Watles - Am vergangenen Sonntag, den 5. März 2023, wurde im Rahmen einer Feier auf der Plantapatschhütte das 50-jährige Bestehen des Skigebietes Watles begangen. Ein Rückblick auf 50 vergangene Jahre mit vielen Erinnerungen, mit großem Respekt für die Pioniere am Watles.
von Erwin Bernhart
Der Watles hat vom Panorama her keinen Vergleich im Lande: Von der sonnenbeschienenen Terrasse der Plantapatschhütte ist der Blick auf die Ortlergruppe, auf die Kette der Tschenglser Hochwand, hinunter ins breite Tal ein unvergleichlicher Genuss. Ein Hineinatmen in grenzenlose Weiten.
Die Plantapatschhütte ist das Zentrum des kleinen Skigebietes mit dem Zubringerlift von Prämajur, mit dem Watleslift fast hinauf zur Watlesspitze und mit dem Babylift. Allein schon an der Plantapatschhütte, an den Erweiterungen und Umbauten dort, lässt sich ein Teil der Entwicklungsgeschichte des Watles ablesen.
Auf die Platapatschhütte hat der Vorstand der Touristik und Freizeit GmbH um Präsident Ronald Patscheider am Sonntag, den 5. März 2023 ehemalige Präsidenten und Funktionäre, die Bürgermeister aus Mals, Glurns, Schluderns und Taufers und Graun, die Fraktionsvorsteher von Schlinig und Burgeis als Grundbesitzer, Aktionäre, Hoteliers, die Skilehrer, ehemalige und aktive Angestellte, die Carabinieri als Staatsvertreter und Freunde des Watles geladen. Es gab zu feiern und zwar die 50 Jahre Bestehen des Watles, als Skigebiet und als Erlebnisberg. Und Pater Pius Rabensteiner hat die zwei neuen Pistenraupen gesegnet.
„Wir wollen heute die Gründer des Watles hochleben lassen, die Pioniere von damals, auf die wir stolz sind und ohne die der Watles in seiner heutigen Form nicht existieren würde“, begann Ronald Patscheider seine Ausführungen auf der Terrasse der Plantapatschhütte. In einer Broschüre hat Karin Thöni die Geschichte der letzten 50 Jahre nachgezeichnet, die Visionen, die Entscheidungen. Mit Bildern und Anregungen zur Erinnerung ließen Thöni und Patscheider auf der Terrasse die letzten 50 Jahre Revue passieren.
Die Geschichte des Watles bzw. die Idee eines Skigebietes und die Gründung einer Watles AG lässt sich bis 1963 zurückverfolgen. Unter der ersten Präsidentschaft von Karl Stecher wurden Ideen entwickelt, sich umgeschaut. 1963 hat man in Erwägung gezogen, so heißt es in der Broschüre „Retrospektive - 50 Jahre Watles“, den Lift schon ab der Staatsstraße unterhalb von Burgeis starten zu lassen. Gebaut werden sollte eine klassische Seilbahn im Pendelverkehr mit zwei Kabinen für je 30 Personen. Thöni hat herausgefunden, dass diese Bahn die Gemeinde Mals finanziert hätte. Diese Vision, diese Idee wurde nicht weiterverfolgt.
Konkret wurde es dann zu Beginn der 70er Jahre. Das Skigebiet wurde im Winter 1972/1973 unter der Präsidentschaft (1972-1978) von Hermann Bernhart eröffnet. Rudi Sagmeister folgte als Präsident 1978 bis 1986. Dann übernahm für 22 Jahre von 1986 bis 2008 Fritz Raffeiner die Präsidentschaft. Nach der Übernahme von großen Aktienpaketen und durch die Fusion mit dem Hallenbad und die Aufnahme des Langlaufzentrums Schlinig in die neu gegründete Touristik und Freizeit AG durch die Gemeinde Mals präsidierte der damalige BM Sepp Noggler dem neuen Gebilde für zwei Jahre von 2008 bis 2010. Von 2010 bis 2020 war Günther Bernhart Präsident. 2017 hat die Ferienregion Obervinschgau das Aktienpaket von der Gemeinde Mals übernommen, weil die Gemeinde aus defizitären Strukturen per Gesetz aussteigen hat müssen. Seit 2020 steht Ronald Patscheider der mittlerweile in eine GmbH umgewandelten Touristik und Freizeit als Präsident vor.
Hinter den einzelnen Präsidentschaften und deren Verwaltungsräten steckt Geschichte voller Geschichten. Und wenn aus Geschichten gelernt werden könnte, am Watles gäbe es Beispiele in Fülle.
Etwa die Geschichte von Überzeugungen und Zusammenhalt. So erzählt der gelernte Mechaniker Anton „Tandl“ Polin aus den Anfangszeiten, als die Mitglieder des Verwaltungsrates am Watles unzählige und unbezahlte Arbeitsstunden geleistet haben: „Ein Essen schaute nicht immer heraus nach einem Arbeitstag bei den Maschinen. Sparen, sparen, sparen war die Devise. Präsident Gerstl (Hermann Bernhart Anm. d. Red.) regte den Verwaltungsrat sogar an, die Liftkarte zu lösen, wenn sie zum Arbeiten auf den Berg kamen.“ Aber: „Es gab viel Zusammenhalt unter uns (...).“
Oder jene Geschichte, die die künstliche Beschneiung auf den Watles brachte, die ins Jahr 1985/1986 zurückreicht. „Es war ein kühnes Vorhaben, das sich Fritz Raffeiner und sein Verwaltungsrat vorgenommen hatten, stieß man doch bei Teilen der Bevölkerung und bei vielen Ämtern auf Ablehnung“, schreibt Karin Thöni.
Tatsächlich hat Hans Moriggl am vergangenen Sonntag seine Art der Erinnerung an den Bau der Wasserleitung für die Beschneiung vorgetragen. Der Bau der Leitungen sollte, so Moriggl, auf Antrag von den Gegnern („Diese Partei gibt es heute noch“, Moriggl) eingestellt werden. Er hatte den Auftrag, bei Magnago in Bozen zu intervenieren, dass der Baustopp erst Tage später ausgestellt werden solle, so dass man Zeit für die Fertigstellung gewinnen könne. Fritz Raffeiner erinnert sich an Gerichtsverhandlungen damals, an Wochenendarbeiten. „Die Zeit damals kann man mit heute nicht vergleichen“, sagt Raffeiner.
Mit der Beschneiung war man weitum Vorreiter. Es sollte akrat ein schneearmer Winter folgen. Mit der Beschneiung war man auf dem Watles gerüstet. Busse mit Einheimischen und Gästen sind dann vom Oberland und von Sulden auf den Watles gekommen.
Von Anbeginn an dabei war die Skischule Watles. „Schöne Zeiten hatten wir“, erinnert sich Ida Peer, die lange Zeit auf der Plantapatschhütte dafür gesorgt hat, dass hungrige Mäuler die Hütte nie hungrig verlassen haben.
Unter der Präsidentschaft von Günther Bernhart kam mit dem Spielesee, Bogenschießen und anderen Attraktionen die Sommersaison am Watles in Gang. Als Eventisierung vom Watles mit großem Erfolg bezeichnet Patscheider diese Entwicklung. Günther Bernhart: „Wir haben alle zusammengeschaut, um den Sommer auszubauen. Wir haben von Fiss-Serfaus abgeschaut und gute Bewegung am Watles erzeugen können.“ Der Skicross war, so erinnert sich Bernhart, wohl eine Nummer zu groß.
Der letzte Investitionsschub war der Ankauf von zwei Schneeraupen modernster Bauart. „Die Technisierung macht vor Skigebieten nicht Halt“, sagt Patscheider
Grußworte kamen vom Präsidenten der Ferienregion Lukas Gerstl („Mein Opa und mein Vater haben beim Aufbau mitgearbeitet. Unser Ziel ist es, das zu erhalten, was wir haben.“), von Sepp Noggler („Gratulation zu diesem stolzen Jubiläum. Ein Blick nach vorn: Die Winter bleiben immer häufiger Grün. Wir müssen gut darüber nachdenken, wie wir wirtschaftlich in die Zukunft gehen wollen.“), vom LA Helmuth Tauber (Solche Infrastrukturen sind vor allem für die Einheimischen, für die Kinder da, damit wir morgen noch Skifahrer haben.“) von BM Josef Thurner („Respekt jenen, die aufgebaut haben. Wir sind bestrebt, diese wichtige Struktur für den Winter und auch für den Sommer zu erhalten.“).
Im Anschluss an die Anprachen lud Patscheider zur gemeinsamen Feier bei einem Mittagsmahl in die Platanpatschhütte.
Schub und Schübe hatte und hat der Watles immer nötig. Von Seiten der lokalen Wirtschaft, wie auch von Seiten der lokalen Politik und als Kleinskigebiet vor allem auch von der Landespolitik. Denn aktuell steht die Revision des oberen Watlesliftes an und zeitnahe muss der Zubringerlift von Prämajur zur Plantapatschhütte ausgetauscht werden.
Schlanders/Bürgerversammlung - Die Gemeinde Schlanders hat vor rund 2 Jahren das Kapuzinerkloster mit dem 7.000 m² großen Kapuzinergarten angekauft. In einer Bürgerversammlung wurde am 27. Februar das überarbeitete Konzept der Arbeitsgruppe vorgestellt. Geplant sind eine Ruheoase mit einem Streuobstgarten mit alten Sorten, ein Gemeinschaftsgarten, eine artenreiche Wiese und ein kleiner Acker. Eine erste Bürgerversammlung, verbunden mit einem Rundgang durch den Kapuzineranger gab es am 9. September 2022. Damals wurde ein erstes Rohkonzept zur Umgestaltung des Kapuzinerangers vorgestellt. An drei Rundtischen wurde anschließend darüber diskutiert und die verschiedenen Anregungen der Bürger:innen wurden gesammelt. Dominik Greiss, Julia Strobel und Kurt Kußtatscher von der Arbeitsgruppe Kapuzineranger haben die Anregungen ausgewertet und das Konzept überarbeitet. Der Kapuzineranger soll ein öffentlicher Raum, ein Wohlfühlort für Mensch und Natur, ein Rückzugsort und ein Treffpunkt im Zentrum von Schlanders werden. Die bestehenden Strukturen (der Friedhof, die barocke Grotte, die Umfassungsmauer) sollen erhalten, die Waale sollen reaktiviert werden. Das Zusammenspiel mit dem Kloster und die Kommunikation mit den Salesianern sind wichtig. Deshalb sollen Orte der Meditation und Spiritualität geschaffen werden. Während im ersten Konzept nur eine Streuobstwiese vorgesehen war, sieht das überarbeitete Konzept auch eine freie Wiese mit einigen Laubbäumen vor. Ein Park nur mit Laubbäumen bzw. mit Mammutbäumen und Zedern wurde von der Arbeitsgruppe nicht befürwortet. Es geht darum einen traditionellen Anger mit einer artenreichen Wiese, Marillen- und Nussbäumen, verschiedenen Birnen- und Apfelbäumen zu schaffen. BM Dieter Pinggara betonte, dass auch keine Tiefgarage vorgesehen ist, da eine solche in der Nähe des Krankenhauses geplant ist. In fünf weiteren Treffen werden die Bürger:innen eingeladen die einzelnen Themen (Garten, Obst, Ruhebereich, kulturelle/soziale Aktivitäten und Organisation) zu vertiefen und konkrete Vorstellungen zu erarbeiten. Interessierte können sich bei der Gemeinde unter der E-Mailadresse kapuzineranger@schlanders.it melden. (hzg)
Vom Wind gefunden - Die Nomophobie ist eine Begleiterscheinung der Handyabhängigkeit. Als Nomophobie bezeichnet man die Trennungs-Angst, ohne Mobiltelefon unerreichbar für soziale und geschäftliche Kontakte zu sein. Es ist eine moderne Form der vielen Angststörungen, die man als Phobien bezeichnet. Angst ist an sich eine wichtige und normale Gemütserregung, eigentlich eine Schutzfunktion, die entweder eine Kampf- oder Fluchtreaktion auslöst. Es gibt sehr viele Angststörung, die zu psychischen Störungen werden. Es sind übertriebene Reaktionen beim Fehlen einer äußeren Bedrohung. Es gibt viele Arten von Phobien: z.B. Agoraphobie (Furcht vor Menschenmengen), Angst vor Spinnen (Arachnophobie), Insekten (Entomophobie), Bienen (Apiphobie), Hunden (Kynophobie), Schlangen (Ophidiophobie), Reptilien (Herpetophobie), Haien (Elasmophobie), Katzen (Ailurophobie), Maulwürfen und Mäusen (Zemmiphobie), Ängste vor engen Räumen (Klaustrophobie), Ängste vor großen Höhen (Akrophobie), Flugangst, Angst vor Tunnels, Aufzügen, Dunkelheit, Donner, Naturgewalten, Anblick von Blut (Blutphobie). Nomophobie ist ein sogenanntes Kofferwort, d.h. es ist eine englische Abkürzung für „No-Mobile-Phone-Phobia“, wörtlich „Kein-Mobiltelefon-Angst“. Es kann Stress, Schweißausbrüche, Zittern, Herzklopfen oder Panik auslösen. Um den Verlust der Erreichbarkeit zu vermeiden, tendieren Nomophobiker dazu, ihr Mobiltelefon gar nicht erst auszuschalten, es nah bei sich zu tragen oder gar ein zweites Telefon anzuschaffen. (hzg)
Schlanders - Die Empörung ist groß. Mehrere Bäume auf dem Kasernenareal in Schlanders sind am vergangenen Montag einfach abgesägt worden. „Wir müssen eine LKW-taugliche Zufahrt schaffen, weil die Firma BSV nicht mehr zum Lager kommt“, erklärt BM Dieter Pinggera auf Nachfrage. Das Unternehmen hat von Gemeinde und Land hinter dem Riegel von BASIS Venosta seit 10 Jahren ein Lager angemietet. Durch die Nacht- und Nebel-Abrissaktion von Generalsekretär Georg Sagmeister und BM Pinggera ist die LKW-taugliche Zufahrt auf Bahnhofsseite verschüttet. Seit dem 5. Oktober 2022 musste man deshalb große Unannehmlichkeiten auf sich nehmen, um Scheiben, Fenster und Türen vom und zum Lagerareal transportieren zu können. „Wir hatten teilweise auch große Schäden, die durch das Umladen usw. entstanden sind“, erklärt Stefan Rechenmacher, der Geschäftsführer auf Nachfrage. Er habe deshalb einen Antrag an die Gemeinde auf eine LKW-taugliche Zufahrt gestellt. Mehr aber auch nicht. Die Gemeinde hat mit einer „grundsätzlichen Zustimmung vom Landesdenkmalamt“ (Pinggera) agiert. Die Zweifel, ob das Ganze koscher ist, sind groß. Zu Recht. Rosa Siegmund, beim Amt für Bau- und Kunstdenkmäler für die Zone Vinschgau zuständig, zum Vinschgerwind: „Das Drususareal ist bis zum Entscheid der Landesregierung unter Denkmalschutz gestellt. Für jegliche Maßnahme auf dem Areal muss beim Landesdenkamlamt ein Antrag auf Ermächtigung gestellt werden. Den Antrag hat man von Gemeinde Schlanders bekommen. Am Montag. Nach der Schlägerung der Bäume. (ap)
Vinschgau - Vier Hausärzte sollten sich in der Gemeinschaftspraxis von Mals künftig um ihre Patientinnen und Patienten aus Mals, Schluderns, Glurns und Taufers i. M. kümmern. So war es geplant. Damit sollte die angespannte ärztliche Versorgung entschärft werden, nachdem mehrere Hausärzte in Pension gegangen waren. Doch jetzt nehmen Ärzte den Hut.
von Magdalena Dietl Sapelza
Für die Errichtung der Gemeinschaftspraxis hatte sich der Schludernser Gemeindearzt Christian Hofer stark eingesetzt. Er und seine jungen Arztkollegen Giovanni Braglia und Joachim Ruepp zogen Ende 2022 dort ein. Bei vielen Schludernser:innen kam das nicht gut an, weil sie erstmals ohne Arzt im Dorf dastanden. Doch sie fügten sich. Nun verabschiedet sich Braglia und Hofer wird Mitte April gehen. Hofer nennt als einen Grund für seine Kündigung Differenzen mit der Sanitätseinheit. Es fehle die Gesprächsbasis. Er sei mit vielem nicht einverstanden, auch nicht damit, dass Patientinnen und Patienten von einem Hausarzt zum anderen hin und her geschoben werden, so als handle es sich um Schachfiguren. Dazu komme die ausufernde Bürokratie, die immer mehr Zeit in Anspruch nehme, Zeit, die für Patientinnen und Patienten fehle. Diese sind nun verunsichert und manche sehr aufgebracht, auch weil Informationen fehlen. Sie fragen sich: Was passiert jetzt mit uns? Führt der Weg in eine Zweiklassengesellschaft, in der sich nur Reiche eine ärztliche Versorgung privat leisten können? Wo sind die politisch Verantwortlichen, die sich kümmern sollten? Chronisch Kranke und deren Angehörige haben regelrecht Angst vor der Zukunft und verbringen schlaflose Nächte. „Für alles ist im reichen Land Südtirol Geld da, nur nicht für die Bedürfnisse kranker Menschen“, wettert Margit Reinstadler aus Tartsch. Klagen über untragbare Situationen reißen nicht ab. Viele schimpfen hinter vorgehaltener Hand, weil sie es sich mit niemandem verderben wollen. Reinstadler wagt sich nach vorne und betont: „Wir können uns doch nicht alles gefallen lassen. Es ist seitens der Sanitätsverantwortlichen äußerst fahrlässig, gute Ärzte zu vergraulen.“ Besonders wütende Klagen betreffen jüngst die oft gefühlslose Behandlung in der Ersten Hilfe Station in Schlanders. „Diese verdient das Wort Erste Hilfe nicht mehr“, ärgert sich Reinstadler. Der Umgang mit Patientinnen und Patienten sei äußerst bedenklich. Man höre von Negativbeispielen, mit denen man einen ganzen Vinschgerwind füllen könnte. Manche Menschen in gesundheitlicher Not weichen aus Angst vor schlechter Behandlung in Schlanders mittlerweile schon nach Meran aus. „Es muss etwas geschehen, sonst müssen wir auf die Straße gehen und protestieren.“ Reinstadler ist es auch ein großes Anliegen, dass man bei Arztbesuchen in der Muttersprache kommunizieren kann. Die Stimmung ist jedenfalls sehr gereizt. Und es besteht dringender Handlungsbedarf. Die gute Nachricht: Das Schludernser Ambulatorium soll nicht mehr lange leer bleiben. Eine Ärztin soll dort einziehen.
