits 1988 wurde zusammen mit dem Beratungsring nach umweltschonenden Alternativen gesucht und der „integrierte Pflanzenschutz“ entwickelt. Dieser sah die Führung eines Betriebsheftes, den Verzicht auf Spritzmittel der Giftklasse I und die Verlängerung der gesetzlichen Karenzzeit um sieben Tage vor. Die GEOS leistete demnach Pionierarbeit: Es war der Vorläufer für die heutige integrierte Produktion und wurde auch von den anderen Genossenschaften im Tal übernommen. Mit 240 Hektar nimmt die Biologische Produktion heute 30 Prozent der Gesamt-Anbaufläche ein, auf die Integrierte Produktion hingegen entfallen 725 Hektar. Das ist ein klares Bekenntnis zu einer nachhaltigen bzw. biologischen Anbauweise. Das erste GEOS-Mitglied, das seinen Hof umstellte, war übrigens Josef Gamper aus Göflan.
Im Buch zum 75 jährigen Jubiläum steht zusammenfassend: „Die vier wichtigsten Voraussetzungen für den modernen Apfelanbau in Schlanders waren sicher die Gründung der GEOS im Jahr 1946, die großen Meliorierungen und Flurbereinigungen in den 1960er Jahren, der Bau der Beregnungsanlagen und die Gründung des Beratungsrings Vinschgau im Jahr 1966.“ Seit den 60er Jahren findet man demnach eine aufgeräumte bäuerliche Welt in Schlanders vor.
Die GEOS zählt zu den wichtigsten Arbeitergebern in der Gemeinde Schlanders - auch weil das Arbeitsangebot von niederschwellig bis hochqualifiziert reicht.Die Anzahl von „120 Mitarbeitern unterteilt sich in 65 Saisonsmitarbeiter und 55 Fixangestellte“, erklärt Geschäftsführer Hannes Spögler auf Nachfrage. 283 Mitglieder zählt die GEOS aktuell, die zusammen eine Anbaufläche von 965 Hektar bewirtschaften.
Wenn auch der Apfelanbau im Gemeindegebiet Schlanders dominiert, so ist es doch so, dass der Marillen- und die Birnenanbau bis heute eine Tradition im Obstanbau fortführt, die nicht zu unterschätzen ist und auch für eine kleine Vielfalt hier sorgt. Vor allem am Schlanderser Nördersberg wird die Vinschger Marille traditionell angebaut. Doch auch Birnen und Beerenobst werden versuchsweise in Anbau genommen und bieten eine lohnende Alternative.
Am Sonnenberg wird hingegen traditionell Vieh- und Milchlandwirtschaft betrieben. 28 Mitglieder zählt die Bergmilch Südtirol in der Gemeinde Schlanders. Diese haben im Jahr 2021 zusammen insgesamt 1.845.373 kg Milch angeliefert. 55,49 Cent war der Durchschnittspreis pro Kilogramm. 66.700 kg sind pro Mitglied angeliefert worden.
Tourismus in Schlanders.
„Wir bräuchten noch zwei bis drei 4-Sterne-Betriebe“, sagt Karl Pfitscher, der Präsident des Tourismusvereins Schlanders-Laas. Nichtdestotrotz haben die Hotels im Zentrum von Schlanders in den vergangenen Jahren einen qualitativen Quantensprung gemacht und sich zu Top-Urlaubsadressen entwickelt. Pfitscher: „Wenn man unsere Zahlen mit jenen von den Tourismushochburgen vergleicht und hinunterbricht, dann stehen wir nicht schlecht da.“ Schlanders kann zudem für Wanderer und Biker mit unzähligen Möglichkeiten aufwarten. Der Wandergenuss ist vielfältig: Gäste dürfen sich auf Waalwege, zu Almen und auf die Spuren des Marmors begeben. Trails gibt es für Biker auf der Sonnen- und Nörderseite. Die Gästestatistik führt der deutsche Gast an, gefolgt von Italien, Schweiz und Lichtenstein.
Der Einzelhandel in Schlanders.
Der Hauptort lebt von einem ausgewogenen Branchenmix und zeichnet sich durch einen städtischen wie dörflichen Charakter aus. Es ist kein Zufall, dass Schlanders eine Marketingstelle und -strategie hat: Man will sich als attraktiver Lebens- und Wirtschaftsraum positionieren. Das Herz des Handels sitzt in der Fußgängerzone, die erste im Vinschgau übrigens. Hier ist auch das Avimundus zu finden. Das Besucherzentrum Avimundus beherbergt die Welt der Vögel im Nationalpark Stilfserjoch. Herzstück der Ausstellung ist die Vogelausstellung von Hansjörg Götsch. Ausgewählte Arten werden anschaulich nach Lebensräumen zugeordnet präsentiert. Der Besucher erfährt Wissenwertes über Brut und Aufzucht, über die Bedeutung der Stimme und des Gesanges im Leben der Vögel. In einer Multimedia-Einheit werden alle regelmäßig brütenden Vögel Südtirols vorgestellt. Mit einfachen Experimenten können spielerisch die Gesetze der Aerodynamik erzählt und erahnt werden. Spielerisch kann der Besucher seine Kenntnisse über die Vogelwelt testen oder mehr darüber lernen.
Eine bunte Mischung aus Traditionsadressen und jungen innovativen Geschäftslokalen reiht sich hier – in der Fußgängerzone - aneinander und bildet zusammen mit Bars, Cafès und Restaurants ein harmonisches Miteinander.
25 Jahre Kulturhaus Karl Schönherr
Das Kulturhaus Karl Schönherr feiert heuer sein 25-jähriges Jubiläum. Es hat sich zu einem lebendigen Haus entwickelt, zu einem Ort der Begegnung und der Kultur, was auch die Zahlen belegen.
Im Jahr 2022 war das Haus an 224 Tagen ausgelastet, es fanden insgesamt 268 Veranstaltungen statt (Theater, Konzerte, Kinovorführungen, Vorträge, Theaterproben, Versammlungen und alle übrigen Veranstaltungen, für die das Haus bzw. einzelne Räume des Hauses vermietet wurden) mit insgesamt 18.830 Besuchern.
Zu unseren Eigenveranstaltungen: Im Jahr 2022 haben wir 24 Veranstaltungen (Theater, Konzerte, …) selbst bzw. mit Kulturpartnern organisiert, die von 2.802 Leuten besucht wurden. Zudem kamen zu den insgesamt 75 Kinovorführungen insgesamt 3.598 Leute, was einem Durchschnitt von 47,973 Besuchern pro Filmvorführung entspricht.
Das Team vom Kulturhaus
BASIS als Innovationszentrum im Vinschgau
Wie gelangen Ideen in die Praxis? BASIS stellt neben Netzwerk und Beratung auch Räumlichkeiten zur Verfügung, um Ideen zu erarbeiten und Produkte zu testen und weiterzuentwickeln.
In Zusammenarbeit mit lokalen Fachkräften entstanden im Jahr 2022 zwei Räume für Forschung und Entwicklung welche über das Projekt EFRE 1132 VERDE finanziert wurden. Einerseits die Verarbeitungs- und Veredelungsküche CCA und andererseits das vielfältig nutzbare Kreativstudio CES. Mit diesen Erweiterungen will BASIS die Wirtschaftszweige Landwirtschaft und Kreativwirtschaft im Vinschgau stärken.
Die Verarbeitung und Veredelung von landwirtschaftlichen Produkten birgt großes Potenzial. So stellte beispielsweise die Sozialgenossenschaft Vinterra im letzten Jahr in kürzester Zeit eine große Menge an Gemüseaufstrichen her. Dank innovativer Technologie und Verpackungsausrüstung in der CCA-Küche konnte der Prozess nicht nur beschleunigt werden, sondern sicherte auch die gleichbleibende Qualität des Produkts.
Das Kreativstudio CES ist auf Film, Foto, Animation, Musik und virtueller Realität ausgelegt. Anfang des Jahres mietete sich eine Projektgruppe aus Mailand und Südtirol ein, um in Kooperation und mithilfe dieser modernen Technologie ein historisches Museum in Mailand spannender für junge Generationen zu machen.
Ein weiterer Nutzer des Studios war Vincent Pongracz, ein Jazz-Musiker aus Wien, der im letzten Jahr ein Konzert in der BASIS hatte und sich dann für zwei Wochen eingemietet hat. Im Vinschgau fand er die Schönheit der Natur auf der einen Seite und die technische Ausrüstung für die Weiterentwicklung seiner Musik in der BASIS auf der anderen Seite. Diese Art von Rückzugsort zum Arbeiten und Genießen ist in Großstädten immer stärker gefragt.
Gleichzeitig profitieren auch lokale Unternehmen von den vielfältigen Möglichkeiten der BASIS. Die Genossenschaft „GEOS“ nutzt den 3D Drucker im Digital Labor um Einzelteile herzustellen. Statt große Mengen aus anderen Ländern zu importieren, heißt es selbst planen und lokal produzieren.
Die Erfahrungen der letzten Jahre haben die Wichtigkeit von vielfältig nutzbaren Räumen gezeigt. Dadurch gelingt es, die Ideen direkt in die Praxis umzusetzen und weiterzuentwickeln.
Fürstenburg/Beilngries - Der ist wie ein Bruder für mich.“ So beschrieb ein Schüler des Gymnasiums Beilngries seinen Gastschüler aus dem Vinschgau bei der Abschlussveranstaltung des Schüleraustausches im „Haus des Gastes“ in Beilngries. Tosender Beifall. Der Jugendliche hatte damit ins Schwarze getroffen.
Dieser Schüleraustausch war eine Premiere in zweifacher Hinsicht: Das erste Mal organisierten die Fachschule Fürstenburg und das Oberschulzentrum Mals gemeinsam einen Schüleraustausch und zugleich war es der erste zwischen den drei genannten Oberschulen.
Die bayrische Stadt Beilngries und die Fraktion Burgeis pflegen offiziell seit 2008 eine Partnerschaft. Mit dem Schüleraustausch sollte diese Freundschaft auch unter den Jugendlichen gefestigt werden. Die Lehrkräfte des Gymnasiums Beilngries, Georg Denicolò und Christoph Ströbel, hatten gemeinsam mit ihrem Bürgermeister Helmut Schloderer und mit dem Vorsitzenden der Willibald-Schmidt-Stiftung Eduard Liebscher die Idee für den Schüleraustausch geboren und mit Josef Moriggl den Kontakt zur Fürstenburg und zum OSZ Mals geknüpft.
Auf dem Programm standen ein Besuch bei Audi in Ingolstadt, bei der Beilngrieser Brauerei Schattenhofer, der Main-Donau-Kanal und Sulzpark, ein Besuch des Weinguts Bleimer Schloss, eine Führung auf dem Staudenhof beim Kloster Plankstetten und im Kloster selbst, eine Fahrt nach Nürnberg mit Stadtführung und Besuch des „Zukunftsmuseums“, ein Vortrag über die Nepalhilfe von Beilngries, das Kennenlernen des Schulbetriebs am Beilngrieser Gymnasium, ein Besuch bei Bürgermeister Schloderer und eine Erlebnisstadtführung in Beilngries sowie der krönende Gemeinschaftsabend mit Verabschiedung im „Haus des Gastes“.
„Der Schüleraustausch war eine Bereicherung. Wir haben nicht nur neues Wissen und eine Menge Erfahrungen gesammelt, sondern auch neue Freunde gewonnen“, fasst Anna, eine Schülerin der Klasse 3 C des Sozialwissenschaftlichen Gymnasiums, ihre Eindrücke zusammen.
Für Hermann Brand, Beilngrieser Original und Gründervater der Partnerschaft mit Burgeis, Kenner und Gönner des Oberen Vinschgaus, war der Schüleraustausch das „schönste Geschenk“ zu dessen in einigen Monaten anstehenden 90. Geburtstag.
Die Obervinschger Gruppe wurde von den Lehrpersonen Ruth Kofler, Ulrich Moriggl (Fachschule Fürstenburg) und von Barbara Wallnöfer und Werner Oberthaler (OSZ Mals) begleitet. Oberthaler, Direktor des Oberschulzentrums Mals, dankte im Namen beider Oberschulen des Vinschgaus der Schulleiterin des Gymnasiums Beilngries, Frau Nolte-Hartmann, den Schüler*innen, Eltern, den Lehrpersonen, dem Bürgermeister und allen, die zum Gelingen dieses Schüleraustausches beigetragen hatten, lud bei dieser Gelegenheit zum Gegenbesuch im Mai ein und verlieh seiner Hoffnung Ausdruck, dass dieser Schüleraustausch zu einer bleibenden Einrichtung werde.
Samstag, 01. April 2023
Bildungsausschuss Schlanders
Samstag, 25. März 2023
Bildungsausschuss Schlanders
Am 14. April um 19.30 Uhr
Im Haus der Dorfgemeinschaft Kortsch
Vom Archäologen Günther Kaufmann
Die Ruine der Kirche St. Georg thront hoch über Kortsch. Bereits in der Bronzezeit ist eine Ansiedlung nachweisbar. Dr. Hans Notdurfter hat frühmittelalterliche Gräber und Kirchen nachgewiesen.
Auf ihr Kommen freut sich der Bildungsausschuss Kortsch.
Bildungsausschuss Kortsch
Samstag, 25. März 2023
um 19.30 Uhr
im Kultursaal von Burgeis
Bildungsausschuss Mals
Donnerstag, 23.03.2023
20.00 Uhr
in der Stadthalle Glurns
Bildungsausschuss Glurns/Taufers
Kastelbell/Vinschgau - Bezirksversammlung des Vereins adlatus- Verein für Menschen mit Beeinträchtigung in Kastelbell:
Am Samstag den 11. März 2023 fand in Kastelbell die Jahresversammlung des Bezirks Vinschgau des Vereins adlatus statt.
Der Bezirksvorsitzende Paul Georg Tappeiner konnte im Namen des Ausschusses neben interessierten Mitgliedern und dem Landesvorsitzenden Richard Stampfl, von der Gemeinde Kastelbell/Tschars auch den Sozialreferenten Alber Daniel und die Referentin für Schule und Kultur Monika Pichler begrüßen. Der Bezirksausschuss, welcher 2022 neu gewählt worden ist, hatte es ich zum Ziel gesetzt, den Verein im Vinschgau wieder zu reaktivieren. Es wurden zur Freude der Mitglieder im abgelaufenen Jahr u.a. eine Maiandacht organisiert, weiters fand ein Ausflug zum Haidersee statt, sowie ein Törggelen in Galsaun. Auf Landesebene bietet der Verein Meeraufenthalte und Erholungswochenenden sowie mehrtätige Frühlings- und Herbstausflüge an. Die Ausflugsziele sind dabei speziell den Bedürfnissen der Teilnehmer angepasst.
Um die verschiedenen Aktivitäten durchführen zu können, ist man auf die Unterstützung von Freiwilligen angewiesen. Ihnen galt der Dank des Landesvorsitzenden in seiner kurzen Ansprache.