Sarah Linser aus Kastelbell ist die neue Geschäftsführerein der gemeindeeigenen Struktur VivaLatsch. Linser, die dem Gemeinderat Latsch kürzlich vorgestellt worden ist, tritt die Nachfolge von Martin Matscher an, der sich im Herbst anderweitig orientiert hat. Sie bringt Erfahrungen im Gastgewerbe in St. Moritz und in der Gastronomie der Lichtenburg in Nals mit und hat bereits intern mit Bereichsleitern Verantwortlichkeiten neu eingeführt. Die Interimszeit hat Ida Thomaseth mit Überstunden die Geschäftstätigkeiten überbrückt.
Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Einbrüche werden in der Bevölkerung vor allem emotional stark wahrgenommen. Wer einen Einbruch erlebt hat, bleibt nachhaltig traumatisiert. Dabei geht es wahrscheinlich weniger um den Schaden, um die Euros oder um den gestohlenen Schmuck, als vielmehr um das Einbrechen in die Privatsphäre, um die nachhängenden Gedanken, dass Fremde in den eigenen vier Wänden waren, dass die in Kästen, Schatullen und sonstwo gewühlt haben, um die Angst, dass das wieder passieren kann. Einbrüche sorgen für soziale Verunsicherung in den betroffenen Dörfern. Der Major Christian Carli, der Koordinator des Ortspolizeidienstes im Vinschgau, hat bei einer Pressekonferenz am vergangenen Montag (wir werden demnächst berichten) darauf hingewiesen, dass bei Verdacht Anrufe bei der Notrufnummer 112 notwendig und wichtig sind. Die Anrufe werden in beiden Sprachen, also auch auf Deutsch, angenommen und an die entsprechenden Stellen weitergeleitet. „Lieber einmal zuviel als einmal zu wenig anrufen“, sagte Carli. Denn die Ordnungskräfte, die Ortspolizei genauso wie die Carabinieri, sind auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen. Ortspolizei und Carabinieri arbeiten Hand in Hand. Einbrüche sind ein Offizialdelikt und werden von Amts wegen verfolgt. Die 112 gilt auch dann als Anlaufstelle, wenn es sich um Belästigungen und Übergriffe in Bahn und Bus oder sonstwo handelt. Also: Keine Hemmungen für begründete Anrufe bei der 112.
Partschins - Man möge sämtliche Verfahrensschritte in die Wege leiten, um das Siedlungsgebiet abzugrenzen. Ausgerechnet mit dem sensibelsten Thema des Gemeindeentwicklungsprogrammes sind die Freiheitlichen Gemeinderäte Sabine Zoderer, mittlerweile Obfrau der Freiheitlichen Südtirols, und Christian Leiter (Bild) mit einem Beschlussantrag vorgeprescht. Zoderer möchte damit, wie sie sagt, den Gemeinderäten einen Gedankenanstoß geben, sich mit den Siedlungsgrenzen zeitnahe auseinanderzusetzen. Denn sie mache sich angesichts der Bauwut und der knapper werdeneden Ressourcen Sorgen für die kommende Generation. Spekulationen und der Ausverkauf der Heimat solle mit den Siedlungsgrenzen ein Riegel vorgeschoben werden. „Jeder, der da im Gemeinderat huckt, soll sich Gedanken machen“, drängte Zoderer stürmisch. Dann brandete Widerstand auf. SVP-Rat Adi Erlacher erinnerte daran, dass die Siedlungsabgrenzung Hand in Hand gehen müsse mit dem Gemeindentwicklungsplan. Der Antrag, sagte BM Luis Forcher, sei überflüssig. Denn der Gemeindeentwicklungsplan sei eine Megaaufgabe, mit Leerstanderhebungen, Einbeziehen der Bevölkerung usw.. Seit vergangenen Oktober laufen die dafür vorgesehenen drei Jahre. Man müsse doch den Fachleuten, die eigens zur Begleitung dieses Prozesses bestellt sind, vertrauen, sagte VizeBM Walter Laimer. Der Antrag wurde mit 11 Gegenstimmen, bei drei dafür und drei Enthaltungen versenkt. (eb)
Weltmeisterin, Gesamtweltcupsiegerin – die Liste von Greta Pinggeras Erfolgen ist lang und vielleicht wäre sie sogar noch etwas länger geworden. Doch Vinschgaus erfolgreichste Naturbahnrodlern hat sich dazu entschieden, ihre Karriere zu beenden. Ende Februar absolvierte die 28-jährige Laaserin in Umhausen ihr letztes Weltcuprennen, nun konzentriert sie sich voll und ganz auf ihre andere Leidenschaft.
Von Sarah Mitterer
Mit gerade einmal zehn Jahren wurde Greta beim ASC Laas in den Bann des Rodelsports gezogen. Dass sie später einmal zu den Besten ihrer Zunft gehören würde, hatte man zu Beginn wohl nicht erwartet. Doch mit Talent, großem Ehrgeiz und jede Menge Fleiß schaffte sie es bis ganz nach oben im Naturbahn-Rodelsport. Bereits im Juniorenalter ließ sie immer wieder ihr Können aufblitzen und es war nur eine Frage der Zeit, bis sie auch bei den Profis durchstarten würde. 2014 kürte sie sich im rumänischen Vatra Dornei zur Juniorenweltmeistern – zwei Jahre zuvor sicherte sich bei der Junioren-WM in Latsch die Silbermedaille. Ihr persönliches Karrierehighlight war die Saison 2016/2017, in der sie sich nicht nur zur Weltmeisterin krönte, sondern sich auch noch den Gewinn des Gesamtweltcups sicherte. Nun war die Laaserin endgültig bei der Elite angekommen und konnte in den Folgejahren stets ganz vorne mitmischen. Auch in diesem Winter gehörte das Vinschger Rodeltalent zu den stärksten Naturbahnrodlerinnen im Weltcup. Sechs Mal sprang sie aufs Weltcuppodest – hinzu kommt die Silbermedaille bei der WM in Deutschnofen - ein Sieg blieb ihr in dieser Saison jedoch verwehrt. Ihr allerletztes Weltcuprennen bestritt sie beim Saisonfinale in Umhausen. Dort gelang ihr als Dritte erneut der Sprung auf das Podium. Auch in der Gesamtwertung sicherte sie sich Platz 3 mit gerade einmal vier Punkten Rückstand auf die Zweitplatzierte Tina Unterberger aus Österreich.
Eines steht fest: Greta kann nun eine großartige Karriere zurückblicken, denn sie hat alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Nur der Traum von Olympia hat sich nicht erfüllt, denn Naturbahnrodeln wurde noch nicht ins olympische Programm aufgenommen.
Für die gelernte Konditorin hat jetzt ein neuer Lebensabschnitt fernab vom Rodelsport begonnen. Die 28-Jährige kann sich nun voll und ganz ihrer anderen Leidenschaft – dem Backen – widmen. Angesprochen darauf, was Pinggera vermissen werde, meint sie: „Die Abwechslung zum normalen Arbeitsalltag, der Adrenalinkick vor den Rennen und meine Teamkollegen werden mir fehlen!“
Naturbahnrodeln -Greta Pinggera im Bild mit dem Bahnchef von Laas Erich Trenkwalder, der Pinggeras Trainer und Begleiter der ersten Stunde war. (sam)
Naturbahnrodeln - Nadine Staffler, die im Gesamtweltcup den ausgezeichneten vierten Platz erreichte, und Jenny Castiglioni sind bei den Damen die großen Nachwuchshoffnungen aus dem Vinschgau. Bei den Herren blickt Daniel Gruber auf einen starken Winter zurück. Alex Oberhofer schnupperte beim ersten Saisonrennen in Winterleiten Weltcupluft. (sam)
Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Matthias, 24. Februar 2023
Am 15. Februar hat die zehnköpfige Fachjury unter dem Vorsitz des Mailänder Universitätsprofessors Ellio Piazza die Siegerfotos aus den Einsendungen zur 16. Auflage des Fotowettbewerbes ausgewählt, den die vier Nationalparke Stilfserjoch, Gran Paradiso, Abruzzen-Latium Molise und la Vanoise ausloben. Das Interesse und die Beteiligung am Wettbewerb waren auch diesmal wieder groß gewesen: Mehr als 420 Naturfotografen hatten bis zum Einsendeschluss Ende November 2022 über 3.100 Bilder eingereicht. Zugelassen waren Fotos aus den Kategorien Landschaften, Wildtiere in den Nationalparken, Pflanzenwelt und Makrofotografien und Details. Die gute Fee des Fotowettbewerbes war und ist über all die Jahre herauf Dr. Loredana Dresti im lombardischen Amt des Nationalparks Stilfserjoch in Bormio. Als Preise stehen Geldpreise in Höhe von 6.000,00 Euro und Wochenendaufenthalte in den vier Nationalparks zur Verfügung. Die italienische Fotofachzeitschrift „La Rivista della Natura“ ist Medienpartner des Wettbewerbes und veröffentlicht die Siegerbilder in ihrer nächsten Ausgabe. Die Preisverleihung findet am 25. März in der Festung Forte di Bard im Aostatal statt. Anlass sind die 100 Jahre der Nationalparke Gran Paradiso und Abruzzen-Latium-Molise 1922 – 2022 und 2023 das 60-Jahr-Jubiläum des Nationalparks la Vanoise als ältesten Nationalpark Frankreichs.
Die Sieger
Zum Gesamtsieger über alle Kategorien wurde das Foto “Überleben” von Emilio Ricci auserkoren. Das Bild zeigt eine liegend kauernde Gämse, welche im Schneesturm von einem Schneemantel bedeckt ist. Das Foto belegt eindrucksvoll die Herausforderung, welcher sich die Tiere im Gebirge in ihrem Überlebenskampf fortwährend stellen müssen. Den 2. Platz errang das Foto “Wolkenschleier”, eine nächtliche Langzeitbelichtung von der Valsavaranche des Fotografen Luca Nasigrosso. In der Aufnahme umhüllt der langsame Zug der Wolken die Bergspitzen mit einem Schleier. Auf dem 3. Platz konnte sich das Foto “Zwischen Winter und Frühling” von Elisa Confortini klassifizieren: An einem nebligen Wintertag im noch kahlen Laubwald kündigt das Aufbrechen der Knospen schon den Frühling an.
In der Kategorie “Landschaften” wurde aus dem Nationalpark Stilfserjoch das Schwarzweiß-Foto “Der Ortler” von Dario Fedele prämiert.
Die ersten Preise in den anderen Kategorien gingen an folgende Fotografen: In der Kategorie “Wildtiere” an Maurizio Giovannini für sein Foto “Diskussionen unter Paarpartnern”, welches zwei Mauerläufer in Drohgebärde zeigt.
In der Kategorie “Makrofotografie” siegte Andrea Belingheri mit dem Foto “Jurassic World”, welches eine Smaragdeidechse in einer interessanten Kopfhaltung abbildet.
In der Kategorie “Pflanzenwelt” konnte sich Massimo Arcaro mit seinem Foto “Der Einsame” durchsetzen. Das Foto zeigt eine einzelne Krokusblüte am dunklen Waldboden.
Weil die Auswahl wegen der hohen Qualität vieler der eingesandten Fotos nicht leicht war, hat die Jury noch weitere acht Fotos besonders belobigt.
Laas ist Marmordorf, Kunst- und Kulturdorf, vor allem aber das pulsierende Herz des Vinschgaus. Ideenreichtum, Kreativität und Herzlichkeit: Laas ist mit seinen Fraktionen Eyrs, Tschengls, Allitz und Tanas beispielgebend dafür, was eine Gemeinde auf die Beine stellen kann, wenn Zusammenhalt gelebt wird und Menschen beherzt für die Gemeinschaft einstehen.
Text & Fotos: Angelika Ploner
Laas ist vom Marmor geprägt. Zweifelsohne. Das sogenannte Weiße Gold gibt dem Marmordorf einen besonderen Charakter. Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass auch die Unternehmenslandschaft - mitunter - vom Marmor geprägt ist. Die LASA MARMO, die HOPPE oder die ALPE: Es sind bekannte Namen unter den Unternehmen hier in Laas. Diese drei Betriebe sind die Säulen des Wirtschaftsstandorts. Dazu gesellt sich mit holzius in Eyrs ein beeindruckender Betrieb, der die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Die Heimstatt, der neue Betriebssitz von holzius in Eyrs wächst und gedeiht. Seit Jänner werden bereits die ersten Decken-Elemente dort produziert. Das holzius-Bausystem ist ein von Herbert Niederfriniger entwickeltes und patentiertes Holzbausystem aus leim- und metallfreien Vollholzelementen, das für den Fortbestand einer intakten Natur, der Schonung von Ressourcen und eine lebenswerte Umgebung steht. Ein Vorzeigebetrieb zweifelsohne.
Daneben zeichnet sich Laas durch kleine und mittlere Betriebe aus, die zusammen ein interessantes Wirtschaftsbild zeichnen, ein vielfältiges, buntes und einzigartiges. Da sind viele innovative Familienbetriebe, die sich durch Herz, Fleiß und Ehrgeiz auszeichnen. Da gibt es fleißige und ehrgeizige Landwirte und Kaufleute, die mit Kreativität auf sich aufmerksam und Laas immer wieder zum Schaufenster von bäuerlichen Produkten aus Laas und dem Vinschgau machen. Deshalb: Die Gemeinde Laas ist Vielfalt, ist bunt und vor allem einzigartig.
Die größten Arbeitgeber in der Privatwirtschaft.
Fast jeder hat schon einmal ein Produkt der HOPPE in seinen Händen gehalten. Das kann nicht jedes Unternehmen von sich behaupten. Die HOPPE ist der Primus unter den Arbeitgebern in Laas. „Wir beschäftigen in unserem Werk in Laas derzeit 263 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, sagt Carmen Daniel, die Verantwortliche der Mitarbeiter-Betreuung bei HOPPE. Das Baubeschlags-Unternehmen wurde 1952 von Friedrich Hoppe gegründet und ist auf dem Weltmarkt Zuhause. 1987 baute HOPPE das Werk in Laas, heute nimmt dieses eine Produktionsfläche von über 2 Hektar ein.
In die Reihe der wichtigsten Arbeitgeber stellt sich ein für Laas bezeichnendes Unternehmen: die LASA MARMO GmbH. „Derzeit beschäftigen wir 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, heißt es dort auf Nachfrage vom Vinschgerwind. Einen Betrieb wie die LASA MARMO GmbH in einem Dorf oder an einem Wirtschaftsstandort zu haben, macht zweifelsohne stolz. Einerseits. Wenn man sich noch dazu die Referenzliste der LASA MARMO GmbH ansieht, dann macht das doppelt stolz. Aufhorchen lassen hat vor allem die Auskleidung der U-Bahn Station im ehemaligen World Trade Center in New York . 40.000 Quadratmeter Laaser Marmor wurden für den größten U-Bahnhof der Welt abgebaut und verschifft. 100 Seiten lang war der Vertrag.
Vier Jahre lang - von 2012 bis 2016 - dauerte die Realisierung des bisher größten und einmaligsten Projektes in der Geschichte der LASA MARMO GmbH. In 154 Containern wurden die Boden- und Wandplatten, Hohlkehlsockel, massiven Treppenstufen, Wandabdeckungen und andere Sonderformteile aus Laaser Marmor nach Überseegebracht. Das Projekt war mit 20 Millionen Dollar veranschlagt, am Ende standen 23,5 Millionen Dollar aufgeteilt auf 4 Jahre. Viele renommierte Projekte gesellen sich zu jenem in New York. Etwa das derzeit laufende Projekt „Finlandia Talo“ in Helsinki in Finnland von Alvar Aalto. In den 70ern wurde die Fassade mit einem anderen Marmor realisiert, die Teile krümmten sich an der Fassade, deswegen wurden die Teile in den 90ern durch einen anderen Marmor ersetzt. Das gleiche Problem trat auf. Seit 2022 liefert LASA MARMO die neue Fassade, Ende 2023 dürften die Arbeiten abgeschlossen werden. Rund 7.000 Quadratmeter Laaser Marmor werden in einer 3 Zentimeter starken Außenfassade verarbeitet. Jedes einzelne Teil wird in Laas mittels UPV (Ultra Sonic Pulse Velocity - eine Art Ultraschallsignal, das durch den Stein geschickt wird) auf seine technische Eigenschaften geprüft. Jeder 10. Block wird im Labor auf Herz und Nieren untersucht. Alle Flächen werden in Laas ausgelegt und über Drohnenbilder vom Architekten farblich kollaudiert. Zweifelsohne eine große Herausforderung, der man sich bei der LASA MARMO gestellt hat.
Die Landwirtschaft & die ALPE.
Laas ist, wie viele andere Dörfer im Vinschgau, von der Landwirtschaft geprägt. Deshalb ist die ALPE auch der zweitgrößte Arbeitgeber im Bunde. „96 Personen arbeiten bei der ALPE“, sagt Reinhard Ladurner, der Geschäftsführer. Mitglieder hingegen zählt die landwirtschaftliche Genossenschaft aktuell 152. In den vergangenen Monaten ist die ALPE mit einem neuen Zubau unübersehbar auch räumlich gewachsen. Äpfel, Gemüse, Marillen, Beeren und Kirschen liefern die Bauern der Umgebung an. Die Anbaufläche im biologischen Bereich beläuft sich auf 43 Hektar, jene, wo Integrierter Obstbau betrieben wird auf 576 Hektar. Laas und Umgebung bieten optimale klimatische Bedingungen, nicht nur für Äpfel, sondern eben auch für verschiedenste Gemüsearten, allen voran dem Blumenkohl. Beeindruckend: In den Sommermonaten ist der Vinschgau zu einem der wichtigsten Blumenkohlanbieter Italiens geworden. 1980 wurde die ALPE gegründet und ist heute das Verarbeitungszentrum des gesamten Vinschgaus für die Kirschen. Spiegelbild des bunten Sortiments ist das Detailgeschäft der OVEG in Eyrs mit Gemüse und Obst. Dort wird Regionalität und Qualität groß geschrieben. Neben der Obstwirtschaft, spielt auch die Berglandwirtschaft in Laas eine Rolle. 46 Mitglieder hat die Bergmilch Südtirol in der Gemeinde Laas. Im Jahr 2020 lieferte jedes Mitglied im Schnitt 64.617 kg an Milch an, der Durchschnittspreis (Cent/kg) lag bei 52,19 Cent.
Rund um HOPPE, ALPE und LASA MARMO haben sich in den vergangenen Jahrzehnten ganz unterschiedliche Klein- und Mittelbetriebe geschart. Diese sind vor allem in der Industriezone in Laas beheimatet. Die Laaser Industriezone ist das größte Gewerbegebiet in der Gemeinde. Anfang der 70er Jahre wurde die Zone ausgewiesen, wenige Jahre später gab es die ersten Betriebsansiedlungen. Auf knapp acht Hektar findet man einen bunten Branchenmix: Mechaniker, Tischler, Elektriker, Metzger, Spengler, Schlosser, Zimmereibetriebe, Hydrauliker, Transporteure, Baumeister, die Industrie und viele mehr. Der Großteil davon sind familiär geprägte und geführte Betriebe. Mit Fleiß, Herzblut und Einsatz sind viele Betriebe aufgebaut und zu überaus erfolgreichen Betrieben gemacht worden. Es ist ein lebendiges Netz an kleinen und mittleren Betreiben. Erfindergeist trifft hier auf Unternehmergeist. Laas scheint ein guter Nährboden für Unternehmen zu sein.
Die Gewerbegebiete in Tschengls und in Eyrs sind jüngeren Datums. Während in Laas momentan kein Gewerbegrund zur Verfügung steht, stehen im Tschenglser Badl noch Flächen bereit. Erst im vergangenen Jahr hat dort die mechanische Werkstatt WELUTEC seine Tore geöffnet und seinen neuen Betriebssitz dorthin verlegt. Einen ausgewogenen Mix und lebendige Betriebe sind hier beheimatet. Das Gewerbegebiet Eyrs – wie eingangs erwähnt – erhält mit der Betriebsansiedlung von holzius natürlich einen zusätzlichen Quantensprung. 55 Mitarbeiter hat holzius derzeit, aufgrund der guten Auftragslage soll das holzius-Team in Zukunft auf rund 75 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anwachsen.
Die öffentlichen Arbeitgeber.
Ein wichtiger Arbeitgeber in Laas ist auch das Wohn- und Pflegeheim St. Sisinius. „Wir beschäftigen derzeit insgesamt 60 Mitarbeiterinnen aus dem Vinschgau in Voll- und in Teilzeit und haben eine Kapazität von 50 Betten“, sagt Sibille Tschenett, die Direktorin des Wohn- und Pflegeheims. Die Arbeitsbereiche sind folgende: Pflege und Betreuung, Krankenpflege und Reha, Küche, Reinigung, Wäscherei und Verwaltung. Die gesamten Lohnkosten belaufen sich jährlich auf insgesamt 3,5 Millionen Euro. Im Jahre 2003 startete der Betrieb einen besonderen Bildungsweg mit dem Ziel, allen Mitarbeiterinnen die kinaesthetischen Konzepte in der Pflege näher zu bringen. Zum einen um der Fürsorgepflicht und Gesundheitsförderung gegenüber den Mitarbeiterinnen Rechnung zu tragen und zum anderen, um den Bewohnern die größtmögliche Eigenständigkeit und Lebensqualität zu bieten. „Mittlerweile hat sich der Betrieb einen besonderen Ruf durch den Einsatz der Kinaesthetics-Konzepte erworben“, erklärt Tschenett. Ein weiterer Schwerpunkt in der Betriebsphilosophie ist die Regionalität. „Wir achten bei den Einkäufen auf die Regionalität - vor allem bei den Lebensmitteln“, sagt Tschenett dem Vinschgerwind. Damit soll die lokale Landwirtschaft unterstützt und kurze Transportwege gefördert werden. Arbeitsplätze in der Region werden erhalten und die Wertschöpfung bleibt vor Ort. Der öffentliche Sektor - um bei diesem zu bleiben - spielt in Laas keine unbedeutende Rolle: 201 Personen haben 2022 im öffentlichen Sektor in der Gemeinde Laas gearbeitet. Die Gemeinde Laas selbst hat derzeit 24 Angestellte, heißt es dort auf Nachfrage vom Vinschgerwind.
Der Schulsprengel Laas mit den Grundschulen Tanas, Tschengls, Eyrs, Laas und der Mittelschule Laas spielt ebenso eine wichtige Rolle. Rund 80 öffentlichen Bediensteten bietet der Schulsprengel Laas einen Arbeitsplatz. Der Schulsprengel selbst zählt zu den größeren im Vinschgau.
Die Grundschule Laas besuchen im heurigen Schuljahr 147 Schüler:innen, die Grundschule Tanas 8 Schüler:innen, jene von Tschengls 20 Schüler:innen und in Eyrs sind 58 Schüler:innen in der Grundschule eingeschrieben. Die Mittelschule Laas hingegen besuchen in diesem Schuljahr 150 Schüler:innen.
Handel.
Die Kaufleute in Laas sind sehr aktive, allen voran der hds-Ortsobmann Dietmar Spechtenhauser. Er ist das Bindeglied zwischen engagierten Kaufleuten, kreativen Bauern und offenen Gastwirten. Aufmerksam machen diese auf Laas mit vielen Veranstaltungen. Auf Qualität setzen die Geschäfte hier - der Einzelhandel in Laas deckt viele Produkte ab. Und auch die Nahversorgung in Tschengls und Eyrs ist mit Dorfläden abgedeckt.
DEUTSCHER NACHHALTIGKEITSPREIS SIEGER 2022
Schönthaler Baustoffe - Für ihre Hanfsteine hat das Unternehmen Schönthaler Baustoffe den Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2022 in der Sparte Design erhalten. Seit 2008 wird dieser Preis an Unternehmen für ihre umweltschonenden und ressourcensparenden Leistungen verliehen.
Man versteht es in Laas die Produkte zu feiern und Geselligkeit zu pflegen. Gastlichkeit gibt es hier hinter vielen Mauern. Laas pulsiert, der Fleiß und nicht zuletzt die Lebensfreude hier, machen die Gemeinde zu etwas Besonderem. Innovation oder innovative Ideen gibt es hier fast schon aus Tradition. Laas mit Fraktionen erfindet sich immer wieder neu.
Kultur.
In Laas ist man stolz auf den Marmor. Und stolz auf die Vinschger Marille. Beide Produkte - beides authentische Botschafter - werden seit genau 23 Jahren im Marmordorf gefeiert. Mit der Veranstaltung Marmor & Marillen, kurz m&m, hat man ein authentisches, einzigartiges und unvergleichliches Kulturfest zu bieten. Laas ist auch die Heimat des Kobis. Das Kraut ist zusammen mit der Marille der kulinarische Schatz hier. Bei den Laaser Krautwochen lässt man auch das Kraut alljährlich hochleben. Das kommt nicht von ungefähr. Der Laaser Familienbetrieb Lechner ist der traditionsreichste Sauerkrauthersteller in ganz Südtirol und das Kraut, das er verarbeitet, stammt aus Laas und seiner Umgebung. Dort gedeiht es - wegen der kalkhaltigen Bodenbeschaffenheit - nämlich besonders gut.
Der Franz Tumler Literaturpreis verwandelt Laas für einige Tage alle zwei Jahre in ein Literatur-Dorf. Lesungen finden statt, eine hochkarätige Jury kommt nach Laas und die Autoren sind ausnahmslos begeistert vom Marmordorf und dem Engagement der Menschen hier. Kein anderes Dorf im Vinschgau stellt so viele hochkarätige Veranstaltungen auf die Beine. Jüngstes Beispiel ist der Laaser Fasnachtsumzug.
Sehenswert und kreativ:
Der Laaser Fasnachtsumzug
Es dürfte einen neuen Besucherrekord gegeben haben beim 22. Laaser Fasnachtsumzug am vergangenen Faschingsdienstag. Strahlender Sonnenschein, blauer Himmel, angenehme Temperaturen und viele Menschen, denen die Freude nach Corona anzusehen war: Bessere Bedingungen hätte man sich nicht wünschen können für den Faschingsumzug 2023.
Er ist legendär und gilt als der sehenswerteste und traditionellste im Vinschgau. Seit 1979 wird er abgehalten und ist zweifelsohne Publikumsmagnet. 18 Gruppen, Fußgruppen und Wägen, einer kreativer als der andere, gestalteten die heurige Auflage. Hut ab vor: den Rosaroten Panthern, den Majoretten-Cheerleading Dancerinnen, dem Froschkönig, den Tuesday Adams, den SPA-Migos mit der Therme Stinkabrunn, den Looser Tuifl, die das Schwammlklauben kurzerhand olympisch gemacht haben, den fleißigen Tschenglser Waschweibern, der Goldbären-Läuferbande, der Schützenkompanie Laas als Zirkus Loosakus, den Schotten, der Bauernjugend Laas, die keine Panik auf der Titanic aufkommen ließ, dem Kugel-Gassi, den Looser Bergknoppen, die Premium Briketts fürs Publikum dabei hatten, der Hüttengaudi mit den G.C.Hefe pur, den Fußballer des ASC Laaas-Raiffeisen in Pretty Pink, Wicki und die Gadria Männer, den Oldis, den RoyLaas und dem Dankewagen – der Ideenreichtum zeigte sich in fantasievollen Kostümen und aufwändig hergerichteten Motivwagen. Mit guter Laune zog der kreative Faschingstross durch Laas – flankiert von einer unglaublichen Menschenmenge entlang der Umzugsstrecke. Die Party ging dann bis spät in die Nacht. Mit DJ’s und bester Stimmung und Unterhaltung.
Roman Altstätter zeigt Bilder und erzählt
David Frank spielt dazu auf seiner
Ziehharmonika
Kortsch - Gasthof Sonne
Freitag, 17 . März 2023
Beginn: 19.30 Uhr
Bildungsausschuss Kortsch
mit Petra & Gigi
Gespickt mit tiefsinnigen & lustigen Texten
Datum: Sonntag, 12. März
Treffpunkt: um 18 Uhr
im Musiksaal Prad (Grundschule)
Anmeldung: nicht erforderlich
Eintritt: freiwillige Spende
Veranstalter: Bildungsausschuss Prad
Bildungsausschuss Prad
Donnerstag, 23.03.2023
20.00 Uhr
in der Stadthalle Glurns
Bildungsausschuss Glurns/Taufers
Samstag, 18.03.2023
09.00 – 13.00 Uhr
Kulturhaus Mals
Bildungsausschuss Mals
Donnerstag, 16.03.2023
16.00 – 18.00 Uhr
online, über Zoom
Bildungsausschuss Mals
Donnerstag, 16.03.2023
19.30 Uhr
Fraktionssaal Latsch
Bildungsausschuss Latsch
Freitag, 10.03.2023
20 Uhr
Raiffeisensaal CulturForum
Bildungsausschuss Latsch
für Grundschüler*innen
Tiere aus Filzkugeln
Das warme Wasser, das spürbare Erleben des Materials und die bunte Filzwolle, die zu kreativen Figuren zusammengesetzt werden kann, machen diese Technik so spannend für Kinder.
Datum: Freitag, 10.03.2023
Dauer: 14.30 bis 16.30 Uhr
Ort: Werkraum auf Schloss Goldrain
Referentin: Anni Lechthaler
Organisation: Südt. Bäuerinnen Organisation
Anmeldung bis 28.02.2023 bei Karoline Bauer Tel: 3489338569
Schlank, fit und gesund in jedem Alter
Ein bewusster Lebensstil ist das Fundament, um möglichst bis ins hohe Alter fit
und gesund zu bleiben. Das Grundprinzip: „gutes“ rein und „schlechtes“ raus wird in diesem Vortrag einfach erklärt. Wie vermeiden wir die tägliche Gifte- und Schadstoffzufuhr, wie unterstützen wir unseren Körper die Toxine auszuscheiden
und wie können wir ihm täglich Nähr- und Vitalstoffe für ein gutes Funktionieren zur Verfügung stellen.
Datum: Freitag, 10.03.2023
Beginn: 19.30 Uhr
Ort: Graf Hendl Saal auf Schloss Goldrain
Referentinnen: Ruth Niederkofler und Elfi Oberlechner
Organisation: Bildungsausschuss Goldrain/Morter
Genuss Zeit: Vom Apfel zum Cider
Verkostung mit Gesang mit dem „Vierklang“ Goldrain
Schon seit 1994 wird der Betrieb Floribunda in Salurn nach Bioland-Richtlinien bewirtschaftet. Pioniergeist motivierte die Familie Egger-Völser dazu, ab 2002
aus ihren pilzwiderstandsfähigen und robusten Sorten wie Topaz und Gold Rush,
verschiedene Cidervariationen herzustellen. Alle Cidervariationen bestehen zu 100 Prozent aus Frucht, sind naturtrüb und frei von zusätzlichem Zucker und Sulfiten.
„Die Aromata frischer Früchte einzufangen und sie durch die Gärung zu verstärken und zu verfeinern, birgt eine ganz besondere Faszination.“ (Magdalena Egger, Juniorchefin)
Datum: Sonntag, 12.03.2023
Dauer: 10.00 bis 12.00 Uhr
Ort: Schloss Goldrain
Referent*innen: Floribunda, Familie Egger
Organisation: Südtiroler Bäuerinnen, Bildungsausschuss
Anmeldung bis 10.03.2023 bei Gabi Tscholl Tel: 3489338569
Kostenbeitrag pro Person: 15 € - Teilnehmerzahl begrenzt
Gläser voller Glück
Einkochen, Dörren, Fermentieren
Wer das ganze Jahr über heimisches Obst und Gemüse essen möchte, kann es durch Einkochen, Dörren oder Fermentieren haltbar machen.
Irene Hager gibt einen Überblick über die verschiedenen Methoden mit vielen Beispielen und einigen Kostproben.
Datum: Mittwoch, 22.03.2023
Beginn: 19.30 Uhr
Ort: Schloss Goldrain
Referentin: Irene Hager, Autorin
Organisation: Bildungsausschuss Goldrain/Morter
Bildungsausschuss Goldrain/Morter
Vortrag mit Sabine Schrott
am Freitag, 17. März
um 19.30 Uhr
im Rathaus Glurns Dachgeschoss
Bildungsausschuss Glurns/Taufers
Vinschgau - Der Arbeitskreis Eltern Behinderter AEB wählte mit Claudia Moser (Laas) und Carmen Telser (Schleis) die Ansprechpartnerinnen in den Sprengeln Ober- und Mittelvinschgau. Dem AEB gehören im Vinschgau rund 60 Mitgliedsfamilien an. Es handelt sich um eine Selbsthilfegruppe, die sich trifft, um sich auszutauschen und die sich für ihre Kinder einsetzt. Ein großes Thema ist derzeit die Gewährung der durchgehenden Sommerbetreuung in den Einrichtungen, die trotz vollmundiger Versprechungen der LR Waltraud Deeg nun möglicherweise doch reduziert bleiben wird. Das heißt: die Sommerbetreuung fällt für rund einen Monat aus, was die Eltern vor große Probleme stellt (der Vinschgerwind hat berichtet). Es fehle das Geld, und es fehle das Personal, das erklärte kürzlich Bezirkspräsident Dieter Pinggera. Die Eltern im AEB sind wieder einmal enttäuscht. „Wir werden seit Jahrzehnten in den unterschiedlichsten Anliegen mehr oder weniger mit Ausreden abgespeist. Wenn’s nicht Geld- und Personalmangel ist, ist es halt etwas anderes“, erklärt Margareth Kainz Moriggl. Ein großes Anliegen der AEB-Eltern ist die Realisierung einer längst versprochenen Einrichtung für betreutes Wohnen im oberen Vinschgau. Es braucht je nach Beeinträchtigung eine einfache Betreuungsform oder einen rund um die Uhr Betreuung. Und wichtig ist den Eltern auch die Arbeitsintegration ihrer Kinder entsprechend derer jeweiligen Möglichkeiten. Dankbar sind die Eltern und Kinder für die Angebote vom privaten Verein ADLATUS, der seit Jänner eine Sonntagsbetreuung in den Räumlichkeiten der Lebenshilfe in Schlanders anbietet. Und bestens funktioniert auch die „Triff dich Gruppe“ mit Veronika Fliri, angeboten von der Genossenschaft für Weiterbildung und Regionalentwicklung GWR. (mds)
Schlanders - Seit 1998 gibt es in Südtirol den Verein Comedicus (ursprünglich Medicus Comedicus). Nach dem Motto „Lachen ist gesund“ organisieren sie Besuche in Krankenhäusern und Pflegeinstitutionen, um den Menschen etwas Lebensfreude zu schenken. Die positive Wirkung der Clownbesuche ist inzwischen auch wissenschaftlich belegt. Sie erzeugen Emotionen und bringen Menschen zum Lachen. Lachen wirkt sich positiv auf Körper und Geist aus, indem es Spannungen und Ängste reduziert, ja sogar das Immunsystem stärkt.