Im Zuge der Versammlung wurde nicht nur Rückschau gehalten, sondern auch das Programm für das laufende Jahr vorgestellt. So ist u.a. ein Ausflug auf den Schnalstaler Gletscher geplant, weiters ist ein Besuch des Bunkers am Reschen vorgesehen.
In ihren Grußworten würdigten die Gemeindevertreter den Einsatz des Ausschusses im Sinne der Mitglieder. Sie ihrerseits werden zukünftig verstärkt auch bei den Treffen mit den Gemeinden des Bezirkes die Sozialassessoren für die Tätigkeit des Vereins sensibilisieren. Nähere Infos zum Verein und zur Tätigkeit erteilt der Bezirksvorsitzende unter 335-8329241.
Im Anschluss an die Versammlung ließ man den Nachmittag bei einem kleinen Buffet ausklingen.
Mals/Raika Obervinschgau - Ende Februar luden Verantwortliche der Raiffeisenkasse Obervinschgau zur Informationsveranstaltung über die aktuelle juridische, fiskalische und steuerrechtliche Reform des Dritten Sektors, sprich um die neuen Vorgaben für die ehrenamtlichen Tätigkeiten. Die Einladung ging an rund 70 Vereine in der Gemeinde Mals und Graun. Doch auch darüber hinaus wurde sie wahrgenommen. Zahlreiche Interessierte aus dem ganzen Vinschgau waren in die Aula Magna des Oberschulzentrums von Mals gekommen und folgten den Ausführungen der Referenten vom Dienstleistungszentrum für das Ehrenamt Thomas Girotto (Wirtschaftsprüfer und Steuerberater) und Ulrich Seitz (Direktor des DZE). Begrüßt wurden sie und die Gäste im Saal vom Raika-Mitarbeiter Gerhard Stecher. Die Referenten sensibilisierten die Teilnehmer:innen, die nötigen Vorkehrungen zu treffen und die Sache gezielt anzugehen. Und sie nahmen ihnen die Angst vor dem für viele noch unbekannten Schreckensgespenst mit vielen Unsicherheiten, das zwar neue Handhabungen erforderlich macht, aber auch viele Vorteile mit sich bringt. Die Infos zur Veranstaltung sind auf der Homepage der Raiffeisenkasse Obervinschgau nachzulesen. Im Rahmen der Veranstaltung stellten Schülerinnen der 4. Klasse FOWI ihr Projekt im Rahmen von „Schule und Region“ vor, das sich mit dem Thema „Das Vereinswesen und dessen soziale, kulturelle und wirtschaftliche Bedeutung für den Obervinschgau beschäftigt. (mds)
Meran/Prad - Bezirkskonzerte des Südtiroler Chorverbandes in Meran und Prad: Der Bezirkschorleiter Josef Sagmeister (Bild) vom Südtiroler Chorverband freut sich auf die Konzerte, die der Bezirk Burggrafenamt-Vinschgau mit über 100 Sänger, Sängerinnen, Musikern und Musikerinnen veranstaltet. Die Bezirkskonzerte sind bereits Tradition und zeigen, wie aktiv das Chorleben im Bezirk ist.
Die Konzerte finden am Freitag, 31. März, in der Pfarrkirche St. Nikolaus Meran mit Beginn um 20 Uhr und am Sonntag, 2. April in der Pfarrkirche von Prad am Stilfserjoch mit Beginn um 17 Uhr statt.
Rabland - Am 03. März 2023 lud der katholische Familienverband von Rabland ein zum Präventionsvortrag „Say no to drugs“. Angesprochen wurden dabei alle interessierten Jugendlichen und Erwachsenen. Jirko Pribyl, ehemaliger Drogenabhängiger und derzeitiger Streetworker, führte durch den Abend, indem er von seiner Vergangenheit erzählte: Zigaretten, Alkohol, Drogen, Einbrüche, Diebstähle, Schlägereien, Stechereien, Schießereien und ein Monatsumsatz von 35.000 € aufgrund vom Drogendealen füllten seine Jugendjahre, bis er eines Tages die Einsicht bekam und sich in einem Trainingscamp in Deutschland therapieren ließ. Heute ist der 30-jährige 13 Jahre lang „clean“ und hat selbst ein erfolgreiches Trainingscamp für Süchtige gegründet. Südtirolweit hält er Vorträge über seine Geschichte und setzt sich stark für Prävention ein. Begleitet wurde er von einem betroffenen Vater, dessen Sohn gerade in Pribyls Trainingscamp begleitet wird. Er erzählte seine Geschichte aus der Sicht der Angehörigen und sprach dem Publikum zu, nie die Hoffnung aufzugeben und immer weiterzukämpfen. Abschließend informierte ein Polizist über alles Rechtliche. (jk)
Spondinig - Die Genossenschaft für Weiterbildung und Regionalentwicklung (GWR) in Spondinig wird seit dem Jahre 2001 von den Raiffeisenkassen unterstützt. Zuerst war es die Raiffeisenkasse Prad-Taufers, und mittlerweile ist es der Verbund der Raiffeisenkassen des Vinschgaus.
Kürzlich wurde wiederum der Sponsorenvertrag verlängert. Die Unterstützung durch die Raiffeisenkassen ermöglicht es der Genossenschaft GWR die unterschiedlichsten Maßnahmen im Bereich der Kultur, des Sozialen der Seniorenbetreuung, des Volontariats sowie Initiativen im Bereich Biodiversität/Umweltbildung aktiv anzugehen. Ein Schwerpunkt liegt in der Förderung von Menschen mit Beeinträchtigungen, für die spezielle Ausbildungs- und Betreuungsinitiativen organisierte werden (Integrierte Volkshochschule). Die Genossenschaft für Weiterbildung und Regionalentwicklung war 2001 als Folgeorganisation der EU-Förderprogramme für den ländlichen Raum LEADER und INTERREG) gegründet worden. Die Genossenschaft mit Geschäftsführer Friedrich Sapelza konnte auf die Kontakte und Erfahrungen aufbauen und trägt seither den Geist der ländlichen Entwicklung im Vinschgau weiter. Ein weiterer Schwerpunkt der Genossenschaft GWR ist die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Dreiländereck. Unterschiedliche Initiativen werden angeregt, gestartet und begleitet. (mds)
Schlanders/Bibliothek/Buchvorstellung - Bis zu Beginn dieses Jahrhunderts hieß es, psychisch Kranke seien unheilbar, unberechenbar und gefährlich. Das glatte Gegenteil ist wahr: Die allermeisten psychischen Störungen kann man ganz ausgezeichnet behandeln. Dies ist ein Zitat (Seite 45) aus dem Buch „Depression - Viel mehr als Traurigkeit“ des Südtiroler Psychiaters Roger Pycha, das der Autor am 14. April in der Bibliothek Schlandersburg vorstellte. Pycha nennt die Depression die wichtigste Erkrankung des 21. Jahrhunderts. Weltweit leiden etwa 350 Millionen Menschen unter einer Depression. Dabei sind Frauen doppelt so häufig betroffen wie Männer. Durch die Corona Pandemie hat die Anzahl der Menschen mit Depressionen, körperlicher Abgeschlagenheit, Konzentrationsstörungen und seelischer Erschöpfung stark zugenommen. Rund 5 Prozent der Bevölkerung der westlichen Welt leidet an einer depressiven Erkrankung. In den Ländern mit niedrigem Einkommen sind es 2-3 Prozent. In den Großstädten finden sich bis zu 10% depressiv Erkrankte. Ungefähr jede vierte Frau und jeder achte Mann erkranken im Laufe ihres Lebens an einer Depression. Als Hauptsymptome nennt Pycha den verminderten Antrieb, die gedrückte Stimmung und den Verlust von Freude und Interessen. Außerdem führt er im Buch sieben Nebensymptome an: Gefühl von Schuld und Wertlosigkeit, negative und pessimistische Zukunftsperspektiven, verminderte Konzentration und Aufmerksamkeit, Appetitminderung, vermindertes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen, Schlafstörungen und Suizidgedanken. Medikamente und Psychotherapie können helfen, genauso wie Bewegung und Sport, Naturkontakt, Selbsthilfegruppen, frische Luft und Licht. Richard Santifaller berichtete als direkt Betroffener von seinem langen Leiden, dem Versagen, von Schuld- und Schamgefühlen. Er brauchte lange, bis er verstand, dass es eine Krankheit ist. Die Meditation hat ihm Kraft gegeben, die Therapie hat zu einem Erkenntnisgewinn über seine eigene Person geführt und Medikamente haben ihm geholfen schwere Zeiten zu überstehen. (hzg)
Pressemitteilung SVP Vinschgau - Nach jahrelangen Verhandlungen und intensiver Planung wird nun eine langersehnte Forderung des Vinschgaus nach einer schnellen Verbindung zwischen Mals und Landeck Wirklichkeit. Nachdem die Finanzierung steht, haben diese Woche die beiden Länder Südtirol und Tirol entschieden, eine direkte Busverbindung einzusetzen.
Viele Pendler:innen und Student:innen in der westlichen Landeshälfte fordern seit langem eine schnellere Busverbindung vom Obervinschgau über Landeck nach Innsbruck. „Mit der Realisierung dieser Direktverbindung wird endlich ein wichtiges Anliegen des Vinschgaus umgesetzt. Die neue Verbindung bringt für viele Penlder:innen einen klaren Vorteil mit sich!“, unterstreicht Bezirksobmann Albrecht Plangger.
„Auch für die Student:innen war die bisherige Fahrzeit relativ lang und der Umstieg teilweise knapp bemessen, sodass die Busverbindung keine attraktive Alternative zum PKW darstellte. Das ändert sich nun mit der neuen Direktverbindung!“, freut sich Bezirksjugendreferent Matthias Tappeiner.
Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider kann diesen Punkt nur hervorheben: „Dieses Projekt stellt den konkreten Anwendungsfall in der Zusammenarbeit der Europaregion dar: Es lässt die Landesteile ein stückweit näher aneinanderrücken und bietet der Bevölkerung einen klaren Mehrwert“.
Zufrieden zeigt sich auch Landtagsvizepräsident Sepp Noggler. „Der Vinschgau und das Tiroler Oberland pflegen seit jeher einen intensiven Austausch. Diese direkte und deshalb attraktive Verbindung stellt hierbei eine weitere, wesentliche Facette dar“, so Noggler.
Laas - Im Rahmen der jüngsten Ortsversammlung übergab lvh-Ortsobmann Bernhard Riedl das Ruder an die nächste Generation. Der Holzbaumeister und Zimmerer Konrad Blaas (Holzbau Blaas) und Schmiede und Schlosser Peter Ladurner (Ladurner Karl J. & Co. Ohg) teilen sich die Führung des Ortsausschusses: die ersten zweieinhalb Jahre steht Blaas der Ortsgruppe vor und die restliche Amtszeit übernimmt Ladurner. In den Ausschuss gewählt wurden außerdem Rita Egger (Egger Herbert), Gerd Telser (Color & More Ohg), Bruno Lechner (Natursteine Lechner) und Thomas Mayr (Mayr Josef & Co. KG).
Wie kann eine Entmilitarisierung und eine Umnutzung ohne Abriss der ex Drususkaserne in Schlanders aussehen? Mit dieser Frage beschäftigten sich vom 9. bis 18. Februar rund 40 Student:innen von fünf europäischen Universitäten beim Architekturworkshop „Demilitarise Gently”, der Sanften Entmilitarisierung. In vier Arbeitsgruppen wurden Ideen entwickelt und konkrete Pläne erstellt. Am 18. Februar wurden die Ergebnisse in einer Finissage der interessierten Öffentlichkeit präsentiert. Viele kamen und diskutierten mit den Studenten. Nicht gesehen wurden die Gemeindeverwalter:innen von Schlanders.
In Sachen Nachhaltigkeit die wichtigste Bau-Regel: Abriss vermeiden!
„Ich wünsche mir, es käme nochmals zu einem Dialog. Das war jedenfalls für mich persönlich eine der großen Motivationen hier mitzuarbeiten. Die Zeiten haben sich radikal geändert, auch in Schlanders. Ein Einlenken dahingehend, dass Pläne aus dem letzten und vorletzten Jahrzehnt nicht mehr zeitgemäß sind, bedeutet für niemanden einen Gesichtsverlust. Vielmehr wäre es ein Zeichen von Sensibilität und Gegenwärtigkeit“. Das meint Gabriel Prenner aus Taufers im Münstertal in einem Interview auf der Online Plattform Salto.bz. Prenner war in Schlanders als Betreuer der Studierenden tätig. Nach dem Studium des Bauingenieurwesens an der Hochschule der Angewandten Wissenschaften in München ist er derzeit freiberuflicher Planer und Masterstudent des Bauingenieurwesens an der TU München, mit Spezialisierung auf energieeffizientes und nachhaltiges Bauen. Nach Prenner braucht es ein Umdenken beim Planen mit vorhandener Gebäudesubstanz. Im Gebäudesektor fallen europaweit ca. 40 % der Treibhausgase, 55 % der Abfälle, sowie 90 % der Rohstoffe an. Deshalb ist in Sachen Nachhaltigkeit die wichtigste Bau-Regel: Abriss vermeiden!, so Prenner. Es geht um die „Graue Energie“, die bei uns noch ein Fremdwort ist. Die sogenannte Graue Energie bezeichnet die gesamte Energiemenge, die für Herstellung, Transport, Lagerung, Verkauf und Entsorgung eines Produktes oder eines Gebäudes aufgewendet werden muss. Bei einem Abriss muss auch die Energie mit einkalkuliert werden, die nötig wäre, um ein Bauteil in den Materialkreislauf zurückzuführen bzw., falls dies nicht möglich ist, es zu entsorgen. Man sollte also bedenken, dass bei jedem Abriss diese graue Energie, die bereits aufgewandt wurde, im ungünstigsten Fall einfach auf der Müllkippe landet. Die Debatten um die Klimaerwärmung, Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit muss zu einem Umdenken, einer Zeitenwende auch im Bausektor führen. Der frühmorgendliche Aufmarsch mit Baggern und der Beginn des Abrisses der Gebäude am 5. Oktober 2022 haben nicht nur in Südtirol ein großes Medienecho hervorgerufen, sondern anscheinend europaweit Wellen geschlagen. Vom Landesdenkmalamt wurde ein Baustopp verfügt und ein Verfahren für eine direkte Denkmalschutzbindung der ehemaligen Drususkaserne eröffnet. Damit stehen sämtliche Bau- und Grundparzellen 180 Tage lang unter vorläufigem Denkmalschutz, bis die Landesregierung innerhalb dieses Termins das Verfahren abschließt. (soweit das LPA vom 12.10.2022). Die Frage steht im Raum: Führt die erzwungene Denkpause zu einem Umdenken, oder wartet man in der Gemeindeverwaltung einfach ab, weil man sich sowieso im Recht findet und das bestehende Projekt durchziehen will?