Am Montag 27. Februar besuchten die Clowns Priscilla und Konrad das Bürgerheim Schlanders. Sie erfreuten die Bewohner und die Besucher des Tagespflegeheims mit lustigen Einlagen und bekannten Volksliedern. Augenblicke der Fröhlichkeit ließen die Sorgen, Ängste und Schmerzen der Bewohner für einen kurzen Moment vergessen. (pt)
Schlanders - Jay Gatsby ist reich, unermesslich reich, und hofft, mit seinem Reichtum seine Jugendliebe Daisy zu beeindrucken und zurückzugewinnen. Daisy hat ihn, den armen Jungen aus dem Mittleren Westen der USA, vor Jahren verlassen und in New York schließlich den Millionär Tom geheiratet, der ihr ein Leben in Luxus ermöglicht, sie aber ständig betrügt - im Moment mit Myrtle, der frustrierten Ehefrau eines Mechanikers.
Um Daisy nahe zu sein, hat Jay Gatsby - mittlerweile auch zu Reichtum gekommen – eine Prachtvilla auf Long Island gekauft. Von dort aus kann er auf das Anwesen „seiner“ Daisy blicken, wo ein grünes Licht ihm, dem immer noch unsterblich Verliebten, Hoffnung auf ein Wiedersehen macht.
Gatsby feiert mit der New Yorker Crème de la Crème rauschende Feste, und jüngst hat daran auch die Musikgruppe des Oberschulzentrums Schlanders unter der Leitung von Hannes Ortler teilgenommen. Nicht als Band und nicht auf Long Island, sondern als begeisterte Zuschauer im Landestheater Innsbruck, wo der gefeierte Choreograf Enrique Gasa Valga den Erfolgsroman von F. S. Fitzgerald ohne Worte, nur mit Musikstücken aus dem 20. und 21. Jahrhundert sowie kraftvollen Tanzdarbietungen der Tanzcompany stimmungsvoll inszeniert hat.
Am Ende der mitreißenden „Party“ wurden die Schüler:innen noch vom „Großen Gatsby“ empfangen. Der Gatsby, der in Innsbruck über die Bühne zu schweben scheint, heißt im richtigen Leben Michele Anastasi, stammt aus Assisi und hat den Oberschüler:innen in einem Gespräch einen kurzen Einblick in seine Musical- und Tanzausbildung sowie in seinen Probenalltag gewährt.
Der eindrucksvolle Tanztheaterbesuch in Innsbruck wurde vom Schulsponsor, der Raiffeisenkasse Schlanders, gefördert. (mt)
Schlanders/Latsch - Im Rahmen der Begegnung Unternehmen-Schule lud die WFO Schlanders die Pedross AG zu einem Besuch ein.
Geschäftsführer Hannes Innerhofer und Verwaltungsleiter Günter Perkmann stellten die Pedross AG in der Aula der WFO den 4. und 5. Klassen des OSZ Schlanders vor. Insbesondere gaben sie Einblick, welche Fähigkeiten Betriebe heutzutage vor allem schätzen würden: Lernbereitschaft und Flexibilität. Da lineare Karriereverläufe immer seltener würden, sollten Schüler*innen/Arbeitnehmer*innen sich die Offenheit für Neues bewahren. Maturant*innen seien als Bewerber gefragt. Arbeitgeber schauen auf die Motivation und die Einstellung: wer sich z.B. während der schulischen Ausbildung weitere Kenntnisse aneignet, zeige Leistungswillen und Interesse.
Danach gingen die beiden auch auf die richtige Bewerbung ein. Der erste Eindruck ist entscheidend, auch im Bewerbungsschreiben: Rechtschreibfehler, falsche Anrede, keine Grußformeln, Fotos am Strand oder in der Disco, … da würden sich Bewerber ganz viele Chancen nehmen in die engere Auswahl zu kommen.
Günter Perkmann ermutigte auch die Schüler*innen des Sprachenlizeums sich nach der Matura in Unternehmen zu bewerben. Es gäbe u.a. im Verkauf sehr interessante und abwechslungsreiche Stellen, für die Sprachkenntnisse ein wichtiges Auswahlkriterium darstellen.
Ergänzend zur Vorstellung des Unternehmens an der Schule, durften die Schüler*innen der 5. Klasse WFO später auch die Pedross AG vor Ort besichtigen. Dabei konnten sie die Produktionsabläufe im Betrieb beobachten. Verwaltungsleiter Günter Perkmann gab den Maturant*innen einen wertvollen Einblick wie Kostenrechnung und Budgetierung in der Praxis erstellt und gehandhabt werden.
Burgeis - Der globale Klimawandel und der Strukturwandel in der Landwirtschaft betreffen auch die Almwirtschaft. Zudem steht eine neue EU-Förder-programmperiode an. Die Genossenschaft für Weiterbildung und Regionalentwicklung, die Fachschule Fürstenburg, das Bezirksamt für Landwirtschaft West in Schlanders und die Arbeitsgemeinschaft Vinschger Milchviehalmen laden alle Alpobleute, Alpverantwortlichen und Alminteressierten ein zur ALMWIRTSCHAFTSTAGUNG am Samstag, den 18. März 2023 um 9.00 Uhr an der Fachschule Fürstenburg in Burgeis unter dem Motto „Anpassung der Almwirtschaft an den fortschreitenden Klimawandel“ Vortragende: Dipl. Ing. Siegfried Steinberger Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft Grub „Erfahrungen mit der Koppelweide“, Elmar Frank, Hirte auf der Laatscher Alm „Almwirtschaft und Förderungen“; Markus Joos, Bezirksamt für Landwirtschaft West
Noch liegt Schnee auf der Tschenglser Hochwand, weiß schimmert er durch die Bretterfugen, verwandelt das Kreuz in eine Monstranz mit nach oben weisenden Sonnenstrahlen.
Der deutsche Dichterfürst Johann Wolfgang Goethe war ein eifriger Spaziergänger; dabei träumte er von Götterbildern nach griechisch-antiker Art. Aber den barocken, oft blutüberströmten, katholischen Kreuzigungen versuchte er auszuweichen. Das mit Brettern verschalte Kreuz ist ein geschützter Ort, eine Stube, ein Besinnungsraum. Beim Durchatmen wird Heiliges sichtbar. Wohin führt der Weg oder wie hoch ist der Übergang?
Ein Sonnenstrahl fällt auf den gekreuzigten Jesus, Wärme steigt über den Körper bis zum Herz. Was hätte der Dichterfürst dazu gesagt?Was hat sich der Hirte beim Schnitzen dieses Kreuzes gedacht?
Der Winter weicht dem Frühjahr, schon sprießt frisches Gras vor dem Viehstall, dem „Pfarrer“. Mit dem Lattenzaun wird Ordnung in die Bewegung des Almviehes gebracht. Die Alm ist ein Ort mit strengen Regeln, denen sich auch der Hirtenhund unterwerfen muss.
Imo
Einmal gingen wir vom Glieshof, von Matsch aus durch das Ramudeltal über die 2988 Meter hohe Rappenscharte nach Schlandraun. Auf die Kortscher Alm.
Begleitet wurden wir von einem Berliner Journalisten, der wenig Bergerfahrung hatte. Deshalb wollte er genau wissen, wo wir uns befänden, wie der Weg weiterführen würde. Es war nämlich „kilb“, also nebelig: wir erkannten kaum die uns Vorausgehenden. Ob ich wüsste, wie der Weg aussehen wird? Ob er denn durchgängig markiert wäre, wie lange der Aufstieg dauern würde? Er fragte besorgt, zumal die Wetterprognose nur düsteren Regen meldete. Aber das stimmt gar nicht, der Berliner fragte überhaupt nichts, er zeigte sich auch nicht ängstlich. Auch nicht nachdem ich zugeben musste, dass ich den Weg nie gemacht habe und dass ich die dafür erforderliche Zeit nur schätzen könne.
Auch er vertraute dem Schäferhund Imo. Der „watzelte“ glücklich und geschickt durch den aus losen Gesteinstrümmern sich abzeichnenden Steig und hielt sich im Tempo an unsere Schritte. Sein dunkles, halblanges Haarfell wirkte warm und beruhigend.
Was würde der Arthur Schopenhauer dazu bemerken? Er hatte anfangs mit seinen philosophischen Schriften wenig Erfolg. Erst durch seine „Aphorismen zur Lebensweisheit“ fand er die erhoffte Breitenwirkung. Und darin ging er ganz neue Wege. Er entdeckte als neuen Wert die Verpflichtung des Menschen zum Tierschutz, „wer gegen Tiere grausam ist, kann kein guter Mensch sein“.
Der keltische Personenname Arthur wird vom Wort artos, der Bär, abgeleitet. Das dürfte den Philosophen nur nebenbei interessiert haben; viel wichtiger war ihm das Verhältnis von Herr und Hund und alles, was mit Tierliebe zu tun hat.
Damit wird ein Gebiet eröffnet, das in die Gegenwart greift und am besten mit einer Hunde- oder Katzengeschichte beginnen könnte.
Tyras
Mit diesem Namen wird an die jahrhundertalte Reichsgründung und an den preußischen Politiker Bismarck erinnert. Diesem Tyras „dem Reichshund“, dem riesigen, fast kalbsgroßen Ungeheuer, gehörte meine ganze Liebe. Sein Tod - er wurde wahrscheinlich vergiftet - bewirkte in mir, dem Neunjärigen, eine religiöse Vertrauenskrise. Das Jenseits kam ins Wanken, sofern es nicht gesichert war, ob ich dort dem Tyras wieder begegnen würde. Das Jenseits als Ort oder Zustand für allerhand Hoffnungen?
Schopenhauer war ein früher Vordenker für die Rechte der Tiere. Für tierpsychologische Schlüsse, also für ein „Bestiarium“ wichtig aber ist die Herkunft der Vorfahren. Welche Erbanlagen sammeln sich in der Verbindung von Wolf und Spitz?
Was spricht Schopenhauer mit seinem Hund? Wilhelm Busch zeichnete den Philosophen mit dem modisch geschorenen Pudel, dem sein Herr gerade einen Vortrag hält und niemand zweifelt daran, dass der Hund alles versteht.
Das Moirile
Ein Kater mit schwarzweiß geflecktem Fell. Und weil das Schwarz überwog, wurde er zum „Moirile“. Verwöhnt durch zwei Frauen, meiner Mutter und Tante Elisabeth war er vor allem faul. Auch für die Erfüllung leiblicher Bedürfnisse verließ er nicht den warmen Platz, er räckelte sich genüsslich, kroch zum Ofenrand und ließ die Notdurft einfach in die Tiefe fallen. Wärmeliebend erkletterte er wieder den Ruheplatz, die oberste Ebene, wobei er sich wie eine Manschette um das warme Ofenrohr wickelte. Dabei ist er auch eingeschlafen. Bis die Hitze unerträglich wurde und die versengten Haare des Felles zu stinken begannen.
Während Imo, der Führer, treue und fleißige Hirtenhund durchaus als Vorbild dienen konnte, wurde das Moirile zum bequemen Schimpfwort. Für zwei Mädchen einer befreundeten Familie, denen ich die Geschichte vom faulen Kater erzählte. Sie benutzten den Namen, um sich gegenseitig zu beschimpfen: „Du Moirile du!“
Hans Wielander
Eine Kooperation zwischen dem Citytreff Glurns und dem Jugendhaus Schluderns
Am Unsinnigen Donnerstag haben die Glurnser und Schludernser Jugendarbeiterinnen gemeinsam eine Faschingsfete im Citytreff organisiert. Da viele Jugendliche sowohl den Treff in Glurns, als auch den in Schluderns besuchen, wurde beschlossen zusammen zu arbeiten.
Angekommen in Glurns warteten bereits viele Feierwütige vor der Tür, um endlich die Fete zu starten. Mit Faschingskrapfen im Mund und sogenannten Mocktails (=alkoholfreie Cocktails) in der Hand tanzten Punker, Feen, Prinzessinnen und viele andere lustig Verkleidete zu der Musik der sich abwechselnden Dj*anes durch den Treff. Wer Lust hatte durfte sich hinter der Theke ausprobieren beim Mocktails mixen. Andere haben die in der Schule eingeübten Theaterstücke nochmals vorgespielt. Insgesamt war es für alle ein gutes Beisammensein über die Dorf- bzw. Stadtgrenzen hinaus. Dann kam aber auch die Zeit die Verkleidungen wieder abzulegen und in den Alltag zurück zu kommen, was bedeutet: Schule am nächsten Tag – Ende der Fete.
Auf unserer 6-tägigen Reise erleben wir die Hansestadt von ganz unterschiedlichen Seiten. Auf den von Anwohner*innen geführten Touren lernen wir das historische Stadtzentrum, den Hafen in all seinen Facetten, den „Kiez“ St. Pauli und das berühmt-berüchtigte Hamburger Nachtleben besser kennen. Wir erkunden aber auch die Speicherstadt mit Elbphilharmonie, Elbtunnel und Elbstrand, chillen in den Stadtparks, flanieren an der Binnenalster und steigen auf den Turm der Hauptkirche St. Michaelis, um die Stadt von oben zu bestaunen. Auch der Besuch eines Musicals darf nicht fehlen, genauso wie Spaß, Unterhaltung, Action und Gruseln im Dungeon, Escape Room, der Fun Area und auf dem DOM.
Wir entdecken die lebenswerteste Stadt der Welt, chillen auf der Donauinsel, entdecken Neues am Naschmarkt, gruseln uns im Foltermuseum, shoppen auf der MaHü, fahren Achterbahnfahren im Prater, staunen beim Schloss Schönbrunn und dem Stephansdom, hinterfragen uns im Museum der Illusionen, sehen das größte Dinosaurierskelett Europas im Naturhistorischen Museum, steigen hoch hinauf zur Bummerin und tief hinab in Keller und Gewölbe. Und der Frage nachgehen: sind die Wiener*innen wirklich solche Grantler?
Val Müstair - Am 1. März wird jeweils der Winter mit Kuhglocken und Gesang aus den Dörfern vertrieben. Der traditionelle Chalandamarz ist das Fest der Schulkinder im romanisch sprachigen Teil Graubündens. „Chalanda“ bedeutet der erste Tag eines Monats, somit ist Chalandamarz der 1. März. Sehr zur Freude aller konnte der diesjährige Chalandamarz im Val Müstair traditionell und bei idealem Wetter, kühl aber sonnig, durchgeführt werden.
Am 28. Januar wird alljährlich der Kommandant/die Kommandantin und der Vizekommandant/die Vizekommandantin demokratisch unter den Schülern des letzten Schuljahres gewählt. Danach gehen die Vorbereitungen los: Frühjahrslieder werden geübt, das Programm und der Zeitplan des Festtages erstellt und das Motto des abendlichen Schülerballs festgelegt. Am Vorabend des Chalandamarz wird von den älteren Schülern „ausgeschellt“. Das bedeutet, dass in kleineren Gruppen in den Gassen die mit den Kuhglocken der Winter „ausgeschellt“ und den Bewohnern Streiche gespielt weden. Am 1. März dann ziehen die Schüler mit Kuhglocken, Peitschenknallen und Gesang durch die Dörfer des Tales. Alle tragen blaue Bauernblusen, rote Zipfelmützen und um den Hals das gemusterte Dreiecktuch, ein farbenfrohes Schauspiel für die unzähligen Zuschauer. In Müstair startet der Umzug mit dem letzten Schlag der Kirchturmglocke punkt 13 Uhr auf dem Plaz Grond beim Kloster St. Johann. Der Kommandant ruft laut den Marschbefehl: „Chalandamarz 2023 via“, worauf sich der Zug in Bewegung setzt, immer angeführt von einem Jungen mit der grössten Glocke, der Plumpe. Dahinter folgen die Kameraden und Kameradinnen mit kleineren Plumpen und Schellen, die sie sich vorher bei den Bauern ausgeliehen oder gar zu Hause als Schmuckstück hängen haben. Dabei gibt es wunderschöne Exemplare mit bestickten Gurten oder auch einfache Glocken, die im Sommer den Hals einer Kuh oder eines Schafes schmücken und am Chalandamarz auf Hochglanz poliert zum Einsatz kommen.
Der Höhepunkt des Festes, auf den sich die Schülerschar am meisten freut, ist der Schülerball am Abend in der festlich dekorierten Turnhalle. Abendessen, Musik,Tanz und Spiele, das ganze Jahr hindurch wird darauf hingefiebert. Herausgeputzt und gestylt dürfen die Kinder und Jugendlichen diesen Abend im Beisein der Lehrerschaft geniessen.
Zwei Tage dauerte auch dieses Jahr das Fest. « Il Chalandamarz 2023 es a fin, il Chalandamarz 2024 vegn garanti. » (Der Chalandamarz 2023 ist zu Ende, der Chalandamarz 2024 kommt bestimmt.)
Zur Tradition des Chalandamarz gibt es übrigens die wunderschöne Geschichte vom „Schellen-Ursli“ der Schweizer Autorin Selina Chönz und illustriert von Alois Carigiet in einem Bilderbuch und verfilmt.
Annelise Albertin
Mals - Am Abend des ersten März wurde in der Malser Konditorei Fritz, beim „Fritz Beck“, ein besonderes Menü serviert. Es bestand nicht wie üblich aus süßen Köstlichkeiten, sondern setzte sich aus Worten und guten Geschichten zusammen. In die Rolle des Kellners schlüpfte Markus Fritz, der Bruder des Konditors Ferdinand. Er hatte literarische Neuerscheinungen einer Menüfolge zugeordnet. Zur Wahl standen leicht verdauliche „Vorspeisen“, schwerere Kost „für den großen Hunger“ oder auch „scharf gewürzte Gerichte“ mit erotischem Inhalt und weitere Gänge. Was Markus Fritz, ein Vielleser, dann in loser Reihenfolge servierte – also vorstellte und erklärte, entschied das Publikum. Donatella Gigli garnierte das Menü mit Leseproben aus einigen Romanen. Als erfrischendes Sorbet dazwischen, das wieder Platz für Neues schuf, gab es Musik von Barbara Grimm und Volker Klotz. „Nie so glücklich wie im Reich der Gedanken“ lautete ein präsentierter Buchtitel. Damit das Publikum auch außerhalb des Gedankenreichs Genuss empfinden konnte, spendierte die Konditorei Faschingskrapfen. Der Abend sollte schließlich „mit allen Sinnen genossen werden“, wie Gudrun Kuenrath als Leiterin der Malser Bibliothek nahelegte. Die Kreationen aus der Bücherküche seien ein Vorgeschmack auf das Jubiläumsprogramm, das Bibliothek und Bildungsausschuss von Mals heuer zum 30-jährigen Bestehen veranstalten würden.
Markus Fritz und seine Frau Donatella Gigli haben Appetit aufs Lesen geweckt. Am Bücherbüffet konnte zugegriffen werden, da die Bibliothekarinnen die besprochenen Werke zur Ausleihe aufgelegt hatten. „Alle satt,“ stellte Markus Fritz abschließend zufrieden fest. Er hat Literatur wieder dorthin gebracht, wo sie einmal zu Hause gewesen war: Ins Kaffeehaus.
Maria Raffeiner
Drei Fragen an Markus Fritz aus Mals, stellvertretender Amtsdirektor im Amt für Bibliotheken und Lesen in Bozen
Vinschgerwind: In welches Buch sind Sie derzeit vertieft und wo lesen Sie am liebsten?
Markus Fritz: Am gemütlichsten ist das Lesen auf der Couch. Zurzeit lese ich den neuen Roman vom Vorarlberger Schriftsteller Michael Köhlmeier: „Frankie“.
Vinschgerwind: Welche Literatur verbinden Sie mit dem Vinschgau?
Markus Fritz: Ich denke sofort an die Bücher von Franz Tumler, da ich meine Dissertation zum literarischen Südtirol-Bild von Tumler verfasst habe. Aber auch die Gedichte von Sepp Mall sind für mich mit dem Vinschgau verbunden.
Vinschgerwind: Was halten Sie dagegen, wenn mal wieder vom ausgedienten Medium „Buch“ die Rede ist?
Markus Fritz: Der Tod des Buches wird schon lange prophezeit. Ich glaube aber, dass das Buch trotz digitaler Trägermedien (E-Book) in Printform eine Zukunft haben wird. Auch bei jungen Leuten.
Nationalpark Stilfserjoch - Vor knapp fünf Jahren hat die Südtiroler Landesregierung das – gemeinsam mit zahlreichen Interessensvertretern ausgearbeitete – Programm „Touristische und landwirtschaftliche Entwicklung im Nationalpark Stilfserjoch“ gutgeheißen. Hierfür wurden in Summe rund 900.000 € zur Verfügung gestellt, mit dem Ziel, die Bekanntheit des Nationalparks Stilfserjoch bei der einheimischen Bevölkerung, aber auch bei den Gästen zu steigern. Zusätzlich ging es auch darum, regionale Produkte aus dem Naturschutzgebiet gezielt zu fördern und lokale Wirtschaftskreisläufe anzukurbeln.
Mitte Februar fand die gut besuchte Abschlussveranstaltung statt, die unter anderem die Entwicklung der vergangenen fünf Jahre und alles, was unter der Leitung von IDM Südtirol in Zusammenarbeit mit dem Amt für den Nationalpark Stilfserjoch umgesetzt wurde, beleuchtete. In dieser Zeitspanne konnte der Nationalpark in rund 60 der bekanntesten internationalen Zeitschriften und Online-Foren wie National Geographic, Focus Online, Bergwelten, Alpin, La Gazzetta dello Sport u. v. m. platziert werden. „Dies wirkte sich neben sehr vielen anderen Werbemaßnahmen sehr positiv auf die Besucherzahlen der neuen Homepage aus. Die Besucherzahlen konnten von 2.000 jährlich im Jahr 2017 auf über 100.000 im Jahr 2022 gesteigert werden. Dies trifft ebenso auf die Social-Media-Kanäle des Nationalparks zu, wo man durch gezielte Maßnahmen die Zahl der Follower bei Facebook mehr als verdoppeln und bei Instagram sogar fast versechsfachen konnte“, so Programmleiter Lukas Stecher.
Neben den zahlreichen Kommunikationsmaßnahmen konnten in dieser Zeit in Zusammenarbeit mit den Gemeinden des Nationalparks und zahlreicher weiterer Partner mit dem Ortler Höhenweg und dem Marmorrundweg auch zwei neue Höhenwege eröffnet werden. Um Einheimische sowie Gäste auf die zahlreichen Angebote, die der Nationalpark zu bieten hat, aufmerksam zu machen, wurden im Zeitraum von 2018 bis 2022 insgesamt 27 verschiedene Drucksorten mit einem einheitlichen Erscheinungsbild ausgearbeitet und über 5.000 Fotos und Videos zur Vermarktung der Angebote produziert (Fotos und Videos nationalpark-stelvio.it).
Auch die Förderung von lokalen Produkten aus dem Nationalpark Stilfserjoch war ein zentrales Thema. So schaffte man es unter anderem, die Produkte von 13 Produzenten auf einem gemeinsamen Markstand zu vereinen und gemeinsam auf verschiedenen Wochenmärkten zu verkaufen. Des Weiteren wurde für die Marteller Erzeugergenossenschaft eine sogenannte B2B-Verkaufsplattform umgesetzt. Unter www.nationalpark-produkte.it können lokale Betriebe und der Handel Einsicht in die zur Verfügung stehenden Produkte nehmen und diese zentral bestellen, was einen deutlich geringeren Aufwand für die Betriebe darstellt, da sie nur eine Sammelrechnung am Ende des Monats erhalten sowie mit einem Klick das lokale Angebot aller 13 Produzenten einsehen können. Seit kurzem können die Produkte aus dem Nationalpark nun auch in ausgewählten lokalen Geschäften erworben werden. Diese präsentieren sich auf einem von der Arbeitsrehabilitation Latsch angefertigten Holz-Aufsteller, manche bereits in einer neuen ökologischeren Verpackung, im Sinne der Vision des Nationalparks, der sich zu einer Modellregion für nachhaltiges Leben in den Alpen entwickeln möchte. Alle umgesetzten Maßnahmen können auf der Homepage von IDM eingesehen werden.
Prad, Göflan - Am ersten Fastensonntag ist im Vinschgau zwischen Vetzan und St. Valentin Scheibenschlag-sonntag. Wegen der großen Trockenheit und erhöhtem Waldbrandrisiko war es heuer ohne Genehmigung des zuständigen Forstinspektorates verboten, im Wald und in weniger als 20 Metern Sicherheitsabstand vom Wald, ein Feuer anzuzünden. Vielerorts konnte das Scheibenschlagen deshalb nicht bzw. nicht wie gewohnt durchgeführt werden. In Prad und Göflan hat man spezielle Lösungen - unter Einhaltung der Sicherheitsmaßnahmen - gefunden. In Prad haben sich die drei Scheibenschlaggruppen (Koatlack, Unterdorf und Agums) zusammengeschlossen und am Scheibenschlagplatz der Prader Berger, am Wiesen- bzw. Straßenrand oberhalb vom Hof Wittenberg auf 1350 m das Kreuz aufgestellt und das traditionelle Scheibenschlagen durchgeführt. Die Sprüche (O reim reim…) konnte man im Dorf zwar nicht hören, aber das Feuer war von Eyrs bis Burgeis sichtbar. An Ideen fehlte es auch in Göflan nicht. Um Brauchtum und Sicherheit wegen der anhaltenden Trockenheit in Einklang zu bringen, haben Bauernjugend und die FF Göflan das Scheibenschlagen und die „Hex“ am ersten Fastensonntag kurzerhand ins Dorf auf die Etschbrücke verlegt. Die Scheiben samt guter Wünsche wurden sicher in die Etsch geschleudert. Zum ersten Mal konnten so viele das „Scheibenschlagen“ hautnah miterleben. Geselliges Beisammensein begleitete das Winter austreiben in Göflan. Beim Scheibenschlagen werden gleichzeitig die Kräfte des Frühlings aufgeweckt. (hzg/ap)
Latsch/Vinschgau - Die fünf jungen Frauen aus Südtirol, darunter die Vinschgerinnen Ruth Dietl aus Latsch, Eva Aurich aus Naturns und Sabrina Eberhöfer aus Laas, setzen sich seit Jahren für das Projekt Vida y Esperanza in Cochabamba in Bolivien ein. Sie unterstützen die Stiftung unter anderen mit dem Erlös des traditionellen Wattturniers in Latsch. Dieses findet dort heuer am 18. März 2023 statt. Die Stiftung hilft den Menschen im Armenviertel von Champarrancho. Ein Team mit Pädagogin, Psychologin und Sozialarbeiterin begleitet rund 100 Kinder und Jugendliche und deren Familien. Regelmäßig angeboten wird beispielsweise Hausaufgabenhilfe, weil die Eltern oft selbst keine Schulbildung haben. Durch diesen Einsatz wird den Schulabbrüchen entgegengewirkt. Diese sind jüngst durch die Corona Krise wieder gehäuft aufgetreten. „Die Hausaufgabenhilfe ist das Wichtigste in unserem Projekt, weil sonst wirklich viele die Schule bereits in der Grundschule abbrechen würden. Ein vorrangiges Ziel des Projektes ist es, dass alle Kinder zumindest die Mittelschule abschließen“, erklärt Sabrina Eberhöfer. Bei regelmäßigen Besuchen der Sozialarbeiterin werden auch Themen angesprochen wie Zukunftsvisionen (aufzeigen von möglichen Aktivitäten, um den Lebensunterhalt zu bestreiten), Gewalt in der Familie, Stärkung des Selbstbewusstseins, vor allem der Frauen und Mädchen und einiges mehr. Organisiert werden immer wieder Workshops für Eltern.
„Wir sind südtirolweit mehrere Freiwillige, die bereits für mindestens drei Monate vor Ort waren, um uns das Projekt anzusehen und als Praktikantinnen mitzuarbeiten“, sagt Eberhöfer. (mds)
Watturnier:
am Samstag, 18. März 2023 ab 14.00 Uhr im Culturforum Latsch. Nenngeld 20 Euro pro Kopf (inklusive Essen), Anmeldung unter:
349 007 40 78 (bis 16. März)
Vinschgau - Es beginnt wieder die Jahreszeit, in der Katzen ihre Jungen auf die Welt bringen. Und damit beginnt auch die Zeit, in der dann mancherorts kranke Kätzchen umherirren und ein tristes Dasein fristen, bis sie kläglich verenden. Es gibt Menschen, darunter oftmals auch die Besitzer der Katzen, die vom Katzenelend unberührt bleiben. Und es gibt Menschen, denen das Ganze sehr nahe geht und die sich dafür einsetzen, dass Katzen kastriert werden. Großes leisten die Verantwortlichen im Tierschutzverein Vinschgau um die rührige Anita Pichler aus Latsch. Im vergangenen Jahr wurden in Zusammenarbeit mit dem tierärztlichen Dienst 167 Katzen in Vinschger Tierarztpraxen und im Tierheim Sill kastriert. 87 kleine, teils verwahrloste Kätzchen wurden aufgenommen und gesund gepflegt. Dasselbe gilt auch für 13 kranke oder verunfallte erwachsene Katzen. 15 ältere Katzen kamen nach dem Tod ihrer Besitzer in die Pflegestationen der Mitglieder im Tierschutzverein. Diese vermitteln die Kätzchen und Katzen an Tierliebhaber, und sie versorgen 130 freilebende Katzen in ihren Kolonien mit Futter. Für Kastrationen usw. muss der Verein sehr viel Geld aufwenden, das neben der öffentlichen Unterstützung zum Großteil von Spenderinnen und Spendern und aus der Mitgliederkasse kommt. In Schluderns und Tarsch konnten 2022 durch Kuchenverkauf Spenden gesammelt werden. Die Mitglieder im Tierschutzverein kümmern sich jedoch nicht nur um Katzen, sondern auch um Igel, Hasen, verletzte Vögel…. Und sie blicken auch hinter die Stalltüren der Hofstellen und schreiten ein, wenn sie große Mängel bei der Tierhaltung feststellen. Neben dem Einsatz für Tiere bemüht sich der Tierschutzverein im Projekt „Gemeinsam bunt“ mit unterschiedlichen Aktionen, auch in Schulen, um Sensibilisierung der Kinder und Jugendlichen für Natur, Umwelt und Tierschutz im Allgemeinen. Jüngst haben die Verantwortlichen im Tierschutzverein Vinschgau, im Tierheim Naturns und im Tierschutzverein RespekTiere ein Leitbild ausgearbeitet, um Synergien in der Zusammenarbeit auszuloten. Auch die neuen Tierschutzbestimmungen waren ein Thema. Der Tierschutzverein Vinschgau kann auch durch die 5 Promille der Steuererklärung unterstützt werden. (mds)
Weitere Infos bei
Anita Pichler 333 5418810
Schlanders - Am 19. Februar mit Beginn um 19 Uhr fand die Jahreshauptversammlung von JuVi - Jugendtheater Vinschgau unter dem Motto „Auf, auf und davon“ im Kulturhaus Karl Schönherr von Schlanders statt – heuer war es bereits die fünfte, nach vier Jahren Tätigkeit.Die Vorsitzende Nadja Senoner begrüßt die ca. 40 Mitglieder, darunter die Ehrengäste und die sieben Neumitglieder. Nach Genehmigung des Protokolls der letzten Jahreshauptversammlung wird auf das vergangene Jahr zurückgeschaut. Der Jahresrückblick wird in einem Sketch zweier Putzfrauen (gespielt von Sonia Thöni und Fabian Müller), die im JuVi -MAGAZIN blättern, gekonnt in Szene gesetzt. Trotz Pandemie finden sich einige Schlagzeilen: Das Theaterstück „Gentiane - Muse des Wahnsinns“, dem Musical „Life – Leben“ im Kulturhaus von Schlanders, dem Freilicht-Event „Night of Light“ auf dem Kulturhausplatz und dem Jugendtheater „Schlafenszeit“ in Latsch. Angesprochen werden die zahlreichen Workshops und Theaterausflüge, verschiedenste Online Veranstaltungen und die Sprachbildung mit Autorin Selma Mahlknecht. An die Aktionen aus dem Bereich Think Green, wie das Pflanzen von Bäumen und das Errichten eines eigenen Bienenstockes werden erinnert. Sowohl Vortrag als auch Bilder dazu, lassen auf viel Spaß und Interesse von Seiten der Mitglieder schließen. Zahlreichen Personen wird für die ständige Unterstützung gedankt. Dabei gilt ein Dank der Marktgemeinde Schlanders, aber auch den Medien für ihre Berichterstattung. Nach der Entlastung des Kassiers, wird der bestehende Ausschuss mit Stefan Schönthaler/Technik, Marian Horrer/Bühnenbau, Tobias Gemassmer/Kassier, Nadia Senoner/Obfrau, Sonia Thöni/Schriftführerin und Daniel Trafoier/Künstlerischer Leiter in dieser Zusammensetzung bestätigt. Im Anschluss wird der Jugendbeirat gewählt. Dessen fünf Mitglieder sind nach der Neuwahl Lara Peer / Jugendobfrau (Eyrs) Leonie Seguella, Franz Mantinger (beide aus Latsch), Lisa Marie Telfser (Schlanders) und Mathias Steiner (Reschen). Es folgt die Vorschau auf 2023, welche auch auf www.mein.juvi.org nachzulesen ist. Im Anschluss kommen Ehrengäste und -mitglieder zu Wort, die alle dazu auffordern so tatkräftig wie bisher weiterzumachen. Die Verantwortlichen vom JuVi bedanken sich zum Schluss noch einmal bei allen, die den Jugendverein unterstützen und durch gemeinsame Teamarbeit zu einem Erfolg werden lassen. Die Versammlung endet in geselliger Runde am Buffet. (chw)
Heimatbühne Schluderns
Rasantes Tempo von der ersten Minute an. Und Unterhaltung bis zur letzten. Viel zu lachen gibt es bei der Komödie „Ein Traum von Hochzeit“ im Kulturhaus Schluderns. Vom Barhocker beim Junggesellenabschied fällt Bill direkt ins Hotelbett der Hochzeitssuite und erwacht dort am nächsten Morgen mit einer nackten, schönen Unbekannten. Dass er sich an (fast) nichts erinnern kann, ist nicht das einzige Problem von Bill, denn jeden Moment kann Rachel seine Zukünftige eintreffen …und so nimmt das Chaos seinen Lauf. Sein bester Freund wird zum vermeintlichen Hallodri, das Zimmermädchen wird zur Freundin und die Freundin zum Callgirl, Julie wird zu Judy und umgekehrt. Anstatt „großer Augenblicke“ gibt es „einen Hochzeitsintensivkurs“ inklusive Dorfneurotiker. „Das was passiert ist, ist zu kompliziert“, müssen bis zum Schluss selbst die Beteiligten zugeben.