40 Studenten der Universitäten Bologna, Wien, Leuven, Lissabon und Ljubljana planen
Die Studenten und Dozenten der fünf Universitäten aus Italien, Österreich, Belgien, Portugal und Slowenien haben sich jedenfalls intensiv mit dem 3 ha großen Gelände und den Gebäuden der ex-Drususkaserne beschäftigt und Pläne für eine Nachnutzung entwickelt. Die Gesamtorganisation hatte die Universität Bologna mit der Professorin Alessia Zampini. Miteinbezogen waren auch die Universitäten Bozen und Trient, sowie die Architekturstiftung Südtirol und die Architektenkammer Bozen. Bereits im Vorfeld des Workshops gab es zwischen dem 31. Jänner und 3. Februar mehrere Online Workshops mit verschiedenen Professoren zu den Themen: Militärische Bauten in den Alpen, Nachnutzungen, Prozessentwicklung bei Nutzung von Denkmälern, Stadtplanung und Geschichtliche Aufarbeitung. Die vier Arbeitsgruppen mit den Studenten der verschiedenen Universitäten beschäftigten sich mit folgenden Themen: 1. Gruppe: Nutzung/Erhalt/Abbruch der Marmorfassade der Palazzina Comando, 2. Gruppe: Nachnutzung/Umbau/Erhalt der Palazzine Musurata und Tagliamento, 3. Gruppe: Nachnutzung/Gestaltung/Projektierung Exerzierplatz und 4. Gruppe: Aufarbeitung Gestern-Heute-Morgen mit künstlerischer Performance. Im Mittelpunkt der Überlegungen standen folgende Fragen: Wie geht man mit dem Abbruch der Gebäude um, wie können aus den derzeitigen Durchgangsräumen Einzelwohnungen gemacht werden, wie kann die Raumhöhe von rund 4 Metern genutzt werden und wie soll der große Exerzierplatz genutzt bzw. verbaut werden? Überlegt wurde auch wie der Gebäudekomplex in die umliegenden Wohn- und Schulstrukturen eingebunden werden kann. Bei der Finissage am 18. Februar wurden auf den Tischen, an der Wand und in einer Präsentation die Ergebnisse gezeigt. Durch neue Stiegenhäuser von außen oder innen sollen in den beiden Nebengebäuden Palazzine Musurata und Tagliamento Einzelwohnungen in verschiedenen Größen für rund 150 bis 200 Personen entstehen. Mit speziellen Ziegeln sollten die Abrisse wieder aufgebaut, aber der Abbruch sichtbar bleiben. Die Palazzina Comando soll noch weiter aufgerissen und mit Bäumen bepflanzt werden, die Fassade an der Vorderseite aber erhalten bleiben. Die restlichen Gebäudeteile können vielfach genutzt werden. Nach Auffassung der Studenten soll der große Exerzierplatz nicht verbaut, sondern als Garten bzw. Arena genutzt werden. Vorschläge für eine Doppelnutzung der hohen Gebäude wurden ebenfalls entwickelt: oben die Betten und unten Einbaukästen.
Die KlimaGemeinde Schlanders und die Vorbildfunktion
„Die Gemeinde Schlanders ist im Herbst 2022 dem KlimaGemeinde-Light-Programm beigetreten und hat somit einen weiteren konkreten Schritt in Richtung Klima- und Umweltschutz unternommen.
Bei der Umsetzung einer nachhaltigen Umweltpolitik haben die Gemeinden eine Vorbildfunktion. Durch den Betritt zum KlimaGemeinde-Light-Programm stehen wir am Anfang eines langen klimabewussten Prozesses, den es gilt gemeinsam zu meistern“. So steht es auf der Homepage der Gemeinde Schlanders. Bei der Finissage am 18. Februar war von politischer Seite nur der grüne Landtagsabgeordnete Hans Peter Staffler anwesend, genauso wie die Schlanderser Gemeinderätin und Architektin Julia Pircher. Von der Gemeindeverwaltung war niemand anwesend. War es die Angst vor dem Gesichtsverlust und die Angst sich mit den Ideen der Studenten auseinander zu setzen? Ist es zu spät für ein Umdenken? Kommt es nochmals zu einem Dialog? Die Gemeinde muss entscheiden: Was ist gesamtheitlich die beste Lösung? Oder: Was bringt kurzfristig am meisten Geld? Und natürlich geht es um die Gretchenfrage: Nun sag’, wie hast du’s mit der Nachhaltigkeit?
Heinrich Zoderer
Clara Schönthaler aus Laas hat einen Kurzfilm über den Workshop „Demilitarise Gently - Sanfte Demilitarisierung“ gemacht:
https://www.salto.bz/de/article/11032023/sanfte-demilitarisierung
Am 11.03.23 fand hier im Revoluzer Treff wieder nach zwei Jahren ein Erste Hilfe Workshop mit Toni vom Weißen Kreuz statt. Er hat uns ziemlich viele Dinge zur Ersten Hilfe erklärt. Wir waren leider wenige Jugendliche, aber es war sehr toll und es hätte bestimmt mehreren gut gefallen. Wir durften unsere Fähigkeiten an einer Puppe ausprobieren und einen Erste Hilfe Quiz fehlerfrei meistern. Die Erste Hilfe App ist auch für den Notfall sehr praktisch, hat uns Toni gezeigt. Es hat uns sehr viel Spaß gemacht und hat bei uns die Lust erweckt, später mal zum Weißen Kreuz zugehen.
Alina, Rafaela, Katharina
Ein bisheriges Highlight im Jugendtreff Time Out in Schnals war ein Graffiti Workshop mit dem Graffiti Künstler Paul Löwe. Schon vor einigen Jahren wurde zusammen mit Paul der Jugendraum besprüht, dieses Mal durften die Jugendlichen ihre Ideen auf Holztafeln sprühen und diese mit nach Hause nehmen. Es gab unter anderen verrückten Lamas, Tiger, Traum und Berglandschaften zu bewundern. Alle arbeiteten motiviert und kreativ mit und hielten nachher einzigartige Kunstwerke in ihren Händen.
Schlanders/SKI/Kulturhaus - Alma Rosé wurde 1906 in Wien als Tochter von Arnold Rosé (1863–1946) und dessen Frau Justine Mahler (1868–1938) in eine jüdische Musikerfamilie geboren. Ihr Vater war Erster Konzertmeister der Wiener Hofoper und der Wiener Philharmoniker, sowie Leiter des weltbekannten Rosé-Quartetts. Ihr Onkel war der Komponist Gustav Mahler, ihre Patentante Alma Mahler-Werfel. In diesem familiären Umfeld wurde Alma Rosé von ihrem Vater zur Violinistin ausgebildet. Die Musik war ihr Leben. Sie interessierte sich nicht für die Politik und auch nicht für die Religion. 1930 heiratete sie den Tschechen Váša Příhoda (1900 – 1960), der als einer der größten Violinvirtuosen des 20. Jahrhunderts gilt. Einige Jahre später gründete sie ein Frauenorchester, die „Wiener Walzermädchen“. Erfolgreich unternahmen sie Konzertreisen durch ganz Europa. Alles änderte sich als 1933 die Nazis in Deutschland die Macht übernahmen. Das Damenorchester wurde 1938, nach dem „Anschluss“ Österreichs an das Dritte Reich, aufgelöst. Alma Rosé und ihre Familie waren in das kulturelle Leben voll integriert und keine praktizierenden Juden, trotzdem traf sie die Judenverfolgung. Zusammen mit ihrem Vater gelang ihr 1939 die Flucht nach London. Später zog sie nach Holland. Auf der Flucht in die Schweiz wurde sie 1943 verhaftet und ins Konzentrationslager Auschwitz gebracht. Im KZ Auschwitz-Birkenau wurde sie ab August 1943 zur Leiterin des dortigen Mädchenorchesters. Die Musikerinnen blieben von der Tötungsmaschinerie verschont. Alma Rosé lebte wieder für und von der Musik, überlebte das KZ dennoch nicht und starb auf unerklärliche Weise am 4. April 1944 in Auschwitz. Bei einer Lesung aus Briefen und Auszügen aus Anita Lasker-Wallfischs Lebenserinnerungen durch die Schauspielerin Corinna Harfouch wurde die Lebensgeschichte von Alma Rosé nacherzählt, begleitet von wunderbarer Musik der Violinistin Latica Honda-Rosenberg und der Pianistin Hideyo Harada. Vorgetragen wurden Werke von Mozart, Bach, Beethoven, Brahms, Schubert, Schumann und Chopin bis Fritz Kreisler, Ernest Bloch oder Pablo de Sarasate. (hzg)
Latsch - Die Musikkapelle Latsch ist vor 250 Jahren erstmals schriftlich erwähnt worden. Seitdem ist sie eng mit dem Dorfgeschehen verbunden. Aufgrund der Markterhebung von Latsch (1906) darf sie sich Bürgerkapelle nennen.
von Maria Raffeiner
Im Jahr 1772 erlebte der Vinschgau eine Hochwasserkatastrophe. Hans Pegger berichtete in seiner Chronik von der Gefahr für die Latscher Bevölkerung. Das Gnadenbild aus der Brückenkapelle musste gerettet und in die Pfarrkirche überführt werden. Ein Jahr später soll es dann am Weißen Sonntag eine feierliche Prozession zur Kapelle gegeben haben, als Dank für den guten Ausgang. Laut Rechnungen hatten Musikanten zur festlichen Umrahmung beigetragen, die schon am Vorabend „mit einer guten Marende traktiert“ (bedeutet: reichlich bewirtet) worden waren. Demnach ist die Musikkapelle Latsch vor 250 Jahren erstmals schriftlich erwähnt worden. Seitdem ist sie eng mit dem Dorfgeschehen verbunden. Aufgrund der Markterhebung von Latsch (1906) darf sie sich Bürgerkapelle nennen.
Beim Jubiläumskonzert unter dem Motto „250 Jahre für Latsch“ ließen die Musikant:innen am 4. März unter der Leitung ihres Kapellmeisters Wolfgang Schrötter (Algund) die Musik sprechen. Bis auf die Grußworte von Obfrau Anna Maria Pedross gab es keine Jubiläumsreden. Sie zollte ihren Musikant:innen großen Respekt und dankte allen, die seit Kurzem oder schon lange bei der Bürgerkapelle mitspielen oder andere ehrenamtliche Aufgaben ausführen. Vorgestellt wurden die Jungmusikant:innen Johanna Pirhofer (Klarinette), Maximilian Pedross (Altsax) und Inga Weiss (Trompete). Ein besonderer Gruß ging an alle ehemaligen Mitglieder.
Mit einem wuchtig strahlenden Werk stimmte die BK Latsch die vielen Zuhörer:innen im CulturForum auf einen feierlichen Abend ein. Gebannt lauschten diese anschließend dem Stück „Il Convegno“ für Blasorchester und zwei Soloklarinetten. Wie der Latscher Bürgermeister Mauro Dalla Barba als Konzertsprecher erläuterte, hatten die Solisten Melanie Pichler und Gerd Wielander ihre Solopartien bereits 2020 vorbereitet. Das Konzert hatte nicht stattgefunden. Umso mehr beeindruckten sie heuer mit ihrer virtuosen Spielweise. Im Saal hätte man eine Stecknadel fallen hören können, während sich die beiden mit Leicht- und Lebhaftigkeit auf ihren Instrumenten unterhielten. Den bekannten Marsch „Sempre Unita“ hatte Wolfgang Schrötter im Zentrum des Programms platziert, möglicherweise als Sinnbild für die beständige und Einheit demonstrierende Bürgerkapelle. Sie hatte sich, wie Dalla Barba erinnerte, auch in Zeiten des Faschismus widerspenstig gezeigt. Als Zeitreise bezeichnete er das Auftragswerk „Dominica in Albis 1773“, von Tobias Psaier (Villnöss) für die Jubelkapelle geschaffen. Den mehr als 50 Musikant:innen gelang eine erstklassige Uraufführung, in der sie den Weißen Sonntag 1773 und die wechselvolle Geschichte des Traditionsvereins melodisch aufleben ließen.
Die Klangfarbe war von Cello und Kontrabass unterstützt. Bei einem Schlaflied setzte sich Lukas Fleischmann (Latsch) ans Klavier. Bevor lang anhaltender Applaus das harmonische Zusammenspiel der BK Latsch feierte, erklangen russische Volkslieder mit Harfenstimme. Mauro Dalla Barba lenkte die Gedanken weg von der politischen Dimension, die den Umgang mit Russland schwierig mache. Beim Jubiläumskonzert gehe es allein um die Musik.
Naturns - Seit über 20 Jahren organisieren die SVP-Frauen landesweit ihre Primelaktion zugunsten der Krebsforschung rund um den Internationalen Tag der Frau. Naturns ist von Beginn an dabei.
Das wärmere Wetter wollte sich zwar noch nicht richtig einstellen und es blies ein kräftiger Vinschgerwind, dennoch fanden am Samstagvormittag über 400 Pflanzen ihren Weg in die Blumentöpfe und Beete. Ein ganzer Strauß an bunten Frühlingsblumen und vielerlei verschiedene Kräuterpflanzen erwarteten alle Spender und Spenderinnen am traditionellen Stand im Zentrum vor der Athesia Naturns.
„Gemeinsam mit der Ortsgruppe des Südtiroler Familienverbandes und den Bäuerinnen können wir auf sehr viele Unterstützerinnen und auch Unterstützer zählen, die bei uns die ersten Blumen für den Garten, den Balkon oder den Friedhof erstehen und zumeist die Spende großzügig aufrunden, zumal der Reinerlös in die Krebsforschung investiert wird,“ freut sich SVP-Frauenreferentin Astrid Pichler im Kreis der am Spendenstand mitarbeitenden Frauen.
Nach Abzug der Kosten kann mit einem Reinerlös für diesen guten Zweck von stolzen etwa 900 € in der Spendenkasse gerechnet werden. Sonderpreis, der die Spende für die Krebsforschung in dieser bemerkenswerten Höhe erst möglich macht.
Mals - Um Gewohnheiten und Routinen umzustellen, braucht der Mensch länger. Daher vergibt die Gemeinde Mals an Bewohnerinnen und Bewohner der Gemeinde 30 hochwertige eBikes für eine Jahr. “Mehr Menschen sollen mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren. Die 30 Elektrofahrräder sollen genau diesen Zweck erfüllen,” erklärt Gemeindereferent Klaus Telser. Die Mobilität sei eine große Belastung für die Lebensqualität und außerdem wolle die Gemeinde den Klimaplan einhalten, der eine Senkung von Treibhausgasen vorsehe.