Viel Witz und turbulente Verwechslungen hat die Heimatbühne Schluderns zu bieten. Christl Stocker Perkmann führt in routinierter Manier Regie und greift auf ein bewährtes Ensemble zurück. Die Spieler:innen erobern das Publikum auf Anhieb und begeistern mit ihrem leidenschaftlichen Einsatz und Engagement. Bemerkenswert: das Bühnenbild. (ap)
Weitere Aufführungstermine:
Freitag, 10. März 2023 um 20 Uhr
Samstag, 11. März 2023 um 20 Uhr
Tel. 339 760 0113
PR-INFO Audiovita
Der Erfolg beim Tragen von Hörgeräten hängt von vielen Faktoren ab. Das richtige Tragen von Hörgeräten spielt dabei eine wesentliche Rolle, die leider immer noch einige Hörgeräte-Träger unterschätzen.
Wenn es um das Thema Hörgeräte geht, so ist nicht immer alleine ein einziger Faktor maßgeblich beteiligt, dass das Hören zum Erlebnis wird. Die Schlüsselrolle dabei wird natürlich oft und von vielen den Hörgeräten zugeschrieben. Auch das Fachpersonal, von den verschiedenen Hörgeräte-Akustikern bis hin zu den Ärzten, wissen um die Unterschiede bei der Qualität von den verschiedenen Hörgeräten. Es gibt einfache Hörgeräte, die preislich niedriger angesetzt sind und die sehr gut funktionieren und von einer hohen Qualität sind, allerdings eher für einfache Hör-Situationen besser geeignet sind. Je hochwertiger Hörgeräte sind, desto komplexer ist die Verarbeitung von Tönen und desto genauer wird die jeweilige Situation akustisch abgebildet. Hören in lauter Umgebung bleibt für einen Schwerhörigen (wie oft auch für einen Normalhörenden) eine Herausforderung, wird aber mit höherwertigen Geräten meistens viel besser gemeistert.
Ein zweiter sehr wichtiger Faktor ist die Fähigkeit des Hörgeräte-Akustikers, mit der zur Verfügung stehenden Technik so professionell wie möglich, aber auch mit der Problemlösung jedes einzelnen Betroffenen so einfühlsam wie möglich vorzugehen. Eine fundierte Ausbildung zum Hörgeräte-Akustiker ist die Basis dafür, fragen Sie doch einfach mal wo Ihr Hörgeräte-Akustiker studiert hat. Nach der Matura braucht es ein dreijähriges Studium, um die nötige Ausbildung über Technik, Medizin und Psychologie zu erfahren. Der Akustiker sucht zusammen mit Ihnen das Gerät aus, das am besten zu Ihrem Hörverlust und zu Ihren Gewohnheiten passt.
Der dritte und wichtigste Teil bei der Versorgung mit Hörgeräten liegt jedoch am Betroffenen selber. Der hat die große Aufgabe, seine Schwerhörigkeit zu erkennen, die Hilfe anzunehmen und dann auch noch sehr fleißig zu sein. Leider reicht es nicht, Hörgeräte nur sporadisch zu benutzen. Eine tägliche und konstante Tragezeit von mindestens 12 Stunden am Tag ist wichtig, damit sich der Schwerhörige an Geräusche gewöhnt und in Folge auch Sprache immer besser versteht.
Sollten Sie sich auf das Abenteuer „Hören“ einlassen wollen, kontaktieren Sie uns noch heute unter 0473 732084 (Schlanders und Mals) oder 0473 230188 (Meran) und sichern Sie sich einen Termin für einen Hörtest und eine erste Beratung. Wir freuen uns auf Sie!
Taufers/Ukraine - Koniaieva Elizaveta und Gorbunov Leo sind wegen des Krieges aus der Ukraine geflohen und haben in Taufers im Münstertal ein Bleibe gefunden. Wolfgang Platter unterstützt sie tatkräftig und er hat es ermöglicht, dass Elizaveta und Leo ihren Weg kurz schildern. - Koniaieva Elizaveta und Gorbunov Leo sind wegen des Krieges aus der Ukraine geflohen und haben in Taufers im Münstertal ein Bleibe gefunden. Wolfgang Platter unterstützt sie tatkräftig und er hat es ermöglicht, dass Elizaveta und Leo ihren Weg kurz schildern.
Mein Name ist Elizaveta Koniaieva, ich bin 29 Jahre alt und Bürgerin der Ukraine. Mein Mann, Gorbunov Lev, ist 44 Jahre alt, er ist russischer Staatsbürger. Und vor den Ereignissen in der Ukraine lebte Leo bis zum 24. Februar 2022 drei Jahre lang in der Ukraine und hat eine unbefristete Aufenthaltserlaubnis. Wir lebten in meiner Heimatstadt Charkow. Aber der plötzliche Krieg im letzten Winter hat unser Leben auf den Kopf gestellt. So landeten wir in Südtirol, wo wir bis heute leben.
Wir wachten gegen 5 Uhr morgens von Kampfflugzeugen auf, die in der Luft flogen. Und dann hörten wir, eine nach der anderen, endlose, wie es uns damals vorkam, Explosionen von Bomben, die auf Wohngebäude fielen. Wir wussten nicht, was wir tun sollten. In einem solchen Moment wird ein gewöhnlicher Mensch von Panik und Angst erfasst. Und wir sind keine Ausnahme von der Regel. Wir haben an diesem Tag nicht lange überlegt, wir mussten etwas tun. Wir packten zwei kleine Rucksäcke mit unseren Dokumenten und etwas Proviant und liefen zur Metrostation, wo es schon viele verängstigte und weinende Menschen und Tiere gab. Wir verbrachten 9 der härtesten Nächte unseres Lebens in der U-Bahn. Danach beschlossen wir, die Stadt zu verlassen, zum Erholungszentrum, wo wir uns einst ausruhten und wo sich unsere Freunde versteckten. Der Vorort Charkow erwies sich als gefährlichere und gefährdetere Zone. In der Gegend von dem Ort, an dem wir uns damals befanden, 10 Kilometer entfernt, gab es Kämpfe um ukrainisches Land. Wir haben 3 Monate im Erholungszentrum verbracht, wir haben sehr bescheiden gegessen, abends haben wir das Licht im Zimmer nicht angemacht und waren den ganzen Tag über sehr ruhig. Der Winter war feucht und nass, und wenn es Tag oder Nacht große Explosionen in der Nähe gab, versteckten wir uns im Keller und saßen dort etwa 1 oder 2 Stunden.
Nach einiger Zeit dieses Lebens fingen mein Mann und ich an, darüber nachzudenken, in ein anderes Land auszuwandern. Wir wussten, dass der Krieg nicht so schnell enden würde und der Aufenthalt mit einem russischen Pass in der Ukraine sehr gefährlich war. Unsere Wahl ist Italien. Die Umstände ergaben sich und wir kamen mit Schwierigkeiten in Südtirol an, gingen sofort zum Freiwilligenzentrum für Flüchtlinge aus der Ukraine in Bozen, wo uns große Hilfe und eine vorübergehende Unterkunft in Taufers, wo wir heute leben, angeboten wurden. Wir sind Italien, namentlich Südtirol, sehr dankbar dafür, dass die Gesellschaft uns als Familie aufgenommen hat. In all den Monaten, die wir hier verbringen, leisten uns die Einheimischen unschätzbare Hilfe und Unterstützung. In Tirol haben wir Ukrainer getroffen, die in einer ähnlichen Situation sind wie wir, mit denen wir uns gut verstehen. Dank der guten Einstellung der Menschen zu uns bauen wir hier ein neues Leben auf in der Hoffnung, dass unsere nächste Generation nicht weiß, was Krieg ist.
Ich halte es für notwendig, der Gemeinde Taufers für die vorübergehende Bereitstellung von Wohnraum und Arbeit, der Gemeinde Laas, namentlich Wolfgang Platter, für die immer wieder für uns erbrachten Dienste in praktischer, kultureller, pädagogischer und freundschaftlicher Hinsicht an alle Einwohner Südtirols meinen Dank auszusprechen.
Koniaieva Elizaveta und Gorbunov Leo
Kolping im Vinschgau - So empfinden und reden wir. Dort wo ein Verein/ Kolpingsfamilie die Jugend hat, hat er Zukunft, wo ich möglichst jugendlich rüberkomme, bin ich up to date.
Mir steht da immer der 85 jährige Mann vor Augen, der zu mir einmal sagte: Zum Seniorennachmittag gehe ich erst, wenn ich alt bin, denn dort sind ja lauter alte Leute .Alt sein , ist unmodern, je jünger, desto besser.
Aber wenn ich ehrlich bin, muss ich doch sagen: Meine Zukunft gehört niemand anderem, schon gerade keinem Jungen. Meine Zukunft gehört entweder mir, oder keinem. Natürlich haben Jüngere Einfluss auf meine Zukunft: Sie gestalten Dinge, die mich betreffen, aber gehören soll ihnen meine Zukunft nicht. Vor allem dann nicht, wenn ich aus deren Sicht vielleicht keine Zukunft mehr habe, weil ich zu altmodisch, zu gebrechlich oder was auch immer bin.
Da gefällt mir der Satz des Seligen Adolph Kolping schon viel besser: „Die Zukunft gehört Gott und den Mutigen!“ Meine Zukunft gehört zunächst einmal wirklich Gott, denn nur er kann mir eine Zukunft schenken über die Endlichkeit und Gebrechlichkeit dieser Welt hinaus.Und daran zu glauben, darauf zu vertrauen, das erfordert Mut: Denn da kommt noch was , was ich nicht im Griff habe! Das ist letztlich Ostern: Ich begreife da kommt noch was, egal in welchem Zustand ich mich jetzt befinde!
Und diesen Mut habe ich vielleicht auch manchem Jugendlichen voraus, der skeptisch oder enttäuscht von der Welt, für sich keine Zukunft sieht, nur weil er jünger an Jahren als ich ist.
Die Zukunft gehört Gott und den Mutigen- und damit auch mir!!
Otto von Dellemann
Eine Südtiroler Siedlung bei Salzburg war von 1938 bis 1945 Lydias Zuhause. Sie war drei Jahre alt, als sie dorthin kam. Ihr Vater war von den faschistischen Arbeitgebern aus dem Laaser Marmorwerk vertrieben worden und mit der Frau und den zwei kleinen Kindern auswandert.
von Magdalena Dietl Sapelza
Lydias Vater fand sofort Arbeit in den „Salzburger Marmorwerken“, bis er in den Krieg ziehen musste. Die Mutter verdiente sich etwas mit Näharbeiten. In der Siedlung fühlte sich Lydia wohl. Schrecklich war für sie jedoch der Bombenalarm und die Enge in den überfüllten Luftschutzkellern. Noch heute riecht sie den modrig feuchten Geruch. „In di Luftschutzkeller isches furchtbor gwesn“, sagt sie. Die Gedanken daran machen es ihr heute noch schwer, durch ein Tunell zu fahren oder auch nur in den Keller zu gehen. Ein Schock für sie war die Nachricht, dass ihr Vater vermisst sei. Im Frühjahr 1945 entschied die Mutter mit ihren Kindern - inzwischen waren es drei - nach Laas zurückzukehren. Im Lastwagen auf holpriger Straße hielt sich Lydia an ihrer Puppe fest. Von Reschen ging’s zu Fuß weiter bis Schluderns und dann mit einem Ziehwagen nach Laas. Unterschlupf bot dort eine Tante. Die Mutter schlug sich mit Gelegenheitsarbeiten durch. Lydia fühlte sich in der Schulklasse gemobbt. „Dia woaß nit amol wo Eyrs isch“, diese verächtlichen Worte der Lehrerin schmerzten. Italienisch war ihr fremd, und sie war tieftraurig, nachdem sie von „Sehr gut“ in Salzburg auf „Genügend“ herabgestuft worden war. „Di Frau fan Italienischlehrer hot miar norr fescht gholfn“, betont sie. Die Ungewissheit um das Schicksal des Vaters lag wie ein Schatten über der Familie. Die erlösende Nachricht kam mit einem Brief aus Amerika. Er lebte. Er arbeitete dort als Gefangener bei Waldarbeiten, und es ging ihm gut. Es folgten weitere Brief. Im August 1945 konnte Lydia ihren Vater in die Arme schließen. „Norr hon i gwisst, iatz kimmt a bessere Zeit“, erklärt sie. Mit im Gepäck hatte er eine Holzscha-tulle, auf der er die Namen seiner drei Kinder eingeritzt hatte. Später kamen noch zwei Kinder dazu. Beherzt förderte er alle. Lydia schaffte es sogar, Klassen zu überspringen. Nach der Mit-telschule bei den „Englischen“ in Meran besuchte sie dort die LBA. Als Lehrerin begann sie in Katharinaberg, kam dann nach Tabland und Allitz. Auf dem Fußweg dorthin begleitete sie gelegentlich der Steinmetz Franz Kaufmann (Jg. 1928), den sie 1957 heiratete. „Er isch gonz a liabr Mensch gwesn“, betont sie. Ihre nächste Stelle erhielt sie in Goldrain zugewiesen. Inzwischen war sie Mutter geworden. Da die Mutterschafts-Auszeit begrenzt war, kam sie nicht umhin, das Kind im Puppenwagen in die Schule mitzunehmen. Ein Hausmeister warf ein Auge darauf. Dann kam sie endlich in die Schule nach Laas. Inzwischen war sie Mutter von drei Kindern geworden. Nach einer Pause von 10 Jahren kamen noch zwei Nachzügler dazu und ein Pflegekind. Lydia gab ihr Bestes als Mutter und als Lehrerin. Auch beim Bau des Eigenheimes half sie tatkräftig mit. „Miar sein grennt unt hobm bugglt, obr olz isch gongen“, sagt sie.
Ein großes Anliegen war ihr stets die Förderung lernschwacher Kinder. Von der damaligen Landesrätin Gebert Deeg ließ sie sich dazu bewegen, für den Gemeinderat zu kandidieren. Als erste Frau im Laaser Gemeinderat kämpfte Lydia für die Errichtung der Werkstatt für Menschen mit Behinderungen im „Doktorhaus“, die später nach Tschengls übersiedelte. Im Verwaltungsrat des Schlanderser Krankenhauses setzte sie sich für die Rechte der Frauen ein. Und sie gründete den Laaser Seniorenclub. „Miar hobm a tolle Gruppe kopp“, schwärmt sie. Deis isch für miar di scheanste Zeit gwesn.“ Mit dem Erlös von Bastelarbeiten konnte beispielsweise die Kirchenorgel mitfinanziert werden. Nachdem ihre Mutter einen Schlaganfall erlitten hatte und ihre Hilfe benötigte, gab Lydia die Leitung im Seniorenclub ab. Später kümmerte sie sich auch liebevoll um ihren Mann, bis dieser 2017 starb.
Heute pflegt sie ihren Garten, schreibt Begebenheiten aus ihrem Leben auf, ordnet die persönlichen Dokumente, die sie aufbewahrt hat, darunter auch die Briefe ihres Vaters. Inzwischen hat sich ein wertvoller Erinnerungsschatz angesammelt. Und Frau Lydia liest gerne. „Als Kindr hobm miar koane Bücher kopp“, meint sie.
Im vergangenen Jahr besuchte sie die Siedlung, in der sie einst gelebt hatte. Sie fand das Gebäude noch so vor, wie es einst war. „Obr kurz drnoch hobm si olz ogrissn“, erklärt sie. Die Siedlung ist zwar verschwunden, doch ihre Erinnerungen daran bleiben lebendig.
Kulturhaus Karl Schönherr - Schlanders - Requiem in d-Moll k.626 von Wolfgang Amadeus Mozart am 26. März um 18.00 Uhr im Kulturhaus Karl Schönherr Schlanders
Zum wiederholten Mal und passend zur Fastenzeit bringt das Orchester des Konservatoriums Claudio Monteverdi aus Bozen in unserem Kulturhaus ein großes, erhabenes Meisterwerk auf die Bühne.
Unter der bewährten Leitung von Emir Saul werden die ca. 70 Musikerinnen und Musiker von ca. 60 Sängerinnen und Sängern aus zwei Chören (Chor des Gymnasiums „ G.Pascoli“ und Chor des Gymnasiums „W.v.d.Vogelweide“) begleitet.
Das Requiem - eine klassische Vertonung der Totenliturgie - aus dem Jahre 1791 ist Mozarts letzte Komposition. Obwohl sie nur zu zwei Dritteln tatsächlich von Mozart stammt, ist sie eines seiner beliebtesten und am höchsten eingeschätzten Werke. Es ist ein emotional anregendes Stück von tiefer Wehmut, verklärendem Trost und energischer Gefasstheit, das unzählige Menschen auf der ganzen Welt heute genauso bewegt wie vor Jahrhunderten, als es uraufgeführt wurde.
Lassen Sie sich von den Klängen dieses Requiems, das Mozart in einer außergewöhnlichen Verfassung kurz vor seinem Tod geschrieben hat und das von seiner künstlerischen Reife zeugt, auf die Karwoche und die vorösterliche Zeit einstimmen!
Karten sind im Büro des Kulturhauses und an der Theaterkasse vor der Aufführung erhältlich. Vormerkungen:
T 0473 737777 oder
kulturhaus@schlanders.it
Unterstützt von der Marktgemeinde Schlanders, dem Amt für deutsche Kultur und der Raiffeisenkasse Schlanders.