Die 30 Ebikes werden nach festgelegten Kriterien vergeben. Es zählen Entfernung und Höhenunterschied von Wohnort zum Arbeitsplatz. Dafür bekommen die Bewerber proportional Punkte zugewiesen. Bonuspunkte bekommt man auch für Kindertransport in den Kindergarten oder zur Schule, für Heimfahrten zu Mittag und wenn man in einem Mehrpersonenhaushalt lebt. Die Gemeinde berücksichtigt auch die Einkommenssituation; sie vergibt weitere Punkte für niedrige Einkommen. Die Nutzer verpflichten sich dabei, das Auto zuhause zu lassen und den Arbeitsweg mit dem Fahrrad zu bestreiten. Es gilt auch, das Ebike bis zu einer Haltestelle der Öffis zu benutzen, um dann zur Arbeit zu fahren. Die Gemeinde erhebt 240 Euro pro Jahr Instandhaltungsgebühr. Die Räder können zusätzlich auch in der Freizeit genutzt werden.
“Die Gemeinde Mals eignet sich für dieses Projekt sehr gut, da es nicht nur die Hauptortschaft gibt, sondern auch die Fraktionen,” so Karin Thöni, Gemeinderätin und Mitinitiatorin des Projektes. Einige Fraktionen liegen in einer Entfernung, die leicht mit dem Rad zu machen sind. Die Gemeinde stellt für alle Anforderungen Ebikes mit einem besonders starken Motor zur Verfügung.
Konservative Berechnungen ergeben für ein Jahr 39.000 Kilometer, die mit dem Rad anstatt mit Auto zurückgelegt werden. Laut ADFC Einsparrechner werden damit rund 7 Tonnen CO2 Emissionen eingespart. “Das wäre ein gutes Ergebnis für unsere Gemeinde,” so Klaus Telser. Außerdem verursache das Radfahren auch weniger Stau und Stress und sei obendrein auch noch gesund.
Alle Informationen finden sich auf der Homepage der Gemeinde Mals https://www.gemeinde.mals.bz.it/ Die Bewerbungen laufen noch.
Kastelbell/Tschars - Vorbildlich ist die erste Landesfrühjahrs-Kaninchenschau der Kaninchenzuchtvereine Vinschgau und Burggrafenamt in der Sportzone Schlums in Kastelbell/Tschars über die Bühne gegangen. Viel positive Resonanz hat es gegeben, viel Lob für die Schau am ersten Wochenende im März. Ausstellungsleiter Josef Ilmer und sein Organisationsteam haben weder Zeit noch Mühen gescheut. 220 Kaninchen verschiedener Rassen und Farbenschlägen wurden präsentiert. Ilmer in seinen Grußworten: „Ausstellungen wie diese Landesfrühjahrsschau sind ein Schaufenster der Rassenkaninchenzucht, wo auf Vielfalt, Schönheit und Farben der Rassen geschaut wird. Aber auch die Qualität der Tiere ist ein wichtiger Punkt.“ Die Veranstaltung lockte zahlreiche Besucher an, vor allem Familien mit Kindern, die von den ausgestellten Kaninchen besonders angetan waren, darunter auch die neue Bezirksbäuerin Elisabeth Tappeiner aus Kastelbell mit ihrer Familie.
Bewertet wurden die Tiere einen Tag vor Ausstellungsbeginn. Kriterien waren Gewicht, Körperbau, Typ und Form sowie rassespezifische Merkmale. Den 2. Platz in der Kategorie Landesfrühjahrsmeister holte Josef Ilmer mit seinem Kaninchen der Rasse Perlfeh mit 385,5 Punkten. Ilmer wurde auch 2. in der Zuchtgruppe wiederum in der Rasse Perlfeh. In der Kategorie Jungtiersieger hingegen holte Ilmer den Sieg mit seinem Kaninchen der Rasse Zwergwidder blau.
Die Rassensieger: Michaela Malloth aus Eyrs in der Rasse Hasen Loh mit 96,5 Punkten.
Josef Ilmer aus Kastelbell in der Rasse Perlfeh mit 97 Punkten und in der Rasse Zwergwidder blau mit 96 Punkten, Martin Mair aus Kastelbell in der Rasse Kleinsilber braun mit 97 Punkten. Besonders stolz ist man bei den Kaninchenzüchtern auf die Jugendzüchter und -aussteller. Die Jugendjungtiersieger kommen aus Eyrs. Valentina Telser gewann mit ihrem Weißen Neuseeländer zusammen mit Benjamin Telser und seinem Farbenzwergen havanna. (ap)
Goldrain - Am 8. März, dem Tag der Frau, lud die Bibliothek Goldrain gemeinsam mit dem Bildungsauschuss Goldrain/Morter im Rahmen der 32. Goldrainer Dorftage zu einem Vortrag von Thea Unteregger mit dem Thema „28 Göttinnen – Auf den Spuren weiblicher Kulte im Alpenraum“ in den Graf Hendl Saal auf Schloss Goldrain ein.
Kunsthistorikerin Thea Unteregger zeigte auf, dass die Kultur in der wir leben patriarchalisch geprägt ist. „Der Mann steht im Zentrum, alles, was anders ist, ist nicht normal, weniger wert“, so Unteregger. Gibt es noch eine andere Möglichkeit die Welt zu sehen? Diese Frage war für Thea Unteregger der Anlass, sich mit Göttinnen zu beschäftigen. Aus ihrem Buch „28 Göttinnen – Auf den Spuren weiblicher Kulte in Alpenraum“ wurden mittels Karten vom Publikum zehn Göttinnen gezogen. Am Beispiel dieser Göttinnen ging sie auf die Vielfalt weiblicher Qualitäten ein. Unter den ausgewählten Göttinnen war Frau Percht, in Tirol auch Perchta genannt. Die Frau Percht, eine Wintergöttin, steht am Tor zu einer anderen Welt. Sie prüft alles, sie wiegt ab, ob es notwendig ist, ob es zu dir passt, ob es authentisch ist. Wenn das nicht der Fall ist, nimmt sie es einfach mit. Gleichzeitig ist sie Lichtbringerin und begleitet von der dunklen Winterzeit in den Frühling. Zu den von den Anwesenden ausgewählten Göttinnen gehörten zudem:
- Die Saligen werden als scheue, hilfsbereite und weise Frauen beschrieben.
- Dolasilla ermutigt uns authentisch zu sein.
- Margriata behütet das Leben.
- Viktoria hilft uns unsere Kräfte zu bündeln.
Anhand dieser und weiterer Beispiele inspirierte Thea Unteregger dazu, sich mit der weiblichen Spiritualität näher auseinander zu setzen. (pt)
Schluderns - Vor kurzem fand in Schluderns die diesjährige Ortsversammlung des Wirtschaftsverbandes hds statt. Astrid Grutsch, Joachim Pircher und Susanne Pinggera sind die neuen Mitglieder des Ortsausschusses. hds-Bezirkspräsident Dietmar Spechtenhauser und Bezirksleiter Aaron Pircher sowie Bürgermeister Heiko Hauser und Vizebürgermeister Peter Paul Trafoier dankten den Ortsausschussmitgliedern für ihren ehrenamtlichen Einsatz.
Kulturhaus Karl Schönherr - Schlanders - TANZMUSICAL – „Ein Amerikaner in Paris“- die erste Bühnenversion des 1951 verfilmten Stoffs endlich in deutscher Sprache:
Paris 1945. Die Stadt der Liebe erwacht nach dem Zweiten Weltkrieg zu neuem Leben. Plötzlich scheint alles wieder möglich zu sein, sodass Träume wahr werden können. Doch die Vergangenheit lastet noch auf den Einwohnern von Paris – so auch auf der großen Liebe zwischen dem sorglosen Amerikaner Jerry und der von schmerzhaften Erinnerungen geplagten Pariserin Lise. Diese muss sich über ihre Gefühle klar werden, während Jerry sich zwischen Liebe und beruflichem Erfolg entscheiden muss…
Ähnlich wie im Film unterstützen auch hier großartige Gershwin-Melodien wie „The Man in Love“, „Shall We Dance“ bis hin zu Kompositionen wie „Concerto in F“ oder „An American in Paris“ die romantische Handlung, die in einer außergewöhnlichen Ballettaufführung kulminiert. So wird die Aufführung Romantik-, Musical-, und Tanzfans gleichermaßen begeistern.
In einer Produktion des EURO-STUDIO Landgraf ist das Musical unter der Regie und Choreografie von Christopher Tölle am Mittwoch, den 12. April um 20 Uhr zu Gast im Kulturhaus Karl Schönherr in Schlanders.
Karten sind im Büro des Kulturhauses und an der Theaterkasse vor der Aufführung erhältlich.
Vormerkungen: T 0473 737777 oder kulturhaus@schlanders.it
Unterstützt von der Marktgemeinde Schlanders, dem Amt für deutsche Kultur, der Raiffeisenkasse Schlanders, Fa. Karl Pedross AG, Fa. Fleischmann Raumausstattung und Parkhotel „Zur Linde“.
Eyrs - Zur Abwechslung brachten nicht Maschinen, sondern Musikinstrumente die neu errichtete „Holzius Heimstatt“ zum Klingen. Die beeindruckend große, lichtdurchflutete Produktionshalle für ökologischen Vollholzbau hatte Karl Perfler, den Wirt von der Tschenglsburg, zu einer Veranstaltung inspiriert. Gemeinsam mit dem Holzius-Firmengründer und Geschäftsführer Herbert Niederfriniger setzte er sie in die Tat um. So konnten am Sonntag, 12. März, über hundert Gäste vor der Kulisse von Holzbohlen und -dielen ein eindrucksvolles Konzert erleben. Den natürlichen Holzgeruch umschrieb Perfler in seiner Begrüßung mit „Duft nach Bodenständigkeit und Ehrlichkeit“. Dazu geselle sich gut die klassische Musik, da sie „eine andere Ebene“ eröffne. Er hatte Günther Sanin gewinnen können (Geige: Konzertmeister beim Orchester der Arena von Verona und bei Südtirol Filarmonica). Sanin war mit den befreundeten Musikern Paolo Prevedello (Klavier), Gianfranco De Lazzari (Akkordeon) und Ivano Avesani (Kontrabass) aus dem Veneto nach Eyrs gekommen. Sie erfüllten die Holzius-Halle mit Melodien von Brahms, Morricone und anderen namhaften Komponisten. Das meisterhafte Können der Musiker stieß auf Begeisterung. Ebenso wie Opernsopranistin Martina Bortolotti von Haderburg (Bozen). Ihre leidenschaftlich dargebotenen Arien erzeugten Opernhaus-Atmosphäre, instrumental von den genannten Musikern begleitet. Herbert Niederfriniger freute sich über die Premiere in seiner Firmenniederlassung. Holz mache Musik erst hörbar, weshalb die Halle als Klangkörper gut zu den Instrumenten auf der Bühne passe. Nach dem mit Standing Ovations belohnten Konzert wurde der Konzertsaal zum Speisesaal. Karl Perfler servierte mit seinen Tschenglser Helfer:innen eine Marende, musikalisch begleitet von der Malser Klarinettenmusi.
Maria Raffeiner
Schlanders/Vinschgau - Ein Kind verändert alles. Bei Schwangerschaft, nach der Geburt, im Laufe der ersten Lebensmonate des Kindes, im Laufe der ersten Jahre ergeben sich Unsicherheiten, viele Fragen. Es gibt ein gutes Netzwerk im Vinschgau, um solchen Fragen begegnen zu können. Nun wird dem vorhandenen Netzwerk ein wichtiger und unkomplizierter Baustein hinzugefügt. „Frühe Hilfen“ nennt sich dieser Baustein, der im ganzen Land, in allen Talgemeinschaften, so auch im Vinschgau offiziell eingeführt wird. Werdende Eltern, junge Mütter, junge Familien können sich ab sofort mit Fragen, Problemstellungen aller Art, seien es finanzieller, Rechtlicher, gesundheitlicher Natur, an die „Frühe Hilfe“ wenden.
„Die Geburt eines Kindes stellt eine große Veränderung im Leben dar. Die Freude über ein Baby wird manchmal von Sorgen, Fragen und Nöten begleitet. Dann kann schnell ein Gefühl entstehen, allein und hilflos zu sein. Eine bedarfsgerechte und zeitnahe Unterstützung der Eltern ist somit besonders wichtig. Deshalb arbeiten wir intensiv mit dem Gesundheits- und Sozialwesen am landesweiten Aufbau der Frühen Hilfen“, so steht es auf der Webseite des Forum Prävention.
Gemeinsam mit den Sozialdiensten in der Bezirksgemeinschaft Vinschgau, der Abteilung Soziales, mit dem Sanitätsbetrieb, dem Forum Prävention und vielen anderen stehen ab sofort mit Evelyn Peer, Petra Blass, Margot Teissl und Nadine Trenkwalder vier Expertinnen für „Frühe Hilfen“ im Vinschgau zur Verfügung. Seit Juni 2022 haben sich bereits viele junge Familien gemeldet und um diverse Ratschläge angefragt.
Das Angebot ist kostenlos und vertraulich.
Im Rahmen einer Pressekonferenz wurden die Netzwerkarbeit der „Frühe Hilfen“ und die Expertinnen kürzlich in der Bezirksgemeinschaft von der Direktorin der Sozialdienste Karin Tschurtschenthaler, von Manuela Ortler und von Christa Ladurner vom Forum Prävention offizielle vorgestellt.
Frühe Hilfen Vinschgau
E-mail: fruehehilfen.vinschgau@bzgvin.it
Obervinschgau
Marktgasse 4, 39024 Mals
Tel.: 0473 836 000
Mittelvinschgau
Hauptstraße 134, 39028 Schlanders
Tel.: 0473 736 700
Schlanders - Es war die erste Vollversammlung der VKE-Sektion Schlanders, die nach Corona wieder in Anwesenheit und in gewohnter Form stattfand. Rückblick und Vorschau vom Vorsitzenden Ivan Runggatscher am vergangenen 6. März zeigten die wichtige Rolle der Sektion.
Zum einen ist die VKE-Sektion ein wichtiger Verein für das Wohl der Kinder im Gemeindegebiet und setzt sich vorbildlich für die Kinderspielplätze ein, zum anderen nimmt die Sektion auch eine wesentlichen Platz im Vereinsgeflecht der Gemeinde Schlanders ein.
Das kostenlose Kinderkino in Zusammenarbeit mit dem Kulturhaus Schlanders, das mehrere Male im Frühjahr und Herbst 2022 stattfand, wird auch im laufenden Jahr fortgesetzt. Man hat sich vielfältig eingebracht: ein Kasperletheater angeboten, Ideen via Facebook mitgeteilt, den ukrainischen Familien die verschiedenen Spielplätze gezeigt. 650 Euro an Spendengeld brachte die Beteiligung an der Initiative für bedürftige Kinder, Frauen und Männer in der Ukraine ein. Die beliebte Rollrutsche war Highlight beim Kinder- und Kastanienfest auf dem Plawennplatz, beim Kids day beim Langen Freitag und auch bei der Osteraktion in Zusammenarbeit mit Schlanders Marketig in der Fuzo. Die Weihnachtszeit bereicherte die Sektion mit einer Kreativwerksatt und Adventsgeschichten in der Bibliothek. Am Ende standen 278,5 ehrenamtliche Stunden für das Wohl von Kindern und Familien in Schlanders.
Mit ihrer Anwesenheit die Wertschätzung zum Ausdruck brachten: Ingeborg Nollet vom Bildungsausschuss Schlanders, Beatrix Niedermair vom Katholischen Familienverband, Romana Kuen von Schlanders Marketing und die zuständige Referentin Maria Pilser. Diese informierte die Anwesenden im Schwarzen Adler in Schlanders, dass die Neugestaltung des Abenteuerspielplatzes auf-geschoben wurde, um dem Feuerwehrspielplatz bei der geplanten neuen Feuerwehrhalle in Göflan den Vortritt zu geben.
Der „alte“ neue Ausschuss besteht aus dem Vorsitzenden Ivan Runggatscher, Angelika Alber, Karin Brugger, Heike Fleischmann und Petra Koch. (ap)
Schlanders - Nach der Pandemie konnte am 11. März wiederum eine reguläre KVW Bezirksversammlung im Bürgerheim St. Nikolaus in Schlanders abgehalten werden. Vertreter:innen der insgesamt 42 Ortsgruppen folgten der Einladung des Bezirksvorsitzenden Heinrich Fliri und der Frauenvertreterin Gertrud Telser Schwabl. Nach besinnlichen Gedanken mit Herbert Habicher, folgte ein unterhaltsamer Sketch von Horst Saller aus Schlanders. Gunde Bauhofer, die Leiterin der Verbraucherzentrale Südtirol sprach über die Teuerungen und gab Spartipps. Es ist keine normale Inflation, sondern vor allem die gewaltigen Steigerungen der Energiekosten haben auch alle anderen Produkte verteuert, meinte Frau Bauhofer. Sie warnte vor einem Anbieterwechsel und meinte, dass man keinesfalls über Telefon Zusagen machen sollte. Viel wichtiger ist es ein Haushaltsbuch zu führen, den Energieverbrauch der einzelnen Geräte unter Kontrolle zu halten und Stromfresser ausfindig zu machen. Bei größeren Investitionen sollte man Kostenvoranschläge einholen und Online-Abos sollte man auf ihre Sinnhaftigkeit prüfen. Nach den Grußworten von Dieter Pinggera, dem BM und Präsidenten der Bezirksgemeinschaft und Herbert Schatzer vom KVW Vorstand, gab es Fragen an den anwesenden L.Abg. Sepp Noggler. Dabei wurden die Themen Politikergehälter, Hausärztemangel, die Zwei-Klassen-Medizin und die schlecht funktionierende EDV-Anlage im Gesundheitsdienst angesprochen. Bei der anschließenden Neuwahl des Bezirksausschusses für die Amtsperiode 2023 – 2027 wurden der Bezirksvorsitzende Heinrich Fliri, sowie weitere acht Personen gewählt. Weitere Rechtsmitglieder im Bezirksausschuss Vinschgau sind die Gebietsvertreter:innen, die Landesausschussmitglieder, sowie die Bezirksvertreter:innen der Frauen, der Senioren und vom Landeswitwenausschuss. Zum Schluss gab Heinrich Fliri einen kurzen Überblick über die durchgeführten Tätigkeiten und teilte die nächsten KVW Termine mit. Betont wurde von vielen Rednern der Einsatz für die Schwachen in der Gesellschaft und das Miteinander für das Gemeinwohl. (hzg)
s’Lorgagassl Stilfs
Mit zehn beherzt agierenden Schauspieler:innen, darunter mehrere Jugendliche, ist wieder einiges los auf der Bühne „S‘ Lorggagassl“ in Stilfs. Im Schwank „Die Jungfern vom Bründlhof“, geschrieben von Ridi Walfried (1891 – 1979) und lebendig inszeniert von Pankratius Eller, herrscht „Weiberwirtschaft. „Männer haben keinen Zutritt“. Wenn sich einer zu den Jungfern verirrt, wird er schnell wieder abserviert. Ihrer Wut gegenüber der Männerwelt machen die Jungfern in üblen Pamphleten Luft, diktiert von der Magd Zenzi, die köstliche Überraschungsmomente serviert. Annäherungsversuche ihrer verflossenen Jugendlieben misslingen. Dann gelingt denen die Erstürmung der „Festung Bründlhof“ mit einer List. Angesichts der Schmähschriften müssen die Jungfern klein beigeben und sogar heiraten. Nur die Zenzi bleibt mit ihrer Schnapsflasche allein. Das Theaterstück öffnete den Blick auf die bäuerliche Dorfkultur vor über 100 Jahren. Und das Publikum hat großen Spaß. (mds)
Weitere Aufführungen
Freitag, 24. März, 20.30 Uhr
Samstag, 25. März 20.30 Uhr
Sonntag, 26. März, 15.00 Uhr
im Haus der Dorfgemeinschaft Stilfs
Tel. 344 4569066
Marienberg/Südtirol - Mit dem im Dezember 1984 aus der Taufe gehobenen Gründungskomitee und seit der Gründungsversammlung am 1. Juni 1985 hat Andreas Folie der „Vereinigung der Marienberger“, später in den „Freundeskreis Marienberg“ umgewandelt, als Präsident vorgestanden. 38 Jahre lang hat er die Geschicke des Freundeskreises inhaltlich und organisatorisch geprägt. Nun tritt Folie aus gesundheitlichen Gründen als Präsident einen Schritt zurück, bleibt aber dem Freundeskreis weiterhin mit Rat und Tat zur Seite. Am 11. März 2023 hat er diesen Schritt bei der Vollversammlung in Marienberg offiziell verkündet. Der Vorstand bleibt mit Andreas Waldner, Heinrich Moriggl, Gerhard Kapeller und Erwin Bernhart und mit wohlwollendem Applaus neu hinzugekommen ist Sibille Tschenett. Der/die neue Präsident:in wird im Vorstand gekürt werden.
Abt Markus Spanier hob in seiner Laudatio auf Andreas Folie vor allem dessen Elan und Ideenreichtum hervor, die zum Zusammenhalt im Freundeskreis und für Verbundenheit zum Kloster Marienberg gesorgt haben. Das Buch „30 Jahre Freundeskreis“, welches zum 30-jährigen Bestehen des Vereins erschienen und rasch vergriffen war, lobt Abt Markus als „gelungenen Beitrag für die Schulgeschichte von Marienberg“. In seinem Jahresrückblick konnte Abt Markus verkünden, dass es im Kloster Zuwachs gebe. Marco aus Bozen bekleide derzeit den Status eines Kandidaten. Der Widum in Burgeis stehe mit 5 Wohnungen kurz vor der Fertigstellung. Bei den Restaurierungsarbeiten für die Internatszimmer sei die ehemalige Bibliotheksdecke zum Vorschein gekommen, so dass man sich entschieden habe, den damit wiedergewonnenen klosterinternen Festsaal mit rund 120 Quadratmetern wieder herrichten zu wollen, samt entsprechenden Fensteröffnungen, um dem Festsaal seine Würde und Stellung wiedergeben zu können. Es sei, so Abt Markus, sein baulicher Schlussakkord im Kloster.
Andreas Folie ließ in seinem Rückblick, nicht ohne Wehmut, die vergangenen Jahre mit den Klausurtagungen und den hochkarätigen Referenten, mit den unvergesslichen Wanderungen und den Fahrten Revue passieren. Mit großem Applaus bedacht und die Nachfolge in sicheren Händen wissend, verlässt Folie die Führung des Freundeskreises.
Den Klausurvortrag hielt der Landtagsabgeordnete der Grünen Hanspeter Staffler. „Naturkrise und unsere Verantwortung“ war der Titel und Staffler rief damit die Biodiversitätskriste, das Artensterben ins Gedächtnis. Er machte 5 Felder aus, die für das Artensterben vor allem verantwortlich seien und forderte mit einer Ökowende in der Landwirtschaft, einer Energiewende, einer Tourismuswende, einer Mobilitätswende und einer Bautenwende ebensoviele Handlungsfelder.
Bei der traditionellen Marende, bei der Andreas Folie vom Vorstand mit Wein, Erinnerungsbildern und Geschenkskorb bedacht aus seiner Präsidentschaft entlassen wurde, kam es zu regem Austausch zwischen den Marienberger Freunden und den teilnehmenden Patres Sebastian, Pius, Anselm und Abt Markus. (eb)
Schlanders/Umweltschutzgruppe - Alle Pflanzen, welche nach der Entdeckung Amerikas im Jahre 1492 nach Europa gekommen sind, absichtlich oder unabsichtlich, werden als Neophyten, als nichteinheimische Pflanzen bezeichnet. Die übergroße Mehrheit dieser eingewanderten Pflanzen macht keine Probleme, doch rund 30 von insgesamt 600 Neophyten machen Probleme. Diese werden als invasive Neophyten bezeichnet. Durch die Globalisierung breiten sich die Pflanzen immer stärker aus und die Anzahl der Problempflanzen nimmt zu. Gefährdet sind die Gesundheit von Menschen und Tieren, die Artenvielfalt der heimischen Pflanzen wird bedroht und es kommt zu wirtschaftlichen Schäden durch beschädigte Bauten, Ertragseinbußen oder Mehraufwände in der Land- und Forstwirtschaft. Um auf dieses aktuelle Thema aufmerksam zu machen, organisierte die Umweltschutzgruppe Vinschgau in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Schlanders und dem Imkerbund Obervinschgau am 9. März einen Informationsabend im Kulturhaus von Schlanders. Vom Versuchszentrum Laimburg referierten der Botaniker Alois Fundneider und Helga Salchegger, die Fachbereichsleiterin Gartenbau, sowie Andreas Platzer, der Fachberater für Imkerei an der Fachschule Laimburg. Fundneider bezeichnete den Götterbaum, das Drüsen-Springkraut, den Riesen-Bärenklau, die Syrische Seidenpflanze, die Schmalblättrige Wasserpest und den Himalaya-Knöterich als die schlimmsten invasiven Pflanzen, deren Verbreitung durch eine EU-Verordnung seit 2015 verboten sind. Der Botaniker sprach von Roten Listen der gefährdeten Pflanzenarten und von Schwarzen (die invasiven Pflanzen) und Grauen Listen (Liste der potenziell invasiven Pflanzenarten). Viele Pflanzen wurden absichtlich als Zierpflanzen für den Gartenbau eingeführt, meinte Helga Salchegger. Was besonders schnell und groß wächst, kann zum Problem werden. Sie gedeihen fast überall und breiten sich schnell aus, so die Fachfrau. Sie plädierte dafür einheimische Pflanzen zu verwenden. Es gibt genügend schöne, einheimische Pflanzen, so Salchegger. Andreas Platzer meinte, dass mehrere Neophyten wie das Schmalblättrige Greiskraut einen schlechten Einfluss auf die Bienengesundheit haben. (hzg)
Vintschger Museum/Schluderns/Tschengls/Prad - Der pensionierte Direktor, Kulturhistoriker und Germanist Herbert Raffeiner hat dem Vintschger Museum einen kulturellen Schatz geschenkt: Die gesamte, gebundene und vollständige Schlernschriftenreihe von 1920-2010. Der Präsident vom Verein Vintschger Museum Toni Patscheider und die Vizepräsidentin Helene Dietl Laganda bedanken sich herzlich und öffentlich bei Herbert Raffeiner. In der getäfelten Museumsstube im Vintschger Museum sind die Schlernschriften aufgereiht und für alle öffentlich zugänglich. Für das Museum, welches mit den Dauerausstellungen Wasserwossr, Schwabenkinder, Korrner und den archäologischen Schätzen vom Ganglegg und Funden vom Tartscher Bichl und aus dem Vinschgau unschätzbare Erinnerungskultur lebendig erhält, bedeuten die Schlernschriften eine ideale Ergänzung. Mit den zugänglichen Schlernschriften können bei Recherchen Internetodysseen unbürokratisch abgekürzt werden. Die Museumsstube bietet zudem einen idealen Studienort.
Und noch eine Überraschung schlummert derzeit im Museum. Der Prader Autor Toni Bernhart hat dem Vintschger Museum die Bildersammlung seiner Eltern Adolf Bernhart und Elsa Patscheider als Leihgabe für 10 Jahre überlassen. Mehr als 100 Kunstwerke von Künstlern aus dem ehemaligen Tirol hat Toni Bernhart akribisch verpackt, durchnummeriert und genau aufgelistet dem Museum übergeben. Darunter sind Werke beispielsweise von Karl Grasser und von Herbert Danler. „Die Bilder sind noch im Archiv des Museums. Aber wir sind im Vorstand beim Ausarbeiten von Ideen, wie wir die Bilder öffentlich präsentieren können“, freuen sich Toni Patscheider und Helene Dietl Laganda, die auch dem Toni Bernhart Dank sagen wollen. (eb)
Das Museum öffent seine Tore wieder ab 21. März 2023.
pr-info Tourismusgenossenschaft Naturns
Auch in Naturns warten wir nun sehnsüchtig auf einen schönen und heiteren Frühling. Mehrere Höfe und Gasthöfe am Sonnenberg starten in die Wander- und Frühlingssaison heuer erstmals mit einem speziellen Angebot. Die Seilbahn Unterstell bringt sie dabei kostenlos in die Höhe.
Am Sonntag, 26. März 2023 erfolgt der Startschuss der Wandersaison am Sonnenberg hoch über Naturns. Speziell am Meraner Höhenweg können nun schon die ersten Wanderungen gemacht werden. Einige Höfe und Gasthöfe, die Seilbahn Unterstell und die Tourismusgenossenschaft Naturns laden Sie ein, einen frühlingshaften Tag am Berg zu genießen. Dazu gibt es einige kleine „Zuckerlen“. So befördert die Seilbahn Unterstell am Sonntag, 26. März alle Einheimischen, Gäste, Naturnser, Vinschger, Meraner usw. gratis auf den Berg. Von dort gibt es mehrere Möglichkeiten, eine schöne Wanderung zu starten, z. B. Richtung Schnalstal/Katharinaberg, oder auf dem Meraner Höhenweg zur 1000-Stufenschlucht, oder ins Tal hinunter nach Naturns.
Natürlich begrüßen Sie die Höfe Unterstell, Pirchhof, Galmein, Lint und Wald auch recht herzlich in ihren Stuben und auf ihren Terrassen und haben für den kleinen und großen Hunger der Wanderer auch Spezialitäten vorbereitet. So gibt es von den typischen Nocken und Teigtaschen über hofeigene Fleischprodukte vom Lamm und Kalb, Schöpsernes, Kitzbraten, Rindsgulasch bis zum leckeren Kaiserschmarren liebevoll zubereitete Köstlichkeiten für jeden. Auch die einheimischen Kräutergerichte oder der frische Spargel fehlen nicht auf dem Teller.