Aus dem Gerichtssaal - Tappein ist ein schöner, auf einer Naturterrasse auf ca. 1500 Metern gelegener alter Hof. Er wird bereits in einer Urkunde aus dem Jahr 1365 erwähnt. Die Vorfahren des 1816 auf dem „Oberloretzhof“ in Laas geborenen bekannten Meraner Kurarztes Franz Tappeiner stammten vom Tappeinhof. Allein schon weger der Lage verkündet ein alter Volksreim: „Lechtl, Pinet und Tappein die schönsten Höf’ im Landl sein“. Auch einige Sagen ranken sich um dieses uralte Anwesen. So soll ein pfiffiger Bauer vom Tappeinhof sogar den Teufel in seinen Dienst genommen und am Ende um seinen Lohn geprellt haben. Er vereinbarte nämlich mit dem „Gottseibeiuns“, wenn es ihm gelänge, den Weg von Schlanders bis zum Hof in der gleichen Zeit zu pflastern, wie der auf dem Pferd voranreitende Bauer für die Strecke benötigte, dann sollte er als Lohn seine Seele haben. Bis in der Nähe des Hofes war der Satan schon fast gleichauf, als das Pferd des Bauern tot zu Boden stürzte. Der brach geistesgegenwärtig seinen Reitstock entzwei und legte ihn in Kreuzesform über den Weg, sodass der Teufel seine Arbeit nicht vollenden und damit nicht seinen Lohn fordern konnte.
In neuerer Zeit wurde Tappein in zwei geschlossene Höfe, den „Untertappeinhot“ und den „Obertappeinhof“ unterteilt. Die Eigentümer wechselten sich ab. Einem Höhenflug schien Tappein im Jahre 1963 nahe, als ein vermögender Schweizer namens Sutter bzw. dessen aus Tscherms stammende Frau Tratter Sieglinde den Hof erwarben. Vom Viehauftrieb und vom Volksfest bei der Einweihung des Hofes schwärmen ältere Schlanderser noch heute. Doch die anfängliche Begeisterung der Familie Sutter für das Anwesen auf der Sonnenseite verflog mit der Zeit. Frau Sutter scheint zudem unter der Einsamkeit sehr gelitten zu haben. Im Jahre 1973 ging der Hof jedenfalls ins Eigentum des Filipp von Pföstl, eines vermögenden Metzgermeisters aus Obermais, über. Der hatte jedoch einen Sohn, dem das väterliche Geld locker in der Tasche saß. Tappein kam in der Folge „unter den Hammer“ und wurde Eigentum der Bodenkreditanstalt, welche ihn dann im Jahr 1985 an Müller Karlheinz aus Frankfurt verkaufte, der ihn schließlich, wohl auch weil er die ständigen „Querelen“ mit seinen hiesigen Statthaltern satt hatte, im Jahre 2016 dem früheren Richter von Schlanders, Albert Frötscher, schenkte. Doch auch der sollte sich über diese unentgeltliche Zuwendung nicht lange freuen, denn schon im Jahre 2017 brachte Lanthaler Erwin, der nunmehrige Eigentümer des Untertappeinhofes, vertreten durch gleich zwei Advokaten aus Neapel, Klage gegen dieses Rechtsgeschäft ein. Die beiden Anwälte meinten, die Schenkung wäre nichtig, weil nur vorgetäuscht. In Wirklichkeit hätten Müller und Frötscher einen Kaufvertrag abgeschlossen. Zweck dieses Scheingeschäftes wäre gewesen, ihn als Pächter um sein gesetzliches Vorkaufsrecht zu prellen. Mit diesem Klagebegehren ist Lanthaler nun schon gleich zweimal, vor dem Landesgericht Bozen und in der Berufung vor dem Oberlandesgericht Trient, abgeblitzt. Die Kosten für beide Instanzen trägt der Verlierer. Der Prozess behängt derzeit vor dem Kassationsgericht in Rom.
Wir haben im Jahre 2018 einen Beitrag in dieser Rubrik mit dem Titel überschrieben: „Die Friedensfahne weht über dem Untertappeinhof“. Wir müssen unsere Prognose revidieren und auf eine im Volke verbreitete Meinung zurückgreifen. Demnach wird auf Tappein erst dann Ruhe einkehren, wenn der Hof wieder in einer Hand ist, und zwar in der eines Tappeiners.
Peter Tappeiner, Rechtsanwalt
peter.tappeiner@dnet.it
Tschengls - Eines wurde bei der Vollversammlung der Umweltschutzgruppe Vinschgau in der Tschenglsburg am 24. Februar klar: Die Leidenschaft für Umwelt und Natur ist ungebrochen und der Einsatz für den Erhalt ist vielfältig.
von Erwin Bernhart
Von weitläufigen und vielfältigen Tätigkeiten konnte der Vorstand der Umweltschutzgruppe Vinschgau berichten. Nach zwei Jahren online sind an die 30 Mitgliede der Einladung zur Vollversammlung in die Tschenglsburg gefolgt. Josef Gruber berichtete über die bisher nicht zustande gekommene „Volksinitiative der Artenvielfalt“. Ein diesbezüglicher Landesgesetz-Entwurf beinhalte unter anderem: Bagatelleingriffe in allen Gemeinden sollten unterbunden werden, eine Umstellung von bis zu 60% der Landwirtschaft auf Biolandbau wird gefordert und 7% der landwirtschaftlichen Nutzfläche sollen als Lebensräume und Rettungsinseln zur Förderung der Biodiversität bereitgestellt werden. In den landwirtschaftlichen Fachschulen solle es je einen Klassenzug für Ökolandwirtschaft geben. Weil Südtirols Viehbauern rund 50 % der Futtermittel importieren, müsse der Viehbesatz abgebaut werden. So einige Ideen im Gesetzentwurf.
Albert Pritzi berichtet über den Einsatz für die Ausgleichsmaßnahmen am Rambach. Pritzi forderte, dass man an die jährlich vorgesehen Gelder für Ausgleichsmaßnahmen herankommen müsse. Von den „Patenschaften für Schutzgebiete“ berichtete Ingrid Karlegger. Man sei auf großes Echo gestoßen. Mittlerweile gebe es 30 Patenschaften, die sich dem Schutz gegen Übergriffe aller Art verschrieben hätten. Was mit der Wangerau und dem Englisch Moos in Naturns 2021 begonnen habe, konnte mit der Taufern Au forgesetzt werden.
Aus der Lehrfahrt ins Allgäu zu den „blühenden Landschaften“ ist das Projekt „Der Vinschgau blüht auf“ entstanden, mit dem Ziel, auf öffentlichen Flächen zur Förderung von Insekten beizutragen. Von den Gemeinden habe sich nur Schlanders zur Mitarbeit bereit erklärt, sagte Eva Prantl. Es werde Saatgut benötigt und weil es in Südtirol kein einheimisches Saatgut gebe, werde in Stilfs ein Projekt für einheimisches Saatgut heuer gestartet.
Der Bildungsausschuss Kastelbell hat die Biodiversität in sein Programm aufgenommen und wird heuer an Private entsprechendes Saatgut abgeben.
Zur Sprache kam auch der Blühsteifen am Fahrradweg Eyrs-Laas. Für das Projekt „Schneewinkel“ in Schlanders brauche es neuen Schub, sagte Helmuth Schönthaler. Man konnte Pestizide in Hausgärten nachweisen, auch Reste von DDT.
Vorgenommen hat man sich für heuer unter anderem wiederum die Förderung der Biodiversität.
Auf der Instagramseite Southtyrolian sind die Krampusse auf dem Schnalser Athesiagletscher in Russland und China sehr beliebt geworden. Wem wunderts? Die Russen kennen sich mit teuflischem Brauchtum ja aus. Kundenbeziehungen müssen gepflegt werden.
Eugen Jörg, Burgeis
Jubiläum. Vor 65 Jahren wurde die Seilbahn Latsch-St.Martin im Kofel gebaut und in Kürze, nach einer Generalsanierung, wird sie den Dienst wieder
aufnehmen. Mit dem Ticket kann man nicht auf dem Mond landen, aber man kommt einen Schritt näher.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Wertvolles Gut
Bei der Andreas-Hofer-Gedenkfeier am Sonntag, den 19. Februar in Plaus wurde nach der sinnvollen Predigt und festlich gestalteten Sonntagsmesse von Seelsorger Hermann Senoner, anschließend am Gefallenendenkmal die Gedenkrede gehalten. Unsere SVP-Ortsobfrau Claudia Seeber hatte zur Gedenkrede den Heimatkundler und Tiroler- und Habsburger-Geschichtekenner Georg Hörwarter aus Meran eingeladen. Zuvor begrüßte Frau Seeber noch die Anwesenden und las dann alle Namen der Plauser Gefallenen und Vermissten des 1. und 2. Weltkrieges vor, um diese und deren Leid nicht zu vergessen. Vor allem erwähnte sie auch das sehr wertvolle Gut des Friedens, den es gerade in der heutigen Welt so dringend braucht!
Georg Hörwarter hielt anschließend eine sehr lehrreiche und interessante Rede über das Leben unseres Tiroler Helden Andreas Hofer. Mit genauen Daten und geschichtlichen Begebenheiten las und erklärte er vom Leben und Wirken Hofers bis zu seinem Tod in Mantua. Außer den vielen Verteidigungskämpfen und anderen Ereignissen, ging Andreas Hofer auch schon in jungen Jahren zeitweise ins nahe gelegene Welschtirol zur Arbeit, um die italienische Sprache zu erlernen. Denn als Tiroler Schützenhauptmann war es ihm sehr wichtig auch die Sprache der Welschtiroler Schützen und Freunde zu sprechen. Die italienische Sprache kam ihm auch als Gastwirt, Vieh- und Pferdehändler sehr zu Gute!
Die Gedenkfeier wurde von Plauser- und Rablander Schützen feierlich umrahmt, sowie von den Musikanten aus Naturns mit schönen passenden Weisen begleitet und beendet.
Allen zusammen ein großer Dank für die festlich gestaltete Feier.
Gögele Ernst, Plaus
Rechts-radikale Gesinnung!
Zum Leserbrief des Giacumin Bass aus Müstair (in Nr. 4 vom 23.02.2023)
Grundsätzlich finde ich es gut, dass der vinschger Wind Leserbriefe veröffentlicht.
Verwunderlich und – für den Leser auch kaum zumutbar – ist oft die Länge der Leserbriefe. Die Praxis anderer Printmedien (insbesondere auch namhafter Zeitungen) ist, dass Leserbriefe eine bestimmte Länge nicht überschreiten dürfen und immer einen Bezug zu einem Thema haben müssen, das aktuell in dieser Zeitung behandelt wurde.
Dieser Hinweis an die Redaktion vom vinschger Wind erscheint geboten, weil Herr Bass in seinem Leserbrief angekündigt hat, dass auch noch ein Teil 2 seines Leserbriefes folgt.
Herr Bass berichtet von 145 festgenommenen Personen in der Silvesternacht, verschweigt aber, dass – auch nach Angaben der Polizei - an Angriffen auf die Einsatzkräfte 43 Personen beteiligt waren, davon ca. 60 % mit deutscher Staatsangehörigkeit.
Seine rechts-radikale Gesinnung bringt Herr Bass sehr klar zum Ausdruck und fordert „die Regierung sollte nun wirklich verstärkt durchgreifen“, weiter „die Situation ist die Auswirkung der linken Regierung“ und „solche Ereignisse sind der Spiegel der Regierung, Misswirtschaft, Überforderung und Ja-Sager“.
Im letzten Jahr sind in Berlin ca. 3.000 unbegleitete Jugendliche als Flüchtende aufgenommen worden – meine Hochachtung an die Berliner. Auch vor diesem Hintergrund muss man die Ausschreitungen und Krawalle der Silvesternacht sehen.
Herr Bass sollte sich bitte auch klarmachen, dass das Strafgesetzbuch der Bundesrepublik Deutschland nicht von der „linken Regierung“ gemacht ist und dass die Richter in Deutschland auch nicht von der „linken Regierung“, sondern im Regelfall von einem Richterwahlausschuss ernannt werden – und das ist gut so!
Prof. Gert Karner, Prad und München
Schuld sind: die Migranten, die Medien, die linke Politik
In der Ausgabe vom 23.2.23 druckte der Vinschgerwind einen Leserbrief von Giacumin Bass, Müstair.
Laut Bass wird Europa spätestens morgen im Chaos versinken und ist dem Untergang geweiht. Und es ist klar, wer die Schuld daran trägt. Erstens: Männer mit Migrationshintergrund! Wenn die nämlich nicht wären, würden wir im Paradies leben. Es gäbe dann keine Korruption, keine Klimakatastrophe, keine Kriege, keine globale Ungleichverteilung von Ressourcen und Finanzkapital, keine Armut, keine Femizide, keine sexuellen Übergriffe auf Kinder, und ganz bestimmt keine Unterbrechung der Vinschgerbahn zwischen Töll und Meran. Außerdem würde das Mittelmeer, man muss es wirklich einmal sagen, ohne Männer mit Migrationshintergrund nicht zum Massengrab verkommen!
Zweitens sind „die Medien“ Schuld. Deren Berichterstattung ist, wie Bass in einer bestechenden Analyse zeigt, „feige und beschämend“. Welche Medien er meint (es gibt tausende davon, deren politische Ausrichtungen unterschiedlicher nicht sein könnten), erwähnt er nicht. Ein bisschen Hellseherei kann man von Leser*innen des Vinschgerwind ja wohl noch erwarten, oder? Tatsächlich fragt man sich, was schiefläuft, wenn jemand wie Bass nicht mitbekommen hat, dass die Migranten in Berlin nur Sachschäden angerichtet haben, während in den letzten Jahrzehnten Dutzende von Migranten in Europa von weißen Europäern ermordet wurden (NSU-Morde, Halle, München, Oslo, Civitanova Marche, etc.).
Drittens ist die „linke Regierung“ Schuld: Bass lässt offen, welche er meint (in seinem Text kommen Deutschland, die Schweiz und Italien vor). Um die deutsche oder Schweizer Regierung als „links“ zu bezeichnen, müsste man mehr oder weniger wesentliche Regierungsparteien wegfantasieren. Um die postfaschistische Regierung Italiens als „links“ zu bezeichnen, müsste man mit unheilbarer Farben- und Richtungsblindheit geschlagen sein. Aber das würde Bass sich sicher nicht vorwerfen lassen: Er würde vermutlich die „feige und beschämende Berichterstattung“ beschuldigen, die Falschmeldungen über Meloni verbreitet, die hinter ihrer rechten Fassade geschickt ihre linke Natur verbirgt, die sie zu gegebener Zeit und zur Überraschung aller ganz elegant hervorzaubern wird…
Nadja Thoma, Wien
HAIKU
in Vinschger Dialekt
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Wia Christbamkuglen
hängen sie ba ins in dr
Kiefr – dia Spinnr!
© Helga Maria Gorfer, Schlanders
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Kommentare und Anfragen an;
helga.gorfer58@gmail.com
„Das Malser Afganistan“
Die versuchte Enteignung eines Privatweges in Planeil hat sich mittlerweile zu einer unendlichen Geschichte entwickelt. 3 Bürgermeister und etliche Verfahren später ist man immer noch keinen Zentimeter weitergekommen. Zahlreiche Behörden (Bürgermeister, Fraktion, FF, Weißes Kreuz etc.) haben bereits einen Schlüssel für die Schranke, die den privaten Weg absperrt. Dennoch wurde immer wieder aufs Neue eine Enteignung von Privateigentum angestrengt. Und natürlich immer auf Kosten der steuerzahlenden Bürger!
Die Eigentümer des Weges haben sich seit nahezu fast 20 Jahren, nicht zuletzt mit Hilfe einer couragierten und offenbar talentierten Rechtsanwältin, immer wieder zur Wehr setzen müssen. Unzählige Akten, Gutachten und Stellungnahmen säumen diesen Weg
Vielleicht ist es jetzt einmal an der Zeit sich mit den Eigentümern zusammensetzen und nach alter Tiroler Sitte die Angelegenheit in Ruhe ausschnapsen. Ich bin zuversichtlich, dass man dann eine einvernehmliche Lösung finden könnte.
Eine Lösung, die alle Beteiligten zufriedenstellt und keine Verlierer hinterlässt. Und vor allem keine Steuergelder!
Stecher Peppi, Mals
„Ich war irritiert“
Ich schreibe Ihnen, um in aller Kürze Stellung zum von Angelika Ploner verfassen Beitrag „Brennen für eine bessere Zukunft“ zu nehmen.
Als Referentin und Podiumsteilnehmerin der Veranstaltung habe ich mich bemüht, den Schüler*innen Mut zu machen. Gegen Ende meines Vortrages habe ich, wie von Frau Ploner aufmerksam beobachtet, die Frage gestellt: „Was will ich euch also [am Ende meiner Präsentation, als Resümee] sagen?“ Auf diese Frage habe ich mit zwei Punkten geantwortet, indem ich in etwa sagte:
„Wenn ich meine letzten Jahre so Revue passieren lasse, dann fällt mir auf, dass ich das „Brennen für eine bessere Zukunft“ zu meinem Lebensinhalt gemacht habe. Ich möchte euch abschließend noch zwei wichtige Dinge mitgeben:
1) Es ist egal, wenn euer Leben nicht immer nach Plan läuft. Ab und zu kommt man an Abzweigungen und muss wählen, später stellt sich heraus, dass es falsch oder richtig war. Dabei gibt es gar kein falsch, denn man lernt immer was dazu.
2) Hört auf euer Inneres, auch auf euer Bauchgefühl: Wofür könnt ihr euch begeistern? Was ist eure Leidenschaft? Und versucht auf im Beruflichen dem nachzugehen, denn dann werdet ihr nie das Gefühl haben, „arbeiten“ zu gehen.“
So der Auszug aus meinem Skript. Ähnlich zitiert wurde ich im Beitrag verfasst vom Vinschger.
Frau Ploner schrieb „Die Frage blieb offen.“ Ich war irritiert, als ich diesen Satz gelesen habe, zumal es schlichtweg nicht stimmt und er bei der Leserschaft den Anschein wecken kann, ich sei möglicherweise – aus welchen Gründen auch immer – vage geblieben.