Dazu überraschen die Gasthöfe mit besonderen Einblicken in ihren Alltag am Berg. Highlights wie z. B. Besichtigungen der Höfe werden genauso angeboten wie Besichtigungen eines Schafstalles, einer alten Mühle oder der Franziskus Kapelle mit den originalen Kapellenfiguren. Interessantes erfährt man auch zu den Hofgeschichten und zum Bau der Seilbahn Unterstell. Außerdem zeigt die Bergrettung eine Schau-Übung an der Aussichtsplattform Unterstell.
Erleben Sie mit uns einen einmaligen Frühlingstag am Naturnser Sonnenberg! Da und dort werden sie auch von traditioneller Musik überrascht. Informationen gibt es in der Tourismusgenossenschaft Naturns.
Graun - Mit Genugtuung hat man bei der Bürgerversammlung in Graun am 15. März zur Kenntnis genommen, dass es mit der Verlegung der SS40 los geht. Auch, dass Alperia bei den Abläufen die Sicherheitsschleusen erneuern will. Aber - die Staubentwicklung, so eine Forderung, sei vehement zu bekämpfen.
von Erwin Bernhart
Bürgerversammlungen sind in Graun immer gut besucht. Bestens besucht werden sie vor allem dann, wenn es um den Stausee geht. Das war am 15. März 2023 wiederum der Fall. Weil der „Joggl“, der Grauner Hausberg, keine Gnade kennt, Muren und Lawinen gerade dort hinunter schickt, wo man die Hauptstraße abschnittsweise mit Galerien zu schützen versucht, wird die Staatsstraße nach langem Hin und Her in Richtung See verlegt. „Wenn wir mehr als 60 Meter vom Hangfuß entfernt sind, sind wir in Sicherheit“, sagte der Amtsdirektor für Straßenbau West Johannes Strimmer bei der Vorstellung des auf insgesamt 21 Millionen Euro veranschlagten Vorhabens. Die Bagger werden bereits in dieser Woche auffahren. Der Stausee wird zum Treffpunkt der Südtiroler Tiefbauunternehmer, die sich in der Bietergemeinschaft Mair, Marx, Wieser, Brunner/Leitner, Erdbau und Hofer zu einem bemerkenswert schlagkräftigen Konglomerat zusammengeschlossen haben. Im April-Mai heuer, im April-Mai nächstes Jahr sollen die Auffüllarbeiten mit 20 Baggern, 5 Walzen und 30 Tumperer durchgeführt und im Herbst 2025 soll die neue Umfahrung fertig sein.
Weil diese Vorstellung für eine Bürgerversammlung zu kurz und zu klar gewesen sein mag, hat BM Franz Prieth dem Landesrat Daniel Alfreider für die Vorstellung seiner Verkehrsvision im Allgemeinen eine gute Bühne geboten, die Alfreider gern genutzt hat. Die Schiene als Rückgrat, das große Potenzial des Fahrrades, die Intermodalität, die Digitalisierung auch der Straßen waren Kernthemen. Die 90 Millionen Euro kostende Elektrifizierung der Vinschgerbahn soll 2025 fertig sein, die neuen Züge 2026 rollen. In Mals sei eine Modilitätszentrum geplant.
Andreas Bordonetti, den Graunern wegen des Wasserverlustes vor einem Jahr bestens bekannter Alperia-Ingenieur, trug der Versammlung die Verbesserungsmaßnahmn von Seiten der Alperia vor: „Wir wollen den Sicherheitsstandard verbessern „, wies Bordonetti auf die Verdoppelung der Schleusen bei den Auslassstollen hin. Es werde ein neuer Turm aus Stahl in den See gesetzt, der Zugang zur Wartung der Schleusen sicherstellen soll. 200 Sensoren überwachen ständig den Erddamm. Klar sei, dass der Staudamm Wasser verliere. Aber die Menge sei sehr gering.
In der Diskussion kam unter anderem von Kurt Ziernhöld die vehemente Forderung zur Sprache, etwas gegen die unzumutbare Staubbelastung zu unternehmen.
Der „Vision-Choir“; ist der Kinderchor des Hilfswerks Vision for Africa Intl. aus Uganda/Ostafrika. Der Chor besteht aus 20 spritzigen Kindern im Alter von 6 – 12 Jahren, die es auf dem Herzen haben, Gott mit ihren Liedern für das zu danken und zu loben, was sie von Ihm in ihrem Leben schon erfahren haben. Erleben Sie den Rhythmus und die Warmherzigkeit der Ugandischen Kinder und lassen Sie sich von ihrer Freude anstecken am Ostersonntag, den 09.04.2023 um 18:00 Uhr im Kulturhaus Karl Schönherr ! Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.
Kolping im Vinschgau - Am 6. März wurde in Prad der allseits beliebte Priester Altdekan Rudolf Hilpold zu Grabe getragen. Er verstarb am 28.02. erst 78jährig in Girlan/Jesuheim.
Nach seiner Priesterweihe 1973 in Brixen begann er seine seelsorgliche Tätigkeit in Prad und schon nach 5 Jahren wurde er dort zum Pfarrer ernannt. Bei seinem Einstand meinte Hilpold, er sei nun mit der Pfarre Prad fünf Jahre gegangen, nun wird diese seine „Liebe“ schriftlich bestätigt. Ab 1995 wirkte er dann als Pfarrer in Obermais. Im Jahre 2003 - nach dem Tod von Präses Josef Ungericht – wurde Rudolf Hilpold Präses der Kolpingsfamilie und des Kolpinghauses in Meran. Das Präsesamt übte er mit Freude und Geschick aus. Einmal in der Woche feierte er den Werktagsgottesdienst der Pfarre in der Kapelle des Kolpinghauses Meran, um so den Kontakt zwischen der Pfarre Obermais und Kolping zu vertiefen. Das Amt des Präses führte er auch nach seiner Versetzung nach Naturns im Jahre 2008, bis 2016 weiterhin aus, wenngleich ihm die Last oft zu viel wurde und er immer wieder erklärte, er könne aus Zeitgründen zu wenig für Kolping tun. Kolping Meran verlieh ihm im Jahre 2016 den Titel eines Ehrenpräses. Die Kolpinger Merans und darüber hinaus waren sehr angetan und begeistert von seiner Art der Seelsorge: überzeugend, nüchtern, bodenständig, volksnah und tiefgründig – besonders in seinen schriftlichen Kommentaren.
Kolping drückt dem verstorbenen Ehrenpräses seine große Wertschätzung und seinen Dank aus. Die sehr große Beteiligung an der Beerdigung unterstrichen die Beliebtheit des Präses und Altdekans Hilpold. Kolping wird sein Andenken in wacher Erinnerung behalten.
Otto von Dellemann
„Mir geats guat in Göflan, meine Familie und olle umsorgen mi liebevoll“, für das ist der 95-Jährige sehr dankbar und er hat das Gefühl, diese Dankbarkeit kommt zu ihm zurück.
von Christine Weithaler
Oswald Astfäller, der am 2. Jänner 1928 geboren ist, kannte seinen Vater nicht, da dieser 1929 nach Österreich ging und dort drei Jahre später verstarb. Seine Mutter stand allein mit sechs Kindern da, war gezwungen für alle eine Bleibe zu suchen. Als Jüngster kam Oswald mit einem knappen Jahr auf den Steinhof am Schlanderser Nördersberg. Er besuchte am Patschhof die italienische Schule und im Haus nebenan, heimlich die Katakombenschule. Er sei kein guter Schüler gewesen, sagt er, erhielt oft Nachhilfestunden. Das machte ihm nichts aus, denn dort bekam er manchmal von der Lehrerein einen „Struzen“, der mit Karottenraspeln verfeinert besonders gut schmeckte. Er hatte es gut bei seinen Zieheltern. Es war immer für Essen gesorgt. Die Kirschen beim Nachbarn zu stehlen, war dennoch verlockend. Als „Hiatbua“ hatte er einmal „saftig Schleig kriag“. Er neckte eine Kalbin, die wild und aufgeschreckt ausriss. Er erzählt von den anstrengenden Arbeiten auf den Höfen, dem Mist- und Korntragen und den damit verbundenen Feiern am Abend. Oswald wollte Schuster werden. Seine Patin riet ihm „eppas Gscheits“ zu lernen. Er suchte einer Lehrstelle als Tischler, kam mit seiner Suche bis nach Bozen. Erst mit dem Vertrag in der Tasche radelte er noch am selben Tag nach Göflan zurück. Er arbeitete in mehreren Betrieben im Vinschgau und schloss seine Lehre in Stilfs ab. Er richtete sich in Göflan in einer Garage eine kleine Werkstatt ein. Er nahm ein Darlehen auf und kaufte sich die erste Maschine. Da ein älterer Bruder im Krieg gefallen war, wurde Oswald unerwartet als dritter Sohn zum Militärdienst eingezogen. Das Darlehen blieb gleich, die Zinsen zahlte er mit dem wenigem Lohn des Militärs zurück. Damals schon kannte er seine spätere Frau Ida. Sie heirateten 1953 und es kamen fünf Kinder auf die Welt. Das jüngste verstarb wenige Tage alt im Schlanderser Krankenhaus. 1955 baute das Ehepaar in Göflan ihr Heim. Ein Jahr später kam die Werkstatt dazu. Das Grundstück hierfür erhielten sie von den Schwiegereltern. Sie hatten es nicht immer leicht, doch Ida war sparsam und sorgte gut für die Familie. 1959 war Oswald Gründungsmitglied der Schützenkompanie Schlanders, Göflan, Kortsch, Vetzan. 1977 gründete er die 1. Südtiroler Jungschützen-Kompanie. Im Oktober 1979 wurde er wegen angeblichen Sprengstoffbesitzes inhaftiert und 1980 trotz Unschuldsbekundung zu sechs Jahren Haft verurteilt. Diese wurde 1981 beim Berufungsprozess auf drei Jahre reduziert. Es war eine sehr schwierige Zeit für ihn und seine Familie. Nach 20 Monaten wurde Oswald wegen guter Führung in die Halbfreiheit entlassen, d.h. am Tag durfte er sich frei bewegen und die Nächte musste er im Gefängnis verbringen. Er erhielt 1985 in Passau den Andreas Hofer Preis. 1996 wurde ihm vom Südtiroler Schützenbund die silberne Verdienstmedaille und 2019 die Langjährigkeitsmedaille für 60 Jahre verliehen.
1993 verstarb Ida, Oswalds Frau, nach schmerzvoller Krankheit. Bald darauf lernte er Monika kennen. Sie gehen nun seit mehr als 25 Jahre zusammen durchs Leben. Sie wandern viel, urlauben einmal im Jahr im Zillertal und besuchen immer wieder die Göflaner Alm. Der Glockenstuhl, Kirchenbänke und Dach der kleinen Kapelle dort sind aus seiner Hand. Den passionierten Tischler trifft man fast täglich in seiner Werkstatt. Er liefert Gartenbänke in die Schweiz, nach Österreich und Deutschland, fertigt Vorrats- und Käseschränke, „Brotriggalen“, Barhocker für Groß und Klein. Am liebsten werkelt er für seine zehn Enkel und die elf Urenkel. Weiters bildete er mehrere Lehrlinge aus. Mit einem bestieg er 1957 den Ortler. Ein einmaliges Erlebnis von dem er heute noch nachts träumt. Langsam schwinden seine Kräfte. An Namen erinnerte er sich immer schon schlecht, aber in letzter Zeit „tratzen“ ihn Geschichtsdaten, bekennt der rüstige 95jährige. Das Frühstück und Abendbrot richtet er sich selbst. Beim Mittagessen umsorgen ihn seine Familie und die Lebensgefährtin Monika. Oswald besucht den sonntäglichen Gottesdienst, genießt anschließend einen Halbmittag und dazu ein Glas Wein.
Er findet, jeder solle das essen und trinken, was ihm schmeckt; täglich ein wenig arbeiten, versuchen Stress zu meiden, und „a Schnapsl af Nobat“ trinken. Das halte ihn fit. Er geht gern unter die „Leit“, und tut das, was ihm guttut. Auch im hohen Alter ist er fleißig bei Schützenaktivitäten dabei. Viel hätte Oswald noch zu erzählen - vielleicht dann beim 100sten Geburtstag.
DORFTHEATER SCHLEIS
Bereits im Jahr 2020 hat das Dorftheater mit den Proben für das Stück „Kuddelmuddel bei Bauer Puddel“ begonnen. Ein paar Wochen vor der Premiere kam dann der Corona- Lockdown, sodass das Theaterstück nicht mehr aufgeführt werden konnte. Nach drei Jahren Zwangspause haben sich die Schleiser Spieler wieder zusammengefunden – fast alle Schauspieler sind wieder dabei und bereiten sich jetzt auf die langersehnten Aufführungen vor.
Wie immer wird es dabei lustig in Schleis: Der Puddel Hof soll versteigert werden – Bauer Luis Puddel und seine Frau Käthe haben ganz besondere Ideen, um ihren Hof zu retten: Luis will ein Etablissement in der alten Scheune errichten, Käthe versucht die Wahl zur Miss Kuhstall zu gewinnen. Die beiden erzählen sich aber gegenseitig nichts – das sorgt für jede Menge Chaos und Verwirrung!
Die Premiere ist am 25. März 23 im Sparkassensaal Schleis –
Platzreservierungen unter 347 845 8832 (täglich 18 – 20.30 Uhr )
Vinschgau - Die Obfrau des Theaterbezirkes Vinschgau Veronika Fliri zeigte sich bei der Bezirksversammlung am 16. März 2023 in Schlanders erfreut über die wieder erwachte Spielfreude und über die rege Tätigkeit auf den Bühnen des Tales (22 sind Mitglieder im STV). Mehrer Produktionen der Theatersaison 2022/23 sind bereits erfolgreich abgeschlossen worden, andere stehen noch aus, so in Laas, Eyrs, Burgeis, Prad, Schlanders, Mals. „Das Sahnehäubchen der bisherigen Aufführungen war die Komödie in Schluderns“, schwärmt Fliri. „Diese Bühne bietet das, was das Kulturinstitut aus dem Ausland holt.“ Und sie rügte die Verantwortlichen vom Südtiroler Theaterverband aus Bozen, die nur ganz selten in den Vinschgau kommen, um sich diese Leckerbissen anschauen. Als gelungen beschrieb Fliri auch den Klassiker „Brandner Kasper“ in Mals. Verflogen ist also die pessimistische Stimmung, die coronabedingt noch vor einem Jahr geherrscht hatte. Es fehlt auch nicht an theaterbegeistertem Nachwuchs. Das zeigte sich beispielsweise beim Musiktheater im Herbst 2022 in Mals und bei den vielen Produktionen des JUVI in Schlanders. „Die Initiativen und Ausbildungsprogramme, die das JUVI in Schlanders bietet, sind beispielhaft für ganz Südtirol“, erklärte STV-Geschäftsführer Helmut Burger. Die Akteure von JUVI wecken in Kindern und Jugendlichen die Theaterbegeisterung. Sie bieten ihnen Spielpraxis und vielseitige Ausbildungsmöglichkeiten bei Workshops und Kursen. An die Vinschger Theaterleute gerichtet erklärt Nadja Senonen von JUVI: „Jede/jeder ist bei unseren Kursen willkommen.“ Helmut Burger sprach die Neuregelung des Ehrenamtes, den 3. Sektor, an und meinte: „Wir vom STV versuchen zu informieren und lassen niemandem im Regen stehen.“ Das Rahmenprogramm der Bezirksversammlung bildete ein Einakter von Horst Saller, der mit einer humorvollen Theaterkostprobe überraschte und ein Imbiss, serviert vom Team der Theaterbühne Schlanders. (mds)
Partschins - Der Tourismusverein Partschins-Rabland-Töll blickt auf ein gutes Tourismusjahr 2022 zurück. „Mit Herz, Charme und guten Angeboten habt ihr unsere Gäste empfangen können“, lobt TV-Präsident Philip Ganthaler die Mitgliedsbetriebe.
von Erwin Bernhart
Gemessen an den Nächtigungen war 2022 das beste Jahr seit 10 Jahren. Mit gut 329.000 Nächtigungen hat man in Partschins sogar die Top-Jahre vor Corona überflügeln können. Auch mit der Anzahl der Betten hat man mit 2.251 Betten einen Rekord in den letzten zehn Jahren zu verzeichnen. Dem gegenüber steht die sinkende Aufenthaltsdauer auf einem Rekordtief von 4,6 Tagen. Und genau das generierte 2022 mehr als 71.000 Ankünfte. Zum Vergleich: Im Jahr 2012 waren es gut 56.000 Ankünfte.
An diese Zahlen anknüpfend hat der Präsident des Tourismusvereines Philip Ganthaler eindringlich darauf aufmerksam gemacht, dass die Gäste auf die öffentliche Mobilität aufmerksam gemacht werden müssen. Es sei ein guter Anfang, dass für das laufende Jahr 68 Mitgliedsbetriebe mit 75% der Nächtigungen den Südtirol Guest-Pass nutzen werden. Mit dem Südtiroler Mobilitätskonsortium konnten einige Weichen besser gestellt werden. So funktioniere der Shuttle 268 gut, auch die Anbindung Partschins-Meran funktioniere gut. Die Endstationen Texelbahn und Wasserfall konnten verlegt werden. Das Problem bleibe die Zugverbinung, das sofort gelöst werden müsse. Ganthaler hofft, dass dies bis Jahresende geschehen könne. Weiterhin vom Grundbesitzer eingezäunt bleibe leider das Areal am Wasserfall.
Dass sich der Tourismusverein im Dorf- und Vereinsgeschehen gut eingebettet weiß, konnte man an den Dankesworten für die Bauern, für die Musikkapelle, die Chronisten, die Forstbehörde, die Imker, die Waalinteressentschaft und an die beiden Sponsoren Sigmund Kripp und Felix von Sölder ablesen. Von BM Luis Forcher kam die Aufforderung, am Gemeindeentwicklungskonzept mitzuarbeiten. Grußworte kamen auch vom Tourismusreferent Ulli Schweitzer.
Dass 2022 Organisation und Veranstaltungen im TV wieder voll hochgefahren worden sind, beweist die Jahresabschlussrechnung. Mit einem kleinen Minus von 44.ooo Euro steigt man aus. Dafür hat man 2023 das Buchungssystem vom Pauschalsystem auf das normale umgestellt. Mit viel Programm, zusammengestellt und vorgetragen von der TV- Direktorin Karin Thaler startet man in die Saison 2023.
Die Neuwahlen des Vorstandes fanden per Akklamation statt, der Präsident bleibt und es kommen einige neue Gesichter. Mit Luis Forcher, Hans Weiss, Birgit Egger, Christine Schönweger, Ulrike Hasler, Philipp Schönweger und Antonia Schnitzer verlässt viel Erfahrung den Vorstand.
Das Osterfest rückt näher und seit März 2023 ist die erste Special Edition des Jahres, das FORST Osterbier wieder verfügbar. Die Special Edition FORST Osterbier 2023 garantiert Genussmomente und bietet den perfekten Rahmen, um gemeinsam auf das Osterfest anzustoßen. Eigens für dieses Fest kreiert die Spezialbier-Brauerei FORST den idealen Begleiter zu den typisch traditionellen Gerichten der Osterfestlichkeiten. Ob herzhaft oder süß, das FORST Osterbier harmoniert bestens mit den Speisen dieser heiligen Zeit.
Wortmeldung zur Bürgerversammlung Partschins am 14.03.2023
Etwas überfordert von den vielen Infos und Zahlen rund um die Wasserkraftwerke Partschins, habe ich mich bei der Bürgerversammlung in Rabland nicht zu Wort gemeldet. Ich möchte aber gerne teilen, was bei mir nachklingt.
Danke der Bürgerliste für ihre Initiative. Ihr ist es zu verdanken, soweit ich das richtig sehe, dass die Wirtschaftlichkeitsstudie der Wasserkraftwerke in Auftrag gegeben wurde. Dadurch haben wir objektive Zahlen, die helfen, Entscheidungen zu treffen. Perspektiven aufzuzeigen finde ich wertvoll. Wenn aktuell eine Energie-Sozialgenossenschaft in unserer Gemeinde nicht lukrativ ist, so ist es doch immer interessant, nach neuen Möglichkeiten Ausschau zu halten. Offen zu sein für Veränderung, bedeutet Entwicklungsfähigkeit.
Ich finde, die Bürgerliste hat einen guten Impuls gegeben, der dazu aufgefordert hat zu klären, ob es Zeit für etwas Neues ist oder ob das Altbewährte bleiben kann.
Ein Punkt, den Sibylle Braun angesprochen hat, ist die Vertragsdauer mit Edyna. Kürzere Vertragszeiten machen uns vielleicht unabhängiger und somit handlungsfähiger. Wer weiß, was sich in den kommenden Jahren auf dem Energiesektor tut.
Irritiert hat mich, dass der Bürgermeister erklärt hat, der Ausschuss habe bereits mit anderen Gemeinden über Synergien gesprochen, einige Gemeinderäte darüber jedoch nicht informiert schienen. Der laufende Informationsaustausch erschiene mir notwendig.
Ein offenes Miteinander, zuhören, Vorschläge wertschätzen, andere Denkweisen respektieren und das Wissen jedes Einzelnen vereinen, um zum Wohle der Bürger*innen zu handeln. Im Grunde setzt sich doch jede/r Gemeinderat genau dafür ein, oder? Mein Dank gilt deshalb dem Bürgermeister, dem Ausschuss, allen Gemeinderäten und Beteiligten für ihren unermüdlichen Einsatz.
Astrid Fleischmann
Was Herr Bürgermeister nicht weiß, weiß Rai Südtirol
Die Partschinser Gemeindeverwaltung und an deren Spitze SVP-Bürgermeister Alois Foreher scheinen es mit ihrer Informationspflicht gegenüber den Gemeinderäten der Opposition nicht besonders genau zu nehmen: Im vergangenen November brachte ich gemeinsam mit meinem Ratskollegen Christi an Leiter eine Anfrage ein, in der wir auf die in den letzten Jahren verschärfte Problematik der Wasserknappheit eingingen und dabei unter anderemAuskunft über die Anzahl der Schwimmbäder auf Gemeindegebiet und deren Verbrauch verlangten. ln der kurz angebundenen und knappen Antwort wurde uns zu unserer Verwunderung mitgeteilt, dass diesbezüglich keinerlei Daten vorlägen. Diese Verwunderung schlug in Empörung um ,als der Bürgermeister kürzlich in der RaiTagesschau ein Interview über die geplante gestaffelte Auffüllung der Schwimmbäder gab und im dazugehörigenBeitrag die Anzahl der Becken mit 30 benannt wurde. Entweder weiß Rai Südtirol mehr als unser Bürgermeister - oder Herr Forcher hat einer Journalistin schlicht mehr Informationen zugestanden als uns Gemeinderäten. Ersteres wirft die Frage auf, ob wir unsere Anfragen künftig besser an die Rai-Redaktion in Bozen anstatt an das Gemeindeoberhaupt adressieren sollten. Sollte der Herr Bürgermeister bewusst Informationen unterschlagen haben, so zeugt dies erneut von einer der Arroganz der Macht entspringenden Praxis, der Opposition entweder nur stümperhafte oder überhaupt keine Auskünfte zu erteilen. Dies ist weder mit einem modernen Demokratieverständnis noch mit den Grundsätzen von Transparenz und Offenheit vereinbar, die Voraussetzung für eine konstruktive Zusammenarbeit im Sinne der Bürger unserer Gemeinde sind. Von diesem Politikzugang haben die Bürger die Nase gestrichen voll.
Sabine Zoderer,
Freiheitliche Gemeinderätin, Partschins
HAIKU zum Thema „wachsen“ - Kukai24
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Einem Wasserfall
gleich, wächst über Steinmauern
der Winterjasmin
© Helga Maria Gorfer, Schlanders
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Kommentare und Anfragen an;
helga.gorfer58@gmail.com
Individuell abgestimmte Dosis
Mit dieser Schlagzeile wird in der Dolomiten ein Ansatz des Sanitätsbetriebes vorgestellt, der verfolgt wird, um den Patienten eine „noch bessere Versorgung“ zu garantieren. Gemeint ist eine individuell auf den Patienten abgestimmte Medikation. Es soll festgestellt werden, ob Medikamente für den Patienten optimal dosiert sind, ob diese sich in ihrer Wirkung beeinflussen und welche Medikamente durch andere ersetzt werden könnten. Das klingt wie Hohn in den Ohren all jener, die in den letzten 2 Jahren unter Androhung des Arbeitsplatzverlustes gezwungen wurden, sich eine experimentelle Substanz injizieren zu lassen. Dieselbe Dosis für alle, unabhängig davon, ob Mann oder Frau, ob alt oder jung, ob klein oder groß, ob gesund oder krank. Wenn den Menschen sogar die obligatorisch vorgesehene ärztliche Verschreibung verweigert wurde, wird klar, was Propaganda ist und was Realität.
Eva Prantl, Tschars
Nicht ermächtigt!
Mit diesem Mail möchte ich mich bedanken für die unabhängige Berichterstattung und gleichzeitig klar Stellung beziehen gegen eine Bagatellisierung der unrechtmäßigen Schlägerung der Bäume auf dem Schlanderser Kasernenareal. Der Sekretär wäre auch ohne Denkmalschutz NICHT ermächtigt gewesen, die Schlägerung zusätzlicher Bäume zu veranlassen. Dies geht aus dem DEKRET DES LANDESHAUPTMANNS ZUR GENEHMIGUNG DES GEMEINDELANDSCHAFTSPLANS VOM 24.11.1999, NR. 402-28.1, Artikel 3, hervor und ist meines Erachtens eine Information, die der Allgemeinenheit nicht vorenthalten werden sollte.
Für das Fällen von Bäumen, außer in Obstplantagen „...ist im gesamten Gemeindegebiet die Landschaftsschutzermächtigung des Bürgermeisters erforderlich, wenn Bäume einen Durchmesser von 30 cm aufweisen...“. Die großen, alten Bäume auf dem Kasernenareal hatten eindeutig einen weit größeren Durchmesser. Wieso konnten sie also auf Entscheid des Gemeindesekretärs gefällt werden?
In Vertretung für eine Reihe weiterer
Schlanderser, Elisabeth Schweigl
„...immer dümmer“
Kurze Stellungnahme zu den Kommentaren auf meinen Leserbrief „…vorwiegend junge Männer mit Migrationshintergrund die Chaos und Zerstörung anrichten“. Da schreibe ich den Tatsachen entsprechend, was solche Chaoten alles anstellen und dann kommt so ein superschlauer Professor und bezichtigt mich, „Rechts-radikaler-Gesinnung“. Sorry, wir sollten uns nicht verleiten lassen, wenn irgendwelche Professoren was behaupten, welchen Politiker wir folgen, von welcher Regierung wir uns regieren lassen und dann solche Richter ertragen müssen und schlussendlich wie wir uns zu Fragen der Zeit stellen.
Der zweite Kommentar von Nadja Thoma will ich schon gar nicht beantworten, er ist mir schlicht zu Blöd. Viele Wissenschaftler und Psychologen sind schockiert, dass die Menschheit tatsächlich nicht gescheiter, sondern immer dümmer wird. Die aktuellen Tatsachen bestätigen dies und wir können es alle schon lange beobachten. Dieses Schreiben richtet sich auch an alle übrigen Schreiberlingen, die solche Ideologien verbreiten!
Giacumin Bass, Müstair
„Matscher Hennen“. Wenn es so weiter geht, kann so ein Bild selten werden: Nicht wegen den Hunderten von Vögeln (die aus einem mir unerklärlichen Grund die Burg belagern), sondern wegen des mangelnden Schnees.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Psychologie
„Das ist echt gut gelaufen“. Die Erleichterung, wenn eine Herausforderung erfolgreich gemeistert wurde, drückt sich im Gefühl der Freude aus. Solche Glücksmomente erleben wir auch in der Natur, bei erfüllenden Begegnungen mit anderen Menschen, schönen Erfahrungen, im Urlaub, bei kulinarischen Genüssen und vielem Mehr. Wir sind im Einklang mit uns selber und erleben unser Tun als sinnerfüllt. Freude sorgt auf der Körperebene für Kraft und Schwung, freudige Erregung, Wärme im Brustbereich, Kribbeln und entlockt uns ein Lächeln. In Worte fassen lässt sich dieses Gefühl mit Heiterkeit, Leichtigkeit, Vergnügen, gute Laune. Die Fülle des Lebens breitet sich vor einem aus und spornt an, sich und anderen Gutes zu tun, sich freundlich und wertschätzend zu begegnen. Tanzend, jubelnd, singend und springend – das alles passt zur Freude.
Ja, ja, so langsam ist es dann mal gut. Und damit wird deutlich, dass Freude in der übersteigerten Form auch ein Risiko bergen kann. Dann sprechen wir von Leichtsinn, Überheblichkeit und Größenwahn. Freude als unbedingtes Muss lässt uns den Blick für das Besondere im Kleinen verlieren und wir erliegen leicht den Verlockungen des Konsumierens. Diese lassen uns allerdings emotional hungrig zurück.
Nichtdestotrotz liegt die Funktion der Freude im Genießen, Feiern und Spaß haben und dient vor allem der Befriedigung unseres Grundbedürfnisses nach Bindung. Wir Menschen fühlen uns wohl und sicher in der Verbundenheit zu unseren unmittelbaren Bezugspersonen; wir bedürfen der Anerkennung damit sich ein gutes Selbstwertgefühl entwickelt: wenn Kinder in einem Klima des Willkommenseins, der Lebenslust und Lebensfreude aufwachsen, nehmen sie mutig, energiegeladen, tatkräftig und neugierig ihr eigenes Leben gestaltend in die Hand. Und machen uns Erwachsenen damit die größte Freude.