Abschließend möchte ich mich für die ansonsten gelungene Berichterstattung bedanken, aber gleichzeitig darum bitten, das nächste Mal keine Falschinformation zu verbreiten. Ich bin ein großer Fan vom VinschgerWind weshalb es mich vermutlich umso mehr gestört hat.
Daria Habicher, Schlanders
Tartsch/Obervinschgau - Kürzlich trafen sich Imkerinnen und Imker aus dem Bezirk Obervinschgau nach der Coronapause erstmals wiederum zur traditionellen Bezirksversammlung in Tartsch. Obmann Othmar Patscheider zeigte sich erfreut, dass nun wieder Normalität eingekehrt ist.
In den 10 Ortsgruppen hegen und pflegen 230 Imker:innen an die 3.000 Bienenvölker, die sich auch von schwierigen Honigjahren wie 2020/21 von der Varroamilbe und Schäden durch unsachgemäßen Pestizideinsatz nicht entmutigen lassen und trotz mancher Probleme weitermachen. Erfreulich ist, dass junge Menschen Freude an der Imkerei entwickeln und sich bei Kursen das nötige Rüstzeug holen. Die Verantwortlichen im Imkerbezirk stehen in ständigen Austausch mit den Obstbauern. „Die meisten von ihnen setzen alles daran, die Bienen zu schützen, weil ihnen bewusst ist, dass ohne Bestäubung der Blüten auch keine Äpfel wachsen“, erklärt Patscheider. Sie bringen beispielsweise die Spritzmittel Nachts aus, wenn kein Bienenflug herrscht. Leider gebe es immer wieder auch schwarze Schafe. Vier Fälle von Bienenvergiftungen aus dem Bezirk seien im vergangenen Jahr amtlich dokumentiert worden. Dem produzierten Honig attestierte Othmar Patscheider eine gute Qualität. Laufend würden Honigproben analysiert. „Die hie und da festgestellten kleinen Schadstoffwerte gelten als unbedenklich für Menschen, allerdings können sie die Bienenvölker schwächen“, so Patscheider. Ein großes Problem für Bienen und andere Insekten sind die Obst-Monokulturen und die überdüngten Wiesen, auf denen keine Blumen mehr wachsen. Wenn die Zeit der Obstbaumblüte vorbei ist, finden die Insekten zu wenig Nahrung. Obstbauern sind deshalb aufgefordert, für mehr Vielfalt zu sorgen, indem sie Blühstreifen anlegen und auch spätblühenden Pflanzen einen Platz geben. Spätblühende Sträucher und Bäume - gezogen im Pflanzgarten der Forststation Prad – verteilen die Verantwortlichen des Imkerbezirks Obervinschgau jährlich im Frühjahr an Interessierte. Problematisch für manche Imker:innen - vor allem der älteren Generation - ist die Eintragung der Bienenvölker- Anzahl in die Bienendatenbank über SPID (Sistema Pubblico di Identita‘ Digitale). In diesem Zusammenhang werde über mögliche Hilfestellungen nachgedacht. Reinhard Patscheider informierte über Hygienebestimmungen und Hubert Stillebacher über die Belegstelle in Trafoi, deren Leiter er ist und wo Carnica Bienenköniginnen begattet werden. David Frank von der IDM gab Tipps zur Honigvermarktung und Lukas Tratter, Lehrer in der Laimburg, referierte über die Alpenrose. Abschließend erhielten langjährig tätige Imker Ehrenurkunden. Othmar Patscheider (Schluderns) wurde als Bezirksobmann einstimmig wiederbestätigt. Im Vorstand unterstützen ihn Herbert Theiner (Prad), Sabine Prieth (Graun) Othmar Telfser (Glurns) und Christoph Prader (Glurns). Alle Ortsobleute sind Mitglieder im Bezirksausschuss. (mds)
Südtirol/Schlanders - Die Berufsgemeinschaft der Maßschneider im lvh ging bei ihrer kürzlich abgehaltenen Jahresversammlung verstärkt auf die Nachhaltigkeit und den Wert von maßgeschneiderter Kleidung ein.
Dies zeigte sich besonders in einem Referat, welches von Susanne Barta, ihres Zeichens Journalistin und nachhaltige Modebloggerin, gehalten wurde. Es sei sinnvoll, sich Kleidungsstücke beim Maßschneider schneidern zu lassen, um diese nachhaltig lange zu tragen. Die Fast Fashion Mode vergeude die Textilien, die nur kurz getragen werden und aus Fasern bestehen, die nicht recyclebar sind. Die Maßschneider/innen stünden, wie kaum ein anderer Berufszweig für Nachhaltigkeit, da sie auch Kleidungsstücke verändern, kürzen und vergrößern. Diese können wieder verwertet werden und somit als neues Outfit wiederentstehen. Hier gehe es auch um Qualität und Arbeitseinsatz, sowie gerechten Lohn.
Berufsgruppenobmann Robert Egger sprach über das Projekt der Tapezierer-Raumausstatter, digitale Etikette in Textilien einzunähen. „Das wird die Zukunft sein“, betonte Egger und verwies zusätzlich auf die lvh-Konvention mit Alperia für günstigeren Strom.
Außerdem wurde die ehemalige Obfrau Rosmarie Holzner mit der bronzenen Ehrennadel des lvh für ihre Funktionärstätigkeit geehrt. Neue Obfrau der Berufsgemeinschaft ist Melanie Trafojer. Ihr ist es ein Anliegen den Maßschneiderinnen und Maßschneidern wieder mehr Sichtbarkeit zu geben. „Dabei hat jeder Betrieb seine ganz besondere Spezialisierung, der eine macht mehr Trachten, der andere Brautmode, der andere Kostüme/Anzüge, Herrenmode oder Alltagskleidung“, erklärte Trafojer und hob die Individualität der einzelnen Unternehmen in der Berufsgemeinschaft hervor. Tatkräftig unterstützt wird sie dabei im Beirat von Rosmarie Holzner, Susanne Tumler, Martha Mondini und Greta Ballerini.
Abschließend ging es um das Thema Preispolitik. Hier ist der neue Berufsbeirat guter Dinge und hat sich als Ziel gesetzt, einheitliche Richtpreise zu definieren.
Schlanders - Der Dank gilt in erster Linie der Gemeindeverwaltung von Schlanders und der Raiffeisenkas-se Schlanders. Diese übernehmen die Kosten für die neuen Persönlichen Schutzausrüstungen, kurz PSA, für die fünf Feuerwehren der Gemeinde, der Freiwilligen Feuerwehr Schlan-ders, der FF Göflan, der FF Kortsch, der FF Vetzan und der FF Sonnenberg. Aufgeteilt auf die Jahr 2022, 2023 und 2024 werden die insgesamt 240 Feuerwehrfrauen und -männer die neue Einsatzbekleidung erhalten. Lieferant ist die Kalterer Firma „Profire“, die spezialisiert auf Produkte und Dienstleistungen im Bereich Brand- und Katastrophenschutz ist.
Die neue Persönliche Schutzausrüstung trägt u. a. Dreifachbestreifung und erfüllt eine Reihe weiterer wichtiger Normen und Funktionen, um gefährliche Belastungen abzuhalten und die Feuerwehrleute vor gesundheitlichen Schäden zu bewahren. 30 Jahre standen die alten Schutzausrüstungen im Einsatz und entsprechen nicht mehr den Anforderungen.
Die Gemeindeverwaltung in der Person von Bürgermeister Dieter Pinggera und die Raiffei-senkasse Schlanders, vertreten durch Obmann Erich Ohrwalter und Direktor Michael Grasser unterstrichen bei der symbolischen Übergabe kürzlich in Schlanders die Wichtigkeit der Freiwilligen Feuerwehren. Der Dienst der Freiwilligen Feuerwehren ist nicht hoch genug einzuschätzen und jede Form der Unterstützung ein Zeichen der Wertschätzung. (ap)
PR-INFO VEK
Photovoltaikanlagen sind aufgrund der Entwicklungen am Strommarkt und auch aufgrund des Klimaschutzes wieder hoch im Kurs. Photovoltaikanlagen sind deshalb eine sinnvolle Investition in die Gegenwart und in die Zukunft und ergänzen die fossil unabhängigen Stromerzeuger. Viele unserer Kunden entscheiden sich deshalb, Photovoltaikanlagen auf ihren Hausdächern oder auf günstig gelegenen Dachflächen anzubringen. Viele Kunden haben in den letzten Monaten bereits Photovoltaikanlagen installiert. Mit der Installation ist der verständliche Wunsch verbunden, die Anlage so rasch und so unkompliziert als möglich in Betrieb zu setzen und ans Stromnetz anzuschließen.
Unsere Mitarbeiter kommen diesem Wunsch unbürokratisch entgegen und sie sind stets bemüht, die Anlagen so schnell wie möglich in Betrieb zu nehmen.
Anbei ein Beispiel, wie unser Mitarbeiter Reinhard eine Anlage ans Netz bringt.
Das VION-Team
Info: Tel. 0473 057 300
Kontakt / Erklärung VEK/VION - Das Vinschgauer Energie Konsortium, kurz VEK, ist der lokale Netzanbieter vor Ort und als solcher mit dem Markennamen VION in den Bereichen Strom und Glasfaser tätig. Sie erreichen uns während der Bürozeiten unter 0473 057 300 und jederzeit per E-Mail unter der Adresse info@vion.bz.it.
Glurns/Bozen - Um die Interessen beschwerdeführender Bürgerinnen und Bürger gegenüber Südtirols kleinster Gemeinde zu vertreten, hat die Landesregierung mit Beschluss vom 28. Februar eine Bürgerin und zwei Bürger der Gemeinde in eine eigene Kommission berufen.
Vor dem Oberlandesgericht Trient behängt ein Verfahren zur Feststellung des Bestehens von Gemeinnutzungsrechten auf Gemeindegütern in der Gemeinde Glurns. Das Gericht hat die Landesverwaltung dazu aufgefordert, innerhalb 28. Februar 2023 eine Kommission aus drei Mitgliedern zu ernennen, welche die Interessen der beschwerdeführenden Bürger und Bürgerinnen gegenüber der Gemeindeverwaltung vertritt. Petra Windegger, Leo Stecher und Armin Bertagnolli sind heute (28. Februar) von der Landesregierung zu Mitgliedern dieser Kommission ernannt worden.
Latsch - Im Zuge der Anpassungen an die Brandschutzbestimmungen bekommt der ältere Teil des Culturforums ein neues Gesicht. Michael Reichegger stellte bei der Ratssitzung am 27. Februar nach monatelangen internen Diskussionen eine neue Version vor, die von den Gemeindräten einstimmig als technisch machbare Lösung genehmigt worden ist. Mit der Lösung der Brandschutzbestimmungen und mit den damit zusammenhängenden Fluchtwegen bekommt der ohnehin zu enge Musikproberaum einen neuen Vorraum, einen erweiterten Sitzungsraum und der darüber liegende Fraktionsaal eine Veranda und die Küche dort könnte dann für Veranstaltungen im großen Saal genutzt werden, ohne dass man sich, wie bisher, in eine Grauzone begeben muss. Mit einem Kostenvoranschlag für die Baukosten von rund einer halben Million Euro können bei der Umsetzung mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden. Das sehr gut genutzte Culturforum würde an Attraktivität gewinnen und die Musikkapelle würde bei Proben Platz und vor allem durch eine neue Lüftungsanlage Frischluft in die Instrumente bekommen. Nun liegt der Ball bei BM und Ausschuss. Man werde sich, so BM Mauro Dalla Barba, nach allen Seiten hin um Querfinanzierungen bemühen. Eines sei im Vorfeld schon klar: Von der Fraktion Latsch sei für die Umbauarbeiten wohl kaum ein Pfennig zu erwarten. (eb)
Laas/Allitz - Eines der größten Bauvorhaben des Bonifizierungskosortiums Vinschgau steht kurz vor dem Abschluss: Bereits in der Vegetationsperiode 2023 wird Wasser aus dem Laaser Tal in einer neuen Leitung für die Bewässerung von rund 600 Hektar zur Verfügung stehen. - Eines der größten Bauvorhaben des Bonifizierungskosortiums Vinschgau steht kurz vor dem Abschluss: Bereits in der Vegetationsperiode 2023 wird Wasser aus dem Laaser Tal in einer neuen Leitung für die Bewässerung von rund 600 Hektar zur Verfügung stehen.
von Erwin Bernhart
Der Lokalaugenschein am 24. Februar 2023 war von sichtbarer Genugtuung geprägt. Vor einer neuen Etsch-Brücke für die Rohre der Wasserleitung oberhalb von Laas haben der Bonifizierungs-Geschäftsführer Gottfried Niedermair, der Bonifizierungs-Präsident Paul Wellenzohn und der Verfahrensverantwortliche (RUP) Michael Hofer angekündigt, dass das Wasser aus dem Laaser Tal für die bevorstehende Vegetationsperiode in die Beregnungsleitung eingespeist werden könne. Die Laaser Bauern Konrad Tscholl, Jochen Tröger und Hauser äußerten im Beisein von Landesrat Arnold Schuler Lob für das Bonifizierungskonsortium Vinschgau, ein Beweis dafür, dass das Konsortium nah an und mit seinen Mitgliedern arbeitet. Schuler wies auf die Vorbildfunktion des Bonifizierungskonsortiums Vinschgau für das ganze Land hin. Denn nur durch diese Form der Interessensbündelung gelinge es, Geld aus Rom lukrieren und für die Landwirtschaft gewinnbringende und sinnvolle Bewässerungsanlagen umsetzen zu können. Es gebe im Lande 300 Bonifizierungskonsortien mit großem Kirchturmdenken, die aufgrund ihrer Kleinstrukturiertheit solche Projekte wie im Vinschgau nicht stemmen können.
Nach jahrelangen, hartnäckigen Verhandlungen, so Gottfried Niedermair, konnte 2020 die rund 80%ige Finanzierung über den staatlichen Fond PNSR (piano nazionale per lo sviluppo rurale) sichergestellt und das Projekt in Folge ausgeschrieben werden. Zu den 5,64 Millionen Euro an reinen Bauarbeiten kommen die technischen Spesen hinzu. Die Firma Marx, mit Seniorchef Franz und Juniorchef Alexander Marx an der Spitze, hat die rund 8 Kilometer lange Rohrverbindung verlegt: von der Enzianbrunnquelle im obersten Laaser Tal hinaus nach Laas und über die Loretzböden hinauf zum Allitzer Speicherbecken. Den gesamten Winter hindurch wurde unter der Bauleitung vor Ort von Simon Wallnöfer auf Hochdruck gearbeitet, um Wasser für die Vegetationsperioden garantieren zu können. „Das Litzbachgebiet kann mit dem neuen Wasser aus dem Laaser Tal entlastet werden“, sagt Niedermair, so dass den Litzer- und Kortscherwiesen mehr Wasser aus dem Litzbach zur Verfügung stehen werden. 320 Hektar Litzerbachwiesen und 300 Hektar auf Laaser Seite können heuer neu bewässert werden, Mit einem Folgeprojekt, co-finanziert mit PNRR-Geld, welches im April starten wird, werden 400 Hektar auf Tropfberegnung umgestellt. Es handle sich um eine wichtige Investition, die längerfristig die Wasserversorgung gewährleisten werde, sagten Wellenzohen und Niedermair. Auf die wichtige Wasserverfügbarkeit gerade im trockenen Vinschgau wies auch LR Schuler hin. Aus dem Landeshaushalt seien solche Projekte nicht zu finanzieren, deshalb sei es von enormer Wichtigkeit, nationale Finanzierungen erfolgreich anzapfen zu können.
Dreiviertel der rund 200 Sekundenliter aus dem Laaser Tal werden aus den dortigen Quellen gewonnen und das restliche Viertel stammt von der Alperia - im Wassertausch für den Allitzbach.
Taufers i. M. - Thomas Schöpf aus Taufers i- M. sucht seit verzweifelt nach einem Schäfer oder eine Schäferin mit Hirtenhund für die Sommerweide Krippenland im Avingatal. Denn der Hirte, der die rund 450 Schafe (100 aus Taufers und die restlichen von außerhalb) 2022 gehütet hat, steht nicht mehr zur Verfügung. Schöpf ist im Vorstand der Weideinteressentschaft Taufers. i. M. zuständig für die Angelegenheiten rund um die Schafhaltung. Er hat auf der Suche nach einem Hirten bereits viele Plattformen in Landwirtschaftskreisen genutzt, doch ohne Erfolg. Ein Schafhirte sei zwar interessiert gewesen, habe dann irgendwo in der Schweiz zugesagt. Die nahe Schweiz mit dem starken Schweizer Franken bringe die Almwirtschaft hierzulande in arge Schwierigkeiten“, erklären der Obmann der Weideinteressentschaft Herbert Spiess und sein Stellvertreter Benjamin Fliri unisono. Dabei sei die Bezahlung in Taufers auch nicht schlecht. Zur Verfügung stehen eine gut ausgestattete Hütte, Verpflegung und das Futter für den Hund. Auf die Bedürfnisse des Schäfers/der Schäferin werde eingegangen. Das nächste große Problem für die Schafzüchter sei der Wolf. Gar einige haben bereits aufgegeben, speziell jene, die bereits mit Wolfsrissen konfrontiert waren, erklärt Schöpf. Mittlerweile sei nicht mehr der Wolf bedroht, sondern die Alm- und Weidewirtschaft. Auch das nächtliche Einpferchen der Schafe auf der Almweide mache das Hüten schwierig. „Wenn ich bis Ende März keinen Schafhirten finde, werden wir wohl aufgeben müssen“, meintSchöpf. „Was einmal aufhört, könnte für immer fertig sein und das wäre schade“, ergänzt Spiess. Doch noch hoffen die drei Verantwortlichen, dass sich jemand meldet, der Freude an den Schafen hat und von Mai bis Mitte Oktober im Krippenland Verantwortung für die Tiere übernehmen will. (mds)
Infos: 349 5778491