Elisabeth Hickmann
Systemische Therapie und Beratung (SG)
Tel. 333 269 0799
www.beratung-hickmann.it
Vinschgau - Ich komme gerne in den Vinschgau, weil ich hier unverfälschte charaktervolle Weine in guter Qualität probieren kann. Diese Worte des Kellermeisters Hartman Doná aus Girlan sind ein Kompliment an die Vinschger Weinbauern für ihre edlen Tropfen. Der Weinfachmann war kürzlich auf Einladung des Vinschger Weinbauvereins zur dritten von insgesamt vier Gebietsverkostungen nach Kortsch gekommen. 33 Weine wurden dort von den Weinbauern zur Verfügung gestellt, darunter die Weißweinsorten Weißburgunder, Müller Thurgau, Solaris, Kerner und Riesling, die Rose’s Cabernet/Cortis und Lagrein/Kretzer und die Rotweinsorten Vernatsch, Blauburgunder, Zweiglt, Cabernet Cortis und Divico. Divico, eine Kreuzung von Gamaret und Bronner, ermöglicht, so wie auch Solaris, einen reduzierten Pflanzenschutzmitteleinsatz. Kellermeister Dona‘ bewertete die jeweiligen Weine und zeigte eventuelle Mängel auf. Dann äußerten sich die betreffenden Winzer zu den Arbeitsabläufen im Weinberg und im Keller. Er spricht Schwierigkeiten an und holte sich Tipps zur Verbesserung des Produktes, beispielsweise wenn sein Wein „böxert“ und nicht so gelungen ist, wie er es sich erwartet hat. Die Gebietsverkostungen der vergangenen Jahre haben wesentlich dazu beigetragen, dass sich die Qualität der Weine stetig verbessert hat. Faszinierend sind die Unterschiede derselben Sorten, die je nach Lage anders schmecken. Typisch für die Vinschger Weine ist auch die mineralhaltige und rauchige Komponente, die durch die Schiefer- und Gneisböden entstehen. Kurzum, die Vinschger Weibauern lernen bei gemeinsamen Verkostungen regelmäßig dazu. Und die Weine werden von Jahr zu Jahr besser. (mds)
Schlanders - Von einem Rückgang fast aller Straftaten und Delikte spricht Bezirkspräsident Dieter Pinggera. Das habe die Statistik der letzten 5 Jahre ergeben, die am 23. Februar bei einer Sicherheitskonferenz mit dem Qästor und dem Regierungskommissär in Schlanders erläutert worden ist. Das sei zwar anders als es in der Bevölkerung derzeit auch aufgrund der Einbrüche gefühlt werde und vor allem in Prad wegen des dortigen Feuerteufels empfunden werde.
Gemeinsam mit Major Christian Carli und Generalsekretär Urban Rinner brachte Pinggera dann einige Problemfelder im Vinschgau bei einer Pressekonfernz am 6. März zur Sprache. Beim sensiblen Thema der Einbrüche appelliert Carli an die Bevölkerung, Verdachtsmomente zu melden und dnicht zu zögern die Notrufnummer 112 anzurufen. Hinweise aus der Bevölkerung seien entscheidend. Im Herbst habe man teilweise von 17 bis 22 Uhr in Uniform und auch in Zivil in der damals betroffenen Gegend von Latsh und Morter Präsenz gezeigt.
Die Belästigungen und Übergriffe im Zug begegnet man durch Aufklärung und durch sporadische Präsenz von Ortspolizei und Carabinieri im Zug. Zur Anzeige gebracht konnten ein Nicht-EU-Bürger und ein Exibitionist aus dem Vinschgau. Vor allem junge Frauen und Schülerinnen, so die Aufforderung Carlis, sollen sich nicht scheuen die 112 anzurufen, die natürlich auch in deutscher Sprache funktioniere.
Carli sieht die Aufgabe der Ortspolizei vor allem in der Prävention und in der Aufklärung. „Wir sind nicht da, um Bilanzen in den Gemeinde aufzubessern“, sagte Carli. Trotzdem seien Strafen notwendig, etwa bei Radarkontrollen oder bei alkoholisierten Fahrer, die sich und andere in Gefahr bringen. (eb)
Partschins/Vinschgau/Südtirol - Bei der Vollversammlung des TV-Partschins-Rabland und Töll am 6. März im Rablander Geroldsaal kam zur Sprache, wo den Touristikern der Schuh drückt. Thomas Knoll, Präsident der wieder ins Leben gerufenen Marketinggesellschaft Meran (MGM) fand zum derzeitigen Tauziehen um die Ortstaxe klare Worte: Alle Präsidenten sind der Meinung, dass höchstens 30 % der Ortstaxe an die IDM abgeführt werden sollen. Denn so Knoll wörtlich: „Wir haben Vertrauen in die IDM verloren.“ Zudem werde man über die Aufgaben der IDM zu reden haben, denn die seien unklar. Zum Verständnis: Bis heute ist die Aufteilung der Ortstaxe so, dass 75 % den lokalen Tourismusvereinen vorbehalten ist und 25 % gehen an die IDM. Thomas Plank, in der IDM für das Destinationsmarketing zuständig, startete einen Versch der IDM-Verteidigung. Es sei richtig, dass sich IDM von Aufgaben gelöst habe (das Auflassen der DME’s z. B., Anm. d. Red.). „Weil wir große südtirolweite Markenwerbung umsetzen wollen“, sagte Plank. IDM habe für gewisse Projekte, etwa für die Bewerbung der Randsaisonen, mehr Geld gefordert. Der Satz habe ihn irritiert. TV-Präsident Philip Ganthaler hatte zu seinen Erklärungen über die Erhöhung der Ortstaxe den Satz „Auf Landesebene ist nun eine Erhöhung der Ortstaxe in Planung, um die Finanzierung der IDM zu sichern“ projeziert. Er sehe das eben anders als Plank, sagte Ganthaler.
Sophia Oberjakober vom Mobilitätskonsortium Südtirol betonte in ihrem Impulsvortrag, dass die Südtirol Guest Card der Inbegriff für Nachhaltigkeit sei. Das Mobilitätskonsortium sei Vermittler zwischen den Tourismusvereinen und dem Land bzw. der Abteilung Mobilität. Man werde mit 70% der Nächtigungen 2023 starten, wie es der Landesregierungsbeschluss vorsehe, mit 0,5 Euro pro Nächtigung. Die Ferienrgion Reschen, das Ortlergebiet, Meran Dorf Tirol und Schenna seien nicht mit dabei.
Ziel sei es, ergänzte TV-Präsident Philip Ganthaler, dass die Gäste die Öffis nutzten. In Partschins haben sich für heuer 75 % der Nächtigungen (68 Betriebe) für die Guest-Card (inkl der 3 Museen) zu einem Preis von 0,85 Euro pro Nächtigung entschieden. Für das kommende Jahr forderte der Vorstand eine Abstimmung: Der Pflichtbeitrag (der 2023 gleich bleibt) von 0,45 Cent pro Nächtigung soll 2024 gemeinsam mit den 0,85 Euro für Guest-Card inkl. Museen von allen Mitgliedsbetrieben per Bankeinzug eingehoben werden. Denn, so die Begründung, es könne nicht sein, dass Geld aus dem TV für den Fehlbetrag aufgewendet werden müsse. Wer sich dieser Gangart nicht anschließt, werde der Mitgliedschaft im TV verlustig, sagte Ganthaler.
Eine große Mehrheit stimmte dem zu. (eb)
pr-info Tourismusgenossenschaft Naturns
Auch dieses Jahr begrüßen die Naturnser den Frühling mit ihrem bekannten Frühlingsfest.
Am 25. März stehen in Naturns die Themen Blumen, Floristik, Garten und Gartendekoration sowie Handgemachtes und Lokales im Mittelpunkt. Der Frühlingsmarkt findet neben dem Wochenmarkt auf dem Rathausparkplatz im Dorfzentrum statt, bei dem verschiedene Aussteller aus der Umgebung ihre lokalen Produkte präsentieren.
Um 9:00 Uhr wird der Tag mit dem Markt und Frühschoppen, umrahmt von traditioneller Musik durch den Ziehorgelspieler Norri, eröffnet. Ab 10:00 Uhr gibt es für die kleinen Besucher ein tolles Kinderprogramm, bestehend aus Frühlingsbasteleien, Spielen und Kinderschminken. Ab 13:00 Uhr begleitet uns die Gruppe „Die Klausner“ mit ihrer traditionell-modernen Musik durch den Nachmittag.
Die Vorbereitungen für das Wochenende laufen: die Bäuerinnen bereiten traditionelle Gerichte vor und die Gärtner schmücken das Dorf mit verschiedenen Blumen und Sträuchern. Nach dem Frühlingsfest ist das Feiern aber noch nicht vorbei: denn an nächsten Tag findet der „Naturnser Bergfrühling“ statt. Am Sonnenberg öffnen die Hofschänken und Gasthöfe ihre Tore und verwöhnen mit ihren traditionellen Gerichten
Mit einem abwechslungsreichen Rahmenprogramm, Kinderunterhaltung, Musik und Gastronomie sorgt Naturns für Frühlingsstimmung. Das ganze Dorf und alle Gäste sind eingeladen mit uns zu feiern!
Für weitere Informationen können Sie sich an die Tourismusgenossenschaft Naturns wenden.
Latsch - Fast eine Milliarde Menschen weltweit haben keinen Zugang zu bezahlbarer Energie. In Bangladesch hat Neel Tamhane solarbetriebene Mikronetze aufgebaut. Die Haushalte stellen über Heimsolaranlagen ihre eigene Energie her, speichern sie mittels Batterie und können überschüssige Energie untereinander tauschen oder verkaufen.
von Heinrich Zoderer
Fasziniert von diesem Modell einer dezentralisierten Energieversorgung, konnte Richard Theiner, der Präsident der Sozialgenossenschaft Weltladen Latsch, am 10. März im CulturForum Latsch den Initiator und Mentor dieser Bewegung, den Inder Neel Tamhane, begrüßen. Neben vielen interessierten Personen, waren auch Vertreter der Vinschger Energiegenossenschaften, der VION und Rudi Rienzner, der Direktor des Südtiroler Energieverbandes (SEV) anwesend, sowie Vertreter:innen des Raiffeisenverbandes, welche als Sponsoren diese Veranstaltung unterstützten. Zuerst wurde ein Ausschnitt des Films „2040 - Wir retten die Welt“ eingespielt. Der preisgekrönte Filmemacher Damon Gameau sucht im Film weltweit nach Antworten auf die Frage: Wie könnte unsere Zukunft im Jahr 2040 aussehen? Er berichtet dabei auch über Neel Tamhane, Experte für dezentrale erneuerbare Energien bei SolShare in Bangladesch und Leiter des Solarprojekts bei SPACE 10, einem von IKEA unterstützten unabhängigen Forschungs- und Designlabor. Der 30-jährige Neel Tamhane erzählte auf lebendige und engagierte Weise, dass fast die Hälfte der Menschheit keinen Zugang zu einer gesicherten Energieversorgung hat. Es kommt fast täglich zu Stromausfällen. Die Versorgung mit Licht, sauberer Wäsche und Kommunikationsmitteln bleibt vielen Menschen verwehrt. Ein Großteil der Energie wird von Kohlekraftwerken erzeugt und von Konzernen oder nationalen Firmen betrieben. Das führt zu Luftverschmutzung und großen Abhängigkeiten. Die Anschlusskosten sind beträchtlich. Eine Energiewende ist aufgrund der zunehmenden Klimaerwärmung notwendig. Es geht aber nicht nur darum saubere Energie aus erneuerbaren Energiequellen zu gewinnen, sondern auch eine Energie, die sich die armen Bevölkerungsschichten leisten können und sie nicht in Abhängigkeiten treibt. Tamhane möchte lokale Netze aufbauen, damit die Dorfbewohner ihre Energie gemeinsam nutzen können und nicht mehr auf ineffiziente und unzuverlässige Energieversorger angewiesen sind. Durch solarbetriebene Mikronetze soll die Solarenergie in Gemeinschaftsbesitz bleiben. Die Menschen werden zu Produzenten und Konsumenten. Erinnert wurde beim Vortrag auch an den „Vinschger Stromstreit“ und die Bemühungen einer dezentralen, genossenschaftlich geführten und verwalteten Energieversorgung.
Taufers im Münstertal - Zahlreiche Themen wurden im Rahmen der lvh-Ortsversammlung in Glurns und Taufers im Münstertal diskutiert. Gewählt wurde außerdem ein neuer Ortsausschuss.
lvh-Ortsobmann Fritz Oskar Wielander begrüßte die Mitglieder zur jährlichen Ortsversammlung. Die diesjährigen zentralen Themen: Fachkräftegewinnung, Nachhaltigkeit im Handwerk, Raumordnung sowie Mitarbeiterbindung. „Ich bedanke mich für die wertvolle Mitarbeit im Ortsausschuss. Das Handwerk nimmt als wichtiger Arbeitgeber und Ausbilder eine unverzichtbare Rolle in der Gemeinde ein. Wir als Ausschussgremium haben die Aufgabe, unsere Stimme zu erheben, wenn es um angemessene Rahmenbedingungen für unsere Arbeiten geht“, unterstrich Wielander.
Spannende Inputs wie Chefinnen und Chefs bestehende Mitarbeitende halten und neue gewinnen können, gab der Leiter der lvh-Personalabteilung Andreas Palo. Detaillierte Informationen über verschiedene Verbandsthemen vermittelte Andreas Mair der lvh-Abteilung Direktionsassistenz. Großes Thema der Versammlung war das neue Raumordnungsgesetz. Taufers im Münstertal war eine der Südtiroler Pilotgemeinden, um die vorgesehenen strategischen Planungsinstrumente gemeinsam zu erarbeiten. Über den aktuellen Stand des Entwicklungsprogrammes berichteten der Bürgermeister von Glurns Erich Wallnöfer und die Bürgermeisterin von Taufers im Münstertal Roselinde Gunsch.
Den Abschluss der Veranstaltung bildete die Neuwahl des lvh-Ortsausschusses. Als Ortsobmann der Gemeinde Glurns und Taufers im Münstertal bestätigt wurde Fritz Oskar Wielander (Siebdruck Wielander KG). Er führt die Ortsgruppe auch die nächsten fünf Jahre an gemeinsam mit seiner Stellvertreterin Annia Malloth (Elektro Malloth Josef KG). Als Ortsausschussmitglieder werden Beat Wunderer (Metallbau Glurns GmbH) und Stefan Sagmeister (Auto Sagmeister GmbH) mitarbeiten. Dem neu gewählten Ausschuss gratulierte auch Günther Platter, lvh-Bezirksobmann im Untervinschgau